Das könnte man sogar noch weiter verallgemeinern.martenot schrieb:Aus meiner Sicht sehe ich auch viele Gemeinsamkeiten zwischen Rechtsextremen und Islamisten, abgesehen von der Art der Begründung für ihre Einstellungen und ihr Verhalten.
Ja, mir scheint auch, dass diese Art von politischer bzw. gesellschaftlicher Motivation ein Hauptproblem darstellt, weil man dieser einen, als übergeordnet wahrgenommenen Instanz zu viel Macht bzw. eine zu große Bedeutungshohheit zuschreibt. Dementsprechend wird jede Person, jede Verhaltensweise, jede Denkweise, die dieser Instanz vermeintlich missfällt bzw. schadet, als schlecht wahrgenommen. Die Anhänger scheinen sich dann oft legitimiert zu fühlen, im Namen dieser Instanz bzw. Wahrheit die "abtrünnigen" Menschen zu sanktionieren, zu bestrafen, auszugrenzen, zu verachten, etc.nasenstüber schrieb:Jedes politische Ideal, das stark dazu tendiert einer übergeordneten/absoluten "Wahrheit" anzuhängen, kann nur in einer Unterdrückung aller Andersdenkenden enden.
Da gibt es glaube ich sogar Studien zu und nicht umsonst waren einige Alt-Nazi-Größen auch dem radikalen Islam nicht abgeneigt gegenüber.
Die Frage bleibt trotzdem, welche Ideologie mehr Schaden verursachen würden und auch immer welche Intentionen, Ziele, dahinterstecken Ideologien durchzusetzen.
Schwieriges Thema .. weißt du sicher auch. Grundsätzlich sei dennoch mal gesagt, dass es in solchen Fragestellungen ziemlich schwierig werden dürfte, irgendeine Art von objektiv fassbarem Ranking abzubilden.
Noch nicht. ;)
Werden sie niemals sein, weil es damit vielen Menschen besser ergehen würde - andere aber keinen nennenswerten Schaden zu befürchten hätten.
Kann man so nicht sagen. Sollten sich grüne oder sozialdemokratische Ideen so radikalisieren, dass der Rechtsstaat ausgehebelt werden würde, und würde sich dadurch zB eine grüne Elite etablieren, die wieder hier irgendeiner absoluten Wahrheit frönen würde (wie zB die Kommi-Diktaturen im Ostblock, die das als Herrschaftsanspruch zur eigenen Legitimation vor dem Proletariat brauchte), wobei natürlich wieder alles andere drum rum unterdrückt werden müsste, würde es das gleiche in Grün werden. Wie passend, das Wortspiel hier^^
Mir scheint, dass das oft in einen Topf geworfen wird, zumindest von welchen, die alles links der Mitte gern diskreditieren wollen. Da werden auch sozialdemokratische Konzepte gern mal sozialistisch, linksextrem oder kommunistisch genannt.
Nee echt? Hätte ich nicht erwartet dass du von sowas schreibst
Das ist keine Frage der Konzepte, sondern eine Frage der realpolitischen Umsetzung. Die Sozialdemokratie ist nur ein Name für irgendein politisches Ideal, und das hat erstmal überhaupt keinen Einfluss auf die soziodynamischen Verhältnisse größerer politischer Gruppen. Wird sie (oder jede andere Partei/Idee) nicht ausreichend demokratisch überwacht, dann neigt sie wie jedes Ideal dazu, sich um sich selbst herum zu verdichten, und zu radikalisieren .. schon alleine deshalb, weil das parteiinterne Postengeschacher (das ohnehin hochgradig undemokratisch ist, auch heute schon, und viel eher protofaschistischen Strukturen ähnelt) einfach sowas zur Folge hat, wenn man immer weiter seine eigene Macht sichern will. Sieht man zB schön daran, was sich unsere Innenministerin momentan alles so raus nimmt, um der Linken mehr gesellschaftlichen Einfluss zu sichern. usw usf..
