Welcher Generation gehört ihr an?
19.06.2023 um 11:04Funzl schrieb:Absolut. Werd ich nie vergessen da war ich 10: " Papa, ich will ein Fahrrad!"War bei mir auch so, alles außer der Reihe musste erarbeitet werden durch irgendwelche Sonderaufgaben.
"Soso, ein Fahrrad willst du? Dann mach was dafür...geh Wurfzettel austragen, oder zu mir mit in die Arbeit - helfen. Hast du die Hälfte vom Geld zusammen...reden wir weiter"
Funzl schrieb:Da Vater und Mutter ganztags gearbeitet haben, gingen wir Kinder nach der Schule immer zu Oma.Meine Eltern haben auch beide gearbeitet, meist in verschiedenen Schichten, so dass sie selbst sich gegenseitig kaum gesehen haben, (ich kann mich noch an die NAchrichten erinnern, die sie sich gegenseitig auf Zetteln hinterließen) ,aber es war meist einer von beiden zu Hause. Allerdings in der Mittagszeit war immer ein Zeitfenster von ca. 2 Stunden), wo keiner von beiden da war und wo wir (mein Bruder und ich) oder ich ganz alleine waren. Ich kam oft von der Schule in eine leere Wohnung und habe auch früh gelernt, mir selbst mein Essen zu machen.
Mein Mann ist mit einer allein erziehenden voll berufstätigen Mutter (seit seiner Schulzeit ab der vierten Klasse) aufgewachsen und hat in jungen Jahren frühzeitig gelernt, für sich und seine jüngere Schwester zu sorgen, was das Essen und die Aufsicht anging.
martenot schrieb:hatte sie trotzdem damals kaum Bedenken gehabt, mich den ganzen Nachmittag allein draußen herumstreifen zu lassen. Da es damals noch keine Handys gab, war ich stundenlang nicht auffindbar oder erreichbar. Trotzdem hatte das damals keine Besorgnis ausgelöst. Auch meinen Schulweg habe ich immer unbeaufsichtigt zurückgelegt (fast immer per Fahrrad). Meine Eltern wären nie auf die Idee gekommen, mich dort mit dem Auto hinzufahren.Ich bin mitten in der Stadt groß geworden und bin von klein auf immer allein zur Schule gegangen oder mit dem Rad gefahren und damals war es auch schon gefährlich. Eine Schulkameradin in der Grundschule ist vor meinen Augen tot gefahren worden.
Doch auch danach gab es niemanden, der mich da hin gefahren oder begleitet hätte. Meine Eltern waren unter ganz anderen Umständen aufgewachsen, die noch um einiges lebensbedrohender waren, ich glaube, danach war die damalige Zeit, auch wenn viel passieren konnte, eine relativ leichte Zeit, zu dem, was vorher war.
Wo ich mich manchmal aufhielt oder mein Bruder, das war ihnen auch nicht immer bekannt, besonders wenn wir mit unserern Freunden und Fahrrädern unterwegs waren. Hauptsache war, dass wir pünktlich zur angegeben Zeit zu Hause waren. Wenn nicht, dann gab es wirklich Ärger. Die Zeit dazwischen waren wir irgendwie frei und es ist auch gut, dass die Eltern nicht immer wussten, was mir gemacht haben, da war auch sehr viel Blödsinn dabei, der schlimm hätte enden können.
Wobei ich da auch von meinem Vater, aus seiner eigenen Kindheit, später einige Geschichten gehört habe,und was er so alles angestellt hat, da waren wir fast Engel dagegen.