@kowildTräume sind nicht beständig, aber der Träumende ist es. Du kannst ein Fisch sein, eine Poetin, ein Held, ein Verfolgter, in deinen Träumen. Doch du selbst bist nichts von alledem. Du befindest dich hinter deinen Träumen, in einer Art Beobachtungsposition, in der du auch dann noch sein wirst, wenn du deine Aufmerksamkeit von dem Traumerlebnis abgezogen haben wirst.
So wie jemand Kopfschmerzen empfindet und weiß, dass er nicht das Kopfweh ist, so weiß ich, dass ich nicht der Traum bin, sondern sowohl der Träumende wie auch der Nicht-Träumende, und zwar zur selben Zeit.
Betrachte es wie eine ständige, immerwährende Beobachtung. Ein Bezeugen.
Betrachte das, was du einen Traum nennst, und das, was du den Wachzustand nennst, als zwei unterschiedliche Formen des Ausübens von Aufmerksamkeit, die aus der reinen Beobachtungsposition heraus ausgewählt wurden. Der Unterschied liegt in der Kontinuität.
Denn würdest du ununterbrochene Aufmerksamkeit auf einen Traum richten, der Nacht für Nacht wiederkehrt mit all den Personen und Umgebungen darin, dann würdest du große Schwierigkeiten haben, sagen zu können, was du für den Traum und was du für den wachen Zustand hälst.
Die Phase des Nicht-Träumens, kann sowohl verstanden werden als die Phase zwischen zwei Träumen, und ist demzufolge auch eine Phase des Träumens. Genauso gut kann die Wachphase verstanden werden als eine sich fortsetzende Phase des anhaltenden Beobachtens. Dann wird diese Kontinuität nicht zu dem, was du einen Traum nennst.
In diesem Sinne, wenn du dich als Beobachtender verstehst, hast du niemals geträumt und wirst es auch nicht. Denn du bist die ungeteilte Aufmerksamkeit, die ihren Fokus mal auf dieses Geschehen und mal auf ein anderes richtet.
Und erst wenn du aus beiden Träumen, dem primären und dem sekundären, aufwachst, wirst du wissen, wer bzw. was du tatsächlich bist.