@LeRave LeRave schrieb:h bin immer wieder fasziniert davon, wie leicht sich Menschen beeinflussen lassen von … ja von was, von allem möglichen. Egal, welche Menschen man trifft bzw. von denen man gehört, gelesen hat, 99,999999999% sind dermaßen von ihrer Sichtweise überzeugt. Habt ihr euch mal – ganz ernsthaft – gefragt, ob das nicht DIE Versuchung ist, ob das nicht genau das ist, was ihr in Frage stellen solltet. Ich kann manchmal nicht glauben, wenn ich lese, WIE SEHR ÜBERZEUGT der Mensch von sich selbst ist.
Unterscheidung der Geister
Gewissheit vs. GEWISSHEIT
Ganz klar ist: der Egomind braucht Sicherheit und sucht in dieser Welt nach Gewissheiten. Das sind in der Regel Weltanschauungen und Konzepte, die er von anderen Menschen oder anderen Ideologien - also nach Hören-Sagen - übernommen hat. Egal, was er tut, ob er einen Glauben/Weltanschauung ablehnt oder befürwortet, er kann nicht ohne sein. Auch der Atheist hat einen Glauben, er glaubt an die Konstrukte, die Konzepte des Atheismus, bzw. an die Materie.
Weltanschauungen, Religionen usw. bieten dir Halt und Geborgenheit - eine trügerische Sicherheit. Das Gemeinschaftsgefühl in solchen Gruppen ist ebenfalls trost- und haltspendend.
Diese Art von Gewissheiten beruhen auf Hören-Sagen und kommen aus dem dualistischen linear-diskursiven Denken.
Im Gegensatz dazu die GEWISSHEIT:
diese GEWISSHEIT stammt aus dem GeWAHRsein des intiuitiv-vertikalen Bewusstseins, aus der geistigen Erkenntnis. Um GeWAHRsein zu "kultivieren" ist es notwendig, sämtliche Weltanschauungen zu eliminieren, d.h. in mir als Illusion - den Schleier, der die WIRKLICHKEIT&WAHRHEIT verhüllt - zu erkennen und loszulassen.
Es ist eine GEWISSHEIT, die nichts weiss, - die aus dem Anfängergeist rührt.
Zur Weltanschauung werden geistige Erkenntnisse/GEWISSHEITEN erst dann, wenn sie als ein Konzept missioniert werden. Wenn ich von dir erwarte, dass du mir glaubst, wenn ich dich von meinen Wahrheiten ü b e r z e u g e n will. (Das will und tue ich nicht, I am just in it for the fun!)
Das Paradox ist: Ich muss meine Erkenntnisse mitteilen, ohne zu erwarten, dass mir jemand g l a u b t - ja, ich muss sogar davor warnen, mir zu glauben. Glauben als Für-wahr-halten bewirkt Dogmatisierung. Ic bin gegen jedes Dogma.
Nun zu dir: Warum stellst du diese Frage? Bist du wirklich frei von jeder Weltanschauung, von jeder Gewissheit, wie etwas zu sein hat? Bist du dir wirklich sicher, dass du nicht von deiner Sichtweise überzeugt bist?
Und schau: es gehören immer zwei dazu: einer der zu wissen scheint, und der andere, der hört und glaubt. Wenn du nicht glauben willst, dann hör nicht auf mich und meine (oder anderer Leute) GEWISSHEITEN. Ganz einfach: Drück's TastaturKnöpfchen
:) - ist auch nicht bös gemeint...;)
Was mich angeht, ist es mir Jacke wie Hose, ob ich meine GEWISSHEITEN hier im Forum oder Nachbars Dackel verkünde....
:DJeder von uns muss tun, was er tun muss: Ich verkünde meine GEWISSHEITEN und du verkündest deinen Zweifel an ihnen. Das ist eine gesunde Reaktion und wird dich irgendwann in die Lage versetzen, in dir selbst die WAHRHEIT und GEWISSHEITEN zu finden.
Du bist ja nun wirklich das Gegenteil von einem vertrauensseligen Esel, das ist ok, aber woher kommt dieses generelle Mißtrauen, was ich an dir schon oft bemerkt habe.
Ist da nicht vielleicht doch eine geheime Sehnsucht, zu glauben und zu vertrauen?
Hat man dein Vertrauen in die Menschen und in die Welt vielleicht so sehr enttäuscht?