@libertarianEs gibt Erfahrungen, die werden zu Erinnerungen. Reine Beobachtung ist jedoch nicht gleichbedeutend mit der eben erwähnten Erfahrung, wie wir sie üblicherweise verstehen. Alle Erfahrungen beziehen sich nur auf den Körper und sind auch nur für ihn von Bedeutung. Das reine Beobachten kann am besten verstanden werden als das Benutzen des Aufmerksamkeitsfokus in seiner reinsten Form. Ähnlich wie eine Kamera, die alles bemerkt, worauf sie gerichtet ist, aber nichts speichert. Die Speicherung in diesem Fall erfolgt "vollautomatisch".
Ich habe schon an anderer Stelle erklärt, wie Zeit entsteht, nämlich durch das Bewegen des Aufmerksamkeitsfokus über die Bewusstseinsinhalte. Jeder dieser Inhalte, jede Erfahrung wird im sogenannten JETZT gemacht und ist auch genauso wieder verfügbar, das heißt, die Erinnerung erscheint wieder im JETZT, genauso wie jede Vorstellung. Durch das Freiwerden des Fokus von den körperlichen Einschränkungen kann dieser viel einfacher über Bewusstseinsinhalte bewegt werden. Das erklärt und bestätigt die Erzählungen von Menschen mit Nahtod-Erlebnissen, wenn sie bemerken, dass "ihr ganzes Leben noch einmal an ihnen vorbeizog". Sie tun dabei nichts anderes, als ihren freigewordenen Fokus in einem wesentlichen größeren Umfange über die Bewusstseinseinhalte zu bewegen. So entsteht ein vollkommen anderer Zeiteindruck.