LuciaFackel schrieb:Ausserdem wollte ich hören, ob einer der hier Anwesenden sich mal mit Jed McKenna befasst hat.
@LuciaFackelMeine Rezension zu "Spirituelle Dissonanz"Der Buchumschlag symbolisiert den Schlusspunkt einer Seifenopa. Würde die Umschlaggestaltung den eigentlichen Buchinhalt symbolisieren, müsste anstelle des Diamanten im Vordergrund auf dem Cover ein riesiger Haufen Bullshit abgebildet sein.
Zum Autor:
McKenna will unerkannt bleiben, sein Name ist eine Erfindung, die zu einem Börsenmakler oder einem Freund von John Wayne besser passt als zu einem spirituellen Lehrer. Obwohl nur eine Fiktion, wirkt ein Autor namens "McKenna" mit Sicherheit angenehmer und glaubwürdiger als viele andere spirituelle Autoren der Gegenwart, die nach einer Stippvisite in einem Ashram ihren "Künstlernamen" von einem Guru erhalten haben.
Bevor ich auf den Inhalt des Buches zu sprechen komme, möchte ich vorwegschicken, dass ich spirituelle Literatur nur zu einem Zweck lese: Um wie der Hahn oder die Henne im Mist nach Futter zu suchen.
McKenna hat im Vorspann und in den ersten Kapiteln so viel Bullshit aufgehäuft, dass ich spätestens nach Seite 93 sein Buch in die Abfalltonne treten wollte, hätte mich meine innere Stimme nicht davon abgehalten.
Das Buch beginnt für mich auf Seite 142. Da schreibt er über die Manifestation von Wünschen, die grobe Ebene der Integration als ersten Meilenstein der spirituellen Entwicklung.
Danach zieht McKenna ein Crescendo ab, geht immer schneller ins Eingemachte. Plötzlich bin ich positiv überrascht, lese voller Neugierde weiter und markiere bis zum Buchende weitere 51 interessante Textpassagen. Inhaltlich nichts neues, aber mit guten Beispielen lebhaft bebildert. Dafür gibt es einen Stern.
Ein Schönheitsfehler unterläuft dem angeblich voll erleuchteten Autor, indem er ausgerechnet seine Hündin "Maya" tauft.
McKennas drastische Ausdrucksweise erinnert zuweilen an Charles Bukowski. Wer zu dessen Fanclub zählt, kann sich auch ohne spirituelle Suche mit diesem Buch köstlich amüsieren.
Was McKenna eigentlich rüberbringen will, hätte er auch in einem kurzen Absatz zusammenfassen können:
Wer bin ich? Was ist wahr? Fragt Euch das immer wieder und ihr werdet eines Tages erleuchtet sein. Alles andere, Religionen, Gurus, Satsang, Bücher,... sind überflüssig.
LeChiffre