Bewusstseinsentwicklung
28.02.2013 um 01:59@oneisenough
Aber ich stimme zu, Freiheit ist kein Gefühl, es ist eine Sehnsucht. Was aber ist die Sehnsucht, wenn nicht die Möhre vor der Nase des Esels, wenn er seinen Weg trottet. Er geht immer der Nase lang, ohne je ein Ziel zu erreichen. Sowas ist wohl Selbstbetrug. Aber auch der Selbstbetrug ist menschlich. Anscheinend gilt es, sogar ihn liebevoll zu umarmen.
Hast Du mal Khalil Gibran gelesen? Ich mag diese Weisheit von ihm sehr.
Sunna
Jedes Gefühl ist Unfreiheit, weil es die Gebundenheit an das Gefühl ist. Gefühle sind ein kommunikativer Ausdruck. Freiheit dagegen ist kein Gefühl. Freiheit ist, auch von allen Gefühlen befreit zu sein. Das ist ähnlich wie das Anheben einer Kaffeetasse. Wenn du sie beliebig anheben und jederzeit wieder absetzen kannst, dann hast du sie im Griff. Wenn du das mit deinen Gefühlen nicht kannst, dann hast du sie nicht im Griff und bist nicht von ihnen befreit. Dann wirst du die volle Unfreiheit in Form von Gebundenheit zu spüren bekommen.Einerseits ein erstrebenswerter Zustand. Aber ich mag auch Gefühle und finde es sogar manchmal vollkommen ok, wenn ich sie nicht im Griff habe. Das ist auch Menschsein, dass ich manchmal hilflos ausgeliefert bin. Und es integrieren kann in eben dieses Menschsein. Erheben heißt nicht Beherrschen oder "im Griff haben".
Aber ich stimme zu, Freiheit ist kein Gefühl, es ist eine Sehnsucht. Was aber ist die Sehnsucht, wenn nicht die Möhre vor der Nase des Esels, wenn er seinen Weg trottet. Er geht immer der Nase lang, ohne je ein Ziel zu erreichen. Sowas ist wohl Selbstbetrug. Aber auch der Selbstbetrug ist menschlich. Anscheinend gilt es, sogar ihn liebevoll zu umarmen.
Hast Du mal Khalil Gibran gelesen? Ich mag diese Weisheit von ihm sehr.
"...Lieben Gruß
Und das Herz blutete mir; denn ihr könnt nur frei sein, wenn selbst der Wunsch, die Freiheit zu suchen, euch zum Zügel wird und wenn ihr aufhört, von Freiheit als Ziel und Erfüllung zu reden.
Wirklich frei werdet ihr nicht sein, wenn eure Tage ohne Sorge sind und eure Nächte ohne jeden Wunsch und Kummer.
Sondern erst dann, wenn sie euer Leben umfassen und ihr euch dennoch nackt und ungebunden über sie erhebt.
Und wie wollt ihr euch über eure Tage und Nächte erheben wenn ihr nicht die Ketten brecht, die ihr im Morgengrauen eures Verstehens eurer Mittagsstunde angelegt habt?
In Wahrheit ist das, was ihr Freiheit nennt, die stärkste dieser Ketten, wenn auch ihre Glieder in der Sonne glitzern und eure Augen blenden.
Und was sind es anders als Teile eures eigenen Ichs, die ihr ablegen wollt, um frei zu werden?
...
All das bewegt sich paarweise in euch wie Licht und Schatten, die einander verhaftet sind.
Und wenn der Schatten verblaßt und nicht mehr da ist, wird das Licht, das verweilt, zum Schatten eines anderes Lichts.
Und so wird eure Freiheit, wenn sie ihre Fesseln ablegt, selber zur Fessel einer größeren Freiheit."
Sunna