@Bumbelbee Bumbelbee schrieb:Sehe ich das Richtig, man hat dabei solange an einem Wert herumgebastelt (der wohlgemerkt so klein ist das er einem Hundertfachen der Pyramidengrösse entspricht) bis er ein „rundes vielfaches“ der Seitenlänge und der Höhe der Pyramide entspracht (ausser ein Paar zerquetschten die man natürlich auf Messungenauigkeiten zurückführen kann) und behauptete dann „schau! Das muss die Königselle sein!
Nein. So ging Taylor vor. Der dachte sich dafür auch die Bezeichnung Pyramidenelle aus. Das ist eben das Vereinzelungssyndrom. Denn - selbstverständlich! - es werden in der Tat Maßeinheiten zu entdecken gesucht, indem man Gebäudemaße abgleicht und in ihnen eine mehrfach vorkommende Grundlänge zu finden hofft. Das ist in Ordnung, so ließ sich denn auch abgleichen, welches der verschiedenen Ellenmaße in Regionen verwendet wird, die neben zwei Kulturen mit unterschiedlichen Ellenmaßen liegen. Oder ob es bei Kultur(oberhoheits)wechsel auch nen Ellenwechsel gibt. Aber dafür nimmt man sich nicht nur ein Gebäude, sondern gleicht mit vielen Gebäuden ab. Herrje, wir wüßten ja nicht mal, ob sie hauptsächlich die Elle zu 6 Handbreit bzw. 24 Fingerbreit verwendet haben oder die Königselle zu 7 Handbreit bzw. 28 Digits. Klar findet man das erst heraus, wenn man nachmißt und die Maßeinheit "findet". So ergeben sich, wie ich schrieb, mit der Königselle für alle drei großen Pyramiden des Giseh-Komplexes ganzzahlige Ergebnisse, sogar runde Zahlen. Mit der kurzen Elle hätten die Basen und Höhen keiner der drei Pyramiden ein ganzzahliges Vielfaches ergeben. Aber eben abgeglichen mit mehreren Gebäuden.
Bumbelbee schrieb:weil man Masstücke (zwischen 51cm und 52cm, wohlgemerkt die „Pyramidenelle“ beträgt 52,335 cm) aus einer Zeit 1500 Jahre nach dem Pyramidenbau gefunden hat?
Wenn die Maßytücke passen, sprich: wenn sie ganzzahlige und am besten sogar runde Vielfache der Gebäudemaße (diverser Gebäude einer Zeit) ergeben? Na dann ist doch alles wunderbar! Im Wissenschaftsbereich gelten noch immer die einfachsten, gesichertsten und umfassendesten Erklärungen.
Einfach: Die Erklärung 1500-jähriger Kontinuität des Ellenmaßes kommt mit den wenigsten Zusatzannahmen aus.
Gesichert: Immerhin haben wir die Maße und besagte Maßstücke, das sind schon mal echte Fakten.
Umfassend: Die Annahme greift nicht nur für ein einzelnes Gebäude, die Cheopspyramide, sondern für eine Vielzahl; es gibt keine Gebäude jener Epoche, die sich einer Zuordnung zu diesem Maß widersetzen, aber eineitlich auf (mindestens) ein weiteres Maß verweisen, zu dem dann auch die "passenden Gebäude" passen würden.
Bumbelbee schrieb:Nun behauptet man die Ägypter kannten möglicherweise die Zahl Pi, weshalb? Weil die Höhe der Seitenlänge ziemlich genau Pi/2 entspricht. Na und? Weshalb? Die einzige Konstruktionsmethode bei welcher ein Solches Verhältnis auftritt ist wenn die Höhe der Pyramide dem Radius eines Kreises entspricht welcher den selben Umfang hat wie die Pyramide selbst(man kann es sich auch als eine Halbkugel um die Pyramide mit dem selben Umfang des Pyramiden Quadrats vorstellen). Wie bitte? Dann müssten sie ja entweder Pi gekannt haben oder die Quadratur des Kreises(was ja bekanntlich unmöglich sein soll!). Da erscheint mir die Kenntnis von Pi aber plausibler.
Es geht aber noch einfacher, noch plausibler. Ohne Pi eben. Wir wissen aus Aufzeichnungen, wie die Ägypter Böschungen erzeugten: indem sie definierten, wieviel Weg zurückgelegt wird, um eine Schräge um eine Elle zu erhöhen. Nimmt man die Königselle, erhält man also verschiedene Böschungswinkel. indem man die Wegstrecke in Fingerbreitschritten verlängert. Die steilste Böschung wäre also die Erhöhung um eine Elle bei einem Weg von nur einem Fingerbreit. Bei winer Elle Höhe auf einer Elle Weges (oder 28 Fingerbreit) ergäbe einen Böschungswinkel von 45°. So haben es die alten Ägypter gemacht, so haben sie es schriftlich hinterlassen. Und was ergibt 22 Fingerbreit Wegs für eine Elle Höhe? Einen Böschungswinkel, der um eine Größenordnung näher am Böschungswinkel der Cheopspyramide dran ist als mit der von DIr erwähnten Pi-Version. Kurz gesagt: das stützt sich auf belegte Fakten, braucht nicht die Zusatzannahme der Kenntnis von Pi, und erklärt die Böschung besser. Und erklärt sogar sämtliche weitere Pyramiden, sogar die mit anderem Böschungswinkel. Nach wissenschaftlichen Kriterien ist damit die Pi-These erledigt.
Bumbelbee schrieb:Natürlich ist das alles kein Beweis. Sondern eine Plausibilitätskette.
Du fragst nach der Bedeutung der Pyramidenform, skippst über Davinci und Sarkophage, bietest irgendwelche Spekulationen, nur keine Erklärungen, suchst Dir irgendwas raus, das Du Zusammenhang nennst (Nationalität) - das ist irgendwas, aber keine Plausibilitätskette.
Bumbelbee schrieb:Weshalb ist das eine Radosophie und das andere Nicht?
Das Ellenmaß kann jeder der will noch in der letzten kanaanäischen Ortschaft mit erhaltengebliebenen Gebäudegrundrissen gegenkontrollieren. Daß irgendein Bischof und irgendein Metererfinder die selbe Nationalität haben, erklärt hingegen nicht den daraus konstruierten Zusammenhang der Nationalität für - wofür auch immer - und läßt sich - Vereinzelungssyndrom - nirgends sonst anwenden.
Hier noch ein netter Link:
Wikipedia: PyramidologiePertti