Aurora1 schrieb:es gibt genug Variablen von denen wir einfach noch keine Ahnung haben.
Das Problem ist aber nicht das, was wir
noch nicht wissen, sondern das, was wir
bereits wissen. Und da wissen wir nun schon mal, daß Beschleunigungen sich nicht rein arithmetisch rechnen lassen, sondern basierend auf dem Lorentz-Faktor. Mit anderen Worten: je näher eine Beschleunigung bzw. eine Relativgeschwindigkeit eines Objektes für einen Betrachter an c heranführt, desto mehr der kinetischen Energie steckt nicht in der Geschwindigkeit / Beschleunigung, sondern in der Bewegungsmasse. Experimente z.B. in CERN und am LHC haben die vorausgesagten Geschwindigkeiten und Bewegungsmassen bereits bestätigt. So wurde ein Proton (also ein Wasserstoff-Ion) auf 99,988% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, allerdings unter Zuführung von Beschleunigungsenergie, die rein arithmetisch zu Überlichtgeschwindigkeit hätte führen müssen. Erreicht wurde aber eben "nur" knapp unter c. Diese Protonen ließ man mit anderen kollidieren. Dabei wurde Energie freigesetzt, die der Energie von 4250 Protonen bei 99,988% c entsprach - wenn Beschleunigungen sich rein arithmetisch addiert hätten. Zu deutsch: die zugeführte Beschleunigungsenergie führte je näher an c desto weniger zu einer tatsächlichen Beschleunigung, dafür aber zur Erhöhung der Bewegungsmasse des Protons. Abzüglich der Meßungenauigkeit exakt so, wie relativistisch berechnet. Das bedeutet, Materie kann v=c nie erreichen; je näher v an c herankommt, desto mehr Energie geht in die Bewegungsmasse.
Auch eine neue Theorie, die die Relativitätstheorie ersetzen wird, wird diesen Effekt nicht abschaffen können, er ist empirisch bestätigt.
Daher bleibt die Lichtschranke für Materie bestehen. Wenn wir künftig Lösungen finden wollen, dann nicht via ÜLG, sondern durch "Abkürzungen", also sowas wie Warp (unterlichtschnelles Reisen durch einen in Flugrichtung verkürzten Raum), Wurmlöcher (Abkürzungen durch die Raumzeit) odgl. Derzeit sieht es für beides allerdings schlecht aus. Eine andere Lösung wäre das "Spielen" mit der Konstante c. Die Lichtgeschwindigkeit mag der Grenzwert für die Geschwindigkeit von Materie sein, aber es ist für manche Physiker nicht ausgeschlossen, daß der Wert von c sich entweder zeitlich oder räumlich ändert, also zu anderen Zeiten bzw. in anderen Regionen des Universums einen anderen Wert besitzt als hier und heute. Womöglich ließe sich so etwas technologisch nutzen, würde allerdings eben auch nur die Grenzgeschwindigkeit partiell verändern. Ne Reise in eine Nachbargalaxie würde trotzdem zig Millionen von Jahren dauern, nur eben vielleicht ein, zwei Millönchen weniger. Aber das ist erst mal reine Zukunftsmusik, und nach dem, was wir heute bereits an Erkenntnis haben, siehts dafür eher schlecht aus - und wäre energetisch
verdammt teuer.
Aurora1 schrieb:Theoretisch ist Lichtgeschwindigkeit im dreidimensionalen Raum die Grenze . Weil wir auch nur den kennen bzw davon wissen .
Und wieder so ne Sache, bei der wir "leider" schon ein bisserl zu viel wissen. Nämlich daß Gravitation sich nicht abschirmen läßt. Das bedeutet, daß eine Gravitationsquelle in einem n-dimensionalen Raum ihre gravitative Auswirkung über diesen ausbreitet. Bei zunehmender Entfernung eines weiteren Objektes wirkt die Gravitation dieser Quelle also um den Faktor 1
n-1 geringer auf jenes entferntere Objekt ein. Nun wissen wir aber, daß die Gravitation mit zunehmender Entfernung quadratisch abnimmt. Daher muß n-1 Zwei sein. Wir können also nur drei Raumdimensionen haben. Wäre unser 3D-Universum in ein 4D-Universum eingebettet, so müßte trotzdem die Gravitation auch in jenes Universum ausstrahlen, in unserem 3D.Universum also trotzdem kubisch abnehmen bei zunehmender Entfernung, was sie aber nicht tut. Daher wissen wir: drei Raumdimensionen, mehr nicht.
Klar könnte es mehr geben, und die Stringhypothesen brauchen auch mehr. Nur eben ist auch den Stringianern klar, daß wenn, diese weiteren Raumdimensionen nur megawinzig sein können. Vergleichbar mit einem Blatt Papier, das ja eigentlich zweidimensional scheint, aber genau genommen eben doch dreidimensional ist, nur eben daß die dritte Dimension hauchdünn ist. Hat man übrigens an CERN und/oder LHC auch schon experimentell ausgetestet, obs diese winzigen Zusatzdimensionen gibt, welche für die String-Annahme nötig sind. War allerdings Fehlanzeige. (Das Experiment war damals das, wo man ein Mini-SL erzeugen wollte, was nur geklappt hätte, wenns diese Winz-Zusatzdimensionen gegeben hätte.) Klar, die Stringianer-Hoffnung auf die Zusatzdimensionen ist nicht weg, man hofft halt auf noch kleinere Dimensions-Ausdehnungen.
Aurora1 schrieb:Auch ob wir bei Lichtgeschwindigkeit im nicht schneller altern als auf der Erde hat doch zb auch niemand erforscht .
Doch, wurde. Und wurde auch korrekt vorausgesagt, experimentell bestätigt. Ohne Berücksichtigung dieses Effektes würde das GPS falsche Daten liefern. Liefert aber richtige, weil diese Dilatation (gekrümmte Zeit) korrekt nach RT und Lorentzfaktor einkalkuliert wurde.