CHONSP schrieb:Von daher schiebst Du mir einen Widerspruch unter, der überhaupt nicht besteht, denn meine Position widerspricht nicht der Empirie, sie schreibt der Empirie nur nicht zu, was Du ihr zuschreibst: nämlich einen vermeintlich vorhandenen Algorithmus, der über Iteration von der Natur abgearbeitet wird.
Warum, wenn du der Empirie nicht widersprechen willst, stellst du die metaheuristischen Optimierungsverfahren in Frage, wenn sie doch funktionieren? Weil sie sich der Mathematik, genauer der Stochastik bedienen, um damit jenes begreifbar, lehrbar und reproduzierbar zu machen, was die Natur aus sich selbst heraus bewirkt?
Ich hab dir bereits versucht mitzuteilen, dass die Mathematik als Hilfswissenschaft die Gesetze zur Harmonie, Effizienz oder Stabilität für den Menschen lesbar oder interpretierfähig macht. Mathematik zeigt für den Menschen begreiflich, was die Natur dort eigentlich macht.
Die Natur muss sich nicht unserer Hilfswissenschaft bedienen, um zu wirken. Selbstverständlich nicht. Wir benötigen sie, diese Hilfswissenschaft, damit wir in definierten Mengen, Größen oder Klassen Schlussfolgerungen ziehen können, wie sie logisch zu- oder miteinander in Beziehung stehen.
Den goldenen Schnitt zB muss sich die Natur nicht beibringen. Wir müssen/wollen ihn unseren Kindern beibringen. Dafür benötigen wir definierte Proportionen. Skalen. Zahlen. Logik.
Diese Logik zu verstehen und zu lehren heißt die Natur zu verstehen und zu lehren.
Nicht weil die Natur
unser Mathe kann, (du kannst den Begriff nicht als etwas deuten, dessen Ausdruck ohne seine Existenz nicht stattfände, sondern als unser Alphabet für diesen Ausdruck), sondern weil sie wiederkehrende Muster herausbildet, die wenn man diese Muster mit der analytischen Lupe auseinandernimmt, um sie in gleichbleibende, fest definierte Portionen (Zahlen und Klassen) zu zerlegen, in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, die einer
natürlichen Logik folgen.
Es heißt nicht umsonst, dass die Mathematik die Sprache der Natur ist.
Jeder Außerirdischer - egal welches Zahlen, Glyphen, Runen oder Schneckenhaussystem er nutzt - wird wenn er die Logik dahinter durchdrungen hat, die gleiche Antwort auf die Frage erhalten, was es logisch bedeutet, wenn am Geld-, Zahn- oder Muschelbeutel konsequent mehr subtrahiert als addiert wird. Da ist Ebbe. Alle alle. Leer. Nix mehr drin. Dieses Muster wiederholt sich nicht nur bei dir oder mir.