Tron42 schrieb:Wie wahrscheinlich ist es für euch, dass es intelligentes außerirdisches Leben gibt ?
Lässt sich die Frage des Themas mathematisch anders beantworten ?
Die erste Frage zu beantworten ist stets rein spekulativ. Da Du auch die zweite Frage auf die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit von Exoleben beziehst, fällt auch diese unter dasselbe Verdikt.
Mathematik kann trotzdem etwas beisteuern. Etwa indem wir für einzelne Bedingungen für Lebensentstehung, sofern diese uns schon bekannt sind (einschließlich astronomischer Beobachtungen/Erkenntnisse), durchaus Wahrscheinlichkeiten bestimmen können. So nach dem Motto: Für die Entstehung von planetaren o.ä. Himmelskörpern (als Voraussetzung für Lebensentfaltung) müssen Sternensysteme eine Mindestmetallizität aufweisen, also zählen wir mal durch, wie viel Sterne pro 1000 eine entsprechende Metallizität besitzen.
Auch für die Frage, ob es auch außerirdische Intelligenzen geben könnte, sind mit Mathematik zusammenhängende Erkenntnisse relevant. So sind achsialsymmetrisch (sowohl Körperachse (Bilateria) als auch Organbereiche (radiärsymmetrisch wie bei "Tentakelwesen" á la Seestern, Seelilie & co.) betreffend) gestaltete Wesen bei Fortbewegung (bei uns also: Tiere) komplexer, effizienter, dominanter. Komplexität wird also gefördert, was bedeutet, die Entstehung einer bis hin zu hoher Intelligenz komplexen Wesen ist damit wahrscheinlicher, wenn es erst einmal Leben gibt. Wie wahrscheinlich es dazu kommt, ist noch nicht gesagt - letztlich das selbe Dilemma wie beim "in nem größeren Universum mit mehr Sternen ist Exoleben wahrscheinlicher als in nem kleineren mit weniger". Denn das ist nur eine relative Aussage, die nicht ansatzweise etwas über den tatsächlichen Wahrscheinlichkeitswert aussagt.
Kephalopyr schrieb:Sie lässt sich in keiner Weise mathematisch beantworten.
Doch. Nur eben nicht in absolutem Sinne, solang uns die empirischen Basics zu den Bedingungen der Lebensentstehung (als Gesamtheit) fehlen. Aber nicht "in keiner Weise". Wie ich es eben schon erklärt habe.
CHONSP schrieb:Nö, ist nicht Mathe, sondern Struktur ohne Mathe drin.
Sag ich doch. Du behauptest immer nur irgendwas, stellst Thesen in den Raum. Fundierung Null. Damit wischst Du echte Darlegungen inhaltlich nicht weg. Trollst nur dumm rum.
Mußt Du nur noch merken.
CHONSP schrieb:Exakt.
Wieder so ein "Isso" von Dir, das ohne Fundierung daherkommt. Was Du direkt im Anschluß schreibst, sind ja keine wirklichen inhaltlichen Grundlagen für Dein "exakt", sondern nur weitere Wortblasen. Was daran mal halbwegs konkret wird, sind hingegen so Detailfragen (Muß es zu Schuppen & Federn kommen auf dem Planeten? Wie viele Extremitätenpaare bei Landlebewesen?), die nur das konkrete Aussehen von irgendwas udgl. betreffen, aber nicht die Frage nach Exoleben, Exointelligenz und deren Wahrscheinlichkeit / Häufung.
Zu deutsch: Wieder mal ein Strohmann von Dir.
Was hingegen das "kalkulierbar" des Evolutionsverlauf jenseits spezifischer Ausführungsdetails betrifft, so ist "die Mathematik in den Dingen" durchaus hilfreich. So wird sich eben grundsätzlich eine Achsialsymmetrie einfinden, egal, ob bilaterial, die Körperachse betreffend oder radiärsymmetrisch, bezogen auf Organe wie Extremitäten. Ebenso werden bei Auftreten von Fortbewegung Extremitäten aufkommen, sinnigerweise paarweise, wenigstens partiell paarweise, zumindest paarweise strukturiert (zweigefächerte Schwanzflosse von Fischen, Walen...). Wo Extremitäten hingegen fehlen, ggf. sekundär wieder verloren gehen, wird geradezu zwingend eine Wurm- oder Schlangenform hervorgebracht, und auch hier ist es reine Mathematik, wie aus Seitwärtsbewegungen in einem Fluidum selbiges entlang der Längsachse in eine um 90° verschiedene Richtung und damit das Wesen in genau die andere Richtung getrieben wird. Alles Mathe.
Insofern läßt sich ein genereller Evolutionsverlauf in vielen Aspekten grundsätzlich kalkulieren. Längst nicht alles, aber daß hier nur Mannigfaltigkeiten umgrenzt werden, das schreib ich ja praktisch von Anfang an. Ebenso ist mit dieser grundsätzlichen Kalkulierbarkeit noch nicht gesagt, ob menschen-ähnliche Intelligenz ebenfalls so ein "mathematisch begründeter Automatismus" ist wie Symmetrie, Extremitäten usw., auch das schrieb ich gleich zu Beginn. Dennoch läßt sich durchaus zu verschiedenem was sagen. Und nicht "in keinster Weise - exakt!"
Tron42 schrieb:dann könnte man doch eure mathematische Diskussion von zuvor auch einfach dabei belassen oder ?
Wenn es um die Höhe des Beitrages von "Mathematik in der Natur" ginge, dann ja, dann würd ich Dir zustimmen. Hier geht es aber um die generelle Bestreitung dieses Beitrags, ja um die Existenz von "Mathematik in der Natur". Da sehe ich nicht, daß ein "wie hoch der Anteil ist, k.A.!" ausreicht, diese Diskussion für beendet zu halten.
Tron42 schrieb:Naja es wäre eine totale Platz Verschwendung wenn wir im Universum alleine wären
Die Erde umkreist die Sonne innerhalb der Solaren Habitablen Zone, innerhalb derer Leben auf nem Planeten möglich ist. Es gibt verschiedene Berechnungen, aber eine sinnige ist die, nach der die Habitable Zone vom sonnenfernsten Venuspunkt bis zum sonnennächsten Marspunkt reicht. Die Fläche dieser Habitablen Zone umfaßt knapp 4 1/3 AE². Davon belegt die Erde gerade mal 0,000.000.132 Prozent, also werden 99,999.999.868 Prozent der Habitablen Zone verschwendet. Auf der Erde nun gibt es Leben bis in die tiefsten Meerestiefen, selbst kilometerweit in der Erdkruste. Ebenso findet sich mikrobielles Leben in Troposphäre und sogar Stratosphäre. Dieser Bereich der "Biosphäre" macht gerade mal 1,4% des Erdvolumens (incl. Tropo- und Stratosphäre) aus, also sind selbst hier mit 98,6% die allermeisten Bereiche verschwendet.
Na und dann erst der Raum zwischen der Habitablen Zone des einen Sternes und der des nächsten Sternes, alles Verschwendung. Und der Raum zwischen zwei Galaxien, zwischen zwei Galaxienhaufen...
Egal, wie klein Du Dir ein Universum vorstellst ("jenseits der Stratosphäre der Erde ist Schluß"), es wird immer "das
allermeiste verschwendet".
Vor allem: Wie definiert das Universum denn "Verschwendung". Gibt es dafür ein objektives Kriterium? Eine wunderschöne Wüstenlandschaft, selbst wenn es dort kein Leben gäbe, hielt ich nicht für "verschwendet", oder ein Blick vom Himalaya oder auf diesen - bloß weil es da nicht viel Leben gibt. Oder ein Mondoberflächen-Panorama. Selbst ein solches, das noch nie jemand gesehen hat. Es ist für sich da, einfach so. Steril zwar, aber "verschwendet"? Doch nur für lebensbezogen-empathisches Leben, aber nicht fürs Universum.
Ich habe sehr wohl den Smiley bemerkt, ändert aber nichts daran, für wie sehr ich dieses "Verschwendungs-Argument" einfach nur zum Oralauswerfen finde.