Kephalopyr schrieb:Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann sprichst du davon, dass jedes Leben im Universum, unabhängig von den Bedingungen, trotzdem eine Art gleichen Grundaufbau besitzt, richtig?
Mhm, jaein, oder doch? Schwer zu sagen was ich damit genau meine. Wäre vllt. praktischer, wenn ich nebenbei mehr Ruhe hätte, um richtig nachzudenken, was ich eigentlich dazu denke oder auf alles zu antworten. Na ja. Kommt später.
Ich meinte damit vllt. sowas wie ein, öhm, festes Grundmuster nach dem gebaut wird, dass sich aus den Eigenschaften ergibt, die auf das System einwirken. Wenn ich mir jetzt mal eine Zelle anschaue, dann ist die sphärisch oder kugelförmig aufgebaut, statt quadratisch oder zylindrisch Warum? Sie könnte doch theoretisch auch ein gleichschenkliges Dreieck oder einen Zylinder bilden oder nicht? Rein theoretisch mein ich. Die Möglichkeit ist geometrisch jedenfalls als Form gegeben. Welche Kraft wirkt also auf diesen Organismus, weshalb er kein Zylinder ist? Die Oberflächenspannung im Verhältnis zum Umgebungsdruck? Varrieren die Kräfte nach Größenordnung des Organismus als Selektionskritierien? Denn ich bin ja keine Kugel oder ein Ovoid, sondern kA, ein Mensch eben, dessen Epithelgewebe, Muskulatur, Skelett usw sich als stabile Stützstruktur dem Druck der Atmosphäre oder der Gravitation zB entgegenstemmt.
Und ich denke, dass sich das, also warum ich keine Kugel oder ein Zylinder bin, sondern ein mehrzelliger Organismus, der als rundes Ei beginnt und zum Extremitäten-Klaus mit Anpassungen auf die Umwelt mutiert, als eine von vielen Lösungen für eine Herausforderung des Habitats hervorgebracht wurde, dessen Ursprung und Entwicklung ein allgegenwärtiges Konstruktionsprinzip aus definiertem aber dynamischen Druck und dynamischer Anpassung ist, um diese Herausforderungen, die die Rahmenbedingungen stellen zu lösen.
Leben stellt oder stemmt sich in meinem Verständnis zum Selbsterhalt permenant dem Druck der Umwelt entgegen, welcher selbst aus zahllosen Faktoren besteht - nicht nur der Schwerkaft usw. Diese Faktoren ergeben zusammengefasst den Rahmen, innerhalb dessen sich etwas abspielen kann. Dieser Rahmen ist allerdings nicht statisch. Verändert sich der Rahmen, verändert sich der Organismus.
Verändert sich der Organismus spontan, um zufällig über diesen Rahmen hinauszuwachsen und bleibt dabei bestehen - das ist die Vorraussetzung - wird der Rahmen für alle seine Folgegenerationen der Art verschoben. Dieses Wechselspiel aus Rahmen drückt, Organismus wächst spontan drüber, neuer Rahmen drückt, Organismus wächst spontan drüber ist etc nach meinem Verständnis eine positive Evolution (die negative wäre, spontaner Rückschritt oder veränderte Rahmenbedingungen nicht weggesteckt werden können), die den Stillstand meidet.
Und dort sehe ich auch gewissermaßen das Ziel, welches darin besteht, immerwieder diese sich verändernden Startbedingungen zu erreichen. Das Ziel ist das Erreichen dieser Rahmenbedingung aber diese ist permanent im Wandel, womit sie nach meinem Verständnis zu einer dynamischen Startbedingung wird, die sich in jedem Zyklus - minimal aber doch gegeben - ändert.
Diese zyklische Iteration (sich in der Summe aller Versuchsanreihungen im Wettbewerb mit diesem Rahmen nach oben zu probieren oder irgendwann vom sich veränderten Druck des Rahmens bei einem Stillstand oder nur negativer Evolution praktisch zerquetscht zu werden) ist demzufolge in meiner Vorstellung eines fluiden Konstruktionsalgorithmus, der wenn die Bedingungen recht ähnlich sind, auch diese recht ähnlichen evolutionären Schritte im Laufe der Zeit wiederholen wird - ob auf der Erde oder auf einem anderen Planeten, weil sie funktionieren. Eine Kugel- oder Sphärenform besitzt auch auf XYZ die gleichen Eigenschaften bezüglich ihrer Oberfläche und dem Volumen, genauso wie eine Stützstruktur für Landlebewesen auch auf diesem Planeten XYZ garantiert, dass dem Organismus nicht vom Druck der Atmosphäre die "Luft" herausgelassen wird.
Da diese Bedingungen aber nicht überall einhundertprozentig deckungsgleich sind und die Möglichkeiten über diesen Rahme zu klettern oder daran zu scheitern im Detail ziemlich unterschiedlich ausfallen können, fallen mir viele irdisch bekannte Lösungen für ein Auge oder sensorische Rezeptoren ein aber das Prinzip, dass der Organismus ein Sinnesorgan benötigt, um seine Randbedingung zu prüfen oder wahrzunehmen, das sollte doch überall gelten oder nicht? Zumindest, wenn wir von Leben reden, welches die gleichen Eigenschaften besitzt wie jene die das irdische Leben definieren.
Und das betrachte ich gewissermaßen - schnell zusammengeschustert - als den Konstruktionsplan oder Konstruktionsmechanismus und damit auch als das Ziel der Evolution - entweder hier oder andernorts. Dabei ist es der Evolutions selbstverständlich egal, ob ihre Ergebnisse so oder so ausfallen oder ob sie selbst irgendwann keine brauchbaren Lösungen mehr produziert, weil die Rahmenbedingungen dermaßen ungünstig ausfallen, dass biologisches Leben quasi unmöglich wird.
Das Ziel adaptiert oder setzt sich sich aus den Startbedingungen zusammen, die es zu erfüllen gilt - andernfalls, wenn der Rahmen zu "hoch" ist und keine neuen Lösungen mehr gefunden werden können - Zielsuche/Rahmensuche kommt zum erliegen - die Evolution stagniert. Leben das stagniert, stirbt aus, wenn die Rahmenbedindungen für alle Versuchsanreihungen "zu hoch" werden, um sich bei einer schnellen Veränderung selbiger anzupassen. Schneller Klimawandel - Rahmen ändert sich zu schnell - Massensterben. Ändert sich das Klima langfristig zum Venuslike wird der Rahmen für biologisches Leben "zu hoch".
Das war jetzt alles ein bisschen kreuz und quer, um deinen Beitrag wenigstens noch halbwegs zu treffen aber so ungefähr stellt sich das für mich dar. Lange Beine und ein aufrechter Gang sind praktisch zum Strecken an Land zu laufen - aber wenn es erlaubt wird, kann auch geflogen werden. Kurze Beine oder Flossen hingegen haben effizenzmäßig bei Langstreckenläufern an Land nichts zu verloren. Der Rahmen setzt die Bedingung und damit das Ziel - wer weit laufen will, der darf kein Dackel sein.