perttivalkonen
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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?
15.01.2020 um 20:08Vomü62 schrieb:perttivalkonen schrieb:Nur hatte Deine Infragestellung Null Gehalt. Unsere Augen sind zwar nicht an Bedingungen wie auf dem Mars angepaßt, aber unsere heutige Technologie reicht schon völlig aus, eventuelle Mängel komplett auszugleichen, ohne daß eine höhere Mortalitätsrate oder geringere Fertilität zu erwarten wäre. Ja verdammt - selbst auf dem Pluto könntest Du ne Tageszeitung ohne Extralicht lesen! Ein selektiver Druck pro größere Augen bzw. contra erdangepaßte Augen würde sich selbst mit technologischen Mitteln von vor 100 Jahren nicht einstellen. Da müßtest Du schon richtig weit zurückgehen in der Technologiegeschichte, oder eben auf Euthanasie setzen.
Da dies in einer technologisch fortgeschrittenen Gesellschaft nicht erfolgt,
Ich habe nur diesen Satz in Frage gestellt, in der eine Behauptung im Brustton der Überzeugung aufgestellt wird.
Was Du hier faselst, ist keine Infragestellung, das ist einfach nur ahnungsloser Unfug. Und der Wuketits ist eben auch nur ein Mahner dafür, Fortschritt mit Bedacht einzusetzen, die Konsequenzen zu berücksichtigen etc. Aber nicht, Fortschritt generell auszubremsen. Und schon gar nicht, ihn zurückzuschrauben, und zwar um so eine höhere Sterblichkeit zu erreichen, damit Selektion wieder wirken kann. Diese Form des Sozialdarwinismus' hatten nicht mal die Nazis, die wurde zuletzt in den vorindustriellen biedermeierzeitlichen Gesellschaften Europas vertreten - vor Darwin übrigens.
Vomü62 schrieb:Und ich schrieb auch, das man auch teilweise auf Technik verzichten kann, wenn man das will.Wie gesagt, denk mal nach (falls Du das überhaupt kannst; einen solchen Eindruck hinterläßt Du jedenfalls nicht), auf welche Technik man verzichten müsse, um aufm Mars große Augen evolviert zu bekommen, oder nen verkleinerten Kiefer, oder spindeldürre Ärmchen und Beinchen usw. usf. Das mit den Augen würde ja schon mal reichen. Also los, gib mal Butter bei die Fische! Werd konkret, bring was mit Hand und Fuß statt allgemeinen Floskeln.
Vomü62 schrieb:Es gibt also bisher keinen Beleg für die o.g. Behauptung, das eine hochentwickelte Zivilisation nicht (teilweise) der natürlichen Auslese oder Zuchtwahl Raum geben könnte.Doch, den gibt es. Nämlich die letzten 200.000 Jahre Evolution des Homo sapiens, erhalten in unserem Genpool. Wir wissen da ne Menge, was sich alles in dieser Zeit noch an Evolution eingestellt hat. Aber wir wissen ebenfalls, was sich alles nicht eingestellt hat, obwohl es einen Nutzen hätte einbringen können. Und erkennbar: Nur Sachen, die tatsächlich zu unterschiedlich hoher Mortalität / Fertilität führen, evolvieren noch. Aber genau dies wird ja eben immer mehr durch Technologie verhindert. Aber nicht erst seit 100, 200 Jahren, sondern allmählich ansteigend seit über 2 Millionen Jahren!
Interessanterweise hat der technologische Fortschritt sogar mal für eine verstärkte Selektion geführt. Als die Gattung Homo entstand, da waren die frühen Vertreter anatomisch noch stark australopithecinen-artig. Geringe Körperhöe, krumme Finger, lange Arme, kurze Beine, gedrungener Rumpf, kurzer starrer Unterleib usw. Zu dieser Zeit waren die frühen Menschen noch eher Beute, wie an den Raubtierspuren am Großteil aller gefundenen Fossilien zu erkennen ist. Ab dem Homo erectus ändert sich dies. Der frühe Ergaster, der "Turkana-Boy", zeigt, daß der Körper sich streckte (bis 1,80m Körperhöhe), die Beine länger wurden, der Hüftbereich des Rumpfes (zwischen Becken und Rippen) höher und beweglicher wurde. Auch die Schulteranatomie änderte sich, die Menschen konnten gezielt und kraftvoll werfen. Unsere Vorfahren konnten schnell, gut, ausdauernd, weit laufen. Der Mensch wurde von der Beute zum Jäger; nur wenige Skelettfunde zeigen noch eine Tötung durch Raubtiere an. Der Mensch hatte Werkzeuge entwickelt, mit denen er sich verteidigen, mit denen er angreifen konnte. Daher überlebten und vermehrten sich nun vor allem jene Individuen, deren Anatomie sich hierfür passend veränderte.
Auch als die Menschen seßhaft wurden, Pflanzen anbauten und Tiere züchteten, gab es noch solch einen evolutiven Schub. So haben einige Kulturen ihren Proteinbedarf über Rindermilch gedeckt (sogenannte Milchwirtschaften), wodurch sich unter den Menschen dieser Kulturen eine genetische Innovation weitgehend durchsetzen konnte, die Laktoseverträglichkeit. Dieser Prozeß ist noch nicht abgeschlossen, deswegen gibt es noch immer Laktoseunverträglichkeit auch in den Milchwirtschaften. Abgeschlossen wird dieser Prozeß jedoch nicht mehr, da wir technologisch so weit sind, die Unverträglichkeitsprobleme durch Einnahme von Mitteln zu minimieren, Laktose aus Produkten zu entfernen usw.
Aber abgesehen von diesen Fällen führte die technologische Entwicklung der letzten gut 2 Millionen Jahre eben vor allem dazu, daß der selektive Druck verschwand statt zuzunehmen.
Es ist belegt, daß die Menschheit sich seit langem mehr und mehr von der Evolution entkoppelt. Nicht belegt ist hingegen, daß sie auf diese Entkoppelung verzichtet! Selbst wenn einige aus bewußter Entscheidung heraus "die Evolution ihr Ding durchziehen lassen" würden, so ergäbe dies keine wirkliche Selektion, denn dazu dürfte dieser Prozeß nicht von der eigenen individuellen Entscheidung von Einzelpersonen, Gruppen, Staaten abhängen, weil die nächste Generation sich dann ja anders entscheiden könnte. Und schon wäre es Essig damit, daß sich irgendwas in der Gesamtpopulation durchsetzen könnte. Dazu sind Zeiträume vonnöten, die kein gesamtgesellschaftlich gewollter Sozialdarwinismus abdecken kann!
Du machst Dir echt keine Vorstellung davon, wie unmöglich das ist, daß wir wieder in Richtung natürliche Selektion kommen können, solange wir technologisch nicht in Richtung Steinzeit gehen. Und selbst da war die Entkoppelung schon weit gediehen.
Vomü62 schrieb:Das wir das heutzutage nicht machen ist doch kein Beleg dafür, das es vielleicht in 1000 Jahren nicht gemacht werden könnte. Alles verändert sich, auch Moralvorstellungen oder irgenwelche äußeren Umstände.Eben. Nochmal 1000 Jahre später, und die Leutz verzichten wieder darauf, lieber zu sterben als Pillen zu schlucken. Evolution ist weitestgehend vorbei.
Vomü62 schrieb:Natürlich. Wenn ich kein Insulin produziere, weil ich die Technik dafür nicht habe, sterben Diabetiker Typ 1 recht schnell.Das ist für mich Unmenschlichkeit schlimmsten Ausmaßes.
Wenn ich nicht gegen bestimmte Krankheiten impfe, sterben viele Leute schon als Kind. Manche überleben, weil sie immun sind und können die Immunität weiter vererben.
Das ist für mich natürliche Auslese.