Fedaykin schrieb:´Äh ja, tut er, insofern das es heute Möglich ist ein Objekt auf diese Geschwindigkeiten zu bringen.
Fedaykin schrieb:Der Einspruch liegt daran das 300/Km/S nicht utopisch sind.
Du redest noch immer an mir vorbei.
Fedaykin schrieb:Gemäß Raketengrundgleichung. Mass Ratio von 2 heißt 50% der Gesamtmasse des Objektes sind "Stützmasse"
Stimmt so nicht. Die Mass ratio ist kein absoluter Wert, sondern ein relativer. Gemessen nämlich an dem gewünschten Ergebnis. Die Mass ratio bei Mehrstufenraketen, die Satelliten und Spaceshuttles usw. in den Orbit oder Sonden auf ihren Weg zu fernen Objekten bringen, liegt bei 8...20 (laut "Mass ratio" auf e.wikipedia). Würden die Mehrstufenraketen ihre Nutzlast dagegen auf ungefähr die Geschwindigkeit der Ausströmgeschwindigkeit ihrer eigenen Triebwerke beschleunigen, so läge ihre Mass ratio nochmals höher. Und wie ich bereits schrieb, je näher man an die Maximalgeschwindigkeit kommt, desto geringere Beschleunigungen werden mit der selben Treibstoffmenge erzielt. Milchmädchengerechnet: Ein Objekt in einem nahezu gravitationslosem Raum und Null Geschwindigkeit braucht bei 200km/s Ausströmgeschwindigkeit genau die selbe Treibstoffmenge für das Erreichen der ersten 100km/s wie für die Steigerung auf 150km/s oder die nochmalige Beschleunigung auf insgesamt 175km/s. Bei Mass ratio 2 für 100km/s läge die Mass ratio für 175km/s schon bei 4. Und das auch nur, wenn nach jeder Etappe neu getankt wurde. Muß man den gesamten Treibstoff von Anfang an mitnehmen, muß am Anfang schon mal das Siebenfache an Treibstoff mitgenommen werden. Damit wöge das Objekt anfangs acht mal so viel, verbraucht für die erste Beschleunigung auf 100 Sachen die Hälfte der eigenen Masse, also 4 gesamte Raketenmassen. Bleiben 4 über, die eigentliche Sonde und das Dreifache dieser Masse in Treibstoff (die Tankmasse hab ich da mal mitgenommen). Für die nächsten zusätzlichen 50km/s geht wieder die Hälfte drauf, also 2 Raketenmassen in Treibstoff (und abgestoßener Stufe). Bleiben zwei Massen für die nächsten 25km/s Geschwindigkeitserhöhung, einmal Sondenmasse und einmal Treibstoffmasse. Damit aber steigert sich die Mass ratio schon mal von 2 auf 8. Auf 16 bei angestrebten 187,5km/s, auf sagenhafte 32 bei 193,75km/s. Wie gesagt, ist milchmädchengerechnet, aber anschaulich genug in dieser groben Daumenpeilung.
Da Ionentriebwerke nicht geeignet sind, ein Objekt von der Erde aus auf seine Mission zu bringen, müssen wir erst mal wieder auf Saturn & co. zurückgreifen. Will heißen, nun brauchen wir nicht nur ne Saturn mit 3000 Tonnen für ne Nutzlast von grob 150 Tonnen, sondern eine "Saturn CV", die die Masse von einer Nutzlast
und einer Saturnrakete hochschießt (wenn 193,75km/s erreicht werden sollen und ich jeder von einer normalen Saturn hochgebrachten Sonde schon die ersten 100km/s als bereits mit auf den Weg gegeben zuschanze; die verbleibende Mass ratio von 16 klingt grob nach Saturn-Level).
Man könnte natürlich alles einzeln hochschicken und im Orbit zusammenbauen. Dennoch wäre das mehr als das Sechsfache der ISS-Masse. Gut das Zwölffache, da nun wieder die ersten 100km/s hinzukommen (die ISS hat ja gerade mal knapp 8km/s drauf). Nun stiegen schon bei der ISS die jährlichen Kosten von 1999 bis heute von 15 auf 22 Milliarden Dollar jährlich. Bis zur Fertigstellung der Sonde mit Riesenträgerionenrakete fielen ebenfalls solche Gelddimensionen pro Jahr an.
Ich sage Dir, das ist heute noch nicht drin! Grundsätzliche Machbarkeit irgendwie sicher schon. Aber wie ich schon sagte: zwischen der theoretischen Machbarkeit und dem tatsächlich Machbaren liegen noch weitere Nichtmachbarkeiten. Und sei es nur die Bezahlbarkeit bzw. Bezahlwilligkeit. Ne Riesenraumstation von 50km Länge und 20km Durchmesser wäre heute ebenfalls schon theoretisch machbar.