perttivalkonen
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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?
26.11.2024 um 19:18Donidoni2 schrieb:Ich habe bewusst gesagt die Wahrscheinlichkeit geht gegen 1 und nicht ist 1.Ja, wenn. Aber wenn nicht? Nee Du, daß die Wahrscheinlichkeit ohne Wenn und Aber gegen 1 ginge, so ganz generell, wie Du es behauptest, das ist eben überhaupt nicht sicher.
aber selbst wenn die Wahrscheinlichkeit eines Planeten ähnliche Bedingungen zu haben wie die Erde 1 zu 10 Milliarden ist, so ist die Wahrscheinlichkeit das dieser existiert trotzdem nahezu 1.
@allealtenhasen
Achtung, was jetzt kommt, kennt Ihr schon, ahnt es sicher auch...
zurück zu @Donidoni2
Wie viele Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Leben entstehen kann? Und wie häufig (einmal gemessen an soundsoviel Sterne) tritt das irgendwo auf? So bekommst Du eine Reihe von Einzelwahrscheinlichkeiten, die Du dann zur Gesamtwahrscheinlichkeit multiplizieren kannst. Einmal unter X Sternen kommt es zur Bildung von Planeten (bzw. Monden). Einmal unter X Sternen mit Planet & co. kommt es zu nem erdähnlichen Planeten in habitabler Zone. Einmal unter X Sternen mit Planeten, bei denen ein erdähnlicher in der habitablen Zone liegt, ist der Stern klein genug, daß er lange genug brennt, damit Leben nach der Entstehung erhalten bleibt. Einmal unter X Sternen mit diesem Eigenschaftsmix kommt ein Stern vor, der nicht zu klein ist, sodaß die massiven Strahlungsschwankungen, wie sie bei Zwergsternen üblich sind, nicht den Planeten regelmäßig sterilisieren. Pro X Sternen mit diesem erfüllten Bedingungsbündel findet sich ein Stern, der nicht im Bulge ist, wo die Sternendichte so groß ist, daß kein Planet (o.ä.) dauerhaft auf nem stabilen Orbit bleiben kann - und nicht regelmäßig von Super- und Hypernovae in unmittelbarer Nachbarschaft gegrillt wird. Einmal pro...
Wie viele dieser Einzelbedingungen sind uns bekannt? Und wie viele Bedingungen für Lebensentstehung kennen wir noch überhaupt nicht. Also ein paar weitere Bedingungen kenn ich noch, die zumindest fürs Aufkommen von höherem Leben von wesentlicher Entscheidung sind. Da gibts sogenannte staubige Systeme, wo es ungleich mehr Asteroiden, Meteoriden, Kometen, interplanetaren Staub gibt, sodaß ein Chicxulub-Ereignis nicht bloß alle hundert Millionen Jahre zu erwarten ist, sondern alle Millionen Jahre. Zu wenig Zeit, um nach so einem Massensterben nicht nur die alte Vielfalt wieder aufzubauen, sondern auch evolutive Innovationen dabei hervorzubringen. Das Leben dort bliebe halt auf Einzellerniveau begrenzt, genauer würde immer zurückgeworfen. Und auch der achsstabilisierende Mond, der fortschreitend evolvierendes Leben ermöglicht. Der Mars hat keinen Mond im unteren Prozentbereich der Marsmasse, daher hat der Mars seine Achse in den letzten Millionen Jahren um mehr als 10° gekippt, und kann dies erneut tun. Die Auswirkungen für die Lebenswelt sind dem Chicxulub-Event vergleichbar. Aber wie viele Planeten haben einen so massereichen (gemessen an der Planetenmasse 1...2%) Mond?
Wir wissen noch nicht mal sämtliche Bedingungen. Und schon gar nicht wissen wir, wie oft jede einzelne Bedingung erfüllt ist, unter jeden zweiten Stern oder unter jedem tausendsten? Nur von einigen wenigen Bedingungen wissen wir dergleichen (halbwegs).
Stell Dir nun mal vor, es wären 35 Bedingungen, die nötig sind. Und stell Dir mal vor, jede Bedingung tritt im Mittelwert unter jedem fünften Stern auf (wenn bei zwei Bedingungen eine unter jedem Stern erfüllt ist und eine unter jedem 25. Stern, dann ist die Gesamtwahrscheinlichkeit die selbe, als hätten beide Bedingungen die Auftretenswahrscheinlichkeit 1 unter 5). Unter jedem wievielten Stern wäre dann mit einmal Leben zu rechnen? Ich sags Dir, unter fast jedem Dreiquadrillionsten. Die Gesamtwahrscheinlichkeit läge bei 1:2,91x1024.
Im Beobachtbaren Universum gibt es rund 100 Milliarden Galaxien mit im Mittel 100 Milliarden Sternen. 1022 Sterne. Nach anderen sogar 7x1022. Will heißen, wir bräuchten womöglich 291 mal so viel, vielleicht aber auch nur gut 41 mal so viel Sterne, wie es im Beobachtbaren Universum gibt, damit allein unsere Existenz als wahrscheinlich gelten kann und wir nicht die große Ausnahme, das "Versehen des Universums" sind. Und wir wären mal sowas von allein!
Natürlich weiß ich nicht, wie viele Bedingungen es gibt, und wie hoch die mittlere Auftretenswahrscheinlichkeit der Bedingungen ist. Aber Du weißt es auch nicht. Niemand weiß das. Und deswegen kann niemand sagen, wie wahrscheinlich Leben in diesem unserem Universum ist, wie oft es da draußen noch vorkommen mag. Wirklich niemand!
Bitte häng Dich jetzt nicht an den 35 Bedingungen á 20% mittlerer Einzelwahrscheinlichkeit auf. Es könnten vielleicht auch nur 20 Bedingungen á 50% sein, aber genauso 60 Bedingungen á 10%.
Spiegelschild schrieb:In einem unendlichen Universum gäbe es, glaube ich, auch unendlich viele Planeten die exakt so wären wie die Erde.Nicht für Mathematiker. Oder anders gesagt: nur, wenn die Wahrscheinlichkeit größer als 0 ist. Und dabei meine ich mit "Wahrscheinlichkeit Null" nicht, daß es uns nicht geben könne. Anders gesagt: Wenn etwas unter unendlich vielen Möglichkeiten nur in endlicher Anzahl vorkommt, dann ist dessen Auftretenswahrscheinlichkeit "Null". Denn egal, ob Du 1 durch Unendlich teilst oder Googolplexplexplex...plex durch Unendlich, in jedem Falle kommt "Null" bei heraus. Also auch bei "grundsätzlicher Möglichkeit" kann in einem unendlichen Universum etwas nur in endlichen Fällen auftreten, womöglich auch nur ein Mal (oder auch: gar kein Mal). Wahrscheinlichkeit = 0 heißt nicht zwingend "kann unmöglich auftreten", sodaß trotz unseres Vorkommens i.S.v. "Leben im Universum" die Möglichkeit von "Wahrscheinlichkeit ist Null" nicht vom Tisch ist. Sie wäre nur definitiv vom Tisch, wenn wir in einem endlichen Universum leben.
Spiegelschild schrieb:Hallo. Hast du Zeit und Lust dazu was zu sagen?Danke für die Lorbeeren. Hab jetzt nicht auf S.1102 nachgeschaut, hab grad eben am hiesigen Beitrag geschrieben. Und ich vermute mal, das wars dann auch dort.
Und danke für die Mühe der sehr umfangreichen Antwort bzw. Äußerungen von S. 1102. Keine Ahnung wie manche es schaffen so viele Dinge im Kopf zu behalten. Du hast da glaube ich eine Menge Zeit und Kraft reingesteckt.
[edith]Ach nee, war was anderes. Aber was ich hier geschrieben hab, hab ich halt schon öfter geschrieben; dachte, Du meintest ein Beispiel davon.[/caroline]