Tannhauser schrieb:Vielleicht reden wir gerade aneinander vorbei, aber eine Evolution, die sich andernorts so sehr ähnlich wiederholt hat, dass wir vielleicht von Außerirdischen ausgehen sollten, die uns so sehr ähnlich sind, ist für Dich sehr wahrscheinlich?
Ich denke, es gibt grundlegende Dinge, die sich überall unabhängig des Planeten, ziemlich ähnlich ergeben könnten, wenn es um Leben geht.
Selektion, das Überleben des am besten Angepassten, der Kampf ums Überleben,
Das sind für mich grundlegende Sachen, die Leben überhaupt auch definieren, unabhängig davon, dass es einen Stoffwechsel hat und sich vermehrt/DNA weitergibt und seine Umwelt wahrnehmen kann und so. Das heißt, wenn irgend wo Leben entsteht, wie sollte es anders ablaufen, als dass es von Anfang an versucht zu überleben, was Leben ja im Kern überhaupt erst definiert und vom Unbelebten unterscheidet?
Leben zeichnet sich dadurch aus, zu überleben, es tut altiv und passiv alles dafür, nicht zu sterben. Und da fängt schon mal etwas grundlegendes an, was ich für allgegenwärtig einstufe. Diese Dinge führen meiner Ansicht nach unweigerlich zur Selektion und am Ende dominiert eben eine Spezies alle anderen, oder einige sind eben stärker als die anderen.
Sich anpassen zu müssen, um zu überleben, bringt mit der Zeit vielleicht ein Ich-Bewusstsein und Intelligenz hervor, entwickelt sich weiter und diese sozialen Strukturen entwickeln sich wie von selbst.
Ich setze das nicht so selbstverständlich voraus, doch halte ich es für eine ziemlich wahrscheinliche Möglichkeit, wie sich außerirdisches Leben entwickeln könnte. Ich sag ja, warum sollte es sich so massiv von der Erde unterscheiden, wenn wir mal annehmen, es käme wirklich nur auf einen habitablen, der Erde recht ähnlichen Planeten an, was Temperatur und Gravitation und all das betrifft.
Wenn Kohlenstoff dazu noch das Primärelement in gesamten Universum darstellt, Leben überhaupt erst entstehen lassen zu können; vielleicht zeigt diese Artenvielfalt auf der Erde ja nur, wozu Kohlenstoff in der Lage ist, sobald die planetaren Bedingungen gut stehen und es bringt dann immer so viele verschiedene Arten hervor. Wer weiß?
Ich mein, vielleicht ist DAS ja die Natur der Dinge, die des Lebens, wo es passt, fließen immer dieselben Muster ineinander und ergeben immer ein ähnliches Bild am Ende.
Tannhauser schrieb:um sie mit Wasser anzuspucken,
Genau deswegen sind mir die Kopffüßer so sympathisch.
:lv: Tannhauser schrieb:sondern dass diese als Einzelgänger leben und nicht voneinander abgucken. Der soziologische Druck des solitären Lebens erfordert ein hohes Maß an Autodidaktik.
Wobei es aber auch Berichte und sogar Videos davon gibt, wie zwei Kraken zusammenleben. Dazu sah ich mal ein Video, wie sich ein Taucher mit einem kleinen Oktopus angefreundet hatte. Sie trafen sich jeden Tag in dem Seegebiet an derselben Stelle, bis eines Tages, als der kleine Oktopus den Taucher wieder anfummeln wollte aus Neugier, ein größerer Oktopus aus dem Nichts hervorschwamm und den kleinen Oktopus vom Taucher wegscheuchte. Der hat den richtig aggressiv überwältigt, als ob er ihn belehren oder zurechtweisen wollte, warum er sich mit dem Taucher da abgibt. Für so einzelgängerisch oder unsozial halte ich sie keinesfalls, nur wir haben keinen vollen Einblick in ihr Leben, auch nicht was ihre Kommunikation betrifft.
Vielleicht leben sie ja sozialer miteinander, als wir es denken würden, weil wir nur sehen dass sie sich dann voneinander trennen, aber vielleicht ist ihr Zeitgefühl auch ein ganz anderes? Sie werden schließlich nur ein paar Jahre alt, wenns hoch kommt, in Ausnahmefällen 5 Jahre. Das ist schon recht kurz für so intelligente Lebensformen.
Tannhauser schrieb:Cephalopoden sind intelligent, sie kommunizieren, sie haben Persönlichkeit aber was sie nicht haben, ist ein Interesse daran Freunde zu finden.
Vielleicht ist es auch gar nicht so wichtig, Freunde zu haben. Ich mein, wir können das auch nur von uns behaupten, weil wir uns so entwickelt haben, aber mit Vorlauf so vieler sozialer Eigenschaften, die irgend wann erst zum Thema Freundschaft führten. Wenn ein Tier überhaupt schon als Einzelgänger lebt, dann entwickelt sich nur schwierig eine Gemeinschaft, woraus irgend wann Partnerschaften und Freundschaften resultieren.
Sowas erlebt man dann wohl eher bei Herdentieren, oder Tieren, die allgemein alle auf einem Fleck hocken und ne regelrechte Hierarchie bilden.
Vielleicht vertrauen Oktopoden auch nur sich selbst.
:troll: recht misstrauische, kluge Köpfe sind das, mit ihren nachdenklichen, kritischen Blicken:
Original anzeigen (0,2 MB)Er weiß genau, was Du für einer bist.. .
Tannhauser schrieb:Und auch wenn Außerirdische superintelligent wären, um wie Neil deGrasse Tyson erörtert hat, dass bei 1% Unterschied schon ihre 4-jährigen "Kinder" kognitiv auf dem Niveau von Stephen Hawking rangierten und astrophysikalische Formeln im Kopf berechnen könnten, sagt das alleine nichts darüber aus wie empathisch oder sozial diese Wesen deshalb sein müssten, sondern nur welches Problem wir bekämen uns schnellstmöglich an irgendeine KI zu stöpseln, um ihrem Versuch eines Dialogs überhaupt angemessen folgen zu können, der vielleicht nur darauf hinausläuft: Gibt's ein Problem? 👋 Dann geh weiDer.
Das kann schon sein, aber ich stufe den Menschen von außen betrachtet ganz und gar nicht als unsozial ein, oder nicht empathisch, nur weil es eben ne Minderheit oder Ausnahmefälle gibt, die doof sind. Der Mensch hat sich ja dennoch zu einem sehr empathischen Wesen entwickelt, ob er sich jetzt irgend wo eher wieder "zurückentwickelt" ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass er sich zu einem sehr sozialen Wesen entwickelt hat.
Tannhauser schrieb:sondern dass es sich um eine Frage handelt, die sich aus dem Menschsein ergibt.
Vorerst! Wir kennen ja nur uns, doch besteht die Möglichkeit, wenn sich irgend wo da draußen nochmals Leben ergibt und dies eine Art hervorbringen sollte, die ähnlich aufgebaut ist, so könnte diese sich eben genauso fragen, ob es da draußen noch andere gibt.
Tannhauser schrieb:Das ist keine Frage, die gestellt wird, weil man gerade nicht auf Klo kann, obwohl man ganz dringend müsste und sich deshalb Ablenkung sucht, sondern eine verbalisierte Frage, die als das Ergebnis einer Reizkette an das opioiderge System vom Hirnstamm (einem ziemlich alten Teil des Gehirns) geknüpft ist, weil der Mensch als soziales Wesen maßgeblich auf die Hormone angewiesen ist, die an diese Singalkette gekoppelt sind, um die Produktion, Wiederaufnahme und den Abbau zu regulieren.
Das beschreibt doch viel mehr, wie man sich eine Frage stellt, jedoch nicht, warum man sich Frage X stellt. Ich denke, dass wir nach Leben da draußen suchen, weil es allem voran auch die Neugier ist, weil wir uns so entwickelt haben, erst das Drumherum um uns wahrnehmen zu können und uns irgend wann fragen zu können: "Wo bin ich?" Es fing mit der Erkundung des eigenen temporären Zuhauses an, ging weiter über die Entdeckung der Meere und andere Kontinente, andere Menschen/Lebensformen wie "wir".
Und dies breitet sich nun auf das Universum aus. Der Mensch fand seinesgleichen einst auf demselben Planeten, hinter dem Meer, nun fragt er sich: "Gibt es da draußen noch weitere von uns?" Ich mein, es wird ja nicht nur nach Leben gesucht, sondern im Optimalfall nach intelligenten Leben, mit dem wir kommunizieren können. Wozu sonst all die ausgesendeten Nachrichten, die goldene Platte, die Nacktbilder? Gut...letzteres ist zwar mehr als fragwürdig gewesen, aber auch dies legte der Mensch offen.
:troll: "Wenn wir uns schon vorstellen, dann so, wie wir auch sind!"
Tannhauser schrieb:Jedes Handlungsmotiv ist rational betrachtet irrelevant und subjektiv, weil man nur auf der anderen Seite eines Abgrundes steht aber zu feige ist, nach unten zu gucken.
Würde ich so nicht sagen, denn zu überleben sichert irgend wo im Grunde genommen den Erhalt der eigenen Art. Ob man nun Nachwuchs zeugen will oder nicht, sei dahingestellt, aber jedes Individuum ist nur ein Teil des Ganzen und je mehr Individuen einer Art überleben, desto mehr wird der Fortbestand gesichert.
Feigheit ist auch nur eine Form von Selbstschutz. Wer ist am Ende der Klügere? Der der riskiert, oder der, der sich schützt? Der sein Leben Riskierende(weil er in den Abgrund blickt) muss ja nicht gleich hineinfallen, doch steigt die Wahrscheinlichkeit für dies Ereignis, je weiter er sich nach vorn lehnt um in den Abgrund zu blicken.
Ich sage es mal so:
Alles, was dem Überleben dient, ob nun das ganz eigene, individuelle Leben, oder das der Gesamtheit, ist nicht subjektiv. Weil letztendlich stellen wir nur einen Teil vom Leben als Gesamtheit dar. Wenn wir überleben, überlebt die gesamte Spezies umso eher. Irgend welche 0815-Ausnahmen mal beiseite gelassen, die eher das Gegenteil bewirken.