Brauche mal euren Rat
29.08.2007 um 12:59Moin allerseits !
Zuerstmal muss ich sagen das ich es regelrecht schockierend finde, wie hier mit den Ängsten von Menschen umgegangen wird. Ok, das hier ist ein Forum, man weiss nie was von dem was andere schreiben die Wahrheit ist und was nicht, aber trotzdem verstehe ich nicht wie man auf die art auf Ängste eingehen kann wie es hier viele tun. Aber egal, genug der rüge *g*
Notiz am Rande : Wen die Umstände nicht interessieren, wie ich zu derselben Angst kam, der möge runterscrollen und bei ## HIER GEHTS LOS ## anfangen zu lesen, was ich denke wo diese Angst herkommen könnte.
Ich persönlich glaube das ich ein relativ bodenständiger Mensch bin. Ein paar Semester Physikstudium haben mir die Grundlagen wissenschaftlichen Denkens beigebracht. Leider musste ich aus verschiedenen Gründen das Physikstudium abbrechen, aber dafür studiere ich jetzt meine zweite Leidenschaft, nämlich Psychologie. Alles in allem glaube ich, das bei mir bereits das Fundament gelegt
ist, ein rationaler und aufgeklärter Mensch zu sein.
Das Paranormale interessiert mich deswegen, weil ich denke das es ein zu großer Teil unserer sozialen und möglicherweise auch physikalischen Wirklichkeit ist, um ignoriert zu werden. Was auch immer dahintersteckt, es verrät uns möglicherweise einige fundamentale Dinge über die Wirklichkeit.
Nunja, soviel zu meiner Person. Zurück zum Topic.
Mein Vater hat sich schon immer sehr für Ufos und Ausserirdische interessiert, dementsprechend stapelt sich bei uns daheim die "Fachliteratur". Als Kind interessiert einen natürlich doch irgendwann das eine oder andere Buch von einschlägigen Autoren, und so hab ich ebenfalls im Alter von 7 oder so angefangen diese Bücher erst zu lesen und dann zu verschlingen.
Da mein Vater allgemein ein sehr ängstlicher Mensch ist hat das natürlich schon immer irgendwo auch auf mich abgefärbt, ich erinnere mich nur allzu gut daran wie er mir als Kind beispielsweise verbieten
wollte zu rennen, aus Angst das ich hinfallen und mir wehtun könnte. Gottseidank hat meine Mutter dem immer entgegengesteuert.
Nunja, mein Vater fand es jedenfalls wohl belustigend das ich mich für Ausserirdische interessiere und hat mir damit immer Angst gemacht, beispielsweise sagte er ab und zu mal zu mir abends am Bett "Hörst du den Wind draussen ? Das ist ein Ausserirdischer, der vorm Fenster atmet und wartet." und er hat dabei gekichert.
Klar das mir als siebenjähriger Stöpsel nicht zum kichern zumute war, sondern eher zum fürchten als dann das Licht ausgemacht und die Tür geschlossen wurde und ich alleine mit meiner kindlichen Fantasie war. Das mutierte dann zu einer Angststörung, ich konnte keine einzige Nacht mehr schlafen. Was folgte war mit neun Jahren eine einjährige Verhaltenstherapie. Seitdem sind die meisten Ängste gegangen, aber manches sitzt zu tief um von einer kurzen Verhaltenstherapie erfasst zu werden...
Jetzt bin ich erwachsen und
kann meine Gedanken, Gefühle und Ängste rational überdenken. Jetzt studiere ich Psychologie und kann meine Gedanken (wie ich doch stark hoffe) einigermaßen sinnvoll und differenziert reflektieren. Aber bis heute ist mir eines schleierhaft - warum befällt mich ebenfalls eine unaussprechliche Panik wenn ich das Bild eines Grauen sehe ?
Bei Tag ist es wie von der Threaderstellerin schon angedeutet kein Problem. Ich kann das Bild eines Grauen anschauen und den Schauer der mir das Rückgrat entlangläuft einigermaßen ignorieren. Ich kann mit meiner Freundin reden und mich ablenken, ich kann einen Blick durchs Fenster werfen und die Menschen betrachten die draussen vorbeigehen. Aber nachts kommt manchmal immernoch die furchtbare Angst.
Was wenn ich die Augen aufmache und plötzlich wider erwarten in diese grauenhafte Fratze blicke, die mich aus gefühllosen Augen anstarrt ? Was wenn es doch war ist, wenn sie tatsächlich nachts kommen und dich mitnehmen, ohne das man
etwas tun kann ?
Angst ist niemals rational. Angst ist immer irrational, aber doch ist sie einer der stärksten Triebe in uns und kann selbst die abgeklärtesten und vernünftigsten von uns total beherrschen.
## HIER GEHTS LOS ##
Woher kommt aber nun diese Angst vor einem Wesen, das höchstwahrscheinlich eine Erfindung der Medien ist, aber mit einer geringen Wahrscheinlichkeit doch existiert ? Ich zitiere aus Akte X : "Eine Lüge versteckt man am besten zwischen zwei Wahrheiten."
Nunja, die kleinen Grauen sind definitiv humanoid, sie haben definitiv etwas menschenähnliches an sich, aber trotzdem haben sie auch zugleich etwas zutiefst unmenschliches und fremdartiges an sich.
Aber wenn wir die berühmten Horror-SciFi-Streifen namens "Alien" betrachten, ist Gigers entwurf einer abstoßend hässlichen, mörderischen Kreatur aus dem All ebenfalls humanoid, aber fremdartig, mehr noch als die kleinen Grauen. Die Angst vor so einem Wesen lässt sich leichter
beiseite schieben, aber liegt das nur daran das man solche Wesen schneller als "unrealistisch" wegrationalisieren kann ?
Ich glaube der Unterschied rührt ganz woanders her, und die kleinen Grauen wären manchen von uns nicht so unheimlich, wenn wir nicht die ganzen Geschichten kennen würden die sich um sie drehen.
Sie kommen in der Nacht, ohne Vorwarnung, sie entführen einen ohne eine Möglichkeit zur Gegenwehr zu lassen. Sie führen Experimente an einem durch, die große Schmerzen verursachen, während sie selbst mit unmenschlicher Emotionslosigkeit zuschauen und sagen man bräuchte keine Angst zu haben.
Drückt sich in den kleinen Grauen vielleicht eine Art Technophobie in der Gesellschaft aus ? Die Angst vor gefühlskalter, emotionsloser Technologie, die nur foltern kann und einem dabei noch weissmachen will, das man keine Angst zu haben braucht ?
Was die Grey auf jeden Fall meiner Meinung nach sind, ist die perfekte Projektionsfläche für gewisse
Ängste. Um das etwas zu verdeutlichen möchte ich in sehr abgekürzter Form ein Konzept aus der Psychotherapie erläutern. Vor allem in der analytischen Psychoanalyse wird oft das Konzept der sogenannten Übertragung verwendet. Das bedeutet, das der Therapeut sich zurückhält und möglichst wertneutral verhält, und somit als Projektionsfläche für den Patienten wirkt, welcher in den Therapeuten Aspekte sozialer Beziehungen hineinprojiziert, d.h. der Patient bringt dem Therapeuten, meist ohne es zu merken, dieselben Gefühle wie beispielsweise seinem Vater entgegen.
Ich denke bei den Grey läuft ein ähnlicher Prozess ab. Welche Eigenschaften können wir diesen Wesen schon fix zuschreiben, ausser ihre scheinbare Emotionslosigkeit ?
Interessanter Fakt am Rande - im Gesicht eines Grey sind all die Partien nicht vorhanden, mit denen ein Mensch Gefühle physisch ausdrückt - keine wirklichen Lippen, keine sichtbaren Augenmuskeln, kein Lid, und die Augen sind groß, pechschwarz
und ausdruckslos. Das perfekte Sinnbild der Emotionslosigkeit, oder ?
Dank ihrer fremdartigkeit sind die Grey die perfekte Projektionsfläche, und wir schreiben ihnen all das zu, was uns Angst macht. In den meisten Fällen dürfte das wohl der mangelnde Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit sein denke ich. Wenn wir nicht daran glauben können, das wir unser Leben selbst in der Hand haben, wenn wir das Gefühl haben, keinen Einfluss auf uns und das Leben nehmen zu können, dann fühlen wir uns ohnmächtig. Und diese Ohnmachtsgefühle finden perfekten Nährboden in den Grey. Sie kommen und holen einen, ohne das man sich wehren kann, ohne das man etwas tun kann. Emotionslos und kalt nehmen sie einen mit, führen Experimente durch und behandeln einen im Grunde wie ein lebloses Objekt.
Sie sind ein Sinnbild für all die Dinge im Leben, von denen wir uns wie ein Objekt behandelt fühlen. Sie stehen für eine Welt, die wir als kalt, lieblos, fremdartig, unberechenbar und
unbeeinflussbar halten. Ihre übermächtig scheinende Technologie spiegelt das Gefühl wieder, dem Leben schutzlos ausgeliefert zu sein, ohne Möglichkeit etwas zu verändern. Ich glaube die Angst, die uns überfällt wenn wir an sie denken, ist die Angst ein Spielball gefühlloser Kräfte zu sein, die sich jeglicher Einflussnahme entziehen und uns kalt betrachten wie ein Wissenschaftler ein Untersuchungsobjekt betrachtet.
Naja, wie schon gesagt glaube ich das ein mangelndes Selbstwirksamkeitsgefühl für diese Ängste verantwortlich ist.
Hier ist nun mein Ratschlag für alle betroffenen :
Wie gravierend sind die Ängste ? Hindern sie euch nicht daran ein normales Leben zu führen und verursachen sie kein allzu großes Leid wie es bei mir meistens der Fall ist, hilft es möglicherweise in sich zu gehen und sich zu überlegen, warum man nicht glauben kann, das man selbst durchaus etwas verändern kann und sein Leben in der Hand hat. Wir sind keine Spielbälle einer
unbarmherzig kalten Realität, wir sind vielmehr die, die der Realität erst ihre Form geben. Wir haben sie in der Hand, nicht umgekehrt, wir sind die, die unser Leben selbst bestimmen.
Wenn die Ängste aber zu schlaflosigkeit führen, so das ihr in der Uni oder der Schule abgespannt und kraftlos seid, wenn sie leid verursachen und ihr nächtelang vor Panik nicht schlafen könnt, dann solltet ihr einen Psychotherapeuten aufsuchen und euch mit ihm auf eine Reise zu euch selbst begeben. Wenn ihr ein normales Leben führen wollt, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht könnt, dann gibt es Experten die euch helfen können, euer Leben so zu gestalten, wie IHR es möchtet. Es gibt keinen Grund sich stigmatisiert zu fühlen, weil man den Rat eines psychologischen Experten in Anspruch nimmt. Dafür sind sie da, dafür zahlt die Krankenkasse.
Nunja, ich hoffe dieser zugegebenermaßen sehr lange Text hilft wenigstens einem von euch weiter, dann ist mein Werk schon getan
*g*
Was denkt ihr, woher diese Angst vor solchen fremdartigen Wesen noch kommen könnte ? Was könnte noch dahinterstecken ? Ich freue mich auf sinnvolle, wertungsfreie Beiträge ;)
Gruß,
Mindgame
Zuerstmal muss ich sagen das ich es regelrecht schockierend finde, wie hier mit den Ängsten von Menschen umgegangen wird. Ok, das hier ist ein Forum, man weiss nie was von dem was andere schreiben die Wahrheit ist und was nicht, aber trotzdem verstehe ich nicht wie man auf die art auf Ängste eingehen kann wie es hier viele tun. Aber egal, genug der rüge *g*
Notiz am Rande : Wen die Umstände nicht interessieren, wie ich zu derselben Angst kam, der möge runterscrollen und bei ## HIER GEHTS LOS ## anfangen zu lesen, was ich denke wo diese Angst herkommen könnte.
Ich persönlich glaube das ich ein relativ bodenständiger Mensch bin. Ein paar Semester Physikstudium haben mir die Grundlagen wissenschaftlichen Denkens beigebracht. Leider musste ich aus verschiedenen Gründen das Physikstudium abbrechen, aber dafür studiere ich jetzt meine zweite Leidenschaft, nämlich Psychologie. Alles in allem glaube ich, das bei mir bereits das Fundament gelegt
ist, ein rationaler und aufgeklärter Mensch zu sein.
Das Paranormale interessiert mich deswegen, weil ich denke das es ein zu großer Teil unserer sozialen und möglicherweise auch physikalischen Wirklichkeit ist, um ignoriert zu werden. Was auch immer dahintersteckt, es verrät uns möglicherweise einige fundamentale Dinge über die Wirklichkeit.
Nunja, soviel zu meiner Person. Zurück zum Topic.
Mein Vater hat sich schon immer sehr für Ufos und Ausserirdische interessiert, dementsprechend stapelt sich bei uns daheim die "Fachliteratur". Als Kind interessiert einen natürlich doch irgendwann das eine oder andere Buch von einschlägigen Autoren, und so hab ich ebenfalls im Alter von 7 oder so angefangen diese Bücher erst zu lesen und dann zu verschlingen.
Da mein Vater allgemein ein sehr ängstlicher Mensch ist hat das natürlich schon immer irgendwo auch auf mich abgefärbt, ich erinnere mich nur allzu gut daran wie er mir als Kind beispielsweise verbieten
wollte zu rennen, aus Angst das ich hinfallen und mir wehtun könnte. Gottseidank hat meine Mutter dem immer entgegengesteuert.
Nunja, mein Vater fand es jedenfalls wohl belustigend das ich mich für Ausserirdische interessiere und hat mir damit immer Angst gemacht, beispielsweise sagte er ab und zu mal zu mir abends am Bett "Hörst du den Wind draussen ? Das ist ein Ausserirdischer, der vorm Fenster atmet und wartet." und er hat dabei gekichert.
Klar das mir als siebenjähriger Stöpsel nicht zum kichern zumute war, sondern eher zum fürchten als dann das Licht ausgemacht und die Tür geschlossen wurde und ich alleine mit meiner kindlichen Fantasie war. Das mutierte dann zu einer Angststörung, ich konnte keine einzige Nacht mehr schlafen. Was folgte war mit neun Jahren eine einjährige Verhaltenstherapie. Seitdem sind die meisten Ängste gegangen, aber manches sitzt zu tief um von einer kurzen Verhaltenstherapie erfasst zu werden...
Jetzt bin ich erwachsen und
kann meine Gedanken, Gefühle und Ängste rational überdenken. Jetzt studiere ich Psychologie und kann meine Gedanken (wie ich doch stark hoffe) einigermaßen sinnvoll und differenziert reflektieren. Aber bis heute ist mir eines schleierhaft - warum befällt mich ebenfalls eine unaussprechliche Panik wenn ich das Bild eines Grauen sehe ?
Bei Tag ist es wie von der Threaderstellerin schon angedeutet kein Problem. Ich kann das Bild eines Grauen anschauen und den Schauer der mir das Rückgrat entlangläuft einigermaßen ignorieren. Ich kann mit meiner Freundin reden und mich ablenken, ich kann einen Blick durchs Fenster werfen und die Menschen betrachten die draussen vorbeigehen. Aber nachts kommt manchmal immernoch die furchtbare Angst.
Was wenn ich die Augen aufmache und plötzlich wider erwarten in diese grauenhafte Fratze blicke, die mich aus gefühllosen Augen anstarrt ? Was wenn es doch war ist, wenn sie tatsächlich nachts kommen und dich mitnehmen, ohne das man
etwas tun kann ?
Angst ist niemals rational. Angst ist immer irrational, aber doch ist sie einer der stärksten Triebe in uns und kann selbst die abgeklärtesten und vernünftigsten von uns total beherrschen.
## HIER GEHTS LOS ##
Woher kommt aber nun diese Angst vor einem Wesen, das höchstwahrscheinlich eine Erfindung der Medien ist, aber mit einer geringen Wahrscheinlichkeit doch existiert ? Ich zitiere aus Akte X : "Eine Lüge versteckt man am besten zwischen zwei Wahrheiten."
Nunja, die kleinen Grauen sind definitiv humanoid, sie haben definitiv etwas menschenähnliches an sich, aber trotzdem haben sie auch zugleich etwas zutiefst unmenschliches und fremdartiges an sich.
Aber wenn wir die berühmten Horror-SciFi-Streifen namens "Alien" betrachten, ist Gigers entwurf einer abstoßend hässlichen, mörderischen Kreatur aus dem All ebenfalls humanoid, aber fremdartig, mehr noch als die kleinen Grauen. Die Angst vor so einem Wesen lässt sich leichter
beiseite schieben, aber liegt das nur daran das man solche Wesen schneller als "unrealistisch" wegrationalisieren kann ?
Ich glaube der Unterschied rührt ganz woanders her, und die kleinen Grauen wären manchen von uns nicht so unheimlich, wenn wir nicht die ganzen Geschichten kennen würden die sich um sie drehen.
Sie kommen in der Nacht, ohne Vorwarnung, sie entführen einen ohne eine Möglichkeit zur Gegenwehr zu lassen. Sie führen Experimente an einem durch, die große Schmerzen verursachen, während sie selbst mit unmenschlicher Emotionslosigkeit zuschauen und sagen man bräuchte keine Angst zu haben.
Drückt sich in den kleinen Grauen vielleicht eine Art Technophobie in der Gesellschaft aus ? Die Angst vor gefühlskalter, emotionsloser Technologie, die nur foltern kann und einem dabei noch weissmachen will, das man keine Angst zu haben braucht ?
Was die Grey auf jeden Fall meiner Meinung nach sind, ist die perfekte Projektionsfläche für gewisse
Ängste. Um das etwas zu verdeutlichen möchte ich in sehr abgekürzter Form ein Konzept aus der Psychotherapie erläutern. Vor allem in der analytischen Psychoanalyse wird oft das Konzept der sogenannten Übertragung verwendet. Das bedeutet, das der Therapeut sich zurückhält und möglichst wertneutral verhält, und somit als Projektionsfläche für den Patienten wirkt, welcher in den Therapeuten Aspekte sozialer Beziehungen hineinprojiziert, d.h. der Patient bringt dem Therapeuten, meist ohne es zu merken, dieselben Gefühle wie beispielsweise seinem Vater entgegen.
Ich denke bei den Grey läuft ein ähnlicher Prozess ab. Welche Eigenschaften können wir diesen Wesen schon fix zuschreiben, ausser ihre scheinbare Emotionslosigkeit ?
Interessanter Fakt am Rande - im Gesicht eines Grey sind all die Partien nicht vorhanden, mit denen ein Mensch Gefühle physisch ausdrückt - keine wirklichen Lippen, keine sichtbaren Augenmuskeln, kein Lid, und die Augen sind groß, pechschwarz
und ausdruckslos. Das perfekte Sinnbild der Emotionslosigkeit, oder ?
Dank ihrer fremdartigkeit sind die Grey die perfekte Projektionsfläche, und wir schreiben ihnen all das zu, was uns Angst macht. In den meisten Fällen dürfte das wohl der mangelnde Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit sein denke ich. Wenn wir nicht daran glauben können, das wir unser Leben selbst in der Hand haben, wenn wir das Gefühl haben, keinen Einfluss auf uns und das Leben nehmen zu können, dann fühlen wir uns ohnmächtig. Und diese Ohnmachtsgefühle finden perfekten Nährboden in den Grey. Sie kommen und holen einen, ohne das man sich wehren kann, ohne das man etwas tun kann. Emotionslos und kalt nehmen sie einen mit, führen Experimente durch und behandeln einen im Grunde wie ein lebloses Objekt.
Sie sind ein Sinnbild für all die Dinge im Leben, von denen wir uns wie ein Objekt behandelt fühlen. Sie stehen für eine Welt, die wir als kalt, lieblos, fremdartig, unberechenbar und
unbeeinflussbar halten. Ihre übermächtig scheinende Technologie spiegelt das Gefühl wieder, dem Leben schutzlos ausgeliefert zu sein, ohne Möglichkeit etwas zu verändern. Ich glaube die Angst, die uns überfällt wenn wir an sie denken, ist die Angst ein Spielball gefühlloser Kräfte zu sein, die sich jeglicher Einflussnahme entziehen und uns kalt betrachten wie ein Wissenschaftler ein Untersuchungsobjekt betrachtet.
Naja, wie schon gesagt glaube ich das ein mangelndes Selbstwirksamkeitsgefühl für diese Ängste verantwortlich ist.
Hier ist nun mein Ratschlag für alle betroffenen :
Wie gravierend sind die Ängste ? Hindern sie euch nicht daran ein normales Leben zu führen und verursachen sie kein allzu großes Leid wie es bei mir meistens der Fall ist, hilft es möglicherweise in sich zu gehen und sich zu überlegen, warum man nicht glauben kann, das man selbst durchaus etwas verändern kann und sein Leben in der Hand hat. Wir sind keine Spielbälle einer
unbarmherzig kalten Realität, wir sind vielmehr die, die der Realität erst ihre Form geben. Wir haben sie in der Hand, nicht umgekehrt, wir sind die, die unser Leben selbst bestimmen.
Wenn die Ängste aber zu schlaflosigkeit führen, so das ihr in der Uni oder der Schule abgespannt und kraftlos seid, wenn sie leid verursachen und ihr nächtelang vor Panik nicht schlafen könnt, dann solltet ihr einen Psychotherapeuten aufsuchen und euch mit ihm auf eine Reise zu euch selbst begeben. Wenn ihr ein normales Leben führen wollt, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht könnt, dann gibt es Experten die euch helfen können, euer Leben so zu gestalten, wie IHR es möchtet. Es gibt keinen Grund sich stigmatisiert zu fühlen, weil man den Rat eines psychologischen Experten in Anspruch nimmt. Dafür sind sie da, dafür zahlt die Krankenkasse.
Nunja, ich hoffe dieser zugegebenermaßen sehr lange Text hilft wenigstens einem von euch weiter, dann ist mein Werk schon getan
*g*
Was denkt ihr, woher diese Angst vor solchen fremdartigen Wesen noch kommen könnte ? Was könnte noch dahinterstecken ? Ich freue mich auf sinnvolle, wertungsfreie Beiträge ;)
Gruß,
Mindgame