Anhang: Asteroid.gif (238 KB)@chillyDas war knapp !
Angst vor Asteroiden-Einschlag wird wach !
19. März 2004 !
Die Möglichkeit, daß ein massiver Himmelskörper auf der Erde einschlägt, gehört nach Ansicht von Experten zu den unterschätzten Gefahren für unseren Planeten. Durch die Rekordannäherung eines Asteroiden in der Nacht zum Freitag ist diese Angst wieder wach geworden.
„2004 FH“ raste nach Angaben der Nasa mit einer Geschwindigkeit von 28.000 Studenkilometern in einem Abstand von 43.000 Kilometern an der Erde vorbei. Solche so genannten Earthcrosser gelten als extrem nah, wenn sie sich innerhalb der Mondbahn (384.000 Kilometer) bewegen.
Der erstmals am vergangenen Montag von Astronomen im amerikanischen New Mexico beobachtete kosmische Gesteinsbrocken schrammte vergleichsweise knapp an den äußersten, geostationären Satelliten vorbei. Mit geschätzten 30 Metern Durchmesser sei er zwar kein außerordentlich großes Objekt, aber durch die enorme Geschwindigkeit schnell genug, um größere Verwüstungen anzurichten. Mehr als 100.000 Asteroiden sind bekannt, die die Erdbahn kreuzen. Eine unbekannte Anzahl nicht identifizierter Objekte kommt hinzu. Viele der Brocken sind so klein und lichtschwach, daß sie von der Erde aus im Weltraum nicht oder nur sehr schwer ausgemacht werden können.
Sprengkraft mehrerer Hiroshima-Bomben
Bei einem Einschlag könnten solche Brocken unter Umständen große Verwüstungen anrichten, sagte der Münsteraner Planetologe Addi Bischoff am Freitag. Abschätzungen zufolge sei bei einem 30 Meter großen Objekt in etwa mit einem Krater von rund 300 Metern Größe zu rechnen. „Wenn dies in einer großen Stadt geschähe, könnte es schnell Hunderttausende Tote geben.“ Nach Einschätzung von Walter Flury vom Esa-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt hätte „2004 FH“ bei einem Einschlag sogar eine Sprengkraft von mehreren Hiroshima-Bomben entfalten können. Außerhalb bewohnten Gebiets hätte ein derartiger Einschlag jedoch Bischoff zufolge vermutlich keine verheerenden Auswirkungen. Zum Zeitpunkt der größten Annäherung um 23.08 Uhr MEZ überflog „2004 FH“ den Südatlantik.
Die Erde ist nach Flurys Worten einem möglichen Zusammenprall mit Asteroiden derzeit hilflos ausgeliefert. „Wir arbeiten zur Zeit daran, möglichst viel über Asteroiden herauszufinden.“ Geforscht werde vor allem nach Gesteinsbrocken, die mehr als einen Kilometer Durchmesser haben und damit das Leben auf der Erde bedrohen könnten. „Davon gibt es nach Schätzungen etwa 1000 Stück. Davon wurden knapp 600 entdeckt, und von denen befindet sich keiner auf Kollisionskurs.“ Allerdings seien langfristige Vorhersagen der Flugbahnen kaum möglich.
1908: Explosion über der Tunguska !
Der vorerst letzte größere Treffer wurde im Jahr 1908 registriert, als die Explosion eines mindestens 30 Meter großen Objekts in einigen Kilometern Höhe über der Tunguska-Region in Sibirien mehr als 2000 Quadratkilometer Wald vernichtete. Das entspricht in etwa der Fläche Teneriffas. Bei diesem Treffer könne es sich jedoch auch um einen im wesentlichen aus Eis und Staub bestehenden Kometen gehandelt haben und nicht um einen massiven Gesteinsbrocken, erläuterte Bischoff. Große Überreste des kosmischen Geschosses wurden nicht gefunden
Der Vorbeiflug des Asteroiden „2004 FH“ war am besten von Europa, Asien und großen Teilen der südlichen Hemisphäre zu beobachten. Nach Nasa-Angaben reichte ein gutes Fernglas aus, um das Objekt zu sehen. Allerdings muß man Übung haben, um einen solchen Lichtpunkt am Sternenhimmel zu lokalisieren - zumal sich der Asteroid pro Sekunde um einen Vollmonddurchmesser über das Firmament bewegte. Für den „Normalbürger“ blieb der flitzende, nur leicht schimmernde Lichtpunkt in der Regel unsichtbar.
Text: @dho, mit Material von dpa und ddp
Bildmaterial: Nasa / Aufnahme: Stefano Sposetti, Raoul Behrend, Observatorium Genf
Stellt euch vor dieses nur "30 Meter" große Steinchen kommt mitten in Berlin runter, dann haben wir ein paar Hunderttausend Tote und Verletzte !
Niemals aufgeben !