Palmzweig schrieb:Das meine ich, ein unkostenbeitrag ist okay, aber esgeht um die Zukunft der Hunde. Sorry, da kannst du dir auch einen kleinen Mischling welpen holen, die sind meist billiger. Hart, aber es ist so.
1. Hunde kosten nen Haufen Geld. Mein kleiner Mischling, den ich mir vor 10 Jahren für 200Euro geholt habe, kostete mich alleine in den vergangenen 3 Monaten über 1000Euro Tierarzt und Physiokosten (und mindestens dieselbe Summe kommt nochmal auf mich zu). Wer zum Kauf eines Hundes vom Tierheim, wo die Hunde in der Regel tierärztliche grob durchgecheckt, frisch geimpft und entwurmt sind sowie oftmals schon kastriert, die 300 öcken nicht über hat oder da schon arg die Augen zusammenkneift, der sollte überlegen, ob er sich ein Tier leisten kann, wo spontan bei zB nem Meniskusriss mit OP und Aufbaukosten locker 2500Euro auf einen Schlag weg sind oder wo man bei einer chronischen Krankheit (zB Morbus addison) jeden Monat 200Euro bis zum Lebensende des Hundes auf Tisch legt.
2. Für mich gibt es da inzwischen ganz klar schwarz-weiß mit ganz wenig Grauzone nach vielen Jahren in der Szene und Ausbildung von Hunden. Entweder ich sage, ich möchte einen älteren Hund aus dem Tierheim, den ich erwachsen schon nach seinem fertigen Charakter und seinen offensichtlichen Baustellen aussuchen kann, und gebe dafür einem Tierheim meine Kohle, dass die zumindest auf Null rauskommen bei diesem Hund und weiterhin ihre Arbeit verrichten können für Tiere in Not.
Oder ich kaufe mir einen Welpen bei einem seriösen kontrollierten Züchter mit geprüften Hunden und wo ich ziemlich genau weiß, was ich da kriege und was ich erwarten kann, plus das Wissen, dass der Hund nach bester Kenntnis aufgezogen wurde und ich somit die optimalen Startbedingungen nur weiter fördern und formen brauche. Ich bin diesen Weg die letzten Jahre gegangen Züchter im Verband zu werden und meine Zuchthündin auf Herz und Nieren testen zu lassen und mich weiterzubilden. Hat gute 8000Euro bisher gekostet und so ziemlich jedes 2. Wochenende der letzten 3 Jahre verschlungen. Und die wird auch nur 2 Würfe haben, wenn (!) alles gut geht.
All diese "meine Hündin soll nur einmal Welpen haben" und "Ups-Würfe" mit so komischen verbauten Mischlinge wie Dackel-Schäferhund oder Bulldogge-Chihuahua sind so dermaßen falsch und abstrus. Des Weiteren kosten solche Mischlinge oder "liebevolle Familienaufzucht" Hunde heutzutage auch keine 200Euro mehr, ganz im Gegenteil. Eine angesagte Französische Bulldogge in Blau (eine im Verein nicht zugelassene Farbe wegen Defekten!) aus ungetestenen Eltern und mit selbst ausgedruckter Ahnentafel kostet heutzutage in "Sonderlackierung" teilweise mehr als bei einem seriösen Verbandszüchter. Und dann hast du immer noch keine Garantien für gar nichts und kriegst ein Ü-Ei. Dann wundert man sich nämlich, wieso der silberne Labrador für 2000Euro denn plötzlich zu groß und schlank ist und Mannschärfe entwickelt und jagt wie Sau und nicht ableinbar ist. Man wollte doch nur einen netten Familienhund für die Kinder.
Solche Aussagen wie oben bringen mich nur noch dazu den Kopf zu schütteln.
Fahr doch nach Polen, dort kriegt du auf dem Markt für 150Euro einen Hund direkt in die Hand. Viel zu jung von der Mutter getrennt, die ihrerseits im Verschlang einen Wurf nach dem anderen produziert. Wenn du Glück hast, stirbt der Hund nicht in den ersten 4 Wochen an Parvo, dann freu dich auf die Tierarztkosten für die Schäden, die man im Laufe des Hundelebens auf mangelnde Versorgung bei der Aufzucht zurückverfolgen kann. Hauptsache, man spart paar Hundert Kröten beim Kauf. Für die Zukunft der Hunde hast du dann immer noch nichts getan, dafür dein Geld nem vermehrer gegeben, der das Geld investiert, um weiter zu produzieren.