@wichtelprinz Hier muss ich mich einmischen, als User und als Mod:
Wer davon ausgeht, dass es außerhalb der eigenen Existenz nichts beweisbares gibt und wissenschaftliche Erkenntnisse "geschenkt" wurden (und nicht von Menschen in mühseliger Arbeit über Jahrtausende erarbeitet), der hat nicht die Kompetenz, über Wissenschaft zu diskutieren.
Religion und Wissenschaft müssen einander nicht ausschließen und befehden, im Kampf um Deutungshoheiten. Religion und Wissenschaft dienen vollkommen unterschiedlichen Zielen, auch wenn beide Erklärungsversuche darstellen.
Aber es ist, als würde man versuchen, eine fremde Sprache intuitiv zu verstehen, und ein Wörterbuch der durch Sprachklang ausgelösten Emotionen schreiben, oder mit den Mitteln eines Anthrolopogen sich die Sprache verständlich machen, ausgehend von alltäglichen Dingen und deren Bezeichnung, Namen, Tätigkeiten, und zuletzt auch die Grammatik und Überlieferungen untersuchen, und Übereinstimmungen mit anderen Sprachen. Dies nur als Beispiel.
Es geht also um Trost? Viele Religionen haben eben keinen Trost gespendet, sondern nur eine Erklärung für das geliefert, was man fürchtet: Teufel, Dämonen, Hölle, Götter mit menschlichen Fehlern und Eitelkeiten, Mächte, die Katastrophen und Krankheiten auslösen .... sie alle galt es zu fürchten. Man ging bis zum Menschenopfer, um die Mächte zu besänftigen. Da gab es nicht nur keinen Trost, sondern wurden erst recht und ohne Not die tiefsten Ängste geschürt.
Und doch, in Penecillin lag ein enormer Trost: Vielen tödlichen und quälenden Krankheiten nicht mehr ausgeliefert zu sein.
Welch enormer Trost liegt für Eltern auch in Impfungen - dass ihre Kinder nicht mehr an Diphterie oder Kinderlähmung qualvoll zugrunde gehen.
Und wenn eines stirbt, dann ist es auch ein Trost, dass man den Tod nicht durch Sünde und mangelnde Demut hervorgerufen hat, sondern dass Unfälle und tödliche Krankheiten jeden Menschen, auch den allerbesten und unschuldigsten, treffen können.
Genauso Erdbeben, Hochwasser, Feuer ... kein Zermartern mehr, was man wohl falsch gemacht haben könnte und was das für eine perfide Prüfung für die bravsten Lämmchen sein soll, sondern eine Erklärung, die außerhalb unseres Einflussbereiches liegt. Natürlich ist darin auch ein Trost.
Folgt daraus automatisch eine Wissenschaft, die Religion ausschließt? Ist die Folge davon, dass grausame Ideologien entstanden?
Ideologien sind Ersatz für Religion, genau so wie für Wissenschaft. Und nicht die Wissenschaft tötet in Kriegen und KZs, sondern die Ideologie oder auch Religion (die sich auch heutzutage gerne mal der Wissenschaft bedient, wenigstens scheinbar), die sie missbraucht.
@Venom Deshalb ist Wissenschaft nicht automatisch Atheismus. Man kann trotzdem z.B. an den Funken glauben, der alles in Bewegung brachte und hält, und ihn Gott nennen.
Man muss ihm nur nicht zumuten, das alles in ein paar Jahrtausenden geschafft zu haben, man muss die Bibel und anderen Schriften nicht wörtlich nehmen.