@Commonsense @perttivalkonen Ihr seid nicht halb so weit von einander entfernt, wie es scheinen mag.
Die Evolution wird von beiden als gültige Theorie anerkannt, eine andere wissenschaftliche Erklärung für die Artenvielfalt u.s.w. nehmt ihr beide nicht an. Ich denke, dass man sich auch bei der Plattentektonik, der runden Erde und Relativitätstheorie einig ist.
;)Die Frage ist also nur, wie man die Schöpfung unterbringt.
@perttivalkonen schreibt (sinngemäß), dass Kreationismus Unfug ist, also wurde die Erde und der erste Feiertag nicht in 7 Tagen erschaffen, auch sind Ochs, Einzeller und Auge nicht von Anbeginn an so gewesen, wie sie sich heute zeigen. Diese Disney-Variante scheidet aus.
Also ist Schöpfung das, was alle Wissenschaftliche Erkenntnis einschließt/bedingt/hervor gebracht hat: Die Antwort auf die Frage nach dem "warum". Denn egal, wie weit die Wissenschaft uns an die Ursachen und Gesetzmäßigkeiten heran führt, bleiben immer noch viele Fragen offen und es mehrt sich mit jeder Erkenntnis das Gefühl, dass man eben nie alles wissen wird ... schon weil unsere Möglichkeiten der Beobachtung und Erfassung begrenzt sind. Trotzdem funktioniert alles, wie es funktioniert (auch wenn es an einigen Stellen so scheint, als hätte ein etwaiger Schöpfer auch mal einen schlechten Tag gehabt.
;) )
Das wiederspricht keiner wissenschaftlichen Erkenntnis und muss in Schulen nicht Lehrpläne umstürzen, denn das ist kein Thema für die Physik, sondern für Religion oder Ethik.
Das setzt aber auch keinen personalisierten Gott voraus, der sich den Rauschebart kraulte und Spaß daran hatte, den Giraffen den Hals lang zu ziehen, oder Nacktmulle zu erfinden.
Ein populärer Schrifsteller hat das Problem mit der "42" sehr präzise erfasst.
Dabei ging er in seiner Darstellung sogar noch von anderen bewohnten Welten aus ... die bislang nicht nachgewiesen sind.
Wir beruhigen und mit dem Gedanken, dass es sehr, sehr wahrscheinlich ist, dass da draußen irgendwo irgendwann auch anderswo Leben enstehen gehabt sein werden könnte - je nachdem, von welchem Punkt in der Zukunft wir uns in welchen der Zukunft oder Vergangenheit beamen müssen, um den genauen Moment einer anderen Besiedelung eines Planeten mit Leben zu erleben.
Denn es ist ebenso sehr, sehr wenig wahrscheinlich, dass wir anderem Leben begenen werden.
Stand der Dinge ist jedenfalls eine Einzigartigkeit der Erde und des Lebens, da kann man angesichts des bekannten Universums schonmal ein bisschen kleinlaut oder auch größenwahnsinig werden.
Aber der Mensch wäre vielleicht nicht der Mensch, wenn er sich nicht die Frage nach dem warum stellen würde ... das erste, was jede menschliche Kultur versuchte zu beantworten.
Zu welcher Antwort man kommt, ob Biochemie und Physik oder auch Schöpfung, das sollte kein Anlass für Streit sein. Über unsere Rolle und Verantwortung als vernunftbegabte Menschen muss man sich so oder so Gedanken machen.