@-Therion- -Therion- schrieb:vermutlich ist die zeit für dich noch nicht "reif" ...... alles hat/braucht seine zeit, nichts ist erzwingbar
Das denke ich auch.
Du solltest darüber ein Buch schreiben
Sideshow-Bob schrieb:das habe ich :)
Echt jetzt? Und hast du es auch veröffentlicht? Kann ich es erwerben? Würdest du mir den Titel und den Verlag nennen? Das würde mich wirklich sehr interessieren!
-Therion- schrieb:nein nicht emotional abgestorben aber einen anderen umgang mit negativen gefühlen kann man erlernen so dass man nicht davon seelisch verletzt wird oder vielleicht sogar psychisch darunter leidet.
Das wage ich mal sehr zu bezweifeln.
Negative Gefühle gehören zum Leben dazu, sind ein wichtiger Teil davon. Und diese verletzen immer und erzeugen auch immer Leid. Entweder körperliches, oder seelisches oder schlimmstenfalls beides. Das gibt es nicht, dass man nicht mehr darunter leidet, dass es einen überhaupt nicht mehr krazt. Das glaube ich nicht, ehe ich es an mir selber mal erfahren habe.
Das wäre so wie den Schmerz vollständig aus seinem Leben verbannen zu können, einfach überhaupt kein Schmerzempfinden jeglicher Art mehr zu haben. Und ich würde mir so einen Zustand nichteinmal wirklich wünschen, weil mir dann etwas wichtiges im Leben fehlt!
Was ich wohl glaube, dass es Methoden gibt, mit seelischen Verletzungen und Leid und mit negativen Gefühlen besser umzugehen, dass sie einem weniger ausmachen, aber dass man überhaupt nicht mehr seelisch verletzbar sein wird, halte ich für unmöglich. Das ist Bestandteil des Menschseins und grundsätzlich möchte ich diesen Teil auch gar nicht missen, ich möchte nur nicht zu sehr darunter leiden. Und letzteres kann man bestimmt irgendwie erlernen. Ich weiß halt nur nicht wie?
-Therion- schrieb:ja ich verstehe dich gut es ging mir ja nicht anders ..... meine lösung war -----> das warum zu hinterfragen seitens der Person die mir schadet ( oft stecken unverarbeitete dramatische Erlebnisse ihrerseits dahinter ), das Resultat verarbeiten, akzeptieren und dann loslassen/TRENNEN das habe ich bei meinem ex-mann getan als auch bei meiner mutter und das werde ich auch weiterhin mit allen tun dass mir schadet. ------> und ich bereue es nicht !
Ja da bin ich noch immer bei, das Warum zu ergründen. Ich bin da aber bislang nicht sonderlich auf Erkenntnisse gestoßen.
-Therion- schrieb:- ich sag mir immer was nicht sein soll das soll/kann man nicht erzwingen selbst wenn es darum geht das einen die eigen Eltern nicht lieben können so wie es bei mir der fall war da waren es beide Elternteile die mich ablehnten ....
Das ist richtig. Es mag Dinge im Leben geben, die einfach nicht sein sollen - und die wird man auch nicht erzwingen können. Aber das wissen wir nicht!
-Therion- schrieb:- weisst, es bringt nichts mit gewalt versuchen liebe einzufordern - nein besser ist es man lernt verstehen warum es so ist , was dahinter steckt ( die eltern hatte ja auch eine Vergangenheitdie sie geprägt hat ) einfach versuchen wertungslos zu verstehen warum keine liebe aufgebracht oder gezeigt werden kann und es dann akzeptieren weil ändern können wir es sowieso nicht !
Was uns hier unterscheidet ist folgendes: Du sagst: Verstehen lernen, akzeptieren, weil wir es sowieso nicht ändern können. Das ist für mich Kapitulation!
Ich habe das in meinem Leben oftmals anders erfahren. Ich habe andere Erfahrungen gemacht. Auch wenn eine Situation zunächst völlig aussichtslos und hoffnungslos erschien und ich nahe dran war, aufzugeben, also zu kapitulieren und mir selbst gesagt habe: Das nutzt alles nichts, versuche es einfach hin zu nehmen und zu akzeptieren wie es ist, du kannst es sowieso nicht ändern, habe ich mir gesagt: Das werden wir ja sehen, erst mal kämpfe ich. Entweder habe ich damit irgendwann Erfolg oder ich verliere. Letzteres ist dann hin zu nehmen und zu akzeptieren, wenn der Kampf wirklich verloren ist. Aber vorher will ich es wissen! Und dann wendete sich durch merkwürdige Zufälle und Umstände plötzlich das Schicksal!
Wie gesagt, ich gebe nicht gerne einfach auf und sage: Da ist nichts mehr zu machen, du kannst es eh nicht ändern - Weil das nicht stimmt! Doch, man kann etwas ändern! Da ist sehr wohl noch etwas zu machen! Ob es Erfolg bringen wird, das weiß ich nicht, aber ich kann es wenigstens versuchen. Aber wenn ich von vorne herein sage: Ok, dann ist es eben so, ich kann es sowieso nicht ändern, dann habe ich doch schon kapituliert. Und naja, das tue ich halt nur höchst ungern. Wie gesagt, ich hatte andere Erlebnisse, die mir gezeigt haben: Die Würfel sind noch nicht gefallen, du kannst da sehr wohl was ändern, es ist eben nicht von vorne herein alles festgeschrieben als könne man nichts machen. Das stimmt einfach nicht!
-Therion- schrieb:bei mir war es von anfang an kampf denn ich habs immerhin 3 jahre lang ausgehalten in meiner ehe - erst als ich keine kraft mehr hatte zu kämpfen und wirklich seelisch am ende war kam die flucht - auch weil ich immer mehr ansgst um mein leben hatte - ( wurde bedroht/verletzt mit messer, Pistole, hammer)
Bei Dir war es sicherlich auch noch um etliches schlimmer. Und ich wollte damit auch nicht sagen, dass du etwa nicht gekämpft hast. Ich gebe Dir auch recht, man sollte wissen wann es keinen Sinn mehr hat, weiter zu kämpfen, bevor man alle seine Kräfte verbraucht hat und nicht mehr kann. Aber du hast wie du selbst schreibst, ja auch nicht vorschnell die Flinte ins Korn geschmissen und aufgegeben, sondern hast es auch vorher zumindest versucht und gekämpft! Genau das meine ich ja, man sollte nicht einfach alles hin nehmen und akzeptieren wie es ist, im Glauben da ist eh nichts mehr zu machen. Weil das nicht stimmt! - Jedenfalls nicht immer und nicht grundsätzlich.
Manchmal ist es so, aber manchmal lohnt sich eben auch ein gewisser Einsatz. Und selbst wenn es am Ende doch alles vergebens war, dann kann ich mir immer noch sagen: Ich habe es wenigstens versucht, es hat halt nicht geklappt, verstehst du? Und in manchen Situationen hatte ich wirklich auch Erfolg und mein Einsatz hatte sich gelohnt!
Diese Chance oder Möglichkeit, die ja erst mal besteht, will ich nicht von vorne herein ausschließen.
-Therion- schrieb:das kämpfen bringt in solchen Situationen absolut nichts glaube mit - man kann nichts im leben erzwingen .... ich hoffe für dich, dass du das noch rechtzeitig erkennen wirst das es in manchen Situationen besser ist nicht zu kämpfen und das man damit mehr gewinnt als verliert.
Wie gesagt, ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Bei mir hat sich so mancher Kampf durchaus gelohnt und etwas gebracht. Man kann zwar nichts erzwingen, aber man kann beeinflussen, man kann einwirken, so oder so, man kann Impulse setzen, man kann hoffen und beten und dran glauben - und so einige Male wendete sich plötzlich das Schicksal und es öffneten sich ganz neue Türen, die es vorher noch gar nicht gab, da passierte etwas! Ich würde es so beschreiben: Da wirkte nicht nur ich durch meine Wünsche, mein Flehen, mein Bemühen, es erschien mir so, als wirkte das ganze Universum soweit das überhaupt möglich war - und dann geschahen Dinge die ich selber kaum noch für möglich hielt! Deswegen gebe ich nicht so schnell auf als habe es sowieso keinen Zweck. Ich bin hier nicht nur Beobachter einer Welt, an der ich nichts verändern kann! Ich bin mit ein Teil davon und auch das was ich denke und tue, wirkt sich auf die Welt aus und bewirkt auch etwas. Nicht immer und nicht immer so wie ich das vielleicht gerne möchte, aber ich bin nicht wirkungslos! Würde ich aufgeben und einfach nur alles hinnehmen, dann würde ich mich fühlen, als sei ich völlig wirkungslos. Und das ist ein Scheißgefühl!
-Therion- schrieb:richtig, wer sich für kämpfen entscheidet darf nicht jammern aber wie gesagt -----> warum tut man sich das an nur des Egos wegen - mir wäre das zu dumm :) nochmal, nicht zu kämpfen, eine klügere Strategie wählen indem man zb. einen schlußstrich zieht und den anderen sozusagen blöd dastehen lässt ist keine flucht sondern ein akt der Vernunft !
Nein, nicht des Egos wegen, sondern des inneren Wunsches nach Frieden wegen, der noch nicht abgestorbenen Hoffnung wegen, des Glaubens an das Gute wegen. Naja gut, vielleicht ist da doch das Ego mitbeteiligt, welches sich und/oder etwas/jemand nicht aufgeben möchte, aber ist das schlimm?
Der Schlußstrich ist mir zu endgültig, weißt du!
Den kann ich wirklich am Schluss, wenn nichts mehr geht, immer noch ziehen.
Das Leben ist in sich ein permanenter Wandel. Jeder Schlußstrich läuft diesem Prinzip zuwider. Ich glaube schlichtweg daran, dass ich auch etwas bewegen und bewirken kann in meinem Leben, dass sich immer irgend etwas tut und dass wenn es etwas gutes ist und es im Einklang mit dem Universum ist, das ganze Universum daran mitwirkt. Oder besser: Ich wirke daran mit, wenn das Universum arbeitet. Und ich habe auch erfahren, dass das funktioniert. Zumindest wenn überhaupt irgend etwas möglich ist, dann wird das auch möglich.
-Therion- schrieb:denk mal darüber nach bitte ....
Das werde ich
:)-Therion- schrieb:ich glaube mir fällt es leichter als anderen weil ich schon als Kind nie liebe erfahren habe, es gab niemanden der mich in den arm nahm oder zu den ich hätte vertrauen aufbauen können - ich war eigentlich immer auf mich selbst gestellt :) - heute kann ich dankbar dafür sein weil ich durch diese harte Kindheit sehr viel fürs leben gelernt habe.
Weißt du, dass ich von meinen Eltern auch nie in den Arm genommen wurde? Ich kenne keine solchen Liebesbezeugungen, kein an sich drücken, Küschen geben, gestreichelt werden, geliebkost werden! - Meine Eltern haben mir so etwas nie gegeben! Später als Erwachsener habe ich es auch erfahren, wie gut das tut, aber nicht durch meine Eltern und nicht als Kind!
Ich will aber nicht sagen, dass ich etwa keine Liebe erfahren hätte durch meine Eltern. Aber auf diese Art jedenfalls nicht. Und ich will auch nicht sagen, dass ich niemanden hatte, dem ich vertrauen konnte, obwohl mein Vertrauen auch immer wieder missbraucht worden ist. Auf das Wort meines Vaters konnte ich mich jedenfalls nicht verlassen. Der war mal so, mal so. Da gab es keinen Verlass drauf. Oder anders gesagt: Wenn ich mich auf ihn verlassen habe, dann war ich verlassen!
Und ich war auch immer wieder mal verlassen und auf mich selbst gestellt, da war dann keiner da, der mir geholfen hatte. Ich stand buchstäblich alleine da und musste gucken wie ich zurecht kam. Also ganz ähnlich wie bei Dir.
-Therion- schrieb:für mich ist es also normal keine liebe, Anerkennung von aussen zu bekommen aber dennoch ist es ein guter ratschlag gerade für diejenigen die liebe in ihrer Kindheit erfahren durften daran zu denken das man von anderen niemals etwas erwarten darf dass man sich selbst nicht geben kann - das führt zwangsweise zu enttäuschungen !
Für mich ist es nicht normal. Denn auch wenn ich in meiner Kindheit sicher gewisse Defizite hatte in Sachen elterliche Liebe, ich kann trotzdem nicht sagen, ich hätte nie Liebe oder Anerkennung von aussen erhalten, doch habe ich - nur eben anders.
Mit der Erwartungshaltung, das stimmt allerdings. Je höher die Erwartungen, um so größer die Enttäuschung! Und ich erwarte so einiges, zumindest was die heutige Welt so an trügerischen Versprechen macht - Wenn man der Sache auf den Grund geht, ist da nämlich oftmals nicht viel hinter. Das weiß ich aber mittlerweile.
-Therion- schrieb: die frage ist warum will man dieses lächeln überhaupt haben von jemanden den man als feind bezeichnet bzw. von dem man weiss das er einen nicht gut gesonnen ist ?
warum kann/will man nicht akzeptieren dass man sich eben nicht oder nicht mehr versteht ?
Gute Frage, keine Ahnung.
Weil wir uns nach Liebe sehnen? Weil wir wissen, dass uns ein Lächeln gut tut? Und weil wir vielleicht diesen Feind sogar tief in unserem Herzen im Grunde genommen lieben und dann so etwas wie eine Erwiderung erwarten?
-Therion- schrieb:je größer/höher die Erwartungen um sehr wird man enttäuscht werden !
Das stimmt!
Und trotzdem kann ich nicht anders und will es auch nicht!
Ich will eine hohe Erwartung haben und muss dann eben zwangsläufig auch schwere Enttäuschungen hinnehmen, wenn sie sich nicht erfüllen.
Ich will mich nicht immer mit allem einfach zufrieden geben, es hin nehmen, als sei es nicht zu ändern, als sei da absolut nichts mehr zu machen. Das ist mir zu endgültig, wie der Schlußstrich! Und ich habe es ja selber erlebt und erfahren, dass das auch nicht stimmt! Ich habe hohe Erwartungen und wenn sich dann ein bischen davon erfüllt ist mir das immer noch lieber, als wenn ich an nichts und niemanden, einschließlich meiner selbst, Erwartungen hätte - und dafür aber nicht mehr enttäuscht würde. Das wäre für mich totale Resignation! Dann werde ich lieber enttäuscht, das ist auch kein Weltuntergang!
Wenn ich nichts mehr vom Leben erwarten würde, hätte ich quasi mit dem Leben abgeschlossen. Das kann ich dann machen, wenn mich der Sensenmann holen kommt. Denn dieser ist wirklich der, welcher einen endgültigen Schlußstrich ziehen kann und irgendwann auch wird. Daran kann ich dann tatsächlich nichts mehr ändern.
-Therion- schrieb:ich habe mir abgewöhnt irgendetwas zu erwarten erst recht nicht wenn es um liebe geht - denn was ist wenn dein gegenüber deine Erwartungen einfach nicht erfüllen kann oder auch will - was bringt es auf biegen und brechen diese liebe erzwingen wollen ........ nichts, absolut nichts - man rennt nur immer wieder gegen eine wand und verletzt sich selbst ..... da hilft nur AKZEPTIEREN und abschließen
Da unterscheiden wir uns eben. Ich will mir meinen Erwartungshorizont weder schmälern noch abgewöhnen. Doch, ich erwarte noch etwas vom Leben, von mir selbst, von anderen, auch und gerade in Sachen Liebe!
Auch wenn ich damit rechnen muss, dass dadurch zwangsläufig Enttäuschungen mit einher gehen werden. Die nehme ich dafür in Kauf!
Du hast zwar Recht: Liebe kann man nicht erzwingen. Aber zwischen erwarten und erzwingen ist noch ein weites Spielfeld von Möglichkeiten und diese möchte ich nicht ungenutzt lassen.
Bitte verstehe mich nicht falsch. Was ich hier schreibe betrifft mich und mein Leben. Das hat mit Dir und deinem Leben nichts zutun. In Deiner Situation hätte ich wahrscheinlich auch irgendwann die Konsequenzen gezogen und damit auch einen Schlußstrich. Denn da wäre ich mit meinem Latein wahrscheinlich auch am Ende gewesen. Für Dich und Dein Leben war das sicherlich auch die richtige Entscheidung. Aber das kann man eben nicht generell auf alle anderen und deren Leben übertragen. Jedes Leben verläuft anders.
-Therion- schrieb:- ich glaube du sprichts von deinem vater ...... ein tipp von mir: versuche herauszubekommen warum er so zu dir ist, hinterfrage seine Kindheit sprich aber nicht mit ihm sondern mit seinen Eltern darüber wenn sie noch am leben sind oder mit anderen die ihm kennen zb. deiner mutter denn irgendetwas muss passiert sein warum er so ist wie er ist. - es gibt für alles einen Auslöser und der muss nichts mit dir zu tun haben - war bei mir auch so.
Ja, ich spreche von meinem Vater. Und wir hatten uns diesbezüglich ja auch mal via PN vor einiger Zeit etwas darüber ausgetauscht. Ich frage mich schon sehr lange, warum er so ist und es ist mir durchaus bewusst, dass alles einen Grund und eine Ursache hat. Aber da bin ich noch nicht hinter gekommen. Mit ihm selbst kann ich ohnehin nicht sprechen, weil er jedes Gespräch von vorne herein abblockt. Er will nicht mit mir sprechen. Und offen gesagt, hätte das auch sowieso keinen Zweck! Denn es käme nichts dabei herum. Er kann mich nicht verstehen und ich ihn auch nicht. Und wir können sowieso nicht miteinander reden. Seine Eltern leben nicht mehr. Andere, die ihn kennen, verstehen ihn auch nicht. Wenn sie ihn denn wirklich kennen wie er ist und nicht nur die Fassade sehen, die er ständig aufbaut und hinter der er sich versteckt! Selbst meine Mutter versteht ihn nicht! Und die kennt ihn ja wohl am besten.
Ich könnte jetzt sagen, er war schon immer so. Er hat mich von Anfang an nicht leiden können, nicht akzeptiert und abgelehnt. Er hat sich eine Tochter gewünscht, die hat er später auch bekommen. Aber zunächst war ich da, ein Sohn! Er wollte aber keinen Sohn! Und meine Schwester liebte er abgöttisch. Die konnte sich alles erlauben, das war nicht schlimm. Die Liebe die er mir nicht gab, gab er stattdessen meiner Schwester und das im Übermaß! Was sie bekam war das, was mir fehlte. Warum das so war und bis heute so ist, weiß ich nicht. Das weiß niemand. Und da man mit ihm überhaupt nicht über so etwas reden kann, wird es wohl auch immer ein Geheimnis bleiben...
-Therion- schrieb: die menschen verändern sich, entwickeln sich oft in unterschiedliche Richtungen so dass auch Freundschaften nicht ewig halten und auch nach Jahrzehnten auseinandergehen können. - das muss man akzeptieren können !
Auch da hast du natürlich recht. Wenn eine Freundschaft oder gar eine langjährige Beziehung oder gar Ehe auseinanderbricht, dann bleibt einem am Ende nichts anderes übrig als es zu akzeptieren. Aber wie schon gesagt, ich habe da auch andere Erfahrungen gemacht, weil ich es eben nicht einfach akzeptiert habe, weil ich es nicht akzeptieren konnte. Und das Kämpfen hatte sich gelohnt!
Es ist nicht immer wirklich alles aus, auch wenn es erst einmal so scheint!
Und ich gebe so schnell nicht auf. Ich investiere und kämpfe und versuche was eben irgendwie geht - und es war nicht selten so, dass sich dann plötzlich nach einer gewissen Zeit etwas änderte, wie durch Zufall, das Schicksal in das ich mich erst einmal notgedrungen fügen musste, wendete sich.
Natürlich, der Verstand ist da eiskalt und sagt das so dahin. Aber weißt du wie schwer das sein kann? Und wenn danach niemand mehr da ist und du in ein ganz tiefes Loch fällst, kann das sogar Lebensgefährlich sein!
-Therion- schrieb:das passiert genau dann wenn du dich von anderen abhängig machst .....
Darüber habe ich früher auch schon oft nachgedacht. Und ich habe festgestellt: Man ist immer von irgendwem oder irgendwas abhängig! Diese totale Unabhängigkeit die sich so manch einer erträumt, die gibt es gar nicht!
Selbst wenn du dich als Einsiedler in die Pampa zurück ziehst, bist du von der Natur, die dich umgibt abhängig. Wie viel Nahrung sie dir zur Verfügung stellt, wie sich das Wetter verhält... Du kannst gar nicht vollkommen unabhängig sein von nichts und niemand! Das ist eine Illusion!
Und ich glaube inzwischen, dass das auch so gewollt ist!
Wir sind alle mehr oder weniger aufeinander angewiesen!
-Therion- schrieb:es läuft immer wieder auf das selbe hinaus -------> selbstwertschätzung, Selbstliebe ist absolut wichtig um von anderen unabhängig zu sein und um eben nicht in ein tiefes loch zu fallen.
Das stimmt schon. Aber eine totale Unabhängigkeit gibt es nicht! Wir sind immer von irgendwem oder irgendwas abhängig! Und wer mal in ein tiefes Loch gefallen ist, sei es seelisch oder tatsächlich leibhaftig in eine Baugrube, der weiß, dass es kaum möglich ist, da alleine wieder raus zu kommen! Wir sind eben keine Münchhausens, die sich am eigenen Haarschopf aus dem Sumpf ziehen können! Mag sein, dass es einige wenige gibt, die das können. Aber in der Regel bedarf es in solchen Situationen eines anderen, der einem dann da raus hilft! Und es ist keine Schande, dann auch um Hilfe zu schreien, anstatt sich im falschen Stolz zu bemühen, selber aus eigener Kraft aus dem Loch zu befreien. Will nicht sagen, dass das unmöglich ist, aber die wenigsten schaffen das! Was natürlich nicht bedeutet, dass man sich vom anderen abhängig machen soll! Aber in so einer Situation ist es wirklich ratsam Hilfe von anderen auch in Anspruch zu nehmen.
-Therion- schrieb: tut mir etwas nicht gut dann trenne ich mich davon konsequent ! ( selbst wenn es wie in meinen fall die eigene mutter ist )
Ja das höre ich heutzutage zu oft! Wenn´s nicht klappt, dann trennt euch!
Das wäre für mich die allerletzte Option, wenn wirklich gar nichts mehr geht und man vorher aber wirklich alles andere schon versucht hat! Aber sicher nicht die erste Option!
Du kannst dich sicher auch leichter von etwas trennen, was dir eh nie das Gefühl gab, geliebt worden zu sein. Dann ist es auch nicht so schwer. Etwas, was mich nicht bindet - und Liebe ist ein verdammt starkes Bindemittel - das ist auch leichter zu lösen.
Ich habe zwar totale Probleme mit der sogenannten Feindesliebe, aber trotzdem liebe ich im tiefsten innern meinen ärgsten Feind, der gleichzeitig mein Vater ist. Obwohl ich mit ihm überhaupt nicht klar komme. Und obwohl ich mein ganzes Leben lang schon um seine Vaterliebe geradezu gebuhlt habe und sie dennoch nicht bekam! Und eben deswegen kann ich diesen Schlußstrich nicht ziehen! Das Schicksal kann es, wenn es an der Zeit ist, dann soll es so sein.
-Therion- schrieb:wann hast du denn verloren - wie lange soll das noch so gehen und was muss passieren dass du wirklich aufgibst zu kämpfen ?
Auf diese Fragen habe ich keine Antworten.
-Therion- schrieb:ich verstehe nämlich gar nicht wieso du eine auf Vernunft passierende, begründete Handlung - also nicht kämpfen, klüger sein als der andere und handeln, Konsequenzen ziehen, dich vor schaden und seelischen schmerz schützen, keine Energien durch ärger, hass und streit verschwenden - als verlieren/flucht ansiehst ?
------------> ich sehe so etwas als notwendige selbstschutzmassnahme an !
Bei Dir mag das auch sinnvoll und richtig gewesen sein. Deswegen muss es bei mir und in meinem Falle aber nicht auch so sein. Jedes Leben ist anders. Ich habe das Gefühl, dass das nicht so sein soll. Und mein Gefühl sagt mir meistens das richtige.
Wie auch immer. Was mich hier betrifft, so ist das, was mich derzeit belastet kein Weltuntergang. Es gibt schlimmeres. Es belastet zwar, ich weiß auch keine Lösung, aber ich gehe daran ja nicht zugrunde. Das ist ein kleiner Teilbereich meines Lebens, wo etwas nicht ganz stimmig ist, vielleicht nie stimmig gewesen ist - ich kann damit leben.