Was steht wirklich in der Bibel?
02.10.2021 um 19:09Bishamon schrieb:Lord Voldemort?den hatte ich nicht auf dem Schirm :D - das ist doch Einer von "Herr der Ringe" oder? :)
... in der Bibel steht der jedenfalls nicht ;) :D
Bishamon schrieb:Lord Voldemort?den hatte ich nicht auf dem Schirm :D - das ist doch Einer von "Herr der Ringe" oder? :)
Optimist schrieb:den hatte ich nicht auf dem SchirmWeißt du, was passiert, wenn man dir die Seele aus dem Leib saugt? @Optimist
Niselprim schrieb:Weißt du, was passiert, wenn man dir die Seele aus dem Leib saugt?jetzt verstehe ich gar nichts mehr - was hat das mit diesem Lord zu tun?
Optimist schrieb:(ich kenne ja nur den Namen und nicht die Geschichte dazu) :)In dieser Geschichte spielt Harry Potter eine große Rolle ;) @Optimist
Niselprim schrieb:In dieser Geschichte spielt Harry Potter eine große Rolle ;) @Optimistdas weiß ich gerade mal auch :)
Niselprim schrieb:Weißt du, was passiert, wenn man dir die Seele aus dem Leib saugt?gibts eigentlich in der Bibel jemanden, der die Seele aus dem Leib saugt? ;) - ich glaubs eher nicht :)
Optimist schrieb:gibts eigentlich in der Bibel jemanden, der die Seele aus dem Leib saugt? ;) - ich glaubs eher nicht :)Hmm... Obwohl das sicherlich nicht das Gleiche ist wie bei Harry Potter, aber kann man Frau Torheit schon als etwas betrachten, was einem die Seele raubt. Und oder auch die Begegnung mit dem Schreckgespenst Lillith kann womöglich einem die Seele einfrieren lassen oder so. Aber wollen wir jetzt hier sicherlich nicht Harry Potter und Bibel vergleichen, oder? @Optimist
Optimist schrieb:Kybela schrieb:Du erinnerst mich an den Grafen von Zitzewitz, alter Militäradel (nicht Bildungsadel). Als mal in einer Gesprächsrunde die Rede auf Goethe kam, sagte er
Lord Voldemort?
den hatte ich nicht auf dem Schirm :D - das ist doch Einer von "Herr der Ringe" oder?
Optimist schrieb:Aber was hat das nun alles damit zu tun?Niselprim wollte Dich auf die eigentliche Quelle hinweisen. Harry Potter, nicht Herr der Ringe.
perttivalkonen schrieb:Niselprim wollte Dich auf die eigentliche Quelle hinweisen. Harry Potter, nicht Herr der Ringe.aha, die beiden verwechsle ich immer wieder.
Niselprim schrieb:Obwohl das sicherlich nicht das Gleiche ist wie bei Harry Potter, aber kann man Frau Torheit schon als etwas betrachten, was einem die Seele raubt. Und oder auch die Begegnung mit dem Schreckgespenst Lillith kann womöglich einem die Seele einfrieren lassen oder so. Aber wollen wir jetzt hier sicherlich nicht Harry Potter und Bibel vergleichen, oder? @Optimistjetzt steh ich aber auch hier wieder bissel auf dem Schlauch.
Aber wollen wir jetzt hier sicherlich nicht Harry Potter und Bibel vergleichen, oder?besser nicht :)
Optimist schrieb:"Lillith" - "Göttin Lillith" war mal eine userin hier, welche behauptet hatte die Frau Gottes zu sein und in der Bibel hätte auch mal im AT etwas von einer Lillith gestanden, was man jedoch entfernt hatte ... :)Jo - sie wird einmal erwähnt ;) - aber nicht als Göttin.
Optimist schrieb:Und "Frau Torheit" sagt mir auch nix.Dann kennst du die Bibel nicht wirklich als Ganzes? @Optimist
Optimist schrieb:besser nicht :)Wie du willst :)
Niselprim schrieb:Wie du willst :)Na wenn du meinst das
Harry Potter und Bibel vergleichenkönnte etwas bringen, bzw. es wäre etwas Vergleichbares zu finden, hätte ich nichts dagegen ;)
Niselprim schrieb:Dann kennst du die Bibel nicht wirklich als Ganzes?so ist es
Optimist schrieb:so ist esSprüche:
9,13 Frau Torheit ist leidenschaftlich im Verführen, sonst kann sie nichts. 9,14 Und sie sitzt an der Tür ihres Hauses, auf einem Sitz auf den Höhen der Stadt, 9,15 um einzuladen, die des Wegs vorübergehen, die geradehalten ihre Pfade: 9,16 Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! - Wer ohne Verstand ist, zu dem spricht sie: 9,17 Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt lieblich. - 9,18 Und er weiß nicht, daß dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheol ihre Geladenen.Natürlich hat das nichts mit Harry Potter zu tun :cool:
Optimist schrieb:Hast du eine Idee, was mit dieser Bibelstelle gesagt werden soll?Steht doch eigentlich deutlich geschrieben:
Vielleicht irgendwas in der Richtung, dass Menschen vom Glauben abgebracht werden sollen oder der Glaube verfälscht werden soll oder so ähnlich?
Niselprim schrieb:Und er weiß nicht, daß dort die Schatten sind, in den Tiefen des Scheol ihre Geladenen.... also Frau Torheit bringt den Tod.
perttivalkonen schrieb:OK, so richtig messianisch waren die gar nicht, letztlich lehnten sie jede Herrschaft außer der Gottes ab.Doch das waren sie eher schon.
perttivalkonen schrieb:Zudem verschwanden die Zeloten mit dem Ende des ersten Jüdischen Krieges. Und zwar weitestgehend (komplett?) ganz im physischen Sinne. Aus einem verlorenen Befreiungskrieg wollten sie nicht lebend herauskommen. Siehe Masada. Um 135 konnte also kein Zelot seine Gottesreichsvorstellung mehr "verinnerlichen".Die Zeloten als analysierbare Gruppe verschwanden, denn ihr Oberhaupt "Menachem" wurde entfernt, aber das beutetet nicht, dass es diese Leute nicht mehr gab.
perttivalkonen schrieb:Was die Zeloten hingegen wirklich und wesentlich wollten, was das Gottesreich. Und dieses konnte sich auch nach 135 nicht "vergeistigen", "verinnerlichen" odgl., denn der Knackpunkt ihrer Gottesreichvorstellung war nun einmal stärker als bei anderen: "dafür muß jede andere irdische Herrschaft bekämpft und beseitigt werden".... auf dem "heiligen Land"!
perttivalkonen schrieb:Das christliche Gottesreich hingegen kann "dem Kaiser geben, was des Kaisers ist" und "untertan der Obrigkeit" sein und sogar "jede Obrigkeit von Gott" verstehen. Das ist sowas von unzelotisch, da macht man sich keine Vorstellung von.Naja, "dem Kaiser geben, was des Kaiser ist" heisst nicht "Steuern zahlen", denn es ist offen, "was des Kaisers ist".
perttivalkonen schrieb:Na jedenfalls paßt das Datum "Volkszählung" im NT weit besser zu Jesu Geburt als zu den Zeloten.Das ist nicht korrekt.
perttivalkonen schrieb:1) nur weil das Jahr der Volkszählung wichtig für die Bewegung der Zeloten war, kann man nicht jede Bezugnahme darauf als "müssen Zeloten hinterstehen / gemeint sein" deuten. Für mich war das Jahr 1990 ein sehr wichtiger (unschöner) Einschnitt in meinem Leben. Aber damit meine ich nicht die Wiedervereinigung; damit hat das Ereignis nicht mal ansatzweise zu tun. Wieso sollte das ausgeschlossen sein, nur weil 1990 für andere eine besondere und weitaus bekanntere Bedeutung hat?Es geht hier nicht um irgendeine Bezugnahme, sondern mit dem NT ist nichts anderes als das Gottes-Reich/Messias-Thema angesprochen.
perttivalkonen schrieb:2) Im Lukasevangelium kommt zwar die Volkszählung vor, aber vor allem kommen da Leute drin vor, die die Volkszählung nicht hinterfragen, sondern ihr kommentar- und widerstandslos umgehend nachkommen, und am Ende kommt gerade durch das brave Befolgen was Gutes bei heraus (der Messias aus der Stadt Betlehem Ephrata). Das ist sowas von antizelotisch!Nö, durch das Lesen von Herodes und Volkszählung, weiss absolut jeder Abkömmling der damaligen Anhänger (vermutlich auch noch nach Generationen), worum es gehen soll.
perttivalkonen schrieb:3) Im frühen Christentum war es unzweifelhaft, daß ihr Messias aus Nazaret kam, nicht aus dem angekündigten Betlehem. Selbst für seine Eltern galt Nazaret als Heimat. Es war also wichtig, irgendein Ereignis benennen zu können, wieso die Family ausgerechnet zur Geburt Jesu in Betlehem weilte. Eine Volkszählung nach der ursprünglichen Geburtsstadt statt der aktuellen Heimatstadt des Hausherren bietet die ideale Kulisse.Ideal ist da gar nichts, denn die Zeiträume widersprechen sich (hattest du das nicht gerade selbst festgestellt?).
perttivalkonen schrieb:Essener kommen ja auch nicht vor. Auf der anderen Seite wüßte ich ohnehin von keinen Schnittmengen zwischen den Zeloten und dem NT, die nicht genauso für die nichtzelotischen Pharisäer gälten.Weder die Essener noch die Pharisäer hatten eine Gottes-Reich/Messias-Betonung, wie sie bei Zeloten und später bei den "Jesus"-Christen vorkommt.
perttivalkonen schrieb:Die Geldwechsler im Tempel, sündige Städte usw. sind nun aber nichts, was nach der Ausrichtung zelotischer Aggression klingt.Es wäre eigenartig, wenn dies die Zeloten nicht "behandelt" hätten.
Optimist schrieb:Aus all dem ziehe ich nun das Fazit, dass man die Zeloten zwar als "Gottes-Reich/Messias-Gruppe" bezeichnen kann, aber das wars auch schon.Du darfst jegliches Fazit ziehen, kein Problem.
Optimist schrieb:Was ich damit sagen will, ich verstehe nicht, weshalb du die Christen und die Gottes-Reich/Messias-Gruppe irgendwie in Bezug zueinander stellen willst? -> Nur weil die die Zeloten geschichtlich auftauchen und in der Bibel nicht?Nun, die Zeloten tauchen geschichtlich im 1./2. Jhd auf, die "Jesus"-Christen nicht.
Optimist schrieb:Wie gesagt, weshalb sie in der Bibel nicht auftauchen, verwundert mich nicht.Ne ne, sie tauchen ja in der Bibel auf, das ist ja das Eigenartige.
ShakaZulu schrieb:Die Uni Dortmund nennt esEin damaliger Theologiestudent dieser Uni nannte dies innerhalb eines Seminars in einem Kurzvortrag so. Du schreibst einen Scheiß, das gibts einfach nicht. Die Uni sagt, weia!
ShakaZulu schrieb:Egal, du wirst mir bestimmt zugutehalten, dass ich diesem Treiben durch meinen Ansatz "einer nachträglichen literarischen Zusammenfassung/Neuerklärung einer fatalen Vergangenheit" wenigstens etwas Vernunft unterschieben möchte.deine Version klingt schon recht plausibel, ja.
ShakaZulu schrieb:Du müsstest dich doch fragen: wozu diese ganzen Wunder, wenn es "Gott" nicht einmal möglich war, sich mit Gläubigen, die bereits zu 99,99% in seine Richtung unterwegs waren, auseinanderzusetzen.ich frage mich gerade, inwieweit die geschichtlichen Aufzeichnungen wahrer als die Bibel sind.
Simon Zelotes" ist ein Apostel, also von der "Jesus"-Figur explizit ausgewählt, aber es ist nichts darüber bekannt.das mit dem Simon Zelotes ist die einzige Stelle wo ich in der Bibel "Zelotes" finden konnte.
Warum wird hier nicht einfach geschrieben, dass "Jesus" den "Simon" von seinem Gewaltweg abbrachte?
Warum wird hier nicht einfach geschrieben, dass "Jesus" den "Simon" von seinem Gewaltweg abbrachte?war denn dieser Simon Zelotes gewalttätig? Ich konnte beim Lesen des größeren Kontextes nichts dergleichen finden.
ShakaZulu schrieb:Bereits die Niederlage im ersten jüdischen Krieg und das Ausbleiben der erwarteten Gottes-Unterstützung musste gedeutet werden, und hier kann die Idee bereits entstanden sein, dass in den Prophezeiungen vielleicht gar kein "sichtbares" Reich gemeint war.so ist es lt. Bibel auch tatsächlich gewesen. Damalige Juden hatten die Vorstellung eines irdischen Gottesreiches (kann man anhand von Jesaja sehen) - dem war aber offensichtlich nicht so bzw. sie hatten sich gründlich geirrt.
ShakaZulu schrieb:Ist doch interessant, die "Jesus"-Figur wütet durch den Tempel und die Zeloten hatten dies schon Jahrzehnte vor dem Krieg vor.Jesus wütete gerade einmalig. Ist das so relevant?
Denkst du da an "keinerlei Übereinstimmung"?
ShakaZulu schrieb:Der zelotische "Messias" "Menachem" (von oben) hatte übrigens auch mit den Tempelpriestern ein deutliches Problem und nach seinem bejubelten Einzug in Jerusalem wurde er von den Priestern verraten, das Volk wandte sich ab, er wurde gefoltert und (vermutlich) ermordet.was, wenn hier geschichtlich Jesus beschrieben wurde, jedoch nicht völlig wahrheitsgemäß und auch der Name nicht stimmt?
Ein interessanter Spannungsbogen "bejubelter Einzug in Jerusalem", "Konflikt im Tempel", "Verrat durch Hoheprister", "Abkehr des Volkes", "Folter", "Ermordung" und es kommt einem so "eigenartig bekannt" vor.
Optimist schrieb:ich frage mich gerade, inwieweit die geschichtlichen Aufzeichnungen wahrer als die Bibel sind.
Optimist schrieb:das mit dem Simon Zelotes ist die einzige Stelle wo ich in der Bibel "Zelotes" finden konnte.Selbstverständlichist damit kein "Familienname" odgl. gemeint, sondern ein "Merkmal".
Und das klingt mir wie ein Eigenname und nicht wie eine Ableitung von einer Gruppenbezeichnung.
Optimist schrieb:Warum wird hier nicht einfach geschrieben, dass "Jesus" den "Simon" von seinem Gewaltweg abbrachte?wieder mal aus den Fingern gesogen. Wird erklärt, wieso die beiden Söhne des Zebedäus Donnersöhne genannt werden? Wird von den anderen der Zwölf mitgeteilt, von welcher Unart oder Fehl-Ausrichtung Jesus sie abgebracht hat? Jesus wird Nazarener genannt, weil er von dort herkam. Aber diesen Beinamen hatte er erhalten, als er nicht mehr in Nazaret lebte, sondern in Kapernaum. Hätten weitere der Jünger den Beinamen "der Sadduzäer" oder "der Essener" gehabt, es wäre jedem klar gewesen, daß sie das mal "in einem früheren Leben" waren. Vor ihrer Jesusnachfolge. Wieso muß das noch extra mitgeteilt werden, daß ein Zelot unter Jesus nun keiner mehr ist?
Optimist schrieb:so ist es lt. Bibel auch tatsächlich gewesen. Damalige Juden hatten die Vorstellung eines irdischen Gottesreiches (kann man anhand von Jesaja sehen) - dem war aber offensichtlich nicht so bzw. sie hatten sich gründlich geirrt.Nee, das stimmt so mal gar nicht. Wenn das "irdische Gottesreich" ausbleibt, wird halt auf ein "nächstes Mal aber" gesetzt. Seit 2000 Jahren kommen immer wieder Christen auf den Trichter zu meinen "jetzt aber ist die Endzeit wirklich da", und jedes Mal endete es nicht damit, eine "vergeistigte, innerliche Endzeit" zu glauben, sondern auf die nächste Endzeit, "diesmal aber wirklich". Auch im Christentum wird erwartet, daß das äußerlich sichtbare Gottesreich noch kommen wird, nämlich bei "Seiner Wiederkehr". Das unsichtbare innerliche Gottesreich, von dem Jesus sprach, ist nicht die Alternative zum sichtbaren, sondern das sichtbare kommt, ist aber schon unsichtbar da.
Optimist schrieb:Jesus wütete gerade einmalig. Ist das so relevant?Sagst Du das auch bei einem Mord? "Naja, war ja nur ein einzelner Mord, deswegen ist das doch nicht gleich ein Mörder!" Nee Du, einmal ist einmal, nicht keinmal. Daß dieses Gewalttätigwerden keine zelotische Aggression war, hatte ich bereits angesprochen. Das wäre ne bessere Entgegnung auf das von Dir Zitierte gewesen als Dein "is einmal relevant?"
Optimist schrieb:Der zelotische "Messias" "Menachem" (von oben) hatte übrigens auch mit den Tempelpriestern ein deutliches Problem und nach seinem bejubelten Einzug in Jerusalem wurde er von den Priestern verraten, das Volk wandte sich ab, er wurde gefoltert und (vermutlich) ermordet.Ähm, ShakaZulu spricht vom Aufständischen Menachem, nicht von Jesus.
Ein interessanter Spannungsbogen "bejubelter Einzug in Jerusalem", "Konflikt im Tempel", "Verrat durch Hoheprister", "Abkehr des Volkes", "Folter", "Ermordung" und es kommt einem so "eigenartig bekannt" vor.
was, wenn hier geschichtlich Jesus beschrieben wurde, jedoch nicht völlig wahrheitsgemäß und auch der Name nicht stimmt?
433 (8.) Um diese Zeit war ein gewisser Manaim, ein Sohn des unter dem Namen „Judas der Galiläer“ bekannten und berüchtigten Sectenstifters, der einstmals unter Quirinius die Juden aufgehetzt und es als eine Schmach erklärt hatte, neben Gott noch die Römer als Herrn zu gedulden, mit seinen Bekannten nach Masada aufgebrochen, 434 hatte daselbst das Arsenal des Königs Herodes aufgesprengt und außer den Banden von Judäa noch anderes Raubgesindel mit den hier vorgefundenen Waffen ausgerüstet. So kam er nun, mit diesem Haufen wie von einer königlichen Leibgarde umgeben, nach Jerusalem zurück, übernahm die Führung des Aufstandes und leitete die Belagerung. 435 Da es an Belagerungsmaschinen mangelte, und die Belagerer unter dem Hagel der herabsausenden Geschosse unmöglich ohne Deckung die Mauer untergraben konnten, so trieb man, selbstverständlich aus ziemlicher Entfernung, unter einen der Thürme hin einen unterirdischen Gang und sicherte seine Decke durch Stützen vor dem Einsturz. Dann legte man Feuer an die Tragbalken und verließ den Gang. 436 Wie nun die Zimmerung unter dem Thurme verkohlt war, stürzte der Thurm auch sofort zusammen. Aber in diesem Augenblicke kam hinter seinen Trümmern und ihm gerade gegenüber eine zweite Mauer zum Vorschein. Die Vertheidiger hatten nämlich das schlaue Beginnen der Rebellen noch zur rechten Zeit gemerkt – vielleicht hatte auch der Thurm ein wenig gezittert, als man unter ihm grub – und sich darum eine [196] neue Schutzwehr angelegt. 437 Ueber deren unerwarteten Anblick waren die Aufrührer, die schon gewonnenes Spiel zu haben glaubten, ganz verdutzt. In diesem Momente kamen jedoch von Seite der Eingeschlossenen Parlamentäre zu Manaim und den übrigen Rädelsführern der Empörer und baten um freien Abzug. 438 Dieser ward ihnen auch gewährt, jedoch nur den Königlichen und Einheimischen, worauf dieselben die Veste verließen. In derselben blieben nur mehr die Römer zurück, jetzt schon eine Beute der größten Muthlosigkeit, da sie ganz außer Stande waren, eine so ungeheure Uebermacht zu durchbrechen, und es andererseits für entehrend hielten, um eine Capitulation auf Gnade zu betteln, abgesehen davon, dass sie sich auch im Falle, als sie wirklich zugestanden werden sollte, auf das Versprechen gar nicht verlassen konnten. 439 Sie räumten unter diesen Umständen zunächst die Kaserne im Königshofe, weil sie keinen ernsten Widerstand leisten konnte, und flohen auf die Königsthürme, den sogenannten Hippikus, Phasaël und Mariamnethurm. 440 Kaum hatten sich aber die Soldaten nach der anderen Seite geflüchtet, als schon die Banden des Manaim bei der einen hereindrangen und alle, die sich nicht schnell genug auf die Thürme hatten retten können und noch eingeholt wurden, niedermachten. Das Gepäck ward geplündert, und die Kaserne darauf angezündet. Diese Ereignisse spielten sich ab am sechsten des Monates Gorpiäus.https://de.wikisource.org/wiki/Juedischer_Krieg/Buch_II_17-22
441 (9.) Im Verlaufe des nächsten Tages ward der Hohepriester Ananias, der sich im Wassercanal des Königshofes verkrochen hatte, entdeckt und von den Banditen sammt seinem Bruder Ezechias sofort niedergestochen. Die Thürme wurden einstweilen von den Aufständischen nur eng umschlossen und überwacht, damit kein einziger Soldat entschlüpfen könnte. 442 Dem Manaim hatte indessen der Fall der Burgen und der Tod des Hohenpriesters Ananias den Kopf bis zur Grausamkeit verrückt, und da er überdies gar keinen ebenbürtigen Rivalen um die Herrschaft mehr zu haben vermeinte, so wurde seine Tyrannei geradezu unerträglich. 443 Die Anhänger des Eleazar ließen sich sein Gebaren auch nicht ruhig gefallen und redeten einer den anderen gegen Manaim mit den Worten auf: „Man darf nicht auf der einen Seite aus Liebe zur Freiheit von den Römern abfallen wollen, um auf der anderen dieselbe einem jüdischen Henker vorzuwerfen und sich einen Alleinherrscher aufzuhalsen, der, wenn er sich auch keine Gewaltthat zu Schulden kommen ließe, doch auf jeden Fall tief unter uns steht. Denn wenn schon Jemand die Herrschaft über die Nation übernehmen müsste, so hätte auf dieselbe ein jeder andere mehr Anspruch, als dieser Mensch da!“ So kam es zur Verschwörung und bald auch zu einem thätlichen Angriff auf Manaim, der im Tempel und zwar [197] in dem Augenblick erfolgte, 444 als derselbe mit hocherhobenem Haupte, in ein königliches Prachtgewand gehüllt, hinter sich die bewaffneten Zeloten wie eine Schleppe herziehend zum Heiligthum hinaufstieg, um dort seine Andacht zu verrichten. 445 Sobald die Leute des Eleazar auf ihn eindrangen, unterstützte auch sofort das übrige Volk den Angriff durch einen Steinhagel, mit dem es den Verführer überschüttete, in der Hoffnung, durch seine Ermordung die Brände der ganzen Revolution zu zerstreuen. 446 Eine kleine Weile leisteten die Parteigänger des Manaim Widerstand. Als sie sich aber von der ganzen Volksmasse angegriffen sahen, suchte sich ein jeder, wo und wie er konnte, durch die Flucht zu retten. Wer eingeholt wurde, ward niedergestreckt, wer sich versteckte, aufgespürt. 447 Nur wenigen gelang es, sich aus der Stadt zu retten und auf Schleichwegen nach Masada zu entrinnen, darunter auch dem Eleazar, dem Sohne des Jairus, einem Blutsverwandten des Manaim, der später als Despot von Masada wieder auftauchte. 448 Was Manaim selbst betrifft, so hatte er sich mit anderen auf den sogenannten Ophel geflüchtet, wo er sich wie eine Memme versteckt hielt. Doch ward er hier entdeckt, aus seinem Schlupfwinkel herausgezogen und auf eine martervolle Weise zu Tode gebracht. Denselben Tod erlitten mit ihm seine Unteranführer, darunter namentlich Absalom, von den Schergen seiner Tyrannei wohl der allerberüchtigste.
Optimist schrieb:ich frage mich gerade, inwieweit die geschichtlichen Aufzeichnungen wahrer als die Bibel sind.Wahrer als ShakaZulus "Wiedergabe" allemal. Und deswegen solltest Du Dein
Optimist schrieb:deine Version klingt schon recht plausibel, ja.auch noch mal überdenken. Was aus dieser Ecke kommt, mag für Dich plausibel klingen, doch solltest Du da besser alles erst einmal gegenprüfen. Zusammenphantasierte Verdrehungen werden durch kein Plausibelklingen korrekt.