Optimist schrieb:Ich unterstelle keinem Katholiken etwas
Also wenn im folgenden Satz das ab dem "weil"
Optimist schrieb am 12.08.2017:Selbst wenn man es manchen sagt, dass dem nicht so ist, wollen sie es nicht wahrhaben, weil sie keinen Zweifel an den kirchlichen Dogmen aufkommen lassen wollen...
keine Unterstellung ist, dann kann das nur sein, daß Dir das jedes Mal auch ausdrücklich mitgeteilt wurde, daß dies der Grund sei, weshalb sie Deine Sachen nicht wahrhaben wollen. Is ja nich so, als hätte ich darauf noch nicht hingewiesen.
Und? Ist dem so?
Wenn nein, dann sage ich nicht mehr, daß Du gelogen hast, sondern, daß Du ein Lügner bist. Richtig gelesen, ich sag dann nicht nur was zu Deinem Agieren, sondern zu Deiner Person. Kannst Dir noch aussuchen, ob Du als beigeselltes Eigenschaftswort lieber "dreckig" oder "notorisch" hättest.
Oder aber, Du hörst endlich mal mit dem Lügen auf und sprichst es aus, daß Dein (forte) "Ich unterstelle keinem Katholiken etwas" (piano) naja, (diminuendo) hmmm, irgendwie, nicht so ganz, vielleicht (mezzoforte) räusper, (al niente) nicht stimmt...
Optimist schrieb:diese achte ich als Menschen, wie ich jeden anderen - auch Atheisten - als Menschen achte.
Als unbiblischen Sünder abwerten und als Mensch achten schließt sich ja nicht aus. Sieht man ja, wie Du die Atheisten noch eingebaut hast, obwohl Du schon von "jeden anderen" gesprochen hast. Das "auch" wird da automatisch zum "selbst "oder "sogar". Es ist schon gekonnt, wie Du Wertung zum Ausdruck bringst in nem Satz, mit dem Du just diesen Eindruck doch eigentlich wegwischen willst.Hut ab!
Optimist schrieb:Wenn jemand die Heizung hochdreht, hatte er vorweg sicher nicht behauptet, dass dies von der Bibel abgeleitet wäre, oder?
Und kaum ein Katholik weiß, wie man "oikosformel" buchstabiert,also wird Dir auch kaum einer sagen, das stünde so in der Bibel. Vielleicht nimmt der eine oder andere das sogar erst mal an, aber ein Hinweis darauf, daß dem nicht so ist, sondern praktisch nur von Erwachsenen gesprochen wird, die den Glauben annehmen und sich dann taufen lassen,und allesist gut. Jedenfalls kenn ich keinen, der das dann nicht schlicht hinnimmt. So what, dann wurden da halt nur Erwachsene getauft.
Naja, vielleicht lernst Du immer völlig andere Katholiken kennen als ich. Doch mit Dogmen zum Taufalter, die es zu schützen gilt, wird trotzdem keiner argumentieren. Eher mit einem "sind Kindertaufen deswegen verboten, oder waren sie damals bei der Bekehrung Erwachsener nur halt kein Thema?". Und wenn Du dann mit "Bekenntnistaufe" ankommst, reicht eigentlich ein "dafür gibts dann ja die Firmung", und gut is. Für Katholiken (und übrigens auch Protestanten) ist die Taufe ohnehin ein Sakrament und auch ohne Bekenntnis wirkmächtig. Es ist Gottes Tun, kein Tun der Menschen. Womit bei der Kindertaufe das Bekenntnis eben als zweiter Schritt nachfolgen kann und darf. Nicht als erster Schritt des Menschen Gottes Schritt in die zweite Reihe verschiebt. Klassische Großkirchensicht aller Konfessionen.
Insofern verstehen Deine Katholiken wahrscheinlich schlicht nicht mal, wo nun Dein Problem ist.
Optimist schrieb:Im Gegensatz dazu sind doch - wenn ich mich jetzt nicht sehr irre - die Glaubensgrundlagen/Glaubenssätze/Dogmen der Kirchenführung (oder wie man das nennt) von der Bibel abgeleitet
Waaaas? Seit wann denn das? Zahlreiche der Ökumenischen Dogmen der Alten Kirche mühen sich in der Tat, einen Anhalt an der Schrift zu finden, aber jedes dieser Dogmen sagt in der Zusammenfassung durchaus mehr aus, als die Bibel hergibt. Etwa die Zweinaturenlehre Christi, daß Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, und zwar in einem. Oder die Trinität: der Gott-Status aller drei Wesenheiten ist biblisch, aber die Zusammenfassung als Trinität ist nur ne gefolgerteKonsequenz, aber doch nicht auf einem Bibelwort fußend.
Naja, und manche ökumenische Dogmen (vor der Spaltung der West- und der Ostkirchen voneinander) sowie zahlreiche der späteren rein katholischen Dogmen kommen geradezu gänzlich ohne Berufung auf ein biblisches Wort daher. Die unbefleckte Empfängnis Marien etwa, nicht zu verwechseln mit der Jungfrauenempfängnis und -geburt Christi. Odern die Unfehlbarkeit des Papstes, die Aufnahme Mariens in den Himmel, schließlich auch ihres Leibes...
Die Katholiken berufen sich nun mal neben der Schrift auch auf die Überlieferung, und zahlreiche ihrer Dogmen fußen genau auf dieser (etwa die Mariendogmen). Ein "unbiblisch" im Sinne von "steht nicht in der Bibel" ist da für sie kein Argument. Und übrigens auch nicht so recht für mich; denn daß "des Herrn Tag" der Sonntag ist, steht in der Bibel nicht wirklich drin. Da kannste jeden von den STA fragen. Trotzdem issers für mich, und deshalb trifft sich die Gemeinde Christi, speziell zum Herrenmahl, am Sonntag.
Oder nehmen wir doch mal die Auflagen des Jerusalemer Apostelkonzils aus der Apostelgeschichte, daß die Nichtjuden unter den Christen das Gesetz nicht anzunehmen brauchen, nur vier Sachen müssen eingehalten werden. Aber wer hält sich denn heute noch daran (außer den STA und z.T. den JZ), nur koscheres Fleisch (gerne auch vom Schwein) zu verzehren und keine Blutwurst odgl.? Daß diese Auflage des Apostelkonzils jemals aufgehoben wurde, das ist sowas von "unbiblisch". Schert aber keinen, und sicher auch Dich nicht.
Und so schert Katholen auch Dein "unbiblisch" nicht zu Kindertaufe und sonstigem.
Optimist schrieb:Im Umkehrschluss dürfte sich also in den Dogmen nichts finden, was im Widerspruch zur Bibel ist.
Aber genau DAS ist ja der Fall
Wo wird denn jetzt Kindertaufe abgelehnt biblisch? Wie gesagt, das Bekenntnis ist menschlicher Beitrag und daher nachrangig, und bei den Großkirchen mit Firmung und Konfirmation geregelt. Ein Verbot von Kindertaufe kommt in der Bibel nicht vor. Die Oikosformel die ich bereits erwähnte, war mal ein Versuch, die Kindertaufe als biblisch zu belegen, wassich jedoch leicht entkräften läßt. Dennoch aber kann diese Entkräftung nur zeigen, daß damit kein Beweis für eine Akzeptanz der Kindertaufe vorliegt. Dennoch könnten in der Apostelgeschichte Kinder getauft worden sein, wo von der Taufe eines ganzen Hauses (oikos) die Rede ist, ausschließen läßt sich das eben genauso wenig.
Optimist schrieb:Und zum Dogma zählt eben u.a. auch, dass es nichts macht, Babys zu taufen.
Nope, da gibts kein Dogma zu. OK, immerhin gibt es die Entscheidungen zum Ketzertaufstreit des 3. und 4. Jh. Mit dieser Entscheidung, daß die Taufe gültig ist, selbst wenn ein häretischer (falschgläubiger) Christ sie durchgeführt hat, ist natürlich auch die Kindertauf-Frage für alle Zeiten mitentschieden worden. Ist zwar kein Dogma, wohl aber ein ökumenischer Beschluß der Alten Kirche, und daher auch rechtskräftig in allen heutigen Kirchen der Ökumene. Obwohl ich meine Zweifel habe, daß vielen dieser Zusammenhang mit dem Ketzertaufstreit für die Kindertaufregelung überhaupt klar ist, auch vielen Theologen.
Optimist schrieb:DARUM ging es mir gar nicht.
Doch genau im Diskussionszusammenhang von Kindertaufe sprachst Du davon, daß die Widerspruch dann nicht wahrhaben wollen, um nix auf ihre Dogmmen kommen zu lassen. Wenn Du natürlich ohne Diskussionszusammenhang Äußerungen vorbringst, und dies auch nicht kennzeichnest, daß Du jetzt mal über was anderes sprichst - und auch nicht dazu schreibst, auf was sich Deine jetzige Äußerung konkret bezieht, dann, aber nur dann, könnt ich Dir Dein "darumgingsmirnich" abkaufen. Aber ehrlich gesagt mag ich noch immer nicht glauben, daß Du tatsächlich jegliches Gespür für Diskussionszusammenhänge verloren hast.