perttivalkonen
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Erfüllte biblische Prophezeiungen
07.08.2017 um 16:11Optimist schrieb:ja, das hatte derjenige (und ich auch) nicht bedacht. Aber interessehalber muss ich hierzu noch mal nachhaken.Zu den Zwölfen, aber auch zu weiteren Aposteln, gibt es aus der Alten Kirche reichlich Überlieferungen zu deren nachösterlichem Leben und Wirken. Jedoch ist da schwer zwischen Legende und Historie zu unterscheiden. Eine andere Möglichkeit, was herauszufinden, sind die bei den Kirchenvätern erwähnten Apostelschüler. In der nachapostolischen Zeit galten jene Christen als Autorität, die noch die Apostel persönlich gekannt haben und sich an deren Äußerungen erinnern konnten. Diese Apostelschüler werden Apostolische Väter genannt. Leider sind es nicht viele, insgesamt vier, von denen wir aus den Schriften der Kirchenväter wissen.
Geht irgendwo hervor, wieviel Monate oder Jahre (ca) nach Jesu Tod und Auferstehung die Jünger und Apostel gestorben sind?
Clemens von Rom (50-97) ---> Petrus
Papias von Hierapolis (spätestens 70 - frühestens 120) ---> Johannes, Presbyter Johannes, Töchter des Philippus
Polykarp von Smyrna (69-155) ---> Johannes
Quadratus von Athen (...-130) ---> Johannes, Paulus
Desweiteren werden noch verschiedene Schriften auf apostolische Väter zurückgeführt, wobei bei einigen die Verfasserschaft nicht bekannt ist, sie aber doch durch ihr hohes Alter, ggf. den authentischen Inhalt, durchaus von Zeitgenossen der Apostel stammen dürften.
Barnabasbrief
Didache
Hirt des Hermas
Ignatiusbriefe
"Brief" des Mathetes ("Jünger") an Diognet
Der Barnabasbrief stammt nicht von dem Barnabas aus dem NT, der Mathetes-Brief könnte von Quadratus stammen, und auch der Verfasser der Didachê ist unbekannt. Hermas wirkte nachweislich in der zweiten Hälfte des 2.Jh., seine Schrift entstand zwischen 150 und 180. Von Ignatius wird gesagt, er sei von Petrus zum Bischof eingesetzt worden, doch geschah dies erst 69, also zwei Jahre nach dem ansonsten angenommenen Todesdatum des Petrus. Er mag Apostel gekannt haben, aber bekannt ist das nicht. Immerhin kannte er den Apostelschüler Polykarp persönlich, wie aus seinen Briefen, vor allem dem an Polykarp, deutlich wird.
Mehrere dieser Schriften waren übrigens in den Gemeinden so hoch angesehen, daß sie sogar in der Kanondebatte als ernste Anwärter auf den Einzug ins NT gehandelt wurden. Sie gelten auch heute noch, vor allem im katholischen Raum, als hoch angesehen.
Tja, es sieht mau aus, wirklich Gesichertes über die nachösterliche Lebensdauer der Apostel zu erfahren.
Der erste Aposteltod, von dem wir erfahren (abgesehen von Judas Iskariot) ist der von Jakobus, dem Bruder Johannes', des Zebedaiden (Apostelgeschichte12,2). Das dürfte im Jahr 44 gewesen sein. Doch da die Apostelgeschichte nur sporadisch von den Aposteln außer Peter und Paul berichtet, ist es nicht sicher, ob dies der erste Aposteltod ist.
Vor allem in den Jahren um bzw. ab 50 schreibt Paulus seine Briefe. In 1.Korinther15,5-8 schreibt er folgendes über die Apostel:
dass er [der Auferstandene] Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen. Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind. Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen; zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.(Mit Jakobus ist übrigens der Herrenbruder gemeint.) Hier immerhin ist zu erfahren, daß es eine Gruppe von 500 Aposteln aus der selben Berufung gibt, von denen einige bereits gestorben sind.
Interessant sind noch diese Angaben des Paulus aus dem Galaterbrief1,13.15-19;2.1.9:
Denn ihr habt von meinem früheren Verhalten im Judentum gehört, dass ich die Gemeinde Gottes über die Massen verfolgte und sie zu vernichten suchteNach weiteren zeitlichen Zuordnungen zu römischen datierbaren Ereignissen fand Paulus' Berufung im Jahr 33 statt, die erste Reise nach Jerusalem im Jahr 35, und die zweite Reise nach Jerusalem zum sogenannten Apostelkonzil (von der auch in Apostelgeschichte15 zu lesen ist) im Jahr 48. Hier lebten also mindestens noch die drei Säulen Jakobus (Herrenbruder), Petrus und Johannes, nach Apostelgeschichte noch weitere anwesende. (Paulus zählt die Jahre in der Weise, wie es weitgehend auch im AT anzutreffen ist, was von 2014 bis 2016 dauert, betrifft drei Kalenderjahre, zählt als drei, dauert im Schnitt aber nur zwei Jahre.)
[...]
Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt und durch seine Gnade berufen hat, gefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte, zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate. Ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging sogleich fort nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. Darauf, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennenzulernen und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Keinen anderen der Apostel aber sah ich ausser Jakobus, den Bruder des Herrn.
[...]
Darauf, nach vierzehn Jahren, zog ich wieder nach Jerusalem hinauf mit Barnabas und nahm auch Titus mit.
[...]
und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben worden ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas den Handschlag der Gemeinschaft, damit wir unter die Nationen [gingen], sie aber unter die Beschnittenen.
Obwohl auf alten Bildern die Apostel regelmäßig als alte Männer gezeichnet werden, die sich um den rund dreißigjährigen Jesus tummeln (allenfalls Johannes wirkt jung, jünger noch als Jesus, wies scheint), werden die Jünger Jesu, zumindest des engen Kreises (die Zwölf), ungefähr gleichen Alters mit Jesus gewesen sein. In Kapernaum z.B. geht Jesus mit den Jüngern in das Haus der Schwiegermutter des Petrus, was einem Dreißigjährigen eher zuzutrauen ist als einem Sechzigjährigen, daß die geliebte Schwiegermama noch am Leben ist.
Optimist schrieb:Hab's jetzt auch nicht genau auf dem Schirm, wann die ersten Gemeinden gegründet worden waren (und somit das Reich Gottes errichtet wurde, wenn man DIESER Theorie folgt) - denke, auf alle Fälle erst nach Pfingsten (Wundergaben des HG...)? Kämen dann noch weitere paar Wochen obendrauf (Läppert sich was zusammen :) ). Falls ja, Pfingsten war dann erst paar Wochen nach Jesu Tod.Pfingsten ist der fünfzigste Tag nach dem Passah. Kommen nochmal sieben Wochen hinzu. Drei plus sieben sind zehn Wochen. Mit Trödeln ein Vierteljahr.
Und jetzt laß man gut sein mit dem Unfug. In der Endzeitrede sagt Jesus seinen Jüngern, daß sie den Anfang der Endzeit sehen werden - ohne irgendne Einschränkung á la "einige von Euch", obwohl die Tempelzerstörung doch erst vierzig Jahre später stattfindet - auf jeden Fall erst nach Jesu Tod, Auferstehung sowie der Predigt und Jüngersammlung der Apostel. Nur das Ende der Endzeit, wenn der Menschensohn in den Wolken kommt, das wird dann nicht mehr jeder sehen, sondern nur noch einige - eben weil die Endzeitereignisse ne Menge Leutz dahinraffen werden. Lies einfach, es steht doch da!
Optimist schrieb:innerhalb paar Wochen könnten sie zumindest theoretisch gestorben sein.Die Mehrheit außer "einigen", ja klaaar! Auch Du könntest in der letzten Stunde gestorben sein, man weiß ja nie, theoretisch eben. Und dennoch schick ich diesen Beitrag ab, weil ich nicht davon ausgehe, ganz praktisch. Eigentlich sollen wir, wenn wir über Künftiges reden, ja immer dazusagen "So Gott will und wir leben - und meine Frau mich läßt!" Aber das ist eben nicht in Markus9,1 nicht gemeint, daß vielleicht nur noch einige bis dahin leben werden. Sondern es ist ne Zusage, ein "das wird so sein".