@Kayla @AnGSt @OptimistAuf jeden Fall sind solche Schulen noch des Fühlens, des Unterscheidens, des Vergleichens fähig
und folgen nicht blind alten, noch dazu absichtlich eingefärbten Texten.
Die Ansichten von 2000 Jahren kann man auch schwerlich in der jetzigen Zeit anwenden, damit hast du absolut recht Kayla, wozu sollte man das auch? Die Bibel wurde wurde für jene Zeit und die damalige Gesellschaft geschrieben, auch wenn andere das nicht erkennen wollen, die Gesellschaft von damals ist ganz sicher nicht identisch mit der von heute.
Ich fand gestern noch einen interessanten Link, leider kann man daraus nichts kopieren.
Der Abschnitt daraus ist mit "Das dämonische in Jahwe" betitelt.
http://books.google.de/books?id=EJY5acvYsw4C&pg=PA17&lpg=PA17&dq=der+d%C3%A4mon+jahwe&source=bl&ots=hPX7xTeTOF&sig=W6Vo9xIwvRndJJACoaqsXVH5Vqw&hl=de&sa=X&ei=0j_xUIyuCYXwsgbH8YD4DQ&ved=0CFgQ6AEwBw#v=onepage&q=der%20d%C3%A4mon%20jahwe&f=falseEs wird dort z.B. beschrieben, dass der Dämonenglauben bewusst zur Sicherung des Monotheismus eingesetzt wurde. Jahwes Allmacht und seine Heiligkeit werden durch die Nennung von Geistern und dem Satan gerettet, indem letzterer dadurch, dass er als Feind der Menschen beschrieben wird, zum Gegenspieler Jahwes erklärt wird, Jahwe dadurch glorifiziert wird.
Das Bild, das allerdings von Jahwe im AT gezeigt wird, zu dem gehört das Unheimliche, Grauenvolle, Verderbliche, Grausame, Feindliche, ja fast Satanische, ja sogar das dämonische ein Wesenszug Jahwes ist (man lese dazu unter dem Link). All das gehörte zum wesentlichen Bestandteil des alttestamentarischen Gottesglauben.
Hier noch etwas zur Entstehung des Jahwe-Glaubens:
Vorbiblische Zeit
Gleichwohl JHWH in der Bibel dargestellt wird als Bundesgott Israels, kann historisch als gesichert gelten, dass JHWHs Ursprung keineswegs im westsemitischen Kulturraum liegt. Die erste Erwähnung JHWHs in diesem Kulturraum neben der Bibel ist die moabitische „Victory Stela“ / „Mesha Stela“ aus dem 9. Jh. v. Chr., auf der JHWH als die offizielle Nationalgottheit Israels angegeben wird.
Die Tatsache, dass kein früherer Beleg der Verehrung JHWHs im westsemitischen Kultraum vorweisbar ist, legt die Vermutung nahe, dass der ursprüngliche JHWH-Kult anderswo verortet werden muss. Und diese Vermutung kann gestützt werden: Eine Reihe von Texten legt nahe, dass es vor den Israeliten die Völker von Edom und Midian waren, die JHWH verehrten. In den Amarna-Korrespondenzen gibt es zwei ägyptische Texte aus dem 14. bis 13. Jh. v. Chr., die JHWH erwähnen. Allerdings hat er hier nichts mit den Israeliten zu tun; stattdessen wird hier geschrieben von „Yahu im Land der Shoshu-Beduinen“. Man geht davon aus, dass dies auf den Raum Edom und Midian bezogen werden muss:
“By the 14th century BCE, before the cult of Yahweh had reached Israel, groups of Edomite and Midianite nomads worshipped Yahweh as their god.“〈a〉.
Das stimmt auch überein mit einigen älteren Passagen aus der Bibel, z.B. (1) Ri 5,4, (2) Dtn 33,2 und (3) Hab 3,3 (zitiert nach EÜ):
(1) „Herr, als du auszogst aus Seir, / als du vom Grünland Edoms heranschrittest, / da bebte die Erde, die Himmel ergossen sich, / ja, aus den Wolken ergoss sich das Wasser.“
(2) „Der Herr kam hervor aus dem Sinai, / er leuchtete vor ihnen auf aus Seir, / er strahlte aus dem Gebirge Paran, / er trat heraus aus Tausenden von Heiligen.“
(3) „Gott kommt von Teman her, / der Heilige kommt vom Gebirge Paran.“
http://www.offene-bibel.de/wiki/index.php5?title=JHWH/Religionsgeschichte