@Optimist Wir halten gerne unsere Einigkeit mal fest.
Aber dass ich nie sagen würde: "Jesus war 'ein Gott'", habe ich vor längerer Zeit schon gesagt.
Der Ausdruck "ein Gott" unterstellt zwingend, dass es auch noch andere gibt, und das geht im Christentum auf keinen Fall.
Vielleicht kann ich dich zum Problem des "(Gott) ... war bei Gott" so zufriedenstellen:
Dass der Sprecher, der ja immerhin für Menschen spricht, einerseits das Dogma formuliert: 'Der Logos - also der später fleischgewordene Sohn Gottes, der später zusätzlich eine Menschennatur annahm - war Gott (der einzige, alleinige, allmächtige Gott)' ((Denn Gott ist Gott, da gibt es nichts darüber.))
Und andererseits - im nächsten Satz - eine weitere Information anfügt: "Und das Wort war bei Gott."
Damit will er vemutlich erklären, dass die zwei zusammengehören; der Leser sich den Sohn nicht ohne den Vater vorstellen soll; die beiden sich auf eine besonders intensive Weise nahe sind usw. .
Das sind menschliche Ausdrucksweisen. Er wiederholt es sogar noch in einem gleichlautenden Satz: "Dieses war im Anfang bei Gott."
Er geht also in kleinen Schrittchen vor, teilt die Sätze noch in kleinere Teilstücke auf, so weit es eben möglich ist, um sie häppchenweise den Hörern beizubringen, gleichsam wie Schulanfängern.
Mehr ist das nicht. Alles ist bewusst nur ein Gestammel und ein Wiederholen fast der gleichen Aussage, wie wir es von der ersten Schulstunde kennen.
Nur ist eben der Akzent bei beiden Sätzen "... war Gott" und "...war bei Gott" ein anderer - ein kleiner Perspektivenwechsel. Zuerst sieht man die volle Gottheit Jesu, dann nur einen Teilaspekt: seine Stellung zum Vater. Wie bei einer Plastik, die vor einem auf ihrem Teller gedreht wird und verschiedene Aspekte auftauchen und wieder verschwinden lässt....
So kann ich es mir zumindest zurechtlegen. Sry für Länge und Umständlichkeit!
Oh, jetzt sehe ich gerade, dass du inzwischen schon wieder etwas Neues geschrieben hast!