@Pan_narransEs ist fast nicht zu glauben: Was die Anzahl der Gene betrifft, so unterscheiden wir uns von der Maus nur um 1%, vom Schimpansen gar nur um 0,1%. Das sind - bezogen auf das Genom mit ca. 25.000 aktivierbaren Genen - nur 250 bzw. 25 Gene.
Lebewesen /Basenpaare
Lambda-Phage 50.000
Coli-Bakterien 4.000.000
Bäckerhefe 20.000.000
Fadenwurm 80.000.000
Fruchtfliege 200.000.000
Maus 2.700.000.000
Mensch 3.000.000.000
Molch 40.000.000.000
Noch bevor Darwin in seinem zweiten großen Werk " Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl" 1871 seine Andeutung näher ausführen konnte, waren ihm andere zuvor gekommen und hatten weiter in der schmerzhaften Wunde unserer Abstammung gebohrt. Der britische Anatom Thomas Henry Huxley war ein glühender Verfechter von Darwins Evolutionsgedanken. Er wird in allen Quellen als die "Bulldogge Darwins" beschrieben, weil er es war, der in der Öffentlichkeit die Ideen des zurückhaltenden Darwins intelligent und schlagfertig verteidigt hatte.
1863 vertrat er in seinem Buch "Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur" die Auffassung, daß von allen Lebewesen Gorilla und Schimpanse dem Menschen am nächsten verwandt seien.
Damit machte er auch klar, daß der Mensch eben nicht vom Affen, also den lebenden (rezenten) Affenarten abstammte, sondern, daß beide einen gemeinsamen Vorfahren hatten. 1868 postulierte der Zoologe Ernst Haeckel, ein weiterer prominenter Anhänger Darwins, in seinem Werk "Natürliche Schöpfungsmythen" ein Bindeglied zwischen einer ausgestorbenen Menschenaffenform und dem Menschen. Er hatte auch schon einen Namen für die Übergangsform: Pithecanthropus, der Affenmensch. Die Suche nach dem "Missing link", dem "fehlenden Verbindungsglied", hatte begonnen.
Welche falsche Vorstellung mit dem Begriff "Missing link" damals und auch heute noch verbunden war, erklärte der Paläoanthropologe Yves Coppens, Mitentdecker der Austhralopithecinenfrau "Lucy" im Jahre 1974, in einem Interview für das Buch "Die schönste Geschichte der Welt": "Der Ausdruck "Missing link" ist irreführend, weil er ein Zwischenglied zwischen dem heutigen Menschen und den heutigen Affen unterstellt. Gesucht wird der gemeinsame Vorfahre des Menschen und der großen afrikanischen Affen, die Gabelung zwischen den Ästen, von denen der eine zu den Schimpansen und Gorillas und der andere zu den verschiedenen Arten des Australopithecus und dann zu den Menschen führt."
Seit dieser Zeit haben Paläontologen überall in der Alten Welt, vor allem aber in Afrika, unzählige Fossilien entdeckt. Bis in die 60er Jahre unseres Jahrhunderts waren alle fossilen Arten und Formen der heute unterschiedenen menschlichen Entwicklungslinien bekannt . Die Wege nach der Gabelung der afrikanischen Großaffen und des modernen Menschen sind in der groben Struktur bekannt, aber der gemeinsame Vorfahre, das "Verbindungsglied" zwischen beiden Linien haben die Paläoanthropologen noch mmer nicht gefunden. Die Suche geht weiter.