Karl Raimund Popper CH (* 28. Juli 1902 in Wien; † 17. September 1994 in London) war ein österreichisch-britischer Philosoph, der mit seinen Arbeiten zu Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den kritischen Rationalismus begründete.
Wikipedia: Karl PopperSeine Stellungnahme zur wissenschaftlichen Theorie:
(1) "Das Spiel der Wissenschaft hat grundsätzlich kein Ende: wer eines Tages beschließt, die wissenschaftlichen Sätze nicht weiter zu überprüfen, sondern sie etwa als endgültig verifiziert zu betrachten, der tritt aus dem Spiel aus."
(2) "Ich erkannte, daß die Suche nach Rechtfertigung aufgegeben werden muß, nach Rechtfertigung des Wahrheitsanspruchs einer Theorie. Alle Theorien sind Hypothesen; alle können umgestoßen werden."
(3) "Wir können uns nie absolute Sicherheit verschaffen, daß unsere Theorie nicht hinfällig ist."
(4) "Keine bestimmte Theorie kann als absolut sicher betrachtet werden; jede, auch die am besten bewährte, kann unter Umständen wieder problematisch werden. Keine wissenschaftliche Theorie ist sakrosankt."
(5) "Die erreichten Sätze und Theorien gewähren nicht die Sicherheit (oder auch nur einen hohen Grad von "Wahrscheinlichkeit" im Sinne der Wahrscheinlichkeitsrechnung), die man von ihnen aufgrund magischer Vorstellungen von der Wissenschaft und vom Wissenschaftler erwarten würde."
(6) "Wenn jemand eine wissenschaftliche Theorie aufstellt, dann soll er, wie Einstein, die Frage beantworten: "Unter welchen Bedingungen würde ich zugeben, daß meine Theorie falsch ist?"
(7) "Als ich jedoch...versuchsweise die Idee der Falsifizierbarkeit (oder Prüfbarkeit oder Widerlegbarkeit) einer Theorie als Abgrenzungskriterium einführte, entdeckte ich sehr bald, daß jede Theorie sich gegen Kritik "immunisieren" läßt... Wenn wir derartige Immunisierungen zulassen, dann wird jede Theorie unfalsifizierbar."
(8) "Wir können also sagen, daß man empirische Wissenschaft in meinem Sinne aufgibt, wenn man die Falsifizierung um jeden Preis vermeidet."
(9) "Die Falsifikation oder Widerlegung von Theorien durch die Falsifikation oder Widerlegung einer oder mehrerer ihrer deduktiven Konsequenzen war offenbar eine deduktive Schlußweise (modus tollens). Meine Auffassung implizierte, daß wissenschaftliche Theorien für immer (es sei denn, daß sie falsifiziert werden) Hypothesen oder Vermutungen bleiben müssen."
(10) "Und jedes Mal, wenn es uns gelingt, eine Theorie dieser Art zu falsifizieren, machen wir eine neue wichtige Entdeckung. Denn diese Falsifizierungen sind höchst wichtig. Sie lehren uns das Unerwartete; und sie lehren uns wieder, daß unsere Theorien, obwohl sie von uns selbst aufgestellt wurden, obwohl sie unsere eigene Erfindung sind, dennoch echte Aussagen über die Welt sind; denn sie können mit etwas zusammenstoßen, sie können an etwas scheitern, das wir nicht selbst erfunden haben."
http://www.weloennig.de/Popper.htmlEs besteht also meiner Meinung nach im Hinblick auf diese Feststellungen nicht der geringste Anlaß, die Evolutionstheorie für bewiesen zu halten.