Wenn man sich so die Kritiken all der Nichtgläubigen, welche nur noch an das glauben, was man ihnen tagtäglich, mit schöner Regelmäßigkeit aus gut ausgetüfftelten Lehrbuchweisheiten mit auf den Weg gibt, oder was die Werbung an Neuigkeiten anpreist, ansieht, dann muss man sich fragen, woran glauben diese Menschen nun eigentlich, wie sehen die Weisungen aus, welche man ihnen an´s Herz gelegt hat, welches nach dem Stand der Wissenschaft ja auf keinen Fall der Sitz der Seele, der Gefühle usw, ist ?
Wagen wir mal einen Blick in diese neue Welt des Unglaubens, in eine Welt in der man nur noch das zu glauben hat, was die Wissenschaft für glaubwürdig hält.
1. Evolutionärer Humanismus
Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus erschienen zuerst im Buch Manifest des evolutionären Humanismus welches von Michael Schmidt-Salomon im Auftrag der Giordano-Bruno-Stiftung geschrieben wurde. In der zugehörigen Vorbemerkung heißt es:
„Die zehn ‚Angebote‘ wurden von keinem Gott erlassen und auch nicht in Stein gemeißelt. Keine ‚dunkle Wolke‘ soll uns auf der Suche nach angemessenen Leitlinien für unser Leben erschrecken, denn Furcht ist selten ein guter Ratgeber. Jedem Einzelnen ist es überlassen, diese Angebote angstfrei und rational zu überprüfen, sie anzunehmen, zu modifizieren oder gänzlich zu verwerfen.“[6]
Die Kurzfassung der Angebote lautet[7]:
Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!
Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!
Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!
Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.
Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.
Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.
Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!
Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!
Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz.
Zu diesen reizenden Angeboten gehören natürlich auch noch die passenden 10 Gebote mit Ergänzung.
Die „Neuen Zehn Gebote“ von Ebon Musings[2], welche durch Richard Dawkins in Der Gotteswahn zitiert werden,[3] sind:
Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem andern zu.
Strebe immer danach, keinen Schaden anzurichten.
Behandle deine Mitmenschen, andere Lebewesen und die Welt im Allgemeinen mit Liebe, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Respekt.
Sieh über Böses nicht hinweg und scheue dich nicht, Gerechtigkeit walten zu lassen, aber sei immer bereit, schlechte Taten zu verzeihen, wenn sie freimütig eingestanden und ehrlich bereut werden.
Führe dein Leben mit einem Gefühl von Freude und Staunen.
Strebe stets danach, Neues zu lernen.
Stelle alles auf den Prüfstand; miss deine Ideen immer an den Tatsachen und sei bereit, auch lieb gewordene Überzeugungen über Bord zu werfen, wenn sie sich nicht mit der Wirklichkeit vereinbaren lassen.
Versuche nie, zu zensieren oder dich von Meinungsverschiedenheiten abzukapseln; respektiere immer das Recht der anderen, anderer Meinung zu sein als du.
Bilde dir aufgrund deiner eigenen Vernunft und Erfahrung eine unabhängige Meinung; lass dich nicht blind von anderen führen.
Stelle alles infrage.
Weitere Gebote, die Dawkins ergänzt:
Erfreue dich an deinem eigenen Sexualleben (solange es keinem anderen Schaden zufügt) und lass andere sich des ihren ebenfalls erfreuen, ganz gleich, welche Neigungen sie haben – die gehen dich nichts an.
Diskriminiere oder unterdrücke nicht aufgrund von Geschlecht, Rasse oder (soweit möglich) biologischer Art.
Indoktriniere deine Kinder nicht. Bring ihnen bei, selbstständig zu denken, Belege zu beurteilen und anderer Meinung zu sein als du.
Beurteile die Zukunft nach einem Zeitmaßstab, der größer ist als dein eigener.
...........es ist doch nichts weiter als nur ein neues, wenn auch anderes Dogma. Welches die vielen unterschiedlichen Weltsichten gegeneinander aufhetzt.
In eine humanistische und freie Gesellschaft, passen solche Weisungen überhaupt nicht hinein. Das Ganze ist doch einfach nur lächerlich und nicht weniger polarisierend als das Weltbild der Kirche.
Wikipedia: Alternative Zehn Gebote#Die Zehn Angebote des evolution.C3.A4ren Humanismus