Ist Religion heilbar?

@Madboy

Madboy schrieb:Ich lasse dir auch deine Ansicht. Aber mit Antworten auf deine Beiträge musst du rechnen. Ist ja schließlich ein Forum.

Selbstverständlich rechne ich mit Antworten, wenn ich hier im Forum schreibe.
Das heisst aber nicht, dass ich bis ins Unendliche hinein antworten muss.
Ich weiss aus Erfahrung, dass es nämlich so kommen würde.

Atheisten kann man nicht überzeugen, und will ich auch nicht, das sei mir sehr ferne.
Du hast deine Ansicht, und ich habe die Meinige.
Ich sehe also eine weitere Diskusion als sinnlos an, wir kämen auf keinen grünen Zweig.
Da ist es doch besser, man hat das Gefühl entwickelt, wann man mit der Diskusion aufhören muss.

morgenrot37 schrieb:Ich weiss aus Erfahrung, dass es nämlich so kommen würde.

Genau so, wie ich wusste in welche Richtung die Diskussion läuft.

morgenrot37 schrieb:Atheisten kann man nicht überzeugen, und will ich auch nicht, das sei mir sehr ferne.

Genau so geht es mir.

Diese Situation hat etwas urkomisches: Ich weiß, dass meine Logik keinen Gläubigen überzeugen kann (obwohl sie richtig ist!), so wie du mich von deinem für dich richtigen Glauben nicht überzeugen kannst. Gegensätze mit dem Stoff für epische Geschichten, Sitcoms u.v.m.

morgenrot37 schrieb:Ich sehe also eine weitere Diskusion als sinnlos an, wir kämen auf keinen grünen Zweig.

Das ist richtig. Die Prämisse, dass es einen Gott gibt, ist dein fundamentaler Standpunkt, den ich für fundamental unangebracht finde.

morgenrot37 schrieb:Da ist es doch besser, man hat das Gefühl entwickelt, wann man mit der Diskusion aufhören muss.

Müssen klingt so harsch :D

@Madboy

morgenrot37 schrieb:
Da ist es doch besser, man hat das Gefühl entwickelt, wann man mit der Diskusion aufhören muss.


Müssen klingt so harsch :D

Dann mildere ich den Satz ab, und sage "aufhören will". :) :)

Madboy schrieb:Wozu dann einen Gott? Bzw. warum beten dann Gläubige? Denn nach der Argumentation obliegt es jedem dafür zu sorgen, dass seine Wünsche erfüllt werden. Aber auch Fürbitten als Beispiel sind Gebete, die Wünsche zum Ausdruck bringen. Wo also liegt der Unterschied, wenn jemand für den Lotto-Jackpot betet? Sind Glücksspiele etwa im Kleingedruckten ausgeschlossen? Warum bleiben alle Gebete ohne Wirkung?

wo steht denn das , dass alle Gebete ohne Wirkung bleiben?

leserin schrieb:wo steht denn das , dass alle Gebete ohne Wirkung bleiben?

Mir ist keine (seriöse) Studie bekannt, die eine Wirkung eines Gebetes außerhalb des Betenden nachweisen konnte. Im Abschnitt vorher hatte ich auch die Ausnahme der betenden Person selbst eingeschlossen. Für den Betenden selbst kann das Gebet natürlich positive Effekte haben, so wie jeder andere positive Gedanke auch.

@leserin
@Madboy
Beten ist sogar schädlich für menschen. Und das ist bewiesen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fuerbitten-fuer-kranke-beten-bis-zum-tod-a-409005.html

Der Titel sollte lauten "Ist menschliches Verhalten heilbar?" :D
Meine Antwort wäre: Sind wir denn wirklich krank oder einfach normal beschränkt?

Ich glaube das "Problem" ist, das die Evolution bzw. die Naturgesetze die die das auslösen, was wir als Evolution bezeichnen, gar nicht die Eigenschaft trägt zwangsläufig Wahrheit zu erzeugen in den neuronalen Netzen von Lebewesen wie dem Menschen undso ^^

Ist es nicht so? Was nützt dem Homo Sapiens die neuronal erfasste Wahrheit über ein Sachverhalt, wenn er mit seiner Feststellung seine Gruppenzugehörigkeit verliert?
Oder anders ausgedrückt, wenn es mit seiner Solidarität zu seiner Kultur und Gruppe kollidiert? Oder mit der etablierten Wissenschaft?
Nur wenige Außenseiter wagen diesen Schritt. Unsere Natur gibt also keineswegs ohne weiteres der Wahrheit den Vorrang. Es ist viel mehr stark zurückhaltend und es passiert nur bei wenigen Individuen.

Unser denkendes Bewusstsein ist folgt eben nicht nur seinem Modul Rationalismus sondern auch einer Menge anderen Module die unser Verhalten bestimmen.

Deswegen glaube ich, wird die Menschheit immer Probleme damit haben die Wahrheit durchzusetzen bzw. zu finden. Denn es besitzt nicht die höchste Priorität. Die Fähigkeit zum Rationalismus dient der Natur nur als ein Werkzeug das den wahrscheinlich primären Zweck, also der Vermehrung, dienen soll.
Aber auch Lügen und Gruppenzusammenhalt können der Vermehrung oft mehr dienen als die Wahrheit. Und die Natur hatte kein Problem damit, Verhaltensweisen zu ermöglichen um auch mit Unwahrheit zu arbeiten.
Deswegen blühten verschiedenste Kulturen und Mächte trotz haufenweise Unwahrheiten. Es gelangt immer nur so viel Rationalismus durch wie es nützlich ist.

Vielleicht wäre eine Spezies die Rationalismus und Wahrheitsfindung über alles andere stellt gar nicht überlebensfähig. Weil es ein extremes Ungleichgewicht der Kräfte wäre, ein Mutant :D

Ich kann die Frage mit einem deutlichen "Ja" beantworten.

Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert worden. Besonders gläubig war ich nicht.

1978 kam ich mit den Zeugen Jehovas in Kontakt. 1981 ließ ich mich gegen den Widerstand meiner gesamten Familie als ZJ taufen.

18 Jahre gehörte ich dieser Glaubensgemeinschaft an und heiratete 3 Mal.
1996 kamen mir ernsthafte Zweifel an der Redlichkeit und Verlässlichkeit der obersten Führung (ltd. Körperschaft der ZJ in den USA).

Das führte letztendlich zu meiner Exkommunikation im Jahre 1999.

Noch fast 10 Jahre habe ich die Bibel und den Gott der Bibel verteidigt.

Dann begann ich, mich kritisch mit diesem Buch und Gott auseinander zu setzen.

Heute bin ich ich Agnostiker mit der Tendenz zum Atheisten und lehne jede Form von Religion ab, respektiere aber gläubige Menschen...

@Conzaliss

Conzaliss schrieb am 03.12.2014:Ich kann die Frage mit einem deutlichen "Ja" beantworten.

Das würde bedeuten, dass du Religion als Krankheit ansiehst.
Ich kenne Menschen, die sich bester körperlicher und mentaler Gesundheit erfreuen und einer Religionsgemeinschaft angehören. Andererseits gibt es bekennende Atheisten, die sich in Behandlung befinden.

Sind Menschen, die sich zu einer Religionsgemeinschaft bekennen per se krank?
Was soll falsch daran sein, wenn man für das Unbegreifliche sich einer Religionsgemeinschaft anschließt?

Letztlich sind wir alle spirituelle Wesen. Die einen glauben, die anderen glauben, dass sie nicht glauben.

Unterm Strich sind wir bei der letzten aller Fragen alle vereint, Gläubige eben.

Ich halte Religion für eine Erkrankung der Psyche.

Auch bei der "letzten aller Fragen" sind die Menschen keineswegs vereint...

Die Religionsgemeinschaft, der ich bis 1999 angehörte, bezeichnete Religion als "Schlinge und Gimpelfang". Die ZJ sind allerdings selbst Opfer...

Conzaliss schrieb:Ich halte Religion für eine Erkrankung der Psyche.

Also siehst du abgesehen von Atheisten alle Menschen als psychisch krank an?

Religion generell kann ja gar keine Krankheit sein, da sie nur ein Glaubensformbegriff ist.

Ich halte Religion für eine Erkrankung des manischen Formenkreises.

Selbstverständlich gibt es auch psychisch kranke Atheisten...

Jesus sorgt schon dafür das Mitmenschen überleben. Also von dem bleibe ich ein Fan.

@Conzaliss

Conzaliss schrieb:Auch bei der "letzten aller Fragen" sind die Menschen keineswegs vereint...

Ich denke schon. Irgend wann kommt kommt man durch nachdenken zu einem Punkt, bei dem man Wissen durch Glauben ersetzt.

Die einen nennen es Schöpfung, die anderen Urknall, und wieder andere nennen es zyklische Universen.

Am Ende sind wir Menschen alle vereint, im Glauben.