@ashavanashavan schrieb:Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagen: Wenn die Sklavin von einem unter euch die Unzucht beging, und dies wurde klar, dann soll er ihr die Strafe verabreichen (einhundert Peitschenhiebe) und sie danach nicht mehr tadeln. Wenn sie wieder die Unzucht beging, soll er ihr noch einmal die Strafe verabreichen und sie danach nicht tadeln. Wenn sie die Unzucht zum dritten Mal beging, und dies wurde klar, soll er sie verkaufen, auch wenn sie nur gegen einen Strick aus Haar verkauft wird.
[Sahih Muslim Nr. 3215 (im arabischen)]
Ja, sicher. Alleine eine Sklavin zu halten und einen Menschen sein Eigentum zu nennen ist sicher sehr gottgewollt... (Ironie)
Ähm, es ist kein Geheimnis das in Arabien Sklaven gehalten wurden. Der Prophet sav. hatte auch Sklaven wie z.B. Zaid ibn Harith ra., den er später adoptierte oder Anas ibn Malik ra. Das war zu der damaligen Zeit normal.
Jedoch hat der Prophet sav. einen Schritt unternommen, die Sklaverei stufenweise abzuschaffen. Das erfolgte z.B. als Buße für eine Sünde, dass man einen Sklaven befreien musste oder einfach in Form von Regelungen wie man Sklaven behandeln sollte. Er sav. forderte die Menschen dazu auf den Sklaven nicht schwere Arbeiten aufzutragen, sie genauso zu kleiden, wie man sich selbst kleidet und ihnen dieselben Dinge zu essen zu geben von dem man selbst isst.
Siehe in Buchari:
"Eure Sklaven sind eure Brüder. Gott hat sie unter eurem Befehl gestellt. Wer nun die Oberhand über seinen Bruder hat, der soll vom dem zu essen geben, was er selbst isst, und ihm Kleidung geben, die er selbst trägt. Tragt ihnen nicht auf, was ihre Kraft übersteigt. Und wenn ihr es doch tut, so helft ihnen!"
"Wer einen gläubigen Sklaven befreit, wird von dem Feuer der Hölle befreit werden."
oder bei ibn Hanbal:
"Niemand von Euch sollte (wenn er jemanden vorstellt) sagen: „Dies ist mein Sklave. oder „Dies ist meine Sklavin.". Er sollte sie ,meine Tochter', ,mein Sohn' oder ,mein Bruder' nennen."
Ein anderes Beispiel:
"Als Umar und sein Diener von Medina nach Jerusalem reisten, um dort die al-Aqsa Moschee unter ihre Kontrolle zu bringen, wechselten sie sich beim Reiten des Kamels ab. Während seiner Zeit als Staatsoberhaupt forderte Uthman seinen Diener vor den Augen der Öffentlichkeit auf, ihn an den Ohren zu ziehen, da er dies seinerseits auch ihm angetan habe. Abu Dharr, der den ersten Hadith wörtlich nahm, ließ seinen Diener die eine Hälfte seiner Garderobe tragen, während er selbst die andere Hälfte trug. Anhand dieser Beispiele sollte den kommenden Generationen von Muslimen ein Verhaltensmuster an die Hand gegeben und deutlich aufgezeigt werden, dass auch ein Sklave ein vollwertiger Mensch ist, dessen Bedürfnis nach Respekt, Würde und Gerechtigkeit sich nicht von dem anderer Menschen unterscheidet.....
Aber warum, so werden unsere Kritiker fragen, schenkten die Muslime nicht allen ehemaligen Gefangenen oder Sklaven die Freiheit, wenn sie sich bei ihren Eroberungen doch so sicher fühlten? Die Antwort stellt wiederum die Realität, nicht irgendwelche Theorien in den Vordergrund. Die ehemaligen Gefangenen oder Sklaven besaßen ja weder die persönlichen und psychologischen noch die ökonomischen Mittel, die zum Aufbau einer gesicherten und ehrenhaften unabhängigen Existenz erforderlich gewesen wären. Wer dies bezweifelt, sollte sich einmal vor Augen führen, welche Konsequenzen ihre unverhoffte Freilassung für die Sklaven der früheren europäischen oder amerikanischen Kolonien hatte. Viele wurden ganz plötzlich in bittere Not gestürzt und von den einstigen Sklavenhaltern (die ihrerseits für ihren Eigentumsverlust entschädigt wurden) obdachlos und mittellos gemacht. Die früheren Besitzer der Sklaven weigerten sich, weiterhin Verantwortung für diese zu übernehmen. Es wurde ja bereits erwähnt, dass die ehemaligen Sklaven in den Gesellschaften, von denen sie so lange per Gesetz ausgeschlossen waren, nicht Fuß fassen, geschweige denn sich einen Namen machen konnten."
von F. Gülen
ashavan schrieb:Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete; Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Die Herrschaft über die Leute (d.h. die Araber) gebührt den Quraisch: Die Muslime der Quraisch sind den Muslimen der Quraisch unterworfen, und die Ungläubigen der Quraisch sind den Ungläubigen der Quraisch unterworfen.
[Sahih Muslim Nr. 3389 (im arabischen)]
Puh! Das war nicht einfach diese Hadithe in Muslims Werk aufzufinden. Zumal die Hadithe unter anderen Nummern zu finden sind
:DAn einigen Punkten habe ich sinngemäß übertragen und einiges ausgelassen, da ich das nicht übersetzen konnte.
Der oben erwähnte Hadith ist nicht korrekt übertragen:
Korrekt lautet der Hadith: "Die Menschen sind in dieser Angelegenheit den Quraisch unterworfen. Die Muslime den Muslimen, die Ungläubigen den Ungläubigen."
In der Überlieferung wird über "Angelegenheiten" gesprochen. Diese sog. "Angelegenheiten" beziehen sich auf das "Kalifat" und auf die "Führung".
Einige unter den Gelehrten sind der Auffassung das dieses eine Nachricht in Bezug auf die "Führerschaft" bedeutet. Der Stamm der Quraisch stand in allen Punkten über den anderen arabischen Stämmen, deswegen wurde ihnen das Kalifat überlassen (tahsis).
Die Aussage:
"Die Muslime den Muslimen"
Das heißt, dass es nicht gestattet ist, sich gegen sie zu stellen.
"die Ungläubigen den Ungläubigen untergeben"
Kirmani erklärt das so: Dieser Satz beschreibt ihre Situation vorher (d.h. in der vorislamischen Zeit). Sie die Quraisch waren in der Zeit des Unglaubens auch als Führer/Herrscher aktiv. Da die Quraisch im Bezirk Haram (in Mekka, auch der Ort wo die Kaaba sich befindet) lebten, wurden sie von den Arabern geehrt und geschätzt. Als der Prophet sav. zum Propheten berufen wurde und die Menschen zum Islam aufrief, stellten sich die meisten arabischen Stämme gegen ihn sav.
Sie (die arabischen Stämme) warteten auf die Reaktionen seitens der Quraisch bzw. richteten sich nach ihnen.
Als dann Mekka von den Muslimen erobert wurde und die Quraisch den Islam annahmen, schlossen sich weitere arabische Stämme den Quraisch an und nahmen auch den Islam an.
Das Kalifat des Propheten sav. wurde von den Quraisch weitergeführt. Aus diesem Grunde wird auch die Aussage die "Ungläubigen den Ungläubigen" verständlich.
So wie die Menschen in der Zeit der Jahiliyya (Unwissenheit) den Quraisch untergeben waren, so zogen sie (die arabischen Stämme) mit ihnen als die Quraisch den Islam annahmen. Nun wird auch erkenntlich, was mit der Aussage "Die Muslime der Quraisch sind den Muslimen der Quraisch unterworfen" tatsächlich gemeint war.
ashavan schrieb:`Abdullah Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete; Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Das Kalifentum wird immer den Quraisch gebühren, auch wenn es nur zwei Personen auf der Erde bleibt.
[Sahih Muslim Nr. 3392 (im arabischen)]
Dieser Bericht bezieht sich, wie man sieht auch auf das Kalifat. Das bedeutet das das Recht des Kalifats den Quraisch gebührt. Imam Nawawi sagt dazu (sinngemäß übertragen): Dieser Hadith ist ein Beweis dafür, dass das Kalifat den Quraisch gebührt. Jemand anderem es zu überlassen ist nicht erlaubt. Darüber gibt es einen Konsens unter den Sahabas ra. und den darauffolgenden Generationen. Die Leute der Neuerung (Ahl al Bidat) die dieser Aussage widersprechen, deren Meinung unterliegt dem Konsens der Sahaba d.h. sie ist wertlos. Auch wenn es Menschen gab die eine Führerposition einnahmen, so beanspruchten sie nicht den Titel "Kalif" für sich. Dieser gebührt ausschließlich den Quraisch. Der Wortlauf im Hadith "Kalif"/"Kalifat" bezieht sich nicht unbedingt auf die Aufgabe als Führerungsposition, sondern damit ist auch gemeint der Titel "Kalif" als Begriff gemeint, der ausschließlich den Quraisch gehört.
Qadi Iyad äußert sich auch ähnlich darüber.
Wenn man im selben Kapitel weiterliest, findet man auch noch folgenden Hadith. was sowohl die Aussage von Abdullah ibn Umar ra. als auch die von Abu Huraira ra. stützen würde.
Gabir Ibn Samura, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete Mein Vater und ich traten bei dem Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, und ich hörte ihn sagen: Diese Sache (das Kalifentum) wird nicht zu Ende gehen, bis es unter den Kalifen zwölf gibt. Der Prophet sprach weiter aber ich konnte ihn nicht hören. Ich fragte meinen Vater nach dem, was der Prophet gesagt hatte. Er erwiderte: Sie alle werden von Quraisch sein.
[Sahih Muslim Nr. 3392 (im arabischen)]
Wenn man die jeweiligen Kommentare und noch weitere stützende Hadithe findet, die die jeweiligen Hadithe erklären erhält man tatsächlich ein ganz anderes Bild vom Geschehen...Deswegen bin ich mehr denn je dafür, dass man nicht einfach Hadithe herauspicken sollte, um sie als Angriffsfläche zu benutzen. Das eigene Verständnis oder die eigene Abneigung sollte nicht als Maßstab dienen, sondern Fakten sind erforderlich. Man sollte die Dinge nicht seiner Neigung entsprechend bewerten...