@perttivalkonenHallo!
Tommy57 schrieb:Lehrt die Bibel, dass die Erde eine Scheibe ist?
Die Antwort der Bibel:
Nein. Die Bibel lehrt nicht, dass die Erde eine Scheibe ist. * Obwohl die Bibel kein wissenschaftliches Lehrbuch ist, stimmt sie mit wissenschaftlichen Tatsachen überein. Was die Bibel sagt, ist „gültig auf immer und ewig“ (Psalm 111:8, Zürcher Bibel).
Fussnote: *Die Bibel beschreibt Gott als den, „der über dem Kreis der Erde wohnt“ (Jesaja 40:22). Gemäß einigen Nachschlagewerken kann das hier mit „Kreis“ wiedergegebene Wort ebenso mit „Kugel“ übersetzt werden, auch wenn sich nicht alle Gelehrten darüber einig sind.
Fest steht jedoch: Die Ansicht, die Erde sei eine Scheibe, wird von der Bibel nicht gestützt."
Zitat: https://www.jw.org/de/biblische-lehren/fragen/erde-flache-scheibe/
In einem der letzten Posts zitierte ich direkt von der Webseite der JZ. In der Fussnote wird darauf hingewiesen, dass
nicht alle Gelehrte darüber einig sind, dass das hebräische Wort "chugh" auch mit Kugel übersetzt werden kann.Dann hast du dich offensichtlich den Gelehrten angeschlossen, die nicht dieser Ansicht sind. Das gründet sich offensichtlich auf deine gegenwärtige Gesinnung!🤔
Wie dem auch sei, ....entscheidend ist, dass die Bibel die Erde
nicht als Scheibe beschreibt. Damit ist sie 100% wissenschaftlich korrekt, ja den Planeten Erde als eine Kugel zu bezeichnen wäre genaugenommen sogar falsch, weil die Erde in Wirklichkeit gar keine Kugel ist, sondern ein Sphäroid.
perttivalkonen schrieb am 28.06.2020:In diesen Belegen wird auf die Erschaffung der Erde Bezug genommen. Der chug ist geradezu ein terminus technicus für das schöpfungsbezogene Reden von der Erde. Im Sprüchetext findet sich noch ein Synonym, das im Deutschen mit "Rund" wiedergegeben wird, hebräisch tevel (Tebel). Was das Wort heißt, wissen wir nicht, es wird wegen chug in Parallele dazu mit "das Rund" widergegeben. Im Assyrischen gibt es ein eng verwandtes Wort tabalu, das dort "Festland" bedeutet. Dies entspricht der damals verbreiteten Vorstellung von der Welt als einer Ansammlung von Festland (Flacherde), umgeben von einem Weltgewässer, auf dem das Festland wie eine Insel schwimmt, wahlweise auf Säulen steht, überdacht von einer Himmelskuppel bzw. einem Himmelszelt, über dem sich auch das himmlische Wasser befindet.
Ein vielleicht verwandtes Wort in der assyrischen Sprache und die in diesem Kulturkreis vorherrschenden Vorstellungen zur Welt und zur Struktur und Form der Erde
sind null Beweis dafür, welche Vorstellung die hebräischen Bibelschreiber dazu hatten, da sie, wie sie ja selbst an vielen Stellen zugeben, nicht eigene Weisheiten niederschrieben sondern unter göttlicher Inspiration standen.
Zum Beispiel lesen wir in 2. Sam. 23:2 ( Elberfelder )
" Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge. "
Zitat:
https://www.bibleserver.com/ELB/2.Samuel23Des weiteren bestand sogar die Möglichkeit, dass ein Bibelschreiber das, was er zum Zeitpunkt seiner Niederschrift unter Inspiration empfing, selbst gar nicht verstand!
Wir lesen beispielsweise in Daniel 12:8 9 ( Elberfelder):
" Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht; und ich sagte: Mein Herr, was wird der Ausgang davon sein? 9 Und er sagte: Geh hin, Daniel! Denn die Worte sollen geheim gehalten[7] und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes.
Zitat:
https://www.bibleserver.com/ELB/Daniel12Aus diesem Grund lässt sich in Wirklichkeit auf sprachwissenschaftlichem Wege überhaupt nicht ergründen, was die wahre Bedeutung einer Aussage ist, es sei denn, jemand wird durch Gottes Geist geleitet und versteht es deswegen richtig!Der Apostel Paulus erklärt genau das im folgenden Bibeltext:
1. Kor. 2:11-15 ( Elberfelder)
"Denn wer von den Menschen weiß, was im[5] Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott[6] ist, als nur der Geist Gottes. 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind. 13 Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, indem wir Geistliches durch Geistliches deuten. 14 Ein natürlicher[7] Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt[8] wird.15 Der geistliche Mensch dagegen beurteilt[9] zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt."
Zitat:
https://www.bibleserver.com/ELB/1.Korinther2So braucht es dich nicht zu wundern, dass du viele biblische Dinge nicht richtig verstehst, das liegt darin begründet, dass du den falschen Weg gewählt hast, nämlich den Weg der Textanalyse durch die Bibelkritik!
Wenn du dich allerdings demütig Gott nahst und um ein richtiges Verständnis bittest und seinen Willen aufrichtig tun willst, dann wird er dir auch das richtige Verständnis geben. Noch ist nichts verloren!
perttivalkonen schrieb:Was hingegen kommt, das ist eine sachfreie Kritik an der historisch-kritischen Exegese schlechthin. Und der Hammer: Ihr bezieht Euch sogar selbst auf einen Theologen aus der Frühzeit der Historischen Kritik!
Du scheinst nicht zu verstehen.....deshalb muss ich deutlicher werden, die Bibelkritik basiert auf Unglauben nicht auf Glauben, sie wollen nicht Gott und sein Wort als wahrhaftig beweisen, sondern als simples Menschenwort blossstellen!
Wenn die Basis nicht stimmt, dann ist das ganze Ergebnis falsch!
Und es ist absolut nicht verwunderlich, dass die Kritik von frühen Theologen kam, denn nachdem die Bibel dem einfachen Volk durch Übersetzungen zugänglich gemacht wurde, musste die Kirchen ihre Gräueltaten und Irrlehren damit rechtfertigen, indem sie das inspirierte Wort anzweifelten!
perttivalkonen schrieb:. Das Historisch-Kritische an Vitringa ist, daß er der Schrift unterstellt, aus profanen, nichtinspirierten Einzeldokumenten zusammengesetzt worden zu sein. Wohl gemerkt, nicht, daß sie auch mal einzelne Dokumente aufnehmen könne (wie das Kyros-Edikt), nein, da wird eine beträchtliche Passage der Genesis komplett aus profanen Quellen zusammengesetzt. Und dann - damit setzt Ihr Zeugen dem sogar noch eins drauf - unzusammenhängende Dokumente, die zusammengefügt nicht mal eine Einheit ergeben, sondern disparat zueinander sind wie Kap. 5 und 6.
Das Bibellexikon erwähnt diese " Möglichkeit ", es wird nicht gesagt, dass dem in jedem Fall so ist und die JZ berufen sich nicht auf Vitringa! Er ist nur Teil einer Erörterung!
Zum Abschluss dieser Erörterung schreibt das Lexikon:
Man kann also zu keiner endgültigen Schlußfolgerung gelangen, was die unmittelbare Quelle betrifft, durch die Moses den von ihm aufgezeichneten Aufschluß empfing. Vielleicht erhielt er ihn nicht nur auf die e i n e der erwähnten Arten, sondern auf alle drei — zum Teil durch direkte Offenbarung, teilweise durch mündliche Überlieferung und zum Teil durch schriftliche Urkunden. Wichtig ist dabei, daß Jehova Gott den Propheten Moses leitete und dieser somit unter göttlicher Inspiration schrieb (2Pe 1:21).
Zitat:
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200001650perttivalkonen schrieb:- damit setzt Ihr Zeugen dem sogar noch eins drauf - unzusammenhängende Dokumente, die zusammengefügt nicht mal eine Einheit ergeben, sondern disparat zueinander sind wie Kap. 5 und 6.
Nein, das tun die JZ nicht, sie folgen nicht der kompletten Vorstellung Vitringas, sondern sehen es nur als
" eine von mehreren Möglichkeiten an", wie Moses an die Informationen aus früherer Zeit herangekommen ist.
Entscheidend ist, das er unter göttlicher Inspiration stand und die Informationen wahrhaftig zusammengetragen wurden und darauf kommt es an.
1. Mose K. 5 und K. 6 sind zwei Berichte, Kapitel 5 in eine Genealogie welche mit dem 500. Jahr des Noah endet und
Kapitel 6 hat mit der Genealogie in Kapitel 5 nichts zu tun. Das erkennt selbst ein Laie und dazu muss man nicht einmal davon ausgehen, dass der Inhalt der Kapitel 5 und 6 laut Vitringas Vorstellung einmal auf verschiedenen Tafeln stand.
Das zeigt schon der inhaltliche Beginn des Textes von Kapitel 6 deutlich, dass es offensichtlich nach der Genealogie nicht chronologisch weitergeht!
1. Mose 5:32 ( Elberfelder )
"Und Noah war 500 Jahre alt; und Noah zeugte Sem, Ham und Jafet."
Zitat:
https://www.bibleserver.com/ELB/1.Mose51. Mose 6:1 ( Elberfelder)
"1 Und es geschah, als die Menschen begannen, sich zu vermehren auf der Fläche des Erdbodens, und ihnen Töchter geboren wurden, 2 da sahen die Söhne Gottes die Töchter der Menschen, dass sie gut waren, und sie nahmen sich von ihnen allen zu Frauen, welche sie wollten[1]."
Zitat:
https://www.bibleserver.com/ELB/1.Mose6Wir lesen in Vers 32: Noah war 500 Jahre alt; und Noah zeugte Sem Ham und Jafet.
Merke: Noah konnte ja nicht in seinem 500. Jahr alle drei Söhne gezeugt haben, geht ja biologisch nicht. Deshalb befinden wir uns zeitlich am Ende der Genealogie des 5. Kapitels im Vers 32, zeitlich nicht in seinem 500. Jahr sondern die Genealogie erwähnt nur im Kontext der gesamten Genealogie des 5. Kapitels, dass Noah ab seinem 500. Jahr seine drei Söhne gezeugt hatte.
Aus diesem Grund muss das 6. Kapitel nicht ab dem 500. Jahr Noahs beginnen, sondern der Bericht beginnt ja wie folgt:
" Und es geschah als sich die Menschen begannen, sich zu vermehren....."
Die Menschen begannen sich nicht erst ab dem 500. Jahr Noahs zu vermehren, sondern schon lange vorher!
Ausserdem wird in den Versen 1-7 von Kapitel 6 nicht auf Noah bezug genommen, sondern auf einen ganz anderen wichtigen Fakt, nämlich das Engel auf die Erde kamen und mit Frauen Kinder zeugten, die zu gewaltätigen Riesen wurden und die Menschen, die Gott treu dienen wollten, terrorisierten. In diesem Zusammenhang werden die 120 Jahre erwähnt und sind somit ein göttlicher Beschluss, diesem bösartigen Treiben entgegen dem göttlichen Willen
und Vorsatz für die Erde, nach 120 Jahren ein Ende zu setzen.
Noah wurde danach daraufhin von Gott erwählt um zur Rettung der Mensch- und Tierwelt eine Arche zu bauen.
perttivalkonen schrieb:Im zweiten Satz kommt der Gottesname vor, hier als "HERR" wiedergegeben. Der erste Satz gehört also nicht zum Folgenden, dem zweiten Schöpfungsbericht (Eden-Schöpfung), sondern er schließt den ersten Schöpfungsbericht (Siebentages-Schöpfung) ab. Denn dieser Schöpfungsbericht ist der priesterschriftliche, in dem nur von "Gott" die Rede ist.
Du beziehst dich hier auf die ---Quellentheorie der Bibelkritik---, die offenkundig mehr als fraglich ist. Eine ausführliche Abhandlung der JZ zu deren
offensichtlichen Fragwürdigkeit, findest du unter folgendem Link:
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200001650Ansonsten antworte ich dir dazu mit den dort zitierten Worten eines Ägyptologen in kürzerer Form:
„In der Pentateuchkritik ist es seit langem üblich, den ganzen Pentateuch in einzelne Quellen oder ‚Hände‘ aufzuteilen. . . . Aber die Methode der Literaturkritik des Alten Testaments, diese Merkmale verschiedenen ‚Händen‘ oder Quellen zuzuschreiben, erweist sich, wenn man sie auf anderes altorientalisches Schrifttum anwendet, das genau dieselben Merkmale aufweist, als absurd.“ ( K. A. Kitchen )
Als Beispiel führt er die biographische Inschrift eines Ägypters an, die gemäß den von der Pentateuchkritik angewandten Methoden verschiedenen „Händen“ zugeschrieben werden müßte. Diese Inschrift ist aber, wie die Tatsachen zeigen, „im Laufe einiger Monate, Wochen oder in noch kürzerer Zeit ausgedacht, zusammengestellt, geschrieben und eingemeißelt worden. Die stilistische Abwechslung kann nicht auf unterschiedliche ‚Hände‘ zurückgeführt werden, sondern die Stilabweichung hängt mit dem Thema zusammen und mit der Frage, welcher Stil dafür am geeignetsten war“ (The New Bible Dictionary, herausgegeben von J. Douglas, 1980, S. 349)."
Zitat:
https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200001650perttivalkonen schrieb:Mal abgesehen davon, daß ich es erschreckend finde, wie für Dich "Abkehr von der Wahrheit" mit "Verlust von Vorherrschaft" zusammenhängt (es erklärt immerhin Dein Wahrheitsverständnis in einer so zentralistischen Gemeinschaft), so solltest Du mittlerweile festgestellt haben, daß Historische Kritik ein wenig älter ist. Trotz Reformation und Protestantismus, trotz Aufklärung und "La Terreur" war die Macht der Katholischen Kirche in den katholischen Regionen erst in der Neuzeit, bis weit ins 19.Jh. am größten. Im protestantischen Bereich war von Anfang an die Macht an das Herrscherhaus gebunden (Landesvater = Kirchenfürst), sodaß auch hier die Macht bis ins 19.Jh. ungebrochen war.
Tommy57 schrieb:
Natürlich ist die historische Kritik älter.....
Die Macht der katholischen Kirche war nach meiner Prioritätensetzung nicht bis weit ins 19. Jarhundert am grössten, natürlich hängt das jetzt davon ab, woran du die Macht der katholischen Kirche festmachst.
Für mich war die Macht der katholischen Kirche dann am grössten, wenn sie diese im Laufe ihrer unrühmlichen Geschichte am meisten missbrauchen konnte, was unzählige Menschenleben kostete!
perttivalkonen schrieb:Nope, da die "Bibelkritik" von wesentlich auch Theologen gegründet und betrieben wurde, schließlich ein fast rein innerevangelisches Phänomen wurde (wo es dann "historische Kritik" hieß), bis es im 20.Jh. dann auch den Katholizismus erreichte (stets waren auch jüdische Theologen beteiligt).
Ja klar, nachdem z. B. Luther für den deutschen Sprachraum die Bibel ins Deutsche übersetzt hatte und dem allgemeinen Volk zugänglich wurde, gab es aus religiöser Sicht nur noch eine Methode sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem man Gottes inspiriertes Wort madig machte!
Auch wenn das nicht der einzige Beweggrund war.
perttivalkonen schrieb:Und das "aufs Schändlichste" kannste Dir sonstwo hinklemmen. Das will ich ohne ordentlichen Aufweis nicht noch mal lesen.
Wie bitte? Muss man dir tatsächlich eine historische Auflistung liefern, was die Geistlichkeit der Christenheit im Mittelalter alles getrieben hat??
Wenn man das historisch auflisten müsste, würde ein Thread im Forum gar nicht ausreichen!
Gruss, Tommy