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Die Zeugen Jehovas

38.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Glaube, Sekte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Zeugen Jehovas

26.04.2020 um 05:18
Zitat von BishamonBishamon schrieb:der User könnte zB ein freier Bibelforscher sein, der zum Teil die Argumentation von jw.org verwendet.
Im Kontext, auf den ich mich bezog, sah es nicht nach einem freien Bibelforscher aus. Außerdem heißt der Thread ja auch ZJ - ergo fand ich die Argumentation mit Verlinkung zu den ZJ sinnfrei.


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27.04.2020 um 15:26
Zitat von algadulalgadul schrieb:Schau mal hier:
https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/blut/ausgezeichnete-alternativen-zur-transfusion/

Übrigens, Bluttransfusionen scheinen nicht gerade ungefährlich zu sein:
https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/blut/bluttransfusionen-wie-sicher/
Oh man. Da kannste Dich auch genauso gut auf Dortmunder Fanportalen über den FC Schalke 04 "informieren".

Natürlich birgen auch Bluttransfusionen einige Risken in sich, das hat hier auch niemand abgestritten. Daher unterliegen heutige Richtlinien für die Herstellung und Gabe von Fremdblut und Blutprodukten auch strengen gesetzlichen Anforderungen. Die Ablehnung von notwendigen Transfusionen gegen durch Blutarmut verursachten Sauerstoffmangel im Körper oder in einzelnen Organen, kann jedoch letztlich bleibende Organschäden durch einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt begünstigen und im schlimmsten Fall natürlich auch zum Tode führen.

Daher allein auf Grund einer zurechtgelegten Bibelstelle selbst bei solch dringend medizinischen Notfällen generell auf Bluttranfusionen zu verzichten und so den Tod von Menschen billigend in Kauf zu nehmen ist einfach nur irrsinnig. Aber wem erzähle ich das hier.


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27.04.2020 um 15:56
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Oh man. Da kannste Dich auch genauso gut auf Dortmunder Fanportalen über den FC Schalke 04 "informieren".

Natürlich birgen auch Bluttransfusionen einige Risken in sich, das hat hier auch niemand abgestritten. Daher unterliegen heutige Richtlinien für die Herstellung und Gabe von Fremdblut und Blutprodukten auch strengen gesetzlichen Anforderungen. Die Ablehnung von notwendigen Transfusionen gegen durch Blutarmut verursachten Sauerstoffmangel im Körper oder in einzelnen Organen, kann jedoch letztlich bleibende Organschäden durch einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt begünstigen und im schlimmsten Fall natürlich auch zum Tode führen.
Wie schon erwähnt, es gibt gute Alternativen, siehe: https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/blut/ausgezeichnete-alternativen-zur-transfusion/.
Die von mir verlinkte Seite ist zwar von den Zeugen Jehovas, aber sie belegen ihre Aussagen mit anderen Quellen.

Und selbst wenn es die einzige Möglichkeit wäre, so würde der Wille Gottes über allem stehen, selbst über der Familie. Abraham ist ein großartiges Beispiel dafür, denn Gott war ihm wichtiger als sein Sohn.
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Daher allein auf Grund einer zurechtgelegten Bibelstelle selbst bei solch dringend medizinischen Notfällen generell auf Bluttranfusionen zu verzichten und so den Tod von Menschen billigend in Kauf zu nehmen ist einfach nur irrsinnig. Aber wem erzähle ich das hier.
Ich lege mir hier nichts zurecht. In der Bibel steht geschrieben: "Du sollst kein Blut essen." Nur weil der Begriff "Bluttransfusion" nicht erwähnt wird, heißt es nicht, dass es erlaubt ist. Man soll kein Blut zu sich nehmen, das ist was die Bibel aussagen möchte und dieses Gebot ist in Gottes Augen so groß, dass es kein Hebräisches Gesetz ist, sondern ein Gesetz der Menschheit, denn nicht zu Mose wurde das Gesetz übermittelt sondern zu Adam.

Was hat es euch überhaupt zu kümmern? Gehe ich zu Atheisten, Buddhisten, Muslime,.. und versuche sie zu belehren? Macht was ihr wollt.


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27.04.2020 um 16:04
Zitat von algadulalgadul schrieb:Macht was ihr wollt
Das machen wir.
Beinhaltet natürlich auch über religiotische Auswüchse zu reden. Insbesonders wenn Unschuldige womöglich darunter leiden müssen, wenn Papa und Mama in ihrer Verblendung ihr eigenes Kind durch Unterlassung töten.
Das ist in meinen Augen durch nichts zu rechtfertigen, schon gar nicht durch ein Buch dessen Verfasser noch nicht einmal wussten wohin abends die Sonne verschwand.


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27.04.2020 um 16:27
Zitat von algadulalgadul schrieb:Wie schon erwähnt, es gibt gute Alternativen, siehe: https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/blut/ausgezeichnete-alternativen-zur-transfusion/.
Die von mir verlinkte Seite ist zwar von den Zeugen Jehovas, aber sie belegen ihre Aussagen mit anderen Quellen.
Dann verlinke doch direkt auf diese Seiten. Ich werde deinen Link sicher nicht anklicken, das ist, als würde man sich auf einer AfD-Seite über Ausländerkriminalität informieren. Ich könnte dir auch eine Reihe von Seiten verlinken, die zeigen, dass Bluttransfusionen Leben retten, aber ich weiß, dass das zwecklos ist.
Zitat von algadulalgadul schrieb:Und selbst wenn es die einzige Möglichkeit wäre, so würde der Wille Gottes über allem stehen, selbst über der Familie. Abraham ist ein großartiges Beispiel dafür, denn Gott war ihm wichtiger als sein Sohn.
Wir haben unterschiedliche Auffassungen davon, was großartig ist.
Zitat von ascientistascientist schrieb:Die Argumentation wäre ja halbwegs sinnvoll, wenn es auch nur Indizien gäbe, die auf die Existenz von Gott und Himmel und dem Kram hindeuten. Gibt es aber nicht und erst recht keine Beweise. Du wirst also ein Leben weg, dessen Existenz sicher ist für ein Hirngespinst.
Zitat von algadulalgadul schrieb:Was hat es euch überhaupt zu kümmern? Gehe ich zu Atheisten, Buddhisten, Muslime,.. und versuche sie zu belehren? Macht was ihr wollt.
Ich glaube, du bist nicht ganz mitgekommen. Das Thema hier ist "Die Zeugen Jehovas" und nicht "Fangt alle an an Gott zu glauben". Das bedeutet, dass hier Menschen unabhängig von ihrem Glauben die Frage diskutieren, ob die JW gut/schlecht sind oder z.B. verboten werden sollten. Und übrigens ist es genau das, was du machst: Du gehst zu Atheisten und versuchst sie zu belehren. Denn auch Atheisten sind Mitglieder hier im Forum, tut mir leid.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:wenn Papa und Mama in ihrer Verblendung ihr eigenes Kind durch Unterlassung töten.
Das ist auch der Grund, weil die Frage aufkam, weshalb ich die JW verbieten würde. Die haben es sich zwar selbst ausgesucht da Mitglied zu sein, aber ihre Kinder nicht und die haben auch kaum eine Wahl, wenn sie das Pech haben in so eine Familie reingeboren zu werden.


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27.04.2020 um 16:56
Zitat von algadulalgadul schrieb:Wie schon erwähnt, es gibt gute Alternativen, siehe: https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/blut/ausgezeichnete-alternativen-zur-transfusion/.
Die von mir verlinkte Seite ist zwar von den Zeugen Jehovas, aber sie belegen ihre Aussagen mit anderen Quellen.
Ähm, echt jetzt? Hatten die seit 1989 keine Zeit mehr gehabt ihre Quellen mal zu aktualisieren?

Zur Abwechslung mal der aktuelle Forschungsstand:
Ist Blut wirklich ersetzbar?

Millionen Menschen weltweit verdanken ihr Leben einer Bluttransfusion mit gespendetem Blut. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse bewerten den Einsatz von Blutpräparaten neu. Deshalb haben Kliniken Programme – bezeichnet als Patient Blood Management (PBM) – aufgelegt. Häufig sind es medizinische und organisatorische Konzepte, die Bluttransfusionen vermeiden sollen. Ob aber die Inhalte dieser PBM-Programme für Patienten tatsächlich besser sind als die bisherigen Transfusionsstrategien diskutieren Experten auf einer internationalen Konferenz, die vom 24. bis 25. April in Frankfurt stattfindet. Ihre Ergebnisse sollen erstmals in einem Konsensuspapier veröffentlicht werden.
https://biermann-medizin.de/alternativen-zu-bluttransfusionen-ist-blut-wirklich-ersetzbar/

Und das Ergebnis der Konferenz:
Während sich die Bluttransfusion über viele Jahrzehnte als sicheres Verfahren etabliert hat, herrscht über die Methoden des PBM bisher noch kein wissenschaftlicher Konsens. „Viele Ansätze des PBM sind möglicherweise bislang wissenschaftlich nicht ausreichend überprüft; sowohl Über- als auch Untertransfusionen und alternative Behandlungsstrategien können mit Nebenwirkungen und Komplikationen für den Patienten verbunden sein“, sagt Professor Erhard Seifried aus Frankfurt. Der ärztliche Direktor und Medizinische Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienst, Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, hatte den Vorsitz einer internationalen Konferenz in Frankfurt inne, deren Ziel es war, Klarheit in Bezug auf die Bedeutung von Bluttransfusionen und alternativen Methoden zur Behandlung der Anämie (Blutarmut) zu schaffen. Um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: es gab keines – zur Überraschung der anwesenden 200 Experten aus 40 Ländern von fünf Kontinenten.
(...)

„Nichts ist eindeutig, es gibt keine umfassenden Studien und nur einer kleiner Teil von ihnen ist auswertbar“, erklärte auf Nachfrage der EH Professor Dr. Dr. h. c. Reinhard Burger, Immunologe und 2010-2015 Leiter des Robert Koch-Instituts in Berlin.
https://healthcare-in-europe.com/de/news/dank-pbm-besser-mit-patientenblut-haushalten.html

Angesichts der noch immer unklaren Studienlage auf Bluttransfusionen bei hohen Blutverlusten durch Unfälle oder Operationen oder bei Menschen, die an gestörter Blutbildung leiden und daher auf regelmäßige Transfusionen angewiesen sind, einfach zu verzichten wäre mehr als verantwortungslos. Zumal wenn der Beweggrund wie hier einfach nur aus ideologischer Befangenheit resultiert. Viel eher gilt es, verschiedene Verfahren unter den jeweils gegebenen Umständen zu berücksichtigen bzw. stets dort, wo ihr Einsatz am sinnvollsten wäre.
Zitat von algadulalgadul schrieb:Ich lege mir hier nichts zurecht. In der Bibel steht geschrieben: "Du sollst kein Blut essen." Nur weil der Begriff "Bluttransfusion" nicht erwähnt wird, heißt es nicht, dass es erlaubt ist. Man soll kein Blut zu sich nehmen, das ist was die Bibel aussagen möchte und dieses Gebot ist in Gottes Augen so groß, dass es kein Hebräisches Gesetz ist, sondern ein Gesetz der Menschheit, denn nicht zu Mose wurde das Gesetz übermittelt sondern zu Adam.
In der Bibel steht auch nichts darüber drin, ob wir auch Zuhause auf Toilette oder bei Rot über die Ampel gehen dürfen. Aus der bloßen Nichterwähnung jetzt irgendwas ableiten zu wollen ist doch ein bisserl grenzdebil. Und inwiefern aus "esse kein Blut" ein "transferiere kein fremdes Blut, selbst wenn es Dich oder Deinen Nächsten das Leben kostet" wird erschließt sich wohl nur Leuten aus der Elfebein- äh.. Wachturm-Gesellschaft oder die dem in diesem Fall zumindest nahe stehen.


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27.04.2020 um 18:42
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:wenn Papa und Mama in ihrer Verblendung ihr eigenes Kind durch Unterlassung töten.
Jeder der nach dem Willen Gottes stirbt, ist nicht tot, sondern ist im Paradies und sitzt auf dem Schoss Abrahams. Wie David über sein totes Kind schon sagte: "Ich werde ihn wieder sehen." Aber das kannst du nicht verstehen weil Gott nicht mit dir ist, deshalb ist es auch sinnlos wenn ein Christ mit einem Atheisten über die Bibel spricht.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Das ist in meinen Augen durch nichts zu rechtfertigen,
Rechtfertigen will ich mich weder vor dir noch vor irgendeinem anderen Menschen.


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27.04.2020 um 18:57
Zitat von algadulalgadul schrieb:Aber das kannst du nicht verstehen weil Gott nicht mit dir ist, deshalb ist es auch sinnlos wenn ein Christ mit einem Atheisten über die Bibel spricht.
Ich bin zwar kein Atheist, aber auch wir würden wohl nicht zueinander finden.
Christen sind da anscheinend auch nicht einig und ich weiss ja nicht welcher Splittergruppe du dich angeschlossen hast.
Mal was von einer christlichen Seite, das wesentlich einleuchtender ist als deine wahnhafte Auslegung.
Wenn ein Mensch ein Tier tötet, um es zu essen, dann darf er das tatsächlich nur deshalb tun, weil Gott ihn dazu autorisiert hat. Und diese „Autorisierung“ macht der Mensch deutlich, indem er das Blut zur Erde fließen lässt. Auch wenn uns diese Symbolsprache vielleicht nicht so eingängig ist, ist es durchaus keine Gesetzlichkeit, sich daran zu halten und auf Blut zu verzichten.

Von einer Bluttransfusion wird in der Bibel nicht gesprochen. Deshalb kann man hier nicht einfach ein Verbot formulieren. Außerdem wird bei einer Bluttransfusion eben nicht ein Leben ausgelöscht. Und darum greift die Symbolik („Gott gehört das Leben“) in diesem Fall durchaus nicht. Wer Bluttransfusionen ablehnt, geht über die Schrift hinaus und verleugnet auch die helfende Barmherzigkeit Gottes.
https://www.bibelstudium.de/articles/3834/duerfen-christen-blut-essen.html

Eltern, die ihre Kinder bewusst dem Tod überordnen statt eine Hilfe anzunehmen widern mich halt an.
Aber das ist ja nur meine ganz persönliche Meinung.


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27.04.2020 um 19:39
@algadul
Zitat von LibertinLibertin schrieb:allein auf Grund einer zurechtgelegten Bibelstelle
Die sogar sehr zurecht gelegt ist, denn diese Bibelstelle redet ja obendrein von Tieren, nicht aber von Menschen. ;)

Ja, sie verbietet noch nicht einmal das Trinken von Blut an sich, sondern nur das Essen jener Tiere, die Blut beinhalten.

Was uns zur Frage führt, ob damit wirklich alle Tiere gemeint waren, oder ob man damals davon ausging, dass eben nicht alle Tiere Blut, zumindestens den roten Saft, enthalten.
Denn es scheint sehr wohl so, dass auch Christen offenbar Fische essen durften (Sollte ich mich irren, bitte korrigieren).
Es sieht so aus, als wären mit diesen Verbot primär nur Säugetiere gemeint.

Aber …, … damals hielt man den Menschen nicht nur nicht für ein Säugetier, sondern überhaupt nicht für ein Tier. Menschen können also mit diesem Verbot gar nicht gemeint gewesen sein.
Soll das heißen, ja, man durfte Menschen essen?
Oder war es einfach so selbstverständlich, dass man das nicht tat, dass es erst mal gar nicht extra verboten werden musste?

Bleibt noch die Frage, warum aber wurde so ein Verbot extra ausgesprochen? Waren die damals so tierlieb? Oder sollten wir hier gar eine frühchristliche Marketingstrategie vor uns haben, deren Zeck einzig und allein darin bestand, der Konkurrenz der Viehbauern das Leben schwer zu machen?

Alles in Allem ist diese ziemlich verquere Auslegung des Bibeltextes im milden Falle nur unwissend dumm, allgemein gesehen aber auch ein weiteres typisches Beispiel für die Misanthropie sowie Feindlichkeit Gläubiger gegenüber säkularen und wissenschaftlichen Fortschritten und Errungenschaften.



@Heide_witzka
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Das ist in meinen Augen durch nichts zu rechtfertigen, schon gar nicht durch ein Buch dessen Verfasser noch nicht einmal wussten wohin abends die Sonne verschwand.
Wobei wir nicht vergessen sollten, dass zuzüglich zu den häufig fatal-falschen Aussagen, die dieses Buch trifft, noch die völlig inkompetenten Interpretationen mancher Gläubiger dazu kommen. So, wie die JZ die Bibelstelle mit dem Blut auslegen, war sie gemeint. Alleine schon deshalb, weil man damals Bluttransfusionen ja gar nicht kannte.
Und zum Glück für viele Menschen interpretieren andere christliche Richtungen diese Bibelstelle nicht ebenfalls dermaßen menschenverachtend.


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27.04.2020 um 20:38
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und zum Glück für viele Menschen interpretieren andere christliche Richtungen diese Bibelstelle nicht ebenfalls dermaßen menschenverachtend.
Mir kamen dabei die Juden in den Sinn. Sie legen ja die Bibel auch auf ihre Art aus und praktizieren manche Lehren. Die Stelle mit dem Blut in der Bibel beziehen die Juden zb rein auf Tiere (Halal). Sie sind bisher auch nicht auf die Idee gekommen, den Vers so auszulegen wie die Zeugen und somit Transfusionen abzulehnen.

Ich selbst habe diese Verweigerung nie verstanden - zumal sie unglaubliches Leid auslöst, Drama und Tragödien, die in meinen Augen unnötig sind.

Und selbst wenn ein Mensch in einer Notsituation „schwach“ wird und das Blut annimmt - Gott soll bekannterweise barmherzig, liebevoll und gütig sein.

Und ganz schlimm sind dann die Vollmachten untereinander, dass, wenn es zu einem Notfall käme, sofort jemand auf der Matte steht und „deinen“ Willen durchsetzt. Meist wird geraten, niemanden aus der Familie zu wählen, da Familienmitglieder in Notsituationen nicht mehr klar denken können und dann vielleicht doch zu einer Transfusion einwilligen.


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27.04.2020 um 21:36
Zitat von DamaDama schrieb:Die Stelle mit dem Blut in der Bibel beziehen die Juden zb rein auf Tiere (Halal).
Ich kann auch keinen Grund sehen, diese Stelle anders zu interpretieren. Ich seh zwar auh keinen tierliebenden Grund für diese Stelle, gehe aber doch davon aus, dass sich der Schreiber dabei irgend etwas gedacht hat, auch wenn ich es nicht nah voll ziehen kann.

Das ist ja oft das Dumme bei Texten, jeglicher Art, dass nicht jeder Verfasser ausdrücklich erklärt, warum sie etwas schreiben bzw meinen. Was diverse Gründe haben mag. Sei es, weil sie davon ausgehen, dass etwas einfach bekannt wäre; sei es, weil es einfach bekannt ist, oder sei sei es, weil ein Verfasser eben zufällig wirr war.

Was man als nicht nur heutiger Leser aber tun kann, und eigentlich auch tut, ist eben interpretieren. Dabei sollte man aber so nahe wie möglich ans Original gehen und den Kontext nicht vergessen.
Wobei uns eigentlich biblische Kontexte deutlich zeigen, das sie deutlich beschreibende sind und das meinen, was sie sagen. Sie sind selten metaphorisch. Die Autoren wollten, das die Leute das, was sie schrieben, für real und wahr hielten.
Ebenso gehört zum Kontext, neben der Zeit, in der ein Text verfasst wurde, heraus zu finden, wer so ein Werk in Auftrag gab und wesen Lied daher gerade gesungen werden soll.
Es bleibt somit immer noch die Frage offen, warum der Autor meinte, seine Leser vom Fleischgenuss abhalten zu müssen.
Möglicherweise gibt es ja bereits Abhandlungen zu diesem Thema, die ich nicht kenne. Ich gehe dennoch aufgrund bereits genannter Darlegungen davon aus, dass damals garantiert weder Menschen als Tiere betrachtet wurden noch Bluttransfusionen gemeint waren.

Diese Interpretationen sind neueren Datums, und entstanden auch in den diversen Splittergruppen. Solche meinen ja recht häufig, sich päpstlicher als der Papst benehmen zu müssen, und den Originaltext noch schärfer anzuwenden. Wobei sie ihn dann natürlich auf alles umlegen, dass eben zu ihrer Zeit gerade bekannt ist.-
Was sie dann aber bewegt, eher menschenfreundlich oder -verachtend zu interpretieren, ist eine eigene Untersuchung wert.
Sie hätten diesen Text ja durchaus lebensbejahend und menschenfreundlich interpretieren könne, nicht wahr? Oder ihn nur auf Tiere, im Sinne von Vegetarismus anwenden können. Oder einfach in Ruhe lassen können.
Aber nein, sie müssen daran herum murksen und das noch mit einer komplett falschen Interpretation.
Warum also eine solch tödliche, obendrein glasklar falsche, Interpretation?
Wer wollte sich hier wichtig machen? Und Warum?
Und seit wann gilt diese unsägliche Interpretation?
War etwa Hass der Anlass? Hass auf den medizinischen/wissenschaftlichen Fortschritt, der doch im Laufe der Zeit zu einer immer größer werdenden Konkurrenz zu Religionen wurde? Ist für mich übrigens die naheliegendste Erklärung, lass mir aber gerne andere unterbreiten.
Zitat von DamaDama schrieb:Gott soll bekannterweise barmherzig, liebevoll und gütig sein.
Eben. Ein liebender Christ sollte doch in diesem Sinne interpretieren, nicht wahr? Umso verwunderlicher, warum hier eine Tötungsvariante gewählt wurde. Denn obendrein sollen Christen ja auch nicht morden.


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01.05.2020 um 12:06
Zitat von DamaDama schrieb am 25.04.2020:Neulich klingelten zwei bei mir. Schweißausbruch.. ich war ganz offen und sagte: „ich bin ausgeschlossen“.
Hier auch 🤗 Vor 2 Monaten sah ich sie in der Nachbarschaft laufen und wusste sie würden klingen, da wir erst frisch zugezogen sind. Es klingelt, ich laufe runter zum Türe öffnen, lächle sie an und sage: „Ich hab’s geahnt, dass ihr klingelt“. Die Damen freundlich zurück: „Ja kennen sie uns denn?“ Meinereiner: „Nicht persönlich, aber eure Organisation.“ Bevor sie mit einer dämlich auswendig gelernten Einleitung beginnen konnten, ich gleich hinterher: „Bin seit 11 Jahren GLÜCKLICH ausgeschlossen“. Betroffenes Schweigen - dann von der jüngeren unerfahrenen Schwester: „Soll ich einen Ältesten vorbeischicken?“ Da musste ich lauthals lachen. Was versteht man an glücklich ausgeschlossen nicht?

Aber sie können sich es einfach nicht vorstellen, weil es Ausgeschlossenen oder Abtrünnigen automatisch schlecht gehen MUSS (wobei die eigene Zeugenfamilie nicht ganz unbeteiligt ist, indem psychisch Druck aufgebaut wird), wird einem ja von Geburt und Jahrzehnte eingeredet, wie so vieles anderes auch... sonst wären sicherlich schon mehr draußen...


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01.05.2020 um 12:17
Zitat von Susa78Susa78 schrieb:Betroffenes Schweigen
aber natürlich, denn du hast bewusst den Herrn verlassen.
Oh weh, denn die Menschen stehen kurz vor der Trübsal und Harmagedon. Und da wird es den Apostaten schrecklich ergehen.
Wie sollten wir uns gegenüber einem Ausgeschlossenen verhalten?

... Hurer oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen
Ja welcher gottgefällige Gläubige möchte mit solchen Menschen zu tun haben?
Wärst du nicht erstarrt?

https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1102008083


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01.05.2020 um 12:41
Zitat von Susa78Susa78 schrieb:dann von der jüngeren unerfahrenen Schwester: „Soll ich einen Ältesten vorbeischicken?“
was wird sich diese Schwester wohl von dieser Idee versprochen haben? Etwa, dass der Älteste Abtrünnige umstimmen könnte?

Mich würde mal interessieren, wie das Gespräch weiter ging? Oder sind die dann wortlos weiter gegangen?


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01.05.2020 um 12:58
Zitat von OptimistOptimist schrieb:von dieser Idee versprochen haben?
nur Älteste dürfen Kontakt aufnehmen, und nur dann, wenn es um eine Rückholaktion geht.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wortlos weiter gegangen?
was denn sonst ... (es sei denn, sie halten sich nicht an jw.org)


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01.05.2020 um 13:36
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Oh weh, denn die Menschen stehen kurz vor der Trübsal und Harmagedon. Und da wird es den Apostaten schrecklich ergehen.
Yepp, bei mir genauso. Als ich mit 16 zu meinen Eltern gesagt hab, ich möcht mich taufen lassen, war dann auch erst mal Trübsal und Harmageddon zu Hause. Zwei Jahre lang. Offensichtlich stand für sie fest, daß meine Seele für die atheistische Hölle reserviert war. Wirklich gebessert hat sich unsere Beziehung erst wieder, als dann auch meine Schwester Apostatin wurde. "Du bist ja nur evangelisch geworden, aber sie mußte gleich zu den Zeugen gehen!"
Zitat von BishamonBishamon schrieb:was denn sonst ... (es sei denn, sie halten sich nicht an jw.org)
Eben: es sei denn! Glaubst Du echt, es gibt auf der Welt irgendne Gruppierung, bei der es keine Unterschiede zwischen zentraler Verlautbarung und Realität an der Basis gibt? Meine Schwester hat mittlerweile selber nen Apostaten in der Familie, einer ihrer Söhne is raus. Natürlich haben die Kontakt, besuchen sie einander, sittet meine Schwester die Enkel, wenn die Eltern arbeiten müssen oder krank sind udgl. Normaler Familienalltag! Und vor ner Weile hatte der andere Sohn Freunde zu Besuch im Elternhaus, während ich grad meine Schwester besuchte. Einer der Freunde war ebenfalls ein Ex-Zeuge, wie ich von meiner Schwester erfuhr.

Nix mit "was denn sonst", immer auch mit "es sei denn" rechnen.


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01.05.2020 um 14:08
Zitat von Susa78Susa78 schrieb:„Bin seit 11 Jahren GLÜCKLICH ausgeschlossen“. Betroffenes Schweigen - dann von der jüngeren unerfahrenen Schwester: „Soll ich einen Ältesten vorbeischicken?“
Ich glaube, dass ich auch erstmal gelacht hätte. Was soll der Älteste denn machen? Bei mir meinte der VA (vorsitzführender Ältester) noch: „du bist nach wie vor immer herzlich Willkommen.“ Ja klar, mind. ein halbes Jahr in der letzten Reihe auf einem einsamen Stuhl den Zusammenkünften folgen, kurz vorher wird man reingelassen (es darf ja keiner mit einem sprechen) und nach der Zusammenkunft sollste auch gleich wieder abhauen und dann entscheidet man, ob du es würdig bist, wieder aufgenommen zu werden. Ich habe Alpträume, in denen ich irgendwie wieder dorthin (zu den ZJ) finde und diesen Prozess durchlaufen muss.
Zitat von Susa78Susa78 schrieb:Aber sie können sich es einfach nicht vorstellen, weil es Ausgeschlossenen oder Abtrünnigen automatisch schlecht gehen MUSS (wobei die eigene Zeugenfamilie nicht ganz unbeteiligt ist, indem psychisch Druck aufgebaut wird), wird einem ja von Geburt und Jahrzehnte eingeredet, wie so vieles anderes auch... sonst wären sicherlich schon mehr draußen...
Genau das ist richtig! Meine Familie ist auch der Meinung, dass es mir schlecht gehen sollte. Und wenn sie durch ihre stalker Aktionen dann mal erfahren, dass es mir nicht so gut geht, bestätigt sie das, weil ich gottverlassen bin.

Den psychischen Druck darf man an dieser Stelle nicht unterschätzen, weil es ZJ nunmal überall gibt und man immer irgendwie damit konfrontiert wird. Wenn man dann noch Familienmitglieder hat, die den ZJ nach wie vor angehören, dann ist das fast schon ein Todesurteil und viele trauen sich den Weg nach draußen nicht. Ist ja klar, man hat ja auch fast niemanden mehr, weil „weltliche“ Freunde tabu sind. So könnte ein 40 jähriger „in der Welt“ komplett von 0 anfangen. Das schreckt immens ab. Die ZJ leben wirklich in einer Welt für sich. Mir war das immer viel zu viel Programm - 3x die Woche Zusammenkünfte, am WE predigen, dann kamen sog. „Kreisaufseher“, die eine Woche blieben - wieder ein Special im Programm, Sondervorträge, Kreis- und Bezirkskongresse, Tagessonderkongresse usw. Vielleicht verdeutlichen diese Infos etwas die Welt, in der sie leben.. da gibt es nunmal nur die Mitglieder unter sich. Falls sich aber jemand doch dazu hinreißen sollte, sich in die „Welt“ zu begeben, dann gab es dafür auch einen Begriff: das sog. Doppelleben. Eine interessante Thematik, da ein Doppelleben nicht immer aufflog. Es gab nunmal keine Weltlichen, die zu den ZJ gingen und erzählten: ach übrigens: „XY raucht heimlich oder hat weltliche Freunde oder ist intim mit seiner Freundin.“ Außerdem verkehren andere ZJ ja nicht so in der Außenwelt, weshalb die, die ein Doppelleben führten, auch nicht ertappt wurden. Ergo appellierte man immer wieder an das eigene Gewissen, dass ein Doppelleben nicht lange Sinn hätte und es besser wäre, es den Ältesten zu offenbaren. Eines kann ich Euch sagen: ich führte solch ein Doppelleben (flog aber nie auf), konnte jedoch weder aussteigen noch den ganzen Kram so mitmachen. Ich war gefangen und musste in zwei Welten leben. Deswegen war der Ausschluss für mich ein Befreiungsschlag (leider auch in Verbindung mit dem Tod meiner Mutter), da ich endlich frei sein konnte selbst zu wählen, wie ich leben möchte. Und bisher gehts mir auch gut damit!

Meine Mutter hat mich dorthin geprügelt, wenn es sein musste. Als ich mit 18 meine eigene Wohnung hatte und nicht mehr in die Zusammenkünfte gehen wollte, kam sie mit all meinen Geschwistern vorbei und zwang mich, einzusteigen und mitzugehen. Es hört sich schrecklich an, aber wenn sie noch leben würde, sähe mein Leben echt anders aus - geprägt von Psychoterror. Und selbst mein Ausstieg hätte sie nicht davon abgehalten, mich dorthin schleifen zu wollen (und das im wahrsten Sinne des Wortes „schleifen“).

Alles in allem: eine sehr gefährliche Kiste.


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01.05.2020 um 15:02
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mich würde mal interessieren, wie das Gespräch weiter ging? Oder sind die dann wortlos weiter gegangen?
Hab dankend abgelehnt und ihnen einen schönen Tag gewünscht. Sind dann gegangen.


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01.05.2020 um 15:06
Zitat von DamaDama schrieb:3x die Woche Zusammenkünfte,
2009 fiel das Versammlungsbibelstudium auf den gleichen Abend wie die Theokratische Predigtdienstschule und die Dienstzusammenkunft.
Sollte also nur noch zweimal sein ... ?
Zitat von DamaDama schrieb:mir nicht so gut geht, bestätigt sie das, weil ich gottverlassen bin.
man ist dann auch "Teil des Anti-Christen".


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01.05.2020 um 15:08
Zitat von DamaDama schrieb:Meine Mutter hat mich dorthin geprügelt, wenn es sein musste. Als ich mit 18 meine eigene Wohnung hatte und nicht mehr in die Zusammenkünfte gehen wollte, kam sie mit all meinen Geschwistern vorbei und zwang mich, einzusteigen und mitzugehen
oje, kann man sich gar nicht vorstellen. Das ist ja "die Hölle auf Erden".
Zitat von DamaDama schrieb:Vielleicht verdeutlichen diese Infos etwas die Welt, in der sie leben.. da gibt es nunmal nur die Mitglieder unter sich. Falls sich aber jemand doch dazu hinreißen sollte, sich in die „Welt“ zu begeben, dann gab es dafür auch einen Begriff: das sog. Doppelleben.
aber wie ist denn das, wenn jemand einen Job hat, dann muss derjenige doch auch "raus in die Welt"?
Ich kenne zumindest eine ZJ, die hatte einen ganz normalen Job. Und da wird doch mit den Kollegen auch geredet und evtl. sogar Freundschaften geschlossen oder nicht?


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