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@Optimist danke für das Lob, ich mühe mich.
:)Optimist schrieb:wie siehst du diese Wesenheit, wenn sie keine Person ist? Oder anders gesagt: Wenn ein Wesen etwas (uns) begreift, lieben und lernen kann usw., weshalb ist dieses Wesen dann in deinen Augen etwas Unpersönliches?
Und wie könnte ein Wesen etwas anderes als etwas Persönliches sein - also etwas anderes sein als ein Wesen mit Personality?
Optimist schrieb:wie kann eine Nicht-Person etwas annehmen (entgegen nehmen)? Auch das passt für mich nicht mit einer "Unperson" zusammen.
Oder habe ich das missverstanden?: "glaube nun nicht an einen Gott in Persona"
Ich kann Gott nicht definieren. Ich kann ihn / es nicht einmal denken, weil dazu meine Kapazitäten nicht ausreichen. Jedenfalls gehe ich davon aus. Meine Wahrnehmung von "Es" / "Gott" beschränkt sich auf das, was ich wahrnehmen konnte. Und das war in erster Linie eine Art von Liebe, die so umfassend / überwältigend war, und die mir in dieser Form nie zuvor und nie danach je wieder begegnete. Hinzu kam etwas, das ich als eine Art "inneres Gewahrsein" würde bezeichnen wollen. Mir war ab dem Punkt gewahr, dass "Es / Gott" etwas kann, das ich nie und nimmer könnte, nämlich ALLES in dieser absolut reinen, überwältigenden Weise lieben.
Ich bin Person, ich habe Befindlichkeiten, daraus resultierend. Ich bin mitunter zornig, angewidert, empört u. ä. m.. Von mir (selbst) zu verlangen, z. B. meine Missbraucher in dieser Weise zu lieben, wäre für mich absolut utopisch. Aber ich weiß, rein gefühlt, dass Gott das tut. Ich kann Dir nicht beantworten, warum ich das seit jenem Tag weiß, wie noch viele andere Dinge, die dazu führten, dass ich mich quasi "mit der Welt versöhnen konnte" und einen inneren Frieden fand. Aber so ist es. Ich habe viel darüber nachgedacht, eine möglichst logische Erklärung zu ersinnen, aber, es gibt keine. Es ist dieses Gewahrsein, dass Gott etwas ist, für das wir kein Wort haben, außer irgendwelche Namen, um eine Art übergeordnete Instanz zu beschreiben. Aber was genau diese ist, das weiß ich nicht und kann es auch nicht wissen, weil ich zu klein bin um das zu erfassen. So, als wolle ein Sandkorn den Strand begreifen und den Ozean dazu.
Für mich ist "Es" in erster Linie eine Ahnung, ein inneres "mich hingezogen Fühlen / Erleben". Eines, das an Melancholie gemahnt, fast so, als wäre ich aus etwas sehr Großem herausgetrennt worden, in das ich mich am Ende zurück begeben werde, um dort das wieder zu finden, was ich an jenem Tage so vollumfänglich in mir spüren durfte. Für mich ist es ein Versprechen und eine Gnade, dass ich dieses erhalten habe. Ich habe keinen Namen dafür - aber ich erlebe es NICHT als Persönlichkeit - das wäre viel zu beschränkt. Ich erlebe es als den Puls des Universums, die eine Kraft, die allem innewohnt und alles in sich vereint, was ist und jemals sein wird. Für mich ist es das ewige Gewahrsein selbst. Und die Erfahrungen, all diese Gefühle und Gedanken, bereichern am Ende diese Ewigkeit in ihrer Gesamtheit - so wie JEDES Sein, jede materielle Manifestation dieses Planeten / des Universums das tut. Egal ob gläubig oder nicht. Für mich ist das alles "der Leib / das Sein Gottes". Und zwar just seit dem Tag, als "Es" mich berührt hat und ich begann zu heilen.
Und deshalb, weil ich - für mich urpersönlich - völlig sicher bin, dass Gott ALLES liebt, versuche ich es ihm in gewisser Weise gleich zu tun und möglichst viel Respekt, Verstehen und Wohlwollen zu zeigen, für all das, was zu diesem Sein dazu gehört. Seit dem bin ich, trotz psychopathisch, immer weniger toxisch und immer mehr empathisch, wenn auch eher kognitiv unterlegt denn affektiv. Das ist meine Version, davon, meinen Glauben zu leben.
LG Mina