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Streuselchen schrieb am 10.02.2022:Wenn Gott alles gemacht hat, jedes Geschöpf geformt hat, dann muss man sich schon fragen warum er Luzifer zB so eifersüchtig und trotzig "kreiert" hat - war sein Werdegang (sofern man daran glaubt) schon vorbestimmt und er sollte die Rolle des Badboys übernehmen?
Weiter dann bei Adam und Eva - wenn Gott doch das "perfekte/reine" geschaffen hat - wie kommt es das Luzifer die Möglichkeit bekam, Eva eben doch umzupolen, sodass sie in den Apfel biss?
Vorweg ein Link zum:
TheodizeeproblemIn der dort angebotenen Lösung liegt das, was ich persönlich für absolut elementar halte, um zu begreifen, warum die Welt ist, wie sie ist. Gott ist definiert als Liebe. Nun müsste man einmal definieren, was Liebe eigentlich ausmacht? Im expliziten Kontext wäre vermutlich wichtig heraus zu stellen (von den vielen möglichen Punkten), dass Liebe nicht verurteilt, sondern Vergebung übt. Um überhaupt Vergebung in Liebe üben zu können, muss das Individuum indes erst einmal die Möglichkeit haben Fehler machen zu können. Diese kann es dann freiwillig (willensnfrei) bereuen und um Vergebung bitten. Liebe ist unabhängig (frei). Will meinen, man muss nichts dafür leisten, um geliebt zu werden. Aber derjenige, der einen liebt, unabhängig davon wie viel Blödsinn man auch immer fabriziert, kann entscheiden, inwieweit und inwiefern er diese Liebe an einen heranträgt. Gott ist in diesem Szenario so etwas wie ein liebender Vater, der sich auf Abstand hält und seinen Kindern die Wahl und die Freiheit lässt, damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen und damit lebendig werden, sein und bleiben können (und er in ihnen, als Gewissheit, dass es ihn gibt und er theoretisch immer ansprechbar ist und bleibt).
Das bedeutet, es muss niemand bereuen. Jeder kann sich aufführen wieder der letzte Honk, Gott liebt ihn trotzdem. Aber er hält sich raus, bis man freiwillig zu ihm kommt und bittet. Er überlässt es seinen Geschöpfen selbst, wie sie agieren und was sie daraus lernen wollen. Gott ist kein Tyrann. Er ist einfach nur da - immer. Und von dem Moment an, wenn eines seiner "Kinder" zu ihm kommt und bittet, wird Vergebung möglich - und ggf. auch Rettung. Man könnte das auch schlicht ins einfache Leben übertragen. Menschen, die vom Leben richtig hart gebeutelt werden, die wachsen daran in aller Regel, so sie nicht zerbrechen. Es ist ein Lernprozess. Ich persönlich glaube nun nicht an einen Gott in Persona. Aber ich glaube an eine übergeordnete Wesenheit, die uns alle in vollkommener Liebe / Annahme, als Teil des eigenen Inhalts / Seins begreift. Die Intention dieses Wesens ist das Lernen / Sammeln von Erfahrungen. Wenn wir sterben, kehren wir zurück und übergeben unseren gesammelten Erfahrungsschatz. Und, ganz gleich, wie immer dieser auch aussehen mag, wir mehren damit den Erfahrungsreichtum des großen Ganzen; das jede Erfahrung als Schatz (in Liebe) annimmt.
Ist natürlich alles freies Interpretieren. Aber davon lebt vieles in der Religion und das (diese darin lebendig werdende Kreativität) macht mAn auch einen Teil ihrer Faszination aus.
Nun, als Gläubiger zu fordern und zu erwarten, dass man rein im Gewissen bleibt und rein in den eigenen Handlungen lässt doch schon schwer wundern - denn so manches "Gottes Kind" war ja dann scheinbar vorherbestimmt unrein - angefangen bei Luzifer selbst.
Luzifer hat Macht erhalten und großes Potenzial. Somit kann er auch immensen Schaden anrichten. Er ist frei dies zu tun und wird damit zum Lehrmeister vieler Anderer. -->
Wikipedia: Yin und YangIch finde es seltsam, dass Gott jedes reine, positive zugeschrieben bekommt obwohl seine Taten ja von Anfang an gar nicht so rein waren. Und jede Sünde, jedes Vergehen bekommt einen Stempel aus dem "bösen" /teuflischem. Dabei kommt "das Böse" aus der gleichen Kinderstube > hat den gleichen Vater. Hat dieser wohlmöglich in der Erziehung versagt?
Wenn man Gott mit Liebe gleichsetzt, wird klar, dass "böse" nur eine andere Form von (Willens- / Entscheidungs-)Freiheit ist. Ebenso wie "gut".
LG Mina