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Gott - der wahre Sünder?

1.632 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Lüge, Zweifel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gott - der wahre Sünder?

10.03.2022 um 21:25
..
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:Kannst Du mir in diese Richtung gedanklich folgen? Oder soll ich noch nachlegen mit der Story von Noah,
der gegen die gesamte damalige Menschheit die harte Stirn bieten musste?
Du kannst gerne nachlegen, Klaus. Indes, ich meine mich rudimentär zu erinnern.
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:Wie gut sieht das denn mit der Einsichtsfähigkeit des Menschen aus?
Seit über 21 Jahren appelliere ich online daran und bleibe einsamer Rufer in der Wüste.
Die "Wirkmechanismen" einer "Gegenmacht" stammen von einer unbewussten geistigen Sucht nach Wahn.
Herr, das war eine schwere Geburt! Das, was Du "Sucht nach Wahn" nennst, nennt Gruen den "Wahnsinn der Normalität". Die Theorie ist, dass..
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:Das teuflische daran ist ihre Verborgenheit, Anonymität, Verstecktheit, ... (hilf mir Worte dafür zu finden).
.. dieses innere Gift, diese Art der Sozialisation, die Einpassung und Unterordnung verlangt (das Spektrum ist breit, von liebevoller Erziehung bis absolut traumatischer Unterdrückung), in uns den Abwehrmechanismus der Negierung (Lüge) hervorbringt. Das Kind, welches von Natur aus, durch seine inneren Triebkräfte, darauf programmiert ist, sich seinen Eltern zu unterwerfen, damit es überleben kann, wird mitunter gezwungen, ein Maß der Unterwerfung zuzulassen, die jegliche eigene Regung verleugnet, versteckt und als unerhört klassifiziert. Es entsteht das Fundament eines überaus herrschsüchtigen und übermächtigen inneren Kritikers, eines Gottes des Zorns, mitten im eigenen Selbst, der zurückgeht auf das Introjekt der ersten Despoten, die das Leben dieses Kindes prägten. Das wäre der erste Schritt. Die Grundmauer der Spirale des Elends.

Weiter geht es dann nahtlos, mit mannigfaltigen "Angeboten". Dazu nun wieder ein Textauszug von mir (Text zum Voluntarismus):

Zitat: Denn diese Affekte werden durch Sozialisation, mediales Framing, sowie weitere Komponenten kontaminiert und schließlich determiniert. Instinktiv wird bewertet, als gut oder böse, konform oder konspirativ. Das meint, wir werden gesteuert, mehr oder weniger systematisch, jedoch in den allermeisten Fällen lediglich unterschwellig, wenn nicht komplett unbewusst für uns selbst und aus uns selbst heraus. Wir leben das, was Indoktrination, Internalisierung und Introjektion aus uns machten. Will sagen, das, was erzieherische Glaubenssätze, Wertmaßstäbe und Weltanschauungen, die wir verinnerlicht haben und die nun in uns ihr Eigenleben führen, uns vorgeben. Hinzu kommen mitunter diverse Traumata, die ein Übriges tun und die individuellen Reaktionen beeinflussen; sogenannte Trigger. Schmerzhafte Reflexe, die, gleich einem Abzug der eine Waffe abfeuert, für schnellschussartige Überreaktionen sorgen.

Wir sind nicht mehr die Herren im eigenen (geistigen) Hause. Das fängt bei der Erziehung an, die wir durch Eltern, Betreuende und Ausbilder erfahren. Das „Genießen“, welches mir auf der Tastatur lag, erscheint mir in dem Zusammenhang zu beschönigend. Denn ein Genuss ist diese Einpassung in unsere Alltagswelt in sehr vielen Fällen leider ganz und gar nicht. Stichworte, wie Kindesmisshandlung und Kindeswohlgefährdung, häusliche Gewalt, Vernachlässigung, psychischer und physischer Missbrauch, Mobbing, Überforderung, Lieblosigkeit bis hin zu seelischer Grausamkeit u. ä. m., wären hier zu nennen.

Das Ganze setzt sich nahtlos fort, im Dauerfeuer der medialen Berieselung, durchsetzt mit mannigfaltigen Werbebotschaften und der allgegenwärtigen Meinungsmache, die am besten wirkt, je größer der darum sich entspinnende Skandal ist. Holy Shitstorm! Schrill, plakativ, schnelllebig, permanent strebend, nicht zur Ruhe kommend, allzeit bereit, für was auch immer. Die Flucht in die medialen Welten, sie ist eine weitere Folge, aus oben genannten Stichworten. Ein bereits verletztes und in seiner Integrität korrumpiertes Selbst, läuft dem daraus resultierenden Schmerz davon und erobert eine Dimension des Scheins. Ablenkung heißt das Zauberwort, die Medizin gegen innere Traurigkeit und Ödnis (Leere). Das außer sich geratene Selbst, das sich leer fühlt, weil es sich selbst innerhalb all dieses verinnerlichten Fremden nicht mehr spüren kann, als willfähriger Rezipient des allgegenwärtigen Stimmengewirrs im realen und virtuellen Lebensraum. Vertrieben aus dem inneren Zuhause, das besetzt ist von dem, was von außen auf und in es eindrang. Permanent weiterhin konfrontiert mit endloser Stimmungsmache, Aufforderungen, Offerten und lautstark proklamierten Handlungsprämissen.

Und bitte, kommen Sie nur nicht zu sich! Das wäre das Ende. / Zitat

"Wahnsucht" in gelb. Das sind meine Worte dafür.

..

Mal angemerkt, lieber Klaus, so vortrefflich habe ich bisher noch nie mit jemandem aneinander vorbei kommuniziert und mir liegt hier dauernd ein: Mensch, sag das doch gleich (!) auf der Tastatur. Welches ich mir hier jetzt auch nicht verkneifen kann. ;-)

LG Mina


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Gott - der wahre Sünder?

10.03.2022 um 21:40
Nach meinem Verständnis handelt es sich um die "Entfremdung" des Menschen von sich selbst, mit der Erich Fromm sich beschäftigte und die er auch als solche benannte, oder verstehe ich da was falsch?
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Die Entfremdung ist nach Fromm die Krankheit des modernen Menschen. Der Mensch wird zum Götzendiener, der das Werk seiner eigenen Hände anbetet. Er ist nur noch damit beschäftigt zu arbeiten, um konsumieren zu können. Er möchte viel haben, statt viel zu sein. Machtstreben, Vergnügungssucht und Besitz verdrängen Liebe, Freude und persönliches Wachstum. Ängstlichkeit verbindet sich mit der Unfähigkeit, zu lieben. Der moderne Mensch flieht in ein leeres Geschäftigsein. An die Stelle der traditionellen Werte des Guten, Schönen und Wahren, die der Entfaltung des Menschen dienten, ist der technologische Wert getreten: Das technisch Mögliche wird zum Selbstzweck; ist etwas technisch möglich, dann wird es auch getan.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Nach Fromm soll man sich der humanistischen Alternative bewusst werden. Der Humanismus geht vom fühlenden, lebendigen, leidenden und denkenden Menschen als der zentralen Kategorie aus. „Bei diesem Bezugsrahmen besteht der Sinn des Lebens in der völligen Entwicklung der menschlichen Eigenkräfte, insbesondere in der von Vernunft und Liebe, im Transzendieren der Enge des eigenen Ichs und in der Entwicklung der Fähigkeit, sich hingeben zu können, in der vollen Bejahung des Lebens und von allem Lebendigen im Unterschied zur Anbetung von allem Mechanischen und Toten.“[65] Über das Unbewusste kann man den Kontakt zum ganzen, universalen Menschsein gewinnen:
Beitrag von mitH2CO3 (Seite 39)


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Gott - der wahre Sünder?

10.03.2022 um 21:58
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Du warst es, glaube ich, der postuliert hat, sich konsequent an der Lehre Jesu auszurichten, wenn ich mich recht entsinne. Wie bewertest Du denn den "Rest" der Bibel?
Ich würde jetzt nicht sagen, konsequent nach der Lehre Jesu, denn wir können schließlich nicht wissen, ob da alles originalgetreu überliefert ist. Aber ich denke schon, dass der Kern seiner Botschaft allgemein verständlich und bei seiner Befolgung alle Probleme der Menschheit lösen würde. Was das AT angeht, sind mir halt verschieden Stellen bekannt, die den angeblichen gütigen Gott als bösartig oder gar satanisch erscheinen lassen. Und da verstehe ich Jesus als jemanden, der die Menschen über die wahre Natur Gottes aufgeklärt hat.
Ob jetzt wirklich die Gesamte Lehre Jesu und sein Leben wahrheitsgemäß überliefert wurde, da habe ich so meine Zweifel. Aber der Kern der Botschaft über Nächsten- und Gottesliebe ist erhalten geblieben. Man kann auch ein panentheistisches (nicht zu verwechseln mit pantheistisch) Weltbild herauslesen mit Sätzen wie "was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan". Die Botschaft daraus ist, dass alles was ist, auch ein Teil von Gott ist.


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10.03.2022 um 22:04
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Herr, das war eine schwere Geburt! Das, was Du "Sucht nach Wahn" nennst, nennt Gruen den "Wahnsinn der Normalität".
Besser, stimmig müsste das heißen: "Der Wahnsinn ist zur Normalität geworden" >> und zwar schon seit Adam+Eva. Obendrein hat de Wahnsinn auch noch Sucht-Drogen-Charakter und wirkt seit frühester Kindheit als Normalität.
Andere Diagnosen stehen dem höchstens gegenüber/gegeneinander/kontra mit Argumenten. Da sehe ich kein "aneinander vorbei-reden".
Da bestehen höchstens unüberbrückbare Gegensätze. Damit will ich Dich nicht kritisieren oder Korrigieren.
-> es ist mein Angebot Dich zu verstehen. Ich weiß selbst, das Wortwahl schnell daneben geht.
Ein echtes aneinander-vorbei-reden, wäre: einem von Geburt an Blinden die Farben, oder Licht erklären zu wollen.
Ich lass mich gern eines besseren belehren. Auf diesem Themengebiet bin ich kein Greenhorn, sondern alter langjähriger Profi.
Was die Schriftsteller alles so unters Volk streuen soll ja ankommen, gefallen und Umsätze bringen. Unter solchem Druck stehe ich nicht.
Also brauch ich keine Kompromisse machen und auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Das kann Un-Beliebtheit erzeugen.
#####
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Nach meinem Verständnis handelt es sich um die "Entfremdung" des Menschen von sich selbst, mit der Erich Fromm sich beschäftigte und die er auch als solche benannte, oder verstehe ich da was falsch?
Oh, danke, jetzt nimmt das Thema Ursachen Fahrt auf. Meine Frau zieht gerade am "Stöpsel" vom Laptop, damit ich morgen weiter machen soll.
. - . - "Entfremdung von sich selbst" entsteht wiederum durch Drogensucht; ist doch merkwürdig!


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Gott - der wahre Sünder?

10.03.2022 um 22:10
@MarinaG.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Das, was Du "Sucht nach Wahn" nennst, nennt Gruen den "Wahnsinn der Normalität". Die Theorie ist, dass..
Welcher "Gruen" meint mit dem "Wahnsinn der Normalität" das gleiche wie @OpaKlaus mit "Sucht nach Wahnsinn"?
Gibt es zu dem "Gruen" auch eine Quelle?

Wie Du schon schreibst handelt es sich ja nicht um die "Normalität" sondern eher um Ausnahmen, wenn Eltern ihre Kinder derartig unterdrücken/traktieren. Somit wäre es dann doch kein "Wahnsinn der Normalität" 🤔 zumindest nach meinem Verständnis.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Das Kind, welches von Natur aus, durch seine inneren Triebkräfte, darauf programmiert ist, sich seinen Eltern zu unterwerfen, damit es überleben kann, wird mitunter gezwungen, ein Maß der Unterwerfung zuzulassen, die jegliche eigene Regung verleugnet, versteckt und als unerhört klassifiziert



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Gott - der wahre Sünder?

10.03.2022 um 22:47
Eins muss ich noch:
Wenn ich mit meinen Gedanken und Forschungsergebnissen erfolgreich gut ankommen wollte,
dann müsste ich wie alle Autoren seit jeher, dem Volk ein bisserl schmeicheln und dürfte sie nie "vor den Kopf stoßen".
Ich dürfe dem Volk auch nie einen klaren Spiegel vor die Nase halten. Damit wäre "Demokratie" perfekt
und "die Lemminge ziehen weiter" Richtung Abgrund mit falscher Orientierung jeder hinter dem Vordermann brav folgend.
Eigenes Denken, Hinterfragen überfordert sie.
So darf ich das sicherlich nicht sehen, weil alle das anders sehen. Und aller Alarm von mir ist nur Fehlalarm.

Seit Menschengedenken wird die Theodizee-Frage gewälzt und nach den Ursachen von Leid+Elend gerätselt.
Dabei darf aber niemals die Menschheit hart in die Zange genommen werden.
Demzufolge wird die ewige Sanftheit, Schonung und Schmeichelei niemals als ernstzunehmender Alarm angesehen
und am alten ewigen Status Quo ändert sich nie was.

Was gibts denn dann zu klagen über neue Kriege 700 Km in der Nähe?
Das zählt doch dann nicht zum Problem vom ewigen Leid+Elend.
Nichts ist bequemer und leichter, als alles Gott in die Schuhe zu schieben und der Mensch ist fein heraus.


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10.03.2022 um 22:54
Der Wahnsinn ist Normalität geworden und alle machen mit, weil Wahnsinn süchtig macht.
Wer den Alarm abstellen will, ist selber der Brandstifter.


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10.03.2022 um 23:04
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Ich glaube wir missverstehen uns, ich halte den biblischen Gott NICHT für gut, ganz im Gegenteil:D
Hier liegt auch ein Missverständnis vor. Ich ging nämlich auch nicht davon aus, daß du ein Anhänger oder Verteidiger des Bibelgottes bist. Mir ging's nur darum aufzuzeigen, daß sich die so häufig postulierten Allmachts,- Allwissens,- Allschlagmichtot Attribute eben nicht aus der Bibel ableiten. Wie gesagt, das sind alles Zuschreibungen aus philosophischen und nicht biblischen Gotteskonstrukten, die übrigens auch bzw. sogar insbesondere von Nichtgläubigen gerne aufgegriffen werden, um damit u.a. die Theodizeefrage zu thematisieren bzw. ihre Kritik an diesem Gottesbild zu üben.


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Gott - der wahre Sünder?

10.03.2022 um 23:15
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Mir ging's nur darum aufzuzeigen, daß sich die so häufig postulierten Allmachts,- Allwissens,- Allschlagmichtot Attribute eben nicht aus der Bibel ableiten. Wie gesagt, das sind alles Zuschreibungen aus philosophischen und nicht biblischen Gotteskonstrukten,

Ja, das hatte ich bisher auch so verstanden. Mir fiel nur vorhin auf, dass im evangelischen Glaubensbekenntnis gesagt wird:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.
Quelle: https://www.ekd.de/apostolisches-glaubensbekenntnis-10790.htm


Da heisst es ja schon, dass ich an Gott, den Vater, den Allmächtigen … glaube.


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10.03.2022 um 23:36
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Da heisst es ja schon, dass ich an Gott, den Vater, den Allmächtigen … glaube.
Wie im anderen Beitrag bereits erwähnt, Allmachtsvorstellungen gibt es selbstverständlich auch bei sehr vielen Christen. Insofern ist es auch kein Wunder, daß das von verschiedenen Seiten immer wieder aufgegriffen oder gar zum Bestandteil der Bibel (v)erklärt wird.


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11.03.2022 um 00:39
@Libertin
Aber die Bibel hat doch einiges an Versen wo man die Schlussfolgerung ziehen könnte, dass Gott zb. allmächtig sein soll.
Neben dem was ich reingepostet habe war ich ehrlich gesagt zu faul da bissi mehr zu posten usw. da ich am Handy war und auch nicht zuhause :D

Revelation 1:8
“I am the Alpha and the Omega,” says the Lord God, “who is and who was and who is to come, the Almighty.”
Interessant finde ich auch das Thema Sklaverei bzgl. der Bibel und des Christentums. Kontroverses Thema wie immer und eine weitere gute Angriffsfläche für uns böse "worshippers of idolatry" und Atheisten und das zurecht. Für ein "heiliges" Buch was der absoluten Wahrheit entsprechen soll kann und wie ich finde sollte man auch extreme Erwartungen haben in dem Sinne, dass ein einziger Fehler schon ausreicht um das Buch komplett auseinanderzunehmen und ins Abseits zu stellen. Und ich war übrigens auch in meiner letzten Phase als Christ ablehnend der Bibel gegenüber, ich habe sie schlicht als korrumpiert verworfen. Nicht allzu lange später konvertierte ich dann aber auch.


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11.03.2022 um 01:30
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Letzteres halte ich für Einbildung bzw. Halluzinationen. An alles andere glaube ich überhaupt nicht.
Hm...
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wenn diese Anleitungen funktionieren, kann man das sicher auch beweisen. Schwindler, die solche paranormalen Kräfte vortäuschen, gibt es natürlich in jedem Land.
So einfach ist das nicht. Das ist ein ganz typisches Argument. Es gibt dafür auch Erklärungen, warum das nicht so einfach möglich ist und sich solche Dinge den gängigen Mess- und Forschungsmethoden entziehen. Das Problem ist, wenn jemand bereits die Möglichkeit pauschal ablehnt, was nutzt dann eine Erklärung, die sich auf Gesetzmäßigkeiten bezieht, die noch viel weniger beweisbar, nachweisbar sind?

Einfaches Beispiel: Geister entziehen sich der Beweisbarkeit, weil sie es eben so wollen. Sie sind lebendig, intelligent und wieso sollten sie sich outen? Wenn Wissenschaftler dann mit ihren Geräten und Apparaturen und sonstigen Instrumenten und Hilfsmitteln ankommen, wie zB Kameras, Mikrofone etc.. dann lachen die sich schlapp. Sie sehen doch alles, verstehen alles. Wenn man nach ihnen forscht, tun sie einfach nichts. Vielleicht schauen sie zu oder machen solange einen Ausflug. Vielleicht haben sie auch Lust, die Wissenschaftler ein wenig zu nerven und verarschen? Ich meine - ist das nicht logisch, dass Geister sich jeder Messung entziehen können müssten? Und wenn ein Geist das will, das man ihn erkennt, dann ist das auch ein Klacks. Es geschieht eben das, was sie wollen. Sie sind überlegen, sie sind unsichtbar und unangreifbar.

Insofern kann man nach Geistern suchen, bis man schwarz wird. Man wird niemals einen Nachweis finden, wenn die das nicht wollen. Selbst wenn die Messgeräte dazu in der Lage sind, sie zu erfassen.

Was hältst Du von solchen Argumenten? Sind sie nicht irgendwie logisch?
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wenn diese Anleitungen funktionieren, kann man das sicher auch beweisen. Schwindler, die solche paranormalen Kräfte vortäuschen, gibt es natürlich in jedem Land.
Ein Siddhi zu entwicklen, dauert vielleicht 10, 20, 50 Jahre. Und viele schaffen es nicht, weil sie nicht die nötige Disziplin aufbringen. Normalerweise haben solche Menschen kein Bedürfnis danach, ihre Siddhis unter Beweis zu stellen. Warum sollten sie das tun? Manche aber stellen das zur Schau. Vielleicht wird darüber berichtet oder es gibt sogar Aufnahmen. Nur das juckt niemanden. Denn das entspricht ja nicht wissenschaftlichen Bedingungen.

Und es gibt einen anderen Aspekt. Vielleicht sollen die Menschen garnicht wissen, dass solche Dinge möglich sind? Vielleicht wollen die Geister das nicht, dass der Mensch sich über sein tierisches Bewußtsein erhebt.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ich bin kein Neurologe, gehe aber davon aus, dass niemals alle Hirnzellen außer dem Stammhirn abgeschaltet werden können. Man weiß aber heute, dass viele Nervenzellen auch dann aktiv sind, wenn sie gar nicht selbst aktiviert wurden. Deshalb können zum Beispiel Versuchspersonen, denen zu Versuchszwecke alle äußeren Reize entzogen sind, in der totalen Dunkelheit Dinge sehen, die überhaupt nicht da sind.
Der Fall Alexander Eben war sehr sehr außergewöhnlich und speziell. Zufälligerweise habe ich das Ebook und kann die Stellen zitieren. Dann urteile selbst.
Ich bin Neurochirurg. Mein Studium an der University of North Carolina, Chapel Hill, habe ich 1976 mit Chemie als Hauptfach abgeschlossen. Meinen Doktortitel bekam ich 1980 an der Medizinischen Hochschule der Duke University. Während meines elfjährigen Medizinstudiums mit Facharztausbildung im Universitätsklinikum von Duke sowie im Massachusetts General Hospital und in Harvard spezialisierte ich mich auf Neuroendokrinologie, die sich mit der Verknüpfung von Nervensystem und endokrinem System befasst.
In jenen Jahren habe ich außerdem als Autor oder Koautor mehr als 150 Buchbeiträge und Artikel in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht und meine Forschungsergebnisse auf mehr als zweihundert Medizinkongressen in der ganzen Welt präsentiert. Kurz: Ich hatte mich ganz der Wissenschaft verschrieben. Es war meine Berufung, Menschen mit den Mitteln der modernen Medizin zu helfen, sie zu heilen und mehr darüber zu erfahren, wie der menschliche Körper und das Gehirn arbeiten. Ich pries mich unermesslich glücklich, diese Berufung gefunden zu haben.
Doch am 10. November 2008 – ich war damals 54 Jahre alt – schien mein Glück zu Ende zu gehen. Ich bekam eine seltene Krankheit und fiel sieben Tage lang ins Koma. In dieser Zeit war mein gesamter Neokortex – die Hirnrinde, also jener Teil des Gehirns, der uns zu Menschen macht – stillgelegt. Außer Betrieb. Im Prinzip nicht mehr vor handen. Wenn Ihr Gehirn nicht mehr da ist, sind auch Sie nicht mehr da. Als Neurochirurg habe ich im Laufe der Jahre viele Geschichten von Menschen gehört, die Seltsames erlebt haben, in der Regel nach einem Herzstillstand; Geschichten von Reisen durch geheimnisvolle, wunderbare Landschaften, von Gesprächen mit verstorbenen Verwandten – sogar von Begegnungen mit Gott selbst. Wunderbare Sachen, keine Frage. Aber meiner Meinung nach war all das reine Fantasie. Was rief die jenseitigen Erfahrungen hervor, von denen solche Leute so oft berichteten? Ich behauptete nicht, es zu wissen, aber was ich wusste, war, dass sie auf dem basieren, was sich im Gehirn abspielt. Und das gilt für das gesamte Bewusstsein. Wenn man kein funktionierendes Gehirn hat, kann man nicht bewusst sein. Das liegt daran, dass das Gehirn die Maschine ist, die das Bewusstsein überhaupt erst erzeugt. Wenn diese Maschine ihre Funktion einstellt, kommt auch das Bewusstsein zum Erliegen. So ungemein kompliziert und mysteriös die tatsächliche Mechanik der im Gehirn ablaufenden Prozesse auch sein mag, im Prinzip ist es einfach: Wenn man den Stecker zieht, geht der Fernseher aus. Die Vorstellung ist zu Ende, wie sehr sie Ihnen auch gefallen haben mag. So oder ähnlich hätte ich es Ihnen erklärt, bevor mein eigenes Gehirn abstürzte. Während ich im Koma lag, arbeitete mein Gehirn nicht etwa unzureichend, es arbeitete überhaupt nicht. Mittlerweile glaube ich, dies könnte ein Grund für die Tiefe und Intensität des Nahtoderlebnisses gewesen sein, das ich hatte, während ich im Koma lag. Viele der Nahtoderlebnisse, von denen berichtet wird, passieren, während das Herz des Betreffenden für eine Weile stillsteht. In diesen Fällen ist der Neokortex zeitweise inaktiviert, nimmt aber in der Regel nicht zu viel Schaden, wenn der Durchfluss von sauerstoffreichem Blut durch Herz-Lungen-Reanimation oder Reaktivierung der Herzfunktion innerhalb von etwa vier Minuten wiederhergestellt wird. Aber in meinem Fall war der Neokortex vollständig ausgeschaltet. Ich machte Bekanntschaft mit der Realität einer Bewusstseinswelt, die völlig frei von den Beschränkungen meines physischen Gehirns existierte. Ich erlebte regelrecht einen ganzen Ansturm von Nahtoderlebnissen. Als praktizierender Neurochirurg, der jahrzehntelang geforscht und praktisch im Operationssaal gearbeitet hat, bin ich in einer überdurchschnittlich guten Position, um nicht nur die Realität zu beurteilen, sondern auch die Tragweite dessen, was mir passiert ist. Diese Tragweite ist so gewaltig, dass es sich nicht beschreiben lässt. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass der Tod des Körpers und des Gehirns nicht das Ende des Bewusstseins ist – dass die menschliche Erfahrung über das Grab hinausgeht.
Seite 119:
Am besten lässt sich dieser Teil meines Erlebnisses vielleicht so formulieren, dass ich einen Vorgeschmack auf eine andere, größere Art von Wissen bekam – in Form eines Wissens, zu dem, wie ich glaube, in Zukunft sehr viel mehr Menschen Zugang haben werden. Dieses Wissen jetzt weiterzugeben fühlt sich jedoch etwa so an, als sei man ein Schimpanse, der einen einzigen Tag lang Mensch geworden ist, um alle Wunder menschlichen Wissens zu erfahren, und der dann zu seinen Schimpansenfreunden zurückkehrt und ihnen verständlich zu machen versucht, wie es war, mehrere romanische Sprachen zu sprechen, diverse Rechenarten zu beherrschen und über das enorme Ausmaß des Universums Bescheid zu wissen.

Dort oben entstand eine Frage in meinem Geist, und gleichzeitig tauchte die Antwort dazu auf, wie eine Blume, die gleich daneben erblüht. Es war fast so, als gäbe es so etwas wie eine Frage ohne eine dazugehörige Antwort gar nicht, genau wie kein physisches Teilchen im Universum wirklich von den anderen getrennt ist. Diese Antworten lauteten auch nicht einfach »ja« oder »nein«. Es waren riesige begriffliche Gebäude, atemberaubende Strukturen aus lebendigen Gedanken, so verwinkelt wie Städte. Konzepte, die so gewaltig waren, dass ich mehrere Leben gebraucht hätte, um mich darin zurechtzufinden, wenn ich auf irdisches Denken beschränkt gewesen wäre. Aber das war ich ja nicht. Ich hatte diese irdische Denkweise abgestreift wie ein Schmetterling, der aus dem Kokon schlüpft.
S.71:

Die Gedanken drangen direkt in mich ein. Aber es waren keine Gedanken, wie wir sie auf der Erde haben. Sie waren nicht vage, immateriell oder abstrakt. Diese Gedanken waren massiv und unmittelbar - heisser als Feuer und nasser als Wasser - und während ich sie empfing, war ich auf der Stelle und ohne jede Anstrengung in der Lage, Konzepte zu begreifen, für deren Verständnis ich in meinem irdischen Leben Jahre gebraucht hätte.

Seite 117:

Um zu verstehen, wie das Gehirn unseren Zugang zum Wissen über die höheren Welten tatsächlich blockieren könnte, müssen wir - zumindest hypothetisch und für den Moment - akzeptieren, dass das Gehirn selbst kein Bewusstsein hervorbringt. Es ist vielmehr eine Art reduzierendes Ventil oder ein Filter, der das grössere, nicht physische Bewusstsein, das wir in den nicht körperlichen Welten besitzen, für die Dauer unseres sterblichen Lebens in seiner Kapazität einschränkt.

Seite 123:

Das Denken zu erleben, das sich ausserhalb des Gehirns abspielt, bedeutet, in eine Welt der unmittelbaren Vebindungen einzutreten, die das gewöhnliche Denken (die Aspekte, die durch das physische Gehirn und die Geschwindigkeit des Lichts eingeschränkt werden) wie einen hoffnungslos schläfrigen und schleppenden Vorgang aussehen lassen.

Seite 161:

Mein Bewusstsein, mein wahres Selbst bahnte sich den Weg zurück in den viel zu engen und einschränkenden Anzug der physischen Existenz mit seinen raum-zeitlichen Grenzen, seinem linearen Denken und seiner Beschränkung auf die verbale Kommunikation - Dinge, die ich bis vor einer Woche für den einzigen Existenzmodus gehalten hatte, die sich jetzt aber als ausserordentlich sperrige Einrichtung erwiesen.

Seite 176:

Das Ultra-Reale

Man kann sich auf zwei Arten irren. Indem man glaubt, was nicht wahr ist. Oder indem man sich weigert zu glauben, was wahr ist. Søren Kierkegaard (1813–1855)

In allen meinen Niederschriften tauchte ein Wort immer und immer wieder auf: real. Vor meinem Koma war mir nie aufgefallen, wie trügerisch dieses Wort sein kann. Sowohl an der Medizinischen Hochschule als auch in der Schule des gesunden Menschenverstands, die man Leben nennt, war mir beigebracht worden, dass etwas entweder real ist (ein Autounfall, ein Football-Spiel, ein belegtes Brot auf dem Tisch vor einem) oder eben nicht. In meinen Jahren als Neurochirurg war ich vielen Menschen begegnet, die an Halluzinationen litten. Ich glaubte zu wissen, wie absolut erschreckend nicht reale Phänomene für diejenigen sein können, die sie erleben. Und in den wenigen Tagen meiner ICU-Psychose hatte ich selbst Gelegenheit, ein paar beeindruckend realistische Albträume zu erleben. Sobald sie jedoch vorüber waren, erkannte ich diese Albträume sehr schnell als die Wahnvorstellungen, die sie waren: vom Gehirn, das sich alle Mühe gab, seine Funktion wieder aufzunehmen, durch Verschaltungen erzeugte neuronale Trugbilder. Während ich im Koma lag, hatte mein Gehirn aber nicht nur unzureichend gearbeitet. Es hatte überhaupt nicht gearbeitet. Der Teil meines Gehirns, der, wie ich in den Jahren an der Medizinischen Hochschule gelernt hatte, für den inneren Aufbau der Welt verantwortlich war, in der ich lebte und mich bewegte, und dafür, dass ich die Rohdaten, die über meine Sinnesorgane hereinkamen, zu einem sinnvollen Universum zusammensetzen konnte, dieser Teil meines Gehirns war am Ende. Und dennoch war ich am Leben und bei Bewusstsein, wirklich bei Bewusstsein in einem Universum, das vor allem von Liebe, Bewusstheit und Realität geprägt war. (Da war es wieder, dieses Wort.) Diese Tatsache war für mich einfach unbestreitbar. Ich wusste es so unzweifelhaft, dass es wehtat. Was ich erlebt hatte, war realer als das Haus, in dem ich saß, oder die Holzscheite, die im Kamin brannten. Doch das medizinisch-wissenschaftlich geprägte Weltbild, für dessen Erwerb ich viele Jahre gebraucht hatte, ließ keinen Platz für diese Realität. Wie konnte ich genug Raum schaffen, sodass diese beiden Realitäten koexistieren konnten?
Seite 201:

Das Rätsel des Bewusstseins

Wer ein wirklicher Sucher nach der Wahrheit werden will, muss mindestens einmal im Leben möglichst alles angezweifelt haben. René Descartes (1596–1650)

Es dauerte etwa zwei Monate, bis die ganze Fülle meines neurologischen Wissens zu mir zurückgekehrt war. Lassen wir im Moment mal die eigentlich rätselhafte Tatsache beiseite, dass dieses Wissen überhaupt zurückgekehrt ist (es gibt nach wie vor keinen medizinischen Präzedenzfall für meinen, bei dem ein Gehirn nach einem derart heftigen Langzeitangriff gramnegativer Bakterien wie E. coli seine kompletten Fähigkeiten auch nur annähernd wiedererhalten hat). Nachdem es jedenfalls zurückgekehrt war, hatte ich weiterhin mit der Tatsache zu kämpfen, dass alles, was ich in den vier Jahrzehnten meines Studiums und meiner Arbeiten über das menschliche Gehirn, das Universum und darüber, was die Realität ausmacht, gelernt hatte, im Widerspruch zu meinen Erlebnissen während meines siebentägigen Komas stand.

Als ich in mein Koma fiel, war ich ein ganz und gar weltlicher Arzt, der sein gesamtes Berufsleben an einigen der renommiertesten Forschungsinstitutionen der Welt verbracht und dort versucht hatte, den Zusammenhang zwischen dem menschlichen Gehirn und dem Bewusstsein zu verstehen. Es war nicht etwa so, dass ich nicht an das Bewusstsein glaubte. Ich war mir einfach nur mehr als andere Menschen der überwältigenden mechanischen Unwahrscheinlichkeit bewusst, dass es unabhängig vom Gehirn existiert. In den 1920er-Jahren machte der Physiker Werner Heisenberg (und andere Begründer der Quantenmechanik) eine Entdeckung, die so seltsam ist, dass sich die Welt immer noch nicht so recht damit abgefunden hat. Bei der Beobachtung subatomarer Phänomene ist es unmöglich, den Beobachter (das heißt, den Wissenschaftler, der das Experiment macht) vollständig vom Beobachteten zu trennen. Im Alltag übersieht man diese Tatsache allerdings leicht.

Wir sehen das Universum als einen Ort voller einzelner Objekte (Tische und Stühle, Menschen und Planeten), die gelegentlich miteinander interagieren, aber dennoch im Wesentlichen voneinander getrennt bleiben. Auf der subatomaren Ebene erweist sich die Vorstellung der Getrenntheit der Objekte jedoch als vollkommene Illusion. Auf der Ebene winzigster Teilchen ist jedes Objekt des physischen Universums eng mit jedem anderen Objekt verbunden. In Wirklichkeit gibt es überhaupt keine »Objekte« in der Welt, sondern nur energetische Schwingungen und Beziehungen. Was das bedeutet, sollte eigentlich offensichtlich sein, ist es für viele aber nicht.

Es ist unmöglich, die innerste Realität des Universums zu erforschen, ohne sein Bewusstsein einzusetzen. Das Bewusstsein ist nicht nur alles andere als ein unwichtiges Nebenprodukt körperlicher Prozesse, wie ich vor meinem Erlebnis gedacht hatte, es ist auch sehr real, und zwar sehr viel realer als der Rest der physischen Existenz und höchstwahrscheinlich die Basis von allem. Aber keine dieser beiden Einsichten wird wirklich in das Bild der Wissenschaft von der Realität integriert. Viele Wissenschaftler versuchen es, aber bisher gibt es keine einheitliche »Theorie von allem« (TOE, Theory of Everything), welche die Gesetze der Quantenmechanik so mit denen der Relativitätstheorie vereinbaren kann, dass allmählich auch das Bewusstsein integriert wird.

Alle Objekte im physischen Universum bestehen aus Atomen. Atome wiederum bestehen aus Teilchen (wie Physiker ebenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts herausgefunden haben): Protonen, Elektronen und Neutronen. Und diese Teilchen bestehen aus … Nun, ehrlich gesagt wissen das die Physiker auch nicht so genau. Aber eines wissen wir über die Teilchen, nämlich dass jedes einzelne davon mit jedem anderen im Universum verbunden ist. Sie sind auf der tiefsten Ebene alle miteinander verbunden. Vor meinem Erlebnis dort draußen wusste ich zwar generell etwas über all diese modernen wissenschaftlichen Konzepte, aber sie waren weit von mir entfernt. In der Welt, in der ich lebte und mich bewegte – der Welt der Autos und Häuser, der Operationstische und der Patienten, denen es gut oder weniger gut ging, was teilweise auch davon abhängig war, wie erfolgreich ich sie operiert hatte –, waren diese Gegebenheiten der subatomaren Physik nicht sonderlich präsent. Sie mochten wohl wahr sein, aber sie hatten nichts mit meinem Alltag zu tun.

Doch als ich meinen physischen Körper hinter mir ließ, erlebte ich diese Fakten unmittelbar, und ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass ich, während ich im Übergangsbereich und im Zentrum war, tatsächlich »wissenschaftlich arbeitete«, auch wenn ich zu der Zeit den Begriff nicht einmal kannte. Es war eine Wissenschaft, die sich auf das wahrste und anspruchsvollste Werkzeug für die wissenschaftliche Forschung stützte, das uns zur Verfügung steht: das Bewusstsein selbst. Je eingehender ich mich damit beschäftigte, desto mehr war ich davon überzeugt, dass meine Entdeckung nicht einfach nur interessant oder dramatisch war. Sie war wissenschaftlich.

Je nachdem, mit wem man sich unterhält, ist Bewusstsein für die wissenschaftliche Forschung entweder das größte Rätsel oder absolut uninteressant. Erstaunlich ist, wie viele Wissenschaftler es für Letzteres halten. Für viele – vielleicht die meisten – Wissenschaftler ist Bewusstsein nichts, worüber man sich Gedanken machen müsste, weil es ihrer Ansicht nach nur ein Nebenprodukt körperlicher Prozesse ist. Viele Wissenschaftler gehen sogar noch weiter und sagen, Bewusstsein sei nicht nur ein zweitrangiges Problem, sondern zudem nicht einmal real. Viele Wortführer der neurowissenschaftlichen Bewusstseinsforschung und der Philosophie des Geistes würden jedoch um Differenzierung bitten. In den letzten paar Jahrzehnten haben sie begonnen, das »schwierige Problem des Bewusstseins« zu erkennen. Obwohl sich die Idee seit Jahrzehnten herauskristallisiert hatte, war es David Chalmers, der sie in seinem 1996 veröffentlichten, brillanten Buch “The Conscious Mind“ formulierte.
Das schwierige Problem betrifft die Existenz der bewussten Erfahrung und kann in folgenden Fragen zusammengefasst werden: Wie entsteht Bewusstsein durch die Funktionsweise des menschlichen Gehirns? In welcher Beziehung steht es zu dem Verhalten, mit dem es einhergeht? In welchem Verhältnis steht die wahrgenommene zur realen Welt? Das von Chalmers definierte »schwierige Problem« ist so schwer zu lösen, dass manche Denker gesagt haben, die Antwort liege ganz und gar außerhalb dessen, was die »Wissenschaft« leisten kann. Doch dass es außerhalb der Grenzen der gegenwärtigen Wissenschaft liegt, schmälert das Phänomen des Bewusstseins in keiner Weise, sondern liefert vielmehr einen Hinweis auf seine unermesslich tief gehende Rolle im Universum.

Die Vorherrschaft der ausschließlich auf dem physischen Bereich basierenden wissenschaftlichen Methoden während der letzten vierhundert Jahre stellt ein großes Problem für uns dar. Wir haben den Kontakt zu dem tiefen Mysterium im Zentrum unserer Existenz verloren: unserem Bewusstsein. Es war (unter verschiedenen Namen und in Form von verschiedenen Weltbildern zum Ausdruck gebracht) in den vormodernen Religionen wohlbekannt und wurde von ihnen gehütet, ist jedoch in unserer säkularen westlichen Kultur in dem Maße verlorengegangen, in dem wir uns von der Macht der modernen Wissenschaft und Technik haben fesseln lassen. Für all die Erfolge der westlichen Zivilisation hat die Welt einen hohen Preis bezahlt, und zwar im Hinblick auf die wichtigste Komponente unserer Existenz: unsere menschliche Seele. Die Schattenseite der Hochtechnologie – moderne Kriegführung, gedankenloser Mord und Selbstmord, Verfall der Innenstädte, ökologische Schäden, katastrophaler Klimawandel, Polarisierung der wirtschaftlichen Ressourcen – ist schlimm genug. Doch was noch viel schlimmer ist: Unsere Konzentration auf den exponentiellen Fortschritt in Wissenschaft und Technologie hat vielen von uns relativ viel Lebenssinn und Freude geraubt und auch das Wissen darüber, wie unser Leben bis in alle Ewigkeit in den großen Plan der Existenz eingebunden ist.

Fragen zur Seele, zum Leben nach dem Tod, zur Reinkarnation, zu Gott und dem Himmel sind mit den Mitteln der konventionellen Wissenschaft schwer zu beantworten, was dann so gedeutet wurde, dass all das möglicherweise gar nicht existiert. Desgleichen entzogen sich erweiterte Bewusstseinsphänomene wie Remote Viewing, außersinnliche Wahrnehmung, Psychokinese, Hellsichtigkeit, Telepathie und Vorauswissen hartnäckig einem auf »standardmäßigen« wissenschaftlichen Untersuchungen basierenden Verständnis. Vor meinem Koma zweifelte ich vor allem deshalb an ihrer Richtigkeit, weil ich sie noch nie auf einer tieferen Ebene erfahren hatte und weil sie nicht ohne Weiteres mit meiner vereinfachenden wissenschaftlichen Sicht der Welt in Einklang gebracht werden konnten. Ebenso wie viele andere wissenschaftliche Skeptiker weigerte ich mich sogar, mir die Daten genauer anzuschauen, die für Fragen zu diesen Phänomenen relevant waren. Ich fällte vorschnelle Urteile über diese Daten und diejenigen, die sie zur Verfügung stellten, weil meine eingeschränkte Sichtweise es mir nicht erlaubte, mir auch nur eine vage Vorstellung davon zu machen, wie solche Dinge tatsächlich geschehen können. Diejenigen, die behaupten, es gäbe keine Beweise für Phänomene, die auf ein erweitertes Bewusstsein hinweisen, obwohl es überwältigende Belege dafür gibt, sind willentlich unwissend. Sie glauben, dass sie die Wahrheit kennen, ohne sich die Fakten anschauen zu müssen.

Denjenigen, die immer noch in der Falle des wissenschaftlichen Skeptizismus sitzen, empfehle ich das 2007 veröffentlichte Buch “Irreducible Mind. Toward a Psychology for the 21st Century .“ Diese schlüssige wissenschaftliche Analyse erbringt überzeugend den Beweis für ein außerkörperliches Bewusstsein. “Irreducible Mind“ ist das bahnbrechende Werk einer hoch angesehenen Forschergruppe des Fachbereichs für Wahrnehmungsstudien an der University of Virginia. Die Autoren bieten einen erschöpfenden Überblick über die relevanten Daten, und die Schlussfolgerungen daraus sind unumgänglich: Diese Phänomene sind real, und wir müssen versuchen, sie in ihrem Wesen zu verstehen, wenn wir die Realität unserer Existenz begreifen wollen.

Wir wurden dazu verführt anzunehmen, dass sich die wissenschaftliche Weltsicht mit Riesenschritten auf eine Art Weltformel zubewegt, die erwähnte »Theorie von allem«, die, wie es scheint, nicht viel Raum für unsere Seele, den Geist, den Himmel oder Gott lässt. Meine Reise tief ins Koma – heraus aus dieser kleinen physischen Welt und hinein in die erhabenste Wohnstätte des allmächtigen Schöpfers – offenbarte mir die unbeschreiblich große Kluft zwischen unserem menschlichen Wissen und dem Ehrfurcht einflößenden Reich Gottes. Jeder von uns ist mit dem Bewusstsein besser vertraut als mit allem anderen, doch wenn es um wirkliches Verständnis geht, wissen wir sehr viel mehr über den Rest des Universums als über den Mechanismus des Bewusstseins. Es ist uns so nah, dass es sich fast für immer unserem Verständnis entzieht. Es gibt nichts an der Physik der materiellen Welt (Quarks, Elektronen, Photonen, Atome etc.) und speziell an der komplizierten Struktur des Gehirns, was uns auch nur den kleinsten Hinweis auf den Mechanismus des Bewusstseins geben könnte.

Genau dieses tiefe Mysterium unserer bewussten Existenz ist eben der wichtigste Hinweis auf die Realität des spirituellen Bereichs. Dies ist, wie sich gezeigt hat, eine zu rätselhafte Offenbarung, als dass Physiker oder Neurowissenschaftler damit umgehen könnten, und deshalb ist uns die enge Verbindung zwischen Bewusstsein und Quantenmechanik – und damit der physischen Realität – bisher verborgen geblieben. Um das Universum wirklich auf einer tieferen Ebene erforschen zu können, müssen wir anerkennen, dass das Bewusstsein beim Ausmalen der Realität eine entscheidende Rolle spielt. Experimente auf dem Gebiet der Quantenmechanik schockierten deren geniale Väter, von denen sich viele (Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli, Niels Bohr, Erwin Schrödinger, Sir James Jeans, um nur einige zu nennen) auf der Suche nach Antworten der mystischen Weltsicht zuwandten. Sie erkannten, dass es unmöglich ist, den Forscher von seinem Experiment zu trennen und die Realität ohne Bewusstsein zu erklären.

Was ich dort draußen entdeckt habe, ist die unbeschreibliche Grenzenlosigkeit und Komplexität des Universums sowie die Tatsache, dass das Bewusstsein die Basis von allem ist, was existiert. Ich war so vollkommen damit verbunden, dass es oft keinen wirklichen Unterschied zwischen »mir« und der Welt gab, durch die ich mich bewegte. Wenn ich dies alles zusammenfassen müsste, würde ich erstens sagen, dass das Universum viel größer ist, als es uns vorkommt, wenn wir uns nur seine auf den ersten Blick sichtbaren Teile anschauen. (Das ist eigentlich keine besonders bahnbrechende Einsicht, denn die konventionelle Wissenschaft bestätigt, dass 96 Prozent des Universums aus »dunkler Materie und Energie« bestehen. Worum handelt es sich bei diesen dunklen Gebilden? Das weiß noch niemand. Doch was meine Erfahrung so ungewöhnlich machte, war erstens die aufschreckende Unmittelbarkeit, mit der ich die grundlegende Rolle des Bewusstseins oder Geistes erlebte. Was ich dort oben lernte, war keine Theorie, sondern eine Tatsache – so überwältigend und direkt wie eine arktische Bö, die einem mitten ins Gesicht bläst.)

Zweitens würde ich anführen, dass wir – jeder von uns – auf komplizierte und nicht wieder auflösbare Weise mit dem größeren Universum verbunden sind. Es ist unser wahres Zuhause. Und zu denken, diese physische Welt sei alles, worauf es ankommt, ist etwa so, als sperrte man sich selbst in einen kleinen Schrank und stellte sich vor, es gäbe außerhalb davon nichts anderes.

Und drittens würde ich die entscheidende Macht des Glaubens nennen, die den »Triumph des Geistes über den Körper« erleichtert. Als Medizinstudent war ich oft irritiert über die Macht des Placeboeffekts. Medizinische Studien zur Wirkung von Arzneien müssen daher die etwa 30 Prozent übertreffen, die dem Glauben des Patienten an die Wirksamkeit des ihm verabreichten Medikaments zugeschrieben werden und die auch dann eintritt, wenn es sich dabei um eine völlig unwirksame Substanz handelt. Statt die allem zugrundeliegende Macht des Glaubens und seinen Einfluss auf unsere Gesundheit zu sehen, bewertete die Ärzteschaft das Glas als »halb leer« und den Placeboeffekt eher als Hindernis denn als Beweis für die Wirksamkeit einer Behandlung.

Der Kern des Rätsels der Quantenmechanik liegt in der Falschheit unserer Vorstellung der Lokalität in Raum und Zeit. Der Rest des Universums – das heißt, die überwiegende Mehrheit davon – ist im Weltraum nicht wirklich weit von uns entfernt. Ja, der physische Raum scheint real, aber er ist auch begrenzt. Das physische Universum in seiner gesamten Ausdehnung ist nichts im Vergleich zu dem spirituellen Bereich, aus dem es hervorgegangen ist: dem Reich des Bewusstseins (das manche als »die Lebenskraft« bezeichnen). Dieses andere, weitaus gewaltigere Universum ist überhaupt nicht »weit weg«. Es ist sogar genau hier – genau hier, wo ich bin und diesen Satz tippe, und genau dort, wo Sie jetzt sind und ihn lesen. Es ist nicht körperlich weit weg, sondern es existiert einfach auf einer anderen Frequenz. Es ist genau hier, genau jetzt, aber wir sind uns seiner nicht bewusst, weil wir größtenteils nicht offen sind für die Frequenzen, auf denen es sich manifestiert. Wir leben in den Dimensionen des vertrauten Raums und der vertrauten Zeit, eingeschlossen von den besonderen Beschränkungen unserer Sinnesorgane und unserer Wahrnehmungsstaffelung innerhalb des Spektrums von den subatomaren Quanten bis hinauf zum gesamten Universum.
Quelle:
Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen von Eben Alexander


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Gott - der wahre Sünder?

11.03.2022 um 02:27
Ja, das Thema ist doch komplex.... Ein paar Sätzchen werden dem nicht gerecht. Fandest Du das interessant? Hast Du überhaupt alles gelesen und auch verstanden?
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Davon, dass jemand sagt, dass Gott ihm das wohl als Plus anrechnen wird, habe ich noch nie gehört. Auch nicht von Prominenten, die sich durch Wohltätigkeit eine besonders gute Presse versprechen.
Das ist eine wichtige Lehre in vielen Religionen. Wenn Du etwas für Gott tust, wird er es Dir auch vergelten. Und Gott ist nicht geizig. Er ist so reich, mehr geht nicht. Viele Menschen schuften und betrügen und machen viele schwierige oder schlimme Dinge, um vielleicht ein schönes Haus, ein tolles Auto, eine große Familie und mehr zu bekommen. Bei Gott kann man sich schon mit kleinstem Aufwand einen luxuriösen Aufenthalt in den herrlichsten Palästen und Welten erarbeiten. Schufte einen Tag für Gott und zum Lohn bekommst Du eine herrliche Wohnung mit allem Komfort für ein Jahr + Taschengeld inklusive... Tust Du es aber aus Liebe, ist Gott noch viel glücklicher.. und das kehrt dann vielfach zurück. Und es ist so einfach. Kinderleicht. Nur eine Bedingung muss erfüllt sein: Man muss daran glauben, dass es ihn gibt. Sonst kann man ja auch nichts für ihn tun, geschweige denn ihn lieben. Das ist eben das höchste Privileg des Menschen, dass er nach den Sternen greifen kann... Aber nur solange er ein Mensch ist. Greift er allerdings ins Klo... Wird es dann umso ekliger.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Schließlich soll es ja angeblich eher so sein, dass Gott wegen des freien Willens eben KEINE Ansagen macht, auch wenn der Mensch in Begriff ist, seinem Nächsten schwersten Schaden zuzufügen.
Ja, ok, lassen wir einfach stehen. Trägt zum Thema nichts bei.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ehrlich gesagt, finde ich das auch banal. Auch im übertragenen Sinne, wie es wohl gemeint war.
Tja. Wie ich es gesagt habe. Es ist banal und doch ist es Weisheit, die zu beachten im Leben zwischen Erfolg und Misserfolg, Glück und Unglück entscheidend sein kann.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Sicher. Was Buddha (erst als Erwachsener) erlebt hat, kennt jeder andere Mensch. Aber es gibt ja nicht nur das Negative. Es gibt (für die meisten Menschen) auch Positives wie zum Beispiel Liebe, Freundschaft, Freiheit oder auch nur aktuelle Gesundheit.
Wahre Weisheit bedeutet, die Welt trotz der Täuschungen, Lügen, Illusionen als das zu erkennen, was sie ist: Ein schrecklicher, trostloser, hässlicher Ort, ein Gefängnis, das Tal des Todes, ein Dschungel in der Nacht. Also das wäre zB im Hinduismus und Buddhismus äußerst hohe Weisheit. Ein Mensch mit so einer Haltung, hat erheblich bessere Chancen, die Welt zu überwinden. Wobei sich das jetzt dramatischer anhört, als es dann in der Praxis ist. Man kann das aber auch übertreiben, dann wird es destruktiv. Ist ja immer so.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Viele Leute treibt es aber auch in Depressionen. Das hängt u.a. auch von der Art und Häufigkeit dieser Prügel des Lebens ab.
Ja, ist der Wind zu stark, erstickt er die Flamme. Ist er es nicht, entfacht er sie. Mit einem starken Glauben kann man mit Problemen eher besser umgehen, verkraftet mehr und kann dann auch entsprechend daran wachsen.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Der „normale“ Mensch ist das also gewohnt und findet es normal. Für den erwachsenen Buddha dagegen war es wohl ein Schock. Er hatte ja bis dahin in einer Art Elfenbeinturm gewohnt.
Ja, das wird wohl ein Mega-Schock gewesen sein, der ihn geradewegs in die Erleuchtung katapultiert hat. Ein sanfter aber doch äußerst wirksamer Schock, wenn man so will...
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Natürlich. Aber ein gutes Vorbild zu sein, reicht nicht aus. Man muss auch klarmachen, dass man das Böse nicht duldet. Und zwar deshalb nicht duldet, weil dabei jemand anderer zu Schaden kommen würde. Letzterer Aspekt wird auch in den Reden Jesu viel zu wenig erwähnt; es geht dabei eigentlich immer nur darum, dass Gott verärgert werden könnte.
Ja, das reicht nicht aus. Ja, Du hast so recht: Man muss sich gegen das stellen, was einem nicht gut tut. Das mit dem Schaden an anderen ergibt sich aus der Nächstenliebe und dem Mitgefühl. Beides ist Kernelement der christlichen Lehre aber auch in anderen Religionen von zentraler Bedeutung. Die Gebote halte ich allerdings für eine formelle Sache. Es gibt eben auch spirituelle Gesetze, Verbrechen, Regeln... Alles fällt auf einen selbst zurück, früher oder später, in der ein oder anderen Form, und in der Regel um ein Vielfaches schlimmer, als es eigentlich war.

Ist aber echte Nächstenliebe und echtes Mitgefühl da, kann man anderen kaum noch Schaden zufügen. Die reine Liebe wächst aus der lebendigen Verbindung zu dem, der die Liebe ist. Wer eine starke, liebevolle Verbindung zu Gott hat, der wird automatisch ein guter Mensch sein und Gott sehr gut gefallen.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Und du glaubst, das war früher besser?
Naja, nicht unbedingt. Je nachdem. Aber das Thema lassen wir.


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11.03.2022 um 06:36
..
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Welcher "Gruen" meint mit dem "Wahnsinn der Normalität" das gleiche wie @OpaKlaus mit "Sucht nach Wahnsinn"?
Gibt es zu dem "Gruen" auch eine Quelle?
Hatte ich (mit Leseprobe) verlinkt: Beitrag von MarinaG. (Seite 42)

Das Bucht heißt: Der Wahnsinn der Normalität - Realismus als Krankheit (Eine Theorie zur menschlichen Destruktivität)

..
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Nach meinem Verständnis handelt es sich um die "Entfremdung" des Menschen von sich selbst, mit der Erich Fromm sich beschäftigte und die er auch als solche benannte, oder verstehe ich da was falsch?
Du verstehst es richtig. Indes, Gruen fasst es mAn nach grundsätzlicher als Fromm und ist mir generell sympathischer. Aber vom Prinzip her ist es das Gleiche; ja.

LG Mina


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11.03.2022 um 06:58
..
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:Also brauch ich keine Kompromisse machen und auch kein Blatt vor den Mund nehmen. Das kann Un-Beliebtheit erzeugen.
Ich hatte eigentlich eher den Eindruck, dass das Problem war, dass Du nicht verstanden wurdest. Ich zumindest habe jetzt sehr lange dafür gebraucht und denke mir, dass wir das auch einfacher hätten haben können, Klaus. Babylonisches Sprachgewirr ist in erster Linie zeitraubend. Okay, wie auch immer. Du siehst es also ähnlich wie Gruen und Fromm, da bin ich bei Dir. Nun zu Deinem Reset. Babys kommen als unbeschriebene Blätter zur Welt. Und dann?

LG Mina


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11.03.2022 um 09:39
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:@Heide_witzka mir reichts langsam mit einem Atheisten hier zu streiten.
Ja. deine Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis sind übler als erwartet. Oder, dass darf man bei der Häufung ja nicht aus den Augen verlieren, dir fehlt es an einem Mindestmass an Höflichkeit.
Ich hatte dir ja schon mitgeteilt wo ich stehe.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ich finde mich da am ehesten beim intelligiblen und szientistischen Agnostizismus.
Zitat von OpaKlausOpaKlaus schrieb:Deine Antwort "Menschen sind halt nicht perfekt" soll ausreichen?
Dir wird wahrscheinlich keine Antwort ausreichen die deinen Wahn angemessen (in deinen Augen) widerspiegelt, aber es ist eine Antwort. Damit habe ich mehr Höflichkeit und Fairness aufgebracht als du.
Das mag nicht an deinem Glauben liegen, aber zumindest scheint er dich diese beiden Dinge nicht gelehrt zu haben. Weiss nicht ob du für deinen Glauben hier das beste Zeugnis ablegst.
Ich kann ja verstehen dass du die Diskussion scheust, wahrscheinlich weil deine Ankündigung da nicht greift, aber dann sollte doch zumindest soviel Rückgrat vorhanden sein sein Heil nicht in derart hanebüchenen Ausflüchten zu suchen. :D
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Einfaches Beispiel: Geister entziehen sich der Beweisbarkeit, weil sie es eben so wollen.
Was möchtest du denn hier unter einem Geist verstanden wissen?
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Was hältst Du von solchen Argumenten? Sind sie nicht irgendwie logisch?
Wenn du "logisch" als Übersetzung für "an den Haaren herbeigezogen" verstehst, dann sind sie logisch. Ansonsten nicht.
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:In dieser Zeit war mein gesamter Neokortex – die Hirnrinde, also jener Teil des Gehirns, der uns zu Menschen macht – stillgelegt. Außer Betrieb. Im Prinzip nicht mehr vor handen. Wenn Ihr Gehirn nicht mehr da ist, sind auch Sie nicht mehr da.
Halte ich für Sülz. Der Neocortex war natürlich die gesamte Zeit da und wurde auch durchblutet. Er hatte halt im Koma keinen bewussten Zugriff darauf. Was nicht neu ist
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Während ich im Koma lag, arbeitete mein Gehirn nicht etwa unzureichend, es arbeitete überhaupt nicht.
Wenn das stimmen würde war er hirntot. Etwa eine Woche lang, denn so lange lag er wohl im Koma.

Warum man gerade die Meinungsäusserungen von Menschen hypt, die zur Zeit ihrer "Erfahrungen" in denkbar schlechtem Zustand waren und nur über eingeschränkte Hirnfunktionen verfügten, ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht hat man ja nichts Besseres. :D
Verbreitet sind auch spirituelle Erscheinungen. Diese spiegeln meist die eigenen religiösen Überzeugungen wider: Hindus erscheint häufig der Todesgott Yama, während Christen eher von paradiesischen Begegnungen mit Jesus erzählen – in einigen Fällen aber auch von Furcht einflößenden Höllenfahrten. Nahtoderfahrungen der Kaliai, einer kleinen Volksgruppe auf Papua-Neuguinea, beinhalten gelegentlich sogar Fabriken, Flugzeuge und Autobahnen – ganz im Einklang mit dortigen Jenseitsvorstellungen.
https://www.spektrum.de/news/was-passiert-beim-sterben-wirklich/1426257

Man sieht/erlebt also das was man kennt. Nicht so beeindruckend.
Nimmt man daann noch die Medikamente dazu, die meisten Menschen werden ja medizinisch behandelt, und den Körper, der ja selbst jede Menge "Drogen" herstellen kann, dann lassen sich genügend Erklärungen finden, die ganz ohne unbelegte Entitäten und ihre Wellnessparks auskommen. Wäre nach Ockhams Rasiermesser wohl vorzuziehen.
NDEs lassen sich durch geeignete Stimulation des Schläfenlappens nahezu jederzeit hervorrufen. Auch ein Hinweis darauf dass das Hirn da vielleicht nur ein bekanntes Szenario abspielt.
The temporal lobe is likely to be crucial in NDEs since it is sensitive to anoxia and its stimulation is known to induce hallucinations, memory flashbacks, body distortions and outof-body experiences35'36. The limbic system is also sensitive to anoxia and involved in the organisation of emotions and memory, suggesting a possible link with the life review that sometimes occurs during NDEs. An interesting effect of endorphins is that they lower the seizure threshold in the temporal lobe and limbic system37. So they might produce the same effects as anoxia. One neurobiological model of the NDE is based almost entirely on the notion of abnormal firing in the temporal lobe and associated parts of the brain38. Also research looking for an 'NDE-prone personality' has lead to the conclusion that those most likely to have NDEs may have more unstable temporal lobes and show more 'temporal lobe signs' than others39, though it is not clear how much of this association is a cause or an effect of the NDE.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1295660/pdf/jrsocmed00058-0018.pdf

Man sieht, so eindeutig sind die Indizien nicht @Nobody.121212
Kann man natürlich noch weiter diskutieren, dürfte hier aber OT sein.

Also zurück zu Gott und seinen "Sünden" denn das ist Thema und nicht die "Sünden" der Menschen.


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11.03.2022 um 10:30
@sidnew
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Telefon, Internet, fucking brennender Busch?
Hallo!
Ich war gerade 3 Tage raus und bin grade am Auffrischen.Aber beim Thema brennender Busch, habe ich anderweitig schon darauf hingewiesen, dass man das heute schon mit etwas Holographie kombiniert mit Audio technisch auch schon hinbekommen würde.
Wirselbst) sind auch schon auf dem Weg zu Göttern.

Ich stelle in diesm Zusdammenhang auch immer wieder die Frage, warum bei der Erschaffung von ADAM Lehm genügte, aber bei EVA eine Rippe notwendig war und ein Schlaf(oder vielleicht eine Narkose)?
Vielleicht wegen der DNA von Adam?
caligae168


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11.03.2022 um 10:33
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Vielleicht wegen der DNA von Adam?
Hast du dir auch schon mal die Frage gestellt warum aus der DNA Adams plötzlich eine Frau wurde?


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Gott - der wahre Sünder?

11.03.2022 um 10:44
@Heide_witzka
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Hast du dir auch schon mal die Frage gestellt warum aus der DNA Adams plötzlich eine Frau wurde?
Schon, aber ich bin Physiker und versteh zu wenig von Bio-Chemie.Weist du mehr?
Aber wenn wir schon bei EVA, sind könnten wir mal drauf kommen dass ADAM noch ne Frau vorher hatte, die in der Bibel nicht vorkommt?
Ich bin da dran!

Mann wären wir mal gutes Scheiterhaufen-Futter gewesen.
@caligae168


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Gott - der wahre Sünder?

11.03.2022 um 10:49
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Schon, aber ich bin Physiker und versteh zu wenig von Bio-Chemie.Weist du mehr?
Von einem Satz XY-Chromosome auf einen Satz XX-Chromosome zu kommen? Da hätte die Aliens natürlich was dranstricken können.
Aber brauchen wir die These bei einer doch recht gut belegten Evolutionstheorie?
Zitat von caligae168caligae168 schrieb:Aber wenn wir schon bei EVA, sind könnten wir mal drauf kommen dass ADAM noch ne Frau vorher hatte, die in der Bibel nicht vorkommt?
Ich bin da dran!
Schau mal unter Lilith nach. Die soll in einigen Quellen auch mal zu Adams erster Frau erkoren worden sein.


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