Gott - der wahre Sünder?
17.02.2022 um 14:45AlteTante schrieb:Und was das Thema Feindesliebe betrifft: Von wem wird das denn erwartet? Vom Unterlegenen, der sich ohne Gegenwehr schikanieren lassen soll. Kein Wunder, dass das Römische Reich diese Religon, wenn auch erst nach einiger Zeit, gern aufgegriffen hat.Nee, wird sie eben nicht. Und die Erhebung des Christentums zur römischen Staatsreligion erfolgte auch erst durch einen allmählichen Prozess, dessen Ausgangspunkt sich in der Konstantinischen Wende findet, von der aus durch einen Erlass des damaligen Kaisers Konstantin selbst christliche Gemeinden in Rom nicht mehr blutig verfolgt werden durften und schließlich auch als legitime Glaubensgemeinschaft anerkannt wurden.
Ob die Beweggründe von Konstantin für diesen Schritt damals nun rein glaubenstechnischer oder realpolitischer Natur waren, ist historisch noch bis heute umstritten. Jedenfalls erfolgte der Übergang zur Staatsreligion erst, als der Einfluss der Christen im Römischen Reich auf allen Ebenen immer größer wurde und die heidnischen Kräfte im Reich dieser Entwicklung mit der Zeit dem nichts mehr Nennenswertes entgegensetzen konnten.
Einfach nur damit, daß die Römer das mit der christlichen Feindesliebe und auch der anderen Wange hinhalten so knorke fanden, hatte das jedenfalls nicht wirklich was zu tun, zumal diese zu leben ja in erster Linie von einem selbst erwartet wird und nicht bloß vom unterlegenen Gegner, den überhaupt anzugreifen die Lehre von der Feindesliebe komplett konterkarieren würde.