Im antiken Griechenland gab es auch einen gruseligen Wolfskult:
https://geschichte-wissen.de/blog/die-arkadischen-wolfs-kulte8/"Zeus hatte zum lykaiischen Kult nur eine formelle Verbindung. Zentrales Element des Kultes waren nächtliche Geheimriten, bei denen angeblich menschliches Fleisch verspeist worden ist. Wer von diesem Fleisch aß, konnte sich in einen Wolf verwandeln. Priester, die alle einer Familie angehört haben sollen, vollzogen laut Plato das Ritual alle neun Jahre. Wer sich im Gefolge des Rituals einmal in einen Werwolf verwandelt hatte, konnte seine menschliche Form erst wieder annehmen, wenn er die nächsten neun Jahre keinerlei menschliches Fleisch mehr zu sich nahm.
Der Mythos um Zeus Lykaion ordnet den Kult in einen größeren Zusammenhang ein: Der Legende nach soll Zeus eines Tages auf die Erde gekommen sein, um Gerüchte zu überprüfen, die besagten, dass die Menschen schlecht geworden seien. Lykaon („der Wolfsmann“), König von Arkadien und Sohn des Pelasgos (!), soll Zeus auf die Probe gestellt haben, indem er ihm Fleisch einer getöteten Geisel vorlegte. Nicht nur, dass das Töten einer Geisel schon ein Sakrileg darstellte, das Verzehren von Menschenfleisch war ein noch viel größeres Sakrileg. Als Reaktion darauf zerstörte Zeus das Haus des Lykaon durch einen Blitz, verwandelte den Frevler in einen Wolf, tötete seine 50 Söhne und schickte eine große Flut, in der alle Menschen bis auf Deukalion und seine Frau umkamen („Deukalische Flut“).
In der Nähe eines Zeus-Altars auf dem Lykaion gab es einen verbotenen Bezirk, in dem es angeblich keine Schatten gab – ein weiterer Hinweis auf eine alte Gottheit in Wolfsgestalt, die nur in der Nacht verehrt wurde? Überdies gibt es unterhalb des Lykaios-Gipfels in der Nähe des Zeus-Heiligtums ein Stadion, ein Hippodrom und eine Stoa, die in Verbindung mit dem Kultplatz stehen. Hier wurden sportliche Wettkämpfe abgehalten – laut Plinius d.Ä. die ältesten Spiele Griechenlands überhaupt."