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Ist Religion was schlechtes?

172 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Religion, Islam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Religion was schlechtes?

05.08.2021 um 20:10
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Du behauptest Der liebe Gott sei schlimmer als Satan, hast aber nicht nur von Gott sondern auch vom Satan keine Ahnung.
Warum? Weil ich realistischer das Ganze betrachte als die theistischen Christen die sich ihr gesamtes Weltbild so zusammenreimen wie es ihnen passt, weil sonst könnten sie ja in Existenzkrise verfallen und womöglich haben sie auch Angst von ihrem (Sklaven-)Meister für immer und ewig in die Hölle geschickt zu werden?
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Wo steht denn was in der Bibel über Satan - also wo tatsächlich Satan bei steht?
Revelation 12:9
And the great dragon was thrown down, that ancient serpent, who is called the devil and Satan, the deceiver of the whole world—he was thrown down to the earth, and his angels were thrown down with him.
Ersetze allgemein Lucifer und Satan durch Devil, was im Christentum als dasselbe Synonym verwendet wird und voila, es gibt einiges an Versen die den Teufel erwähnen.


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05.08.2021 um 20:37
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Trickster wie Loki, die für die Tücke des Objekts und Murphys Gesetz stehen, wo alles ganz anders ausgeht als erwartet oder Schabernack um des Schabernacks willen gespielt wird, manchmal mit einer Moral von der Geschicht und manchmal ohne, sind in alten Mythologien nicht so selten, auch schamanische Kulturen in Sibirien oder Amerika kennen solche Figuren.
Ja, es gibt durchaus ähnliche Figuren in anderen Kulturen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Weshalb die Möglichkeit besteht, daß diese Figur unabhängig in einem anderen Kulturkreis entstand (der Urbevölkerung Europas?) und später erst in den Kontext der indogermanischen Sagen (der Einwanderer aus dem Osten) eingefügt wurde.
Wenn dann wurde wieder nur ein Vorläufe Lokis übernommen, in eine Vorläufer Version dessen, was zur nordischen Sagenwelt wurde. Das ist das, was bei dir irgendwie nicht ankommt @T.Rick , die nordische Sagenwelt ist die original nordische Sagenwelt, unabhängig von der kulturhistorischen Entwicklung - die durchaus interessant und erhellend sein kann.
Für einen Gläubigen in der damaligen Zeit, war es völlig unerheblich ob Loki vor hunderten, vielleicht tausenden Jahren einen Vorläufer hatte oder nicht. Er glaubte eben an Loki, wie es seiner Zeit entsprach. Für mich gilt das Gleiche.
Die Idee eines kulturgeschichtlichen Ursprungs sagt nicht, das dieser Ursprung "echter", "wahrer" oder "richtiger" wäre; das dadurch irgendwie die späteren Glaubensinhalte obsolet würden. Überhaupt nicht. Der Gott im Neuen Testament wird auch nicht zu einer Vulkangottheit, selbst wenn Jahwe das in seiner ursprünglichen Form mal gewesen sein mag.


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06.08.2021 um 12:27
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Was macht denn "Satan"? Den Menschen die Willensfreiheit zugestehen, die der gestrenge Gottvater des AT nicht toleriert.
Im Gegenteil @T.Rick Hast du die Frohe Botschaft nicht verstanden - denn überleg doch mal, wovon uns Christus erlöst?
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Darum geht es ja schon in der Geschichte vom Sündenfall, denn erst durch die Fähigkeit zur "Erkenntnis" ist der Weg zum freien Willen da. Gottvater hat lieber vorprogrammierte Roboter aus Fleisch und Blut, die nicht anders können als so zu handeln, wie ihre Marionettenfäden, ihre Programmierung, es zuläßt. Wo ist da jetzt das "Gute" und wo das "Schlechte"?
Das Schlechte oder der schlechte Einfluss oder Anlass war wohl damals im Garten Eden im Zusammenhang mit dem Sündenfall die listige Schlange - das weiß man doch --- und man muss auch den Inhalt der Geschichte nicht verdrehen, um das Schlechte als Gutes erscheinen zu lassen ----> Also nutze man die Fähigkeit zur Erkenntnis und unterscheide Gutes vom Bösen, denn das Schlechte ist wohl sicherlich das, was zum Übel hinführt. Wenn man den Hergang zur Sünde betrachtet, ist es doch nicht Gott oder sonst was, welcher/s zur Sünde verleitet, nö, denn es ist einzig und allein die Schlange, was zur Sünde verführt.
Sicherlich ist auch hier die Schlange eher in symbolischer Natur benutzt, aber bedenke man doch bitte, Frau Torheit ist leidenschaftlich im Verführen. Sie sitzt auf den Höhen, um einzuladen, die des Wegse vorübergehen, die geradehalten ihre Pfade: Wer unerfahren ist, der kehre hier ein! - Wer ohne Verstand ist, zu dem spricht sie: Gestohlenes Wasser ist süß und heimliches Brot schmeckt lieblich.




@paxito
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein. Loki und Thor stehen in keinem brüderlichen Verhältnis (sorry Marvel). Die Geschichte ist eher typisch für Lokis Art zu wirken. Immer wieder bringt er sich selbst in Schwierigkeiten, sorgt dann aber dafür dass die Götter ihre wesentlichen Attribute erhalten. Auf der anderen Seite schafft er aber auch die Vorraussetzung für deren Untergang. Und in allen Fällen agiert er dabei nicht absichtlich. Er ist selbst kein Gott, wurde nicht verehrt, eher eine seltsame Naturgewalt. Er hilft Göttern und Riesen, macht das was ihm gefällt und scheint von nihilistischer Gesinnung.
Sorry - aber klingt das nach Anarchie? Wird er als Rebell oder dergleichen gegen die Götter oder die Natur angesehen?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Er hätte sich auch einfach verwandeln und fortlaufen können. Macht er dauernd, warum hier nicht? Weil die Schaffung dieser sechs Kleinode notwendig ist und durch Loki erfolgen kann.
Warum war die Schaffung notwendiger, als davonzulaufen, um das Weite zu suchen und sich in Sicherheit zu bringen?
Zitat von InfidelInfidel schrieb:Versen die den Teufel erwähnen.
In deinem Beispiel führt er Krieg. Wenn du das gutheißen willst @Infidel dann ist das deine Sache.


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06.08.2021 um 13:41
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Warum war die Schaffung notwendiger, als davonzulaufen, um das Weite zu suchen und sich in Sicherheit zu bringen?
Weil das die literarische Vorgabe war. Damit C passieren kann, müssen erst A und B als Ursachen für C her, denn ohne Ursache keine Wirkung. Findet man in der Literatur ständig. Denn die Kleinode tauchen später in weiteren Geschichten auf, mußten also erst mal irgendwoher kommen. Die Verknüpfung über verschiedene Geschichten mit gemeinsamem Ursprung machte es den damaligen Geschichtenerzählern vermutlich leichter, sich die ganzen Geschichten zu merken, denn niedergeschrieben wurde damals noch nichts.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Also nutze man die Fähigkeit zur Erkenntnis und unterscheide Gutes vom Bösen, denn das Schlechte ist wohl sicherlich das, was zum Übel hinführt. Wenn man den Hergang zur Sünde betrachtet, ist es doch nicht Gott oder sonst was, welcher/s zur Sünde verleitet, nö, denn es ist einzig und allein die Schlange, was zur Sünde verführt.
Was man aber auch als Befreiung verstehen kann, denn ohne Schlange und Apfel und Verführung würden Adam und Eva wahrscheinlich noch heute als gepamperte aber ziemlich verstandbefreite Haustiere im Paradies sitzen, Obst pflücken und die Füße hochlegen. Denn wenn sie nicht gestorben sind ... (wie die alte Endung in Märchen geht)
Übrigens wird der Sündenfall auch gern sexuell gedeutet, die Schlange als unverkennbares Phallussymbol und der Apfel als weibliches Gegenstück, "und sie erkannten daß sie nackt waren" ist ebenso ein Hinweis, weil "einander erkennen" ein verschämter alter Begriff für Sex ist. Mit anderen Worten, die jungen Leute entdeckten die Sexualität und wurden daher aus dem "Paradies der unbefleckten Kindheit" vertrieben.


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06.08.2021 um 13:52
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:In deinem Beispiel führt er Krieg. Wenn du das gutheißen willst @Infidel dann ist das deine Sache.
Nichts was der Gott nicht macht und sogar noch übler ist? Aber Gottes Gräueln sind ja gerechtfertigt...weil er ja perfekt ist :D Oder man sagt einfach das ist missinterpretiert etc., Hauptsache Teufels Versen und co müssen ja so sein wie es dort steht. Sage ich ja, Cherry Picking und Heuchlerei epischer Ausmaßen^^

Der Luzifer ist eindeutig mindestens das geringere Übel neben dem Gott.


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06.08.2021 um 14:17
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Im Gegenteil @T.Rick Hast du die Frohe Botschaft nicht verstanden - denn überleg doch mal, wovon uns Christus erlöst?
T.Rick schrieb:
Jesus wollte seine Zeitgenossen von der Strenge eines unmenschlich gewordenen Religionsgesetzes erlösen. Steinigung für Ehebrecher und so weiter, und dann Jesus, "wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein!" Oder die strikte Trennung von Underdogs wie Zöllnern und anderen "Sündern", zu denen Jesus sich bewußt setzte. Oder die Heuchelei der Geldwechsler im Tempel, die die Gläubigen abzockten. Und auch den hirngespinstigen Rebellionsplänen seiner Zeitgenossen gegen die römische Besatzungsmacht hat er eine klare Absage erteilt, man brauchte nicht viel Hirn um vorauszusagen, wie ein jüdischer Aufstand gegen das römische Imperium ausgehen würde.
Ich vergleiche Jesus gern mit Martin Luther (ohne dessen Antisemitismus), der auch gegen die vermeintlich allmächtige Katholische Kirche seiner Zeit predigte, um die Religion wieder menschenfreundlicher zu machen, weg vom eingefahrenen, geldgeilen und machtbesessenen Establishment.


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06.08.2021 um 14:26
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Sorry - aber klingt das nach Anarchie?
Ja, nicht wahr? Lokis handeln wirkt anarchisch, widersetzt sich allen Regeln und Gesetzen der Menschen, der Götter und der Natur. Aber er steht, am Ende, für eine noch tiefere Gesetzmäßigkeit, eine der selbst die Götter und Riesen unterliegen. Er selbst übrigens auch.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Warum war die Schaffung notwendiger, als davonzulaufen, um das Weite zu suchen und sich in Sicherheit zu bringen?
Loki schafft damit das Werkzeug, mit dem Thor am Ende der Zeit die Midgard Schlange erschlagen kann. Und die Midgardschlange ist selbst wieder ein Kind (im wortwörtlichen Sinn) Lokis. Auch wenn nichts davon absichtlich geschah, nichts davon gewollt war, er weder Thors Hammer erschaffen wollte, noch die Midgardschlange zeugen, so liegt darin eine Notwendigkeit.

Da dich Loki zu faszinieren scheint, ein kurzer Exkurs zu seinem Namen. Seine Bedeutung ist nicht gesichert, aber es gibt Hinweise. Er könnte für Knoten oder Gewirr stehen. In einigen Sagen knüpft er ein Fischernetz, häufig wird er auch mit diesem dargestellt.
Im metaphorischen Sinn ist Loki das Netz, dass sich im Verlauf der Zeit um die Götter (und damit um alles was da ist) legt und zu deren Untergang führt.


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06.08.2021 um 19:08
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Was man aber auch als Befreiung verstehen kann, denn ohne Schlange und Apfel und Verführung würden Adam und Eva wahrscheinlich noch heute als gepamperte aber ziemlich verstandbefreite Haustiere im Paradies sitzen, Obst pflücken und die Füße hochlegen.
So oder so ähnlich wäre es wohl tatsächlich. Aber hast du die Sache nicht zuende gedacht @T.Rick denn wenn man doch durch Gott bzw. Christus berfreit (erlöst) wird, dann drehten wir uns im Kreise, würden wir davon ausgehen, dass von Gott befreit werden müsste. Nö du - des is scho so, dass Gott vom Satan bzw. Satans Machenschaften befreit. Würde es nach Satan gehn, pflückten wir Menschen nicht mal Obst, weil wir diese leckeren Dinger nicht als solches erkennen würden.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Übrigens wird der Sündenfall auch gern sexuell gedeutet, die Schlange als unverkennbares Phallussymbol und der Apfel als weibliches Gegenstück, "und sie erkannten daß sie nackt waren" ist ebenso ein Hinweis, weil "einander erkennen" ein verschämter alter Begriff für Sex ist. Mit anderen Worten, die jungen Leute entdeckten die Sexualität und wurden daher aus dem "Paradies der unbefleckten Kindheit" vertrieben.
Dieser Gedanke mag zwar weit verbreitet sein - wenngleich er auf eine Seite hinkt, wo die Frau als Verführerin gilt und sazusagen mit der Schlange auf gleicher Stufe steht - aber hatten Adam und Eva ja erst nach dem Genuß der Frucht erkannt, dass sie nackt waren ---> Und Adam "erkannte" seine Frau erst nach dem Rauswurf, also nach dem Sündenfall, also kann das Dächtelmächtel mit der Schlange nicht bedeuten, dass sie sich in dieser Art erkannten, wie du eben meintest.
Wenn man zur geistigen Seite, also zum Erkennen, auch eine körperliche Seite annehmen wollte, dann wäre das meiner Meinung nach die Pubertät, welche für sie die Dinge ändert - dadurch dass sie sich als Mann und Frau anders veränderten, erkannten sie, dass sie nackt waren - was aber in erster Linie eigentlich nichts mit dem Sex an sich zu tun hat. Obwohl man diesen Gedanken auch nicht wirklich gelten lassen kann, weil ja die Pubertät ein ganz normaler und natürlicher Vorgang ist. Und außerdem ist die Fortpflanzung ein natürliches Grundprinzip.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Jesus wollte seine Zeitgenossen von der Strenge eines unmenschlich gewordenen Religionsgesetzes erlösen.
Das wollte Er nicht nur, sondern macht Er es auch jetzt noch und wird es weiterhin tun.



@paxito
Zitat von paxitopaxito schrieb:Lokis handeln wirkt anarchisch, widersetzt sich allen Regeln und Gesetzen der Menschen, der Götter und der Natur. Aber er steht, am Ende, für eine noch tiefere Gesetzmäßigkeit, eine der selbst die Götter und Riesen unterliegen. Er selbst übrigens auch.
Was daran soll gut sein, wenn er alle Regeln bricht?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Loki schafft damit das Werkzeug, mit dem Thor am Ende der Zeit die Midgard Schlange erschlagen kann. Und die Midgardschlange ist selbst wieder ein Kind (im wortwörtlichen Sinn) Lokis. Auch wenn nichts davon absichtlich geschah, nichts davon gewollt war, er weder Thors Hammer erschaffen wollte, noch die Midgardschlange zeugen, so liegt darin eine Notwendigkeit.
Dann liegt die Notwendigkeit wohl tatsächlich darin, dass die Geschichten erfunden sind, da sie meiner Auffassung nach keinen sinngemäßen oder vernünftigen Inhalt haben. Sorry - aber die Midgardschlange zu erschlagen und der Grund bzw. Hergang zur Erschaffung des Hammers haben doch absolut keinen Zusammenhang? @paxito

Warum sollte Thor die Midgardschlange erschlagen?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Da dich Loki zu faszinieren scheint, ein kurzer Exkurs zu seinem Namen. Seine Bedeutung ist nicht gesichert, aber es gibt Hinweise. Er könnte für Knoten oder Gewirr stehen. In einigen Sagen knüpft er ein Fischernetz, häufig wird er auch mit diesem dargestellt.
Im metaphorischen Sinn ist Loki das Netz, dass sich im Verlauf der Zeit um die Götter (und damit um alles was da ist) legt und zu deren Untergang führt.
Wie eine Spinne?


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06.08.2021 um 19:53
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:überleg doch mal, wovon uns Christus erlöst?
Ja, wovor eigentlich?

Ich habe das immer so verstanden, dass selbst der gutherzigste, rechtschaffendste Mensch, der hauptsächlich und ohne irgendwelche Hintergedanken um das Wohl seiner Mitmenschen bedacht ist und nie jemandem ein Leid getan hat, ein schlimmer Sünder sein soll, der eigentlich die Hölle verdienen würde und darum ständig um Gnade betteln müsste.

Denn wenn Gott will, wird er irgendeine Kleinigkeit finden, die er diesem Menschen trotzdem vorwerfen kann, um seine Drohungen zu legitimieren. Vielleicht hat dieser Mensch ja an einem Sonntag das Beten vergessen oder bei einem Missgeschick "verdammt!" gesagt. Oder heimlich als Jugendlicher Pornos geguckt. Oder auch nur etwas Falsches gedacht, denn laut Bibel (und laut Jesus) muss man eine Sünde ja nicht einmal begehen, sondern es reicht, sie zu denken, um schuldig zu werden.
Ich vermute ja, dass die Kirche ihre ausgedehnte Sexualmoral deswegen aufgebaut hat, damit es mehr Sünden gibt, für die sich der Gläubige schuldig fühlen kann, auch wenn dadurch überhaupt kein Mensch beeinträchtigt wurde.

Es werden also unnötige Schuldgefühle geschaffen, von denen der richtige Glaube (eben an Jesus Christus) angeblich erlöst. Beziehungsweise er erlöst von der Angst vor jenseitigen Repressalien wegen irgendwelcher Verfehlungen.

Vielleicht wäre es besser für die Menschheit gewesen, wenn es diese Fixierung auf angebliche Sündhaftigkeit niemals gegeben hätte.


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06.08.2021 um 19:57
@AlteTante
Das Ironische ist ja, dass die ganzen strenggläubigen Christen einer nach dem anderen Heuchler sind. Nicht nur ihr Gott ist fürn Müll, sondern sie selbst wären so einem Gott auch zum Opfer gefallen bei all den Sachen an die sie sich nicht halten können.


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06.08.2021 um 20:01
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ich habe das immer so verstanden, dass selbst der gutherzigste, rechtschaffendste Mensch, der hauptsächlich und ohne irgendwelche Hintergedanken um das Wohl seiner Mitmenschen bedacht ist und nie jemandem ein Leid getan hat, ein schlimmer Sünder sein soll, der eigentlich die Hölle verdienen würde und darum ständig um Gnade betteln müsste.
Mit Dem Christus hat das nichts zu tun @AlteTante Macht ja auch keinen Sinn, dass jemand, welcher keine Sünde begeht, ein Sünder sein soll. - Du merkst schon auch selbst, dass das ein Widerspruch ist?
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Vielleicht wäre es besser für die Menschheit gewesen, wenn es diese Fixierung auf angebliche Sündhaftigkeit niemals gegeben hätte.
Hmm... :ask: Bspw. Drogensüchtige, etwa wie Raucher, wenn aufgehört haben und aber doch mal wieder, reden auch vom Sündigen, was ich so gesehen auch für richtig halte. Weißt du was der "Moloch" bedeutet? Das ist der Abgrund in der Drogensucht.


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06.08.2021 um 20:12
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Macht ja auch keinen Sinn, dass jemand, welcher keine Sünde begeht, ein Sünder sein soll. - Du merkst schon auch selbst, dass das ein Widerspruch ist?
Nein. Ich meinte mit dem Beispielmenschen ja nicht Jesus. Es ging mir eher darum, dass laut christlicher Lehre niemand (außer Jesus natürlich, obwohl er seine Gegner wüst beschimpfte, bei der Tempelreinigung gewalttätig wurde und sogar einen Baum verfluchte) ohne Sünde sein kann und zwangsläufig Gott bzw. Jesus um Gnade anbetteln muss.

Wie kommst du jetzt auf Drogensucht? Themenwechsel?


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06.08.2021 um 20:14
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Was daran soll gut sein, wenn er alle Regeln bricht?
Es ist weder gut, noch böse. Die nordische Sagenwelt ist deutlich weniger dichotomisch als die christlichen Geschichten. Es ist so wie es ist, der natürliche Lauf der Dinge.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Dann liegt die Notwendigkeit wohl tatsächlich darin, dass die Geschichten erfunden sind, da sie meiner Auffassung nach keinen sinngemäßen oder vernünftigen Inhalt haben.
Vielleicht erschließen sie sich dir nicht, weil du etwas bestimmtes darin zu finden versucht.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Sorry - aber die Midgardschlange zu erschlagen und der Grund bzw. Hergang zur Erschaffung des Hammers haben doch absolut keinen Zusammenhang? @paxito
Warum sollte Thor die Midgardschlange erschlagen?
Dahinter steckt die nordische Weltanschauung, der Gedanke das nichts ewig ist. Auch nicht die Götter, die göttliche Ordnung oder unsere Welt.
Das Ende steht bereits fest, es lässt sich nicht aufhalten oder abändern. Denk an die Geschichte um Odins Blick in die Zukunft. Loki ist nur derjenige, der die göttliche Ordnung zu Fall bringt. Er ist aber genauso derjenige, durch den sie überhaupt erst möglich wurde. Er ist weniger Chaos (oder Anarchie) als Entropie.
Am Ende werden alle Götter und Riesen, alle Wesen und alle Schöpfung sterben. So muss es eine Wesen geben, das Thor töten kann (Jörmungandr) aber das gleichzeitig von Thor getötet werden kann (mit Mjölnir). Ganz genauso gibt es ein Wesen das selbst Odin töten wird (der Fenris Wolf, ein weiteres Kind von Loki), das aber auch mit Odin sterben wird (durch den Speer Gungnir, der in der erzählten Geschichte ja ebenfalls vorkommt und wie Mjölnir erst durch Lokis Taten entstand). Es muss so kommen, weil es nur dadurch die jetzige göttliche Ordnung geben kann.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Wie eine Spinne?
Gut erkannt. Im Isländischen werden Spinnen metaphorisch „Loki“ genannt.


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06.08.2021 um 20:19
@paxito
Interessanterweise gibt es in der westafrikanischen Mythologie auch einen Trickster, der eine Art Spinne ist.
Vielleicht gibt es da einen gemeinsamen Ursprung aus der Frühzeit der Menschheit.


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06.08.2021 um 20:31
@AlteTante
Über solange Zeiträume? Eher ähnliche Analogien. So wie sich unabhängig voneinander Gewitter- oder Vulkangötter gebildet haben.


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06.08.2021 um 20:41
@paxito
Dann müssten Spinnen ja in sich etwas Besonderes an sich haben.


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06.08.2021 um 20:44
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Dann müssten Spinnen ja in sich etwas Besonderes an sich haben.
Als Netzeweber, die auf Beute lauern, statt diese aktiv zu jagen, sind sie doch etwas Besonderes? Ich denke die Analogien gründen genau darauf. Der Trickster ist eben jemand der passiv wirkt, der mit Täuschung (Netz) erreicht was er will.


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06.08.2021 um 20:55
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ich meinte mit dem Beispielmenschen ja nicht Jesus. Es ging mir eher darum, dass laut christlicher Lehre niemand (außer Jesus natürlich, obwohl er seine Gegner wüst beschimpfte, bei der Tempelreinigung gewalttätig wurde und sogar einen Baum verfluchte) ohne Sünde sein kann und zwangsläufig Gott bzw. Jesus um Gnade anbetteln muss.
Nun ja - ich bin nicht der Meinung, dass ich um Gnade bitten muss, obwohl ich mir dessen bewußt bin, auch hin und wieder eine Sünde zu begehen. Dem lieben Gott ist das auch bewußt, dass der Mensch nur menschlich sein kann und daher immer wieder mehr oder weniger sündigen wird - daher freut Er sich, wenn man es schafft, weniger zu sündigen und nach Seinem Willen zu leben. Du musst wissen @AlteTante "Sünde" bedeutet "Abstand zu Gott". Also das ganze Bitteln und Betteln nutzt nichts, wenn man weiterhin sündigt und nicht versucht, es besser zu machen, weil sonst der Abstand zu Gott nicht kleiner werden kann.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wie kommst du jetzt auf Drogensucht? Themenwechsel?
Nein, kein Themenwechsel - dieser Begriff "Moloch" kommt in der Bibel vor und ich wollte dir nur an diesem Beispiel aufzeigen, was Sünde bzw. sündhaft zu sein bedeuten kann.



@paxito
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es ist so wie es ist, der natürliche Lauf der Dinge.
Das denke ich weniger, Sorry @paxito Aber wenn mir die Geschichten drum herum sinnfrei erscheinen, kommt es mir auch nicht so vor, als dass es so sein müsse.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Vielleicht erschließen sie sich dir nicht, weil du etwas bestimmtes darin zu finden versucht.
Ja doch absolut - denn ich suche Gott und die Welt und das Leben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dahinter steckt die nordische Weltanschauung, der Gedanke das nichts ewig ist. Auch nicht die Götter, die göttliche Ordnung oder unsere Welt.
Das Ende steht bereits fest, es lässt sich nicht aufhalten oder abändern. Denk an die Geschichte um Odins Blick in die Zukunft. Loki ist nur derjenige, der die göttliche Ordnung zu Fall bringt. Er ist aber genauso derjenige, durch den sie überhaupt erst möglich wurde. Er ist weniger Chaos (oder Anarchie) als Entropie.
Die Alterung bspw. ist ein körperlicher Vorgang, der nicht zu umgehen scheint(e). Trotzdem aber bin ich überzeugt davon, dass man das Altern aufhalten wird, auch wenn es jetzt noch quasi als Naturgesetz gilt. Und wenn das Altern oder die Abnutzung des Körperlichen nicht aufgehalten werden kann, wird trotzdem sagenwirmal menschlicher Geist und oder menschliches Bewußtsein erhalten werden.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Am Ende werden alle Götter und Riesen, alle Wesen und alle Schöpfung sterben. So muss es eine Wesen geben, das Thor töten kann (Jörmungandr) aber das gleichzeitig von Thor getötet werden kann (mit Mjölnir). Ganz genauso gibt es ein Wesen das selbst Odin töten wird (der Fenris Wolf, ein weiteres Kind von Loki), das aber auch mit Odin sterben wird (durch den Speer Gungnir, der in der erzählten Geschichte ja ebenfalls vorkommt und wie Mjölnir erst durch Lokis Taten entstand). Es muss so kommen, weil es nur dadurch die jetzige göttliche Ordnung geben kann.
Mit dem christlichen Gott ist es anders. Kann schon sein, dass die Erde vergeht oder zumindest nicht mehr so ist, wie wir sie kennen, aber wird Gott und das künftige Reich Gottes nie vergehen. Also wäre da doch auch noch ein Grund, sich im Leben anzusträngen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Gut erkannt. Im Isländischen werden Spinnen metaphorisch „Loki“ genannt.
Gibt es dort auch Schlangen und Drachen?


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06.08.2021 um 21:06
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Das denke ich weniger, Sorry @paxito Aber wenn mir die Geschichten drum herum sinnfrei erscheinen, kommt es mir auch nicht so vor, als dass es so sein müsse.
Mag sein, dass du sie sinnfrei findest. Sie sind es aber nicht, ganz einfach. Zum Einen haben sie ja als Sinnstifter gedient, zum Anderen gibt es mehr als genug Menschen, die in diesen Geschichten auch heute noch Sinn entdecken können.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Ja doch absolut - denn ich suche Gott und die Welt und das Leben.
Die Welt und das Leben findest du dort. Den christlichen Gott eher nicht, aber das ist auch wenig überraschend oder?
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Die Alterung bspw. ist ein körperlicher Vorgang, der nicht zu umgehen scheint(e). Trotzdem aber bin ich überzeugt davon, dass man das Altern aufhalten wird, auch wenn es jetzt noch quasi als Naturgesetz gilt. Und wenn das Altern oder die Abnutzung des Körperlichen nicht aufgehalten werden kann, wird trotzdem sagenwirmal menschlicher Geist und oder menschliches Bewußtsein erhalten werden.
Da zeigt sich der fundamentale Unterschied in der Weltanschauung. Selbst wenn das technisch möglich wäre, wäre es für mich überhaupt nicht erstrebenswert. Es ist wider die „Natur“. Ich will weder ewig jung bleiben, noch ein Dasein als Computerprogramm fristen. Wozu auch?
Aber Christen finden die Idee des ewigen Lebens eben sympathisch. Warum auch immer.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Mit dem christlichen Gott ist es anders. Kann schon sein, dass die Erde vergeht oder zumindest nicht mehr so ist, wie wir sie kennen, aber wird Gott und das künftige Reich Gottes nie vergehen. Also wäre da doch auch noch ein Grund, sich im Leben anzusträngen.
Den gibt es auch in der nordischen Weltanschauung. Oder sagen wir richtiger Weise: in meiner.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Gibt es dort auch Schlangen und Drachen?
Hm, Schlangen weiß ich nicht, bestimmt. Und Drachen? Hab ich noch keine in der Realität gesehen.


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06.08.2021 um 21:17
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber Christen finden die Idee des ewigen Lebens eben sympathisch. Warum auch immer.
Kommt es nicht dem Walhalla gleich? Ok sie sind "tot" aber futtern und begießen sich auf ewig ihre Kehlen weiter. :D
Zitat von paxitopaxito schrieb:Den gibt es auch in der nordischen Weltanschauung. Oder sagen wir richtiger Weise: in meiner.
Warum überhaupt eine bestehende Anschauung übernehmen?


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