DyersEve schrieb:Der da wäre?
Na ein Mehrfaches.
Seit wann bittschön entscheidet das eigene Fürplausibelhalten über die Realität? Etwas persönlich für plausibler zu halten als die Alternative des Gegenübers ist ne schlichte Meinung. Ist ja auch toll, daß dies "plausibler" von dem betreffenden User als ein "erscheint mir" angegeben wurde und nicht als ein "es ist". Aber dennoch läufts genau darauf dann doch hinaus, auf ne Tatsache, einen Fakt, etwas Unumstößliches, das die andere Seite nur noch nicht erkannt hat, neben der es keine Alternative gibt.
Dieses Superwesen ist nichts anderes als eine anthropomorphe Projektionsfläche
Ja hat sich was mit "erscheint" und "mir", plötzlöich ist es ein "(Das)ist(so)", und zwar "nichts anderes als".
Hier erstickt atheistische Aufweislogik am atheistischen Glauben.
Oder ein anderes Beispiel, der Klassiker atheistischen Nichtverstehens, der "wer hat denn Gott erschaffen" und Artverwandtes. Es gibt so viele verschiedene Gottesdefinitionen bzw. -Vorstellungen. Aber in der monotheistischen Religiosität gibt es eingewisses Minimum anGemeinsamkeit, an Basis. Darum ging es in diesem Thread im Juli
Es reicht die Minimaldefinition, daß Gott selbst keinen Anfang besitzt, sowie daß er sich nicht in seinem Tun erschöpft (also nicht der Thermodynamik unterliegt). Solch ein Gott wäre durchaus eine Lösung des Ursprungsdilemmas. Weitere spezifizierende Definitionen Gottes, vor allem ein Beschränken auf einen der zahlreichen geglaubten Götter, sind nicht nötig.
Beitrag von perttivalkonen (Seite 147)Kurzzusammenfassung: Alles Seiende in unserem Universum (Multiversum etc. inclusive) ist bedingtes Sein, es hat eine äußere Ursache, die dem Sein vorausging. Spekulationen über die Kosmogonie führen stets nur ins Münchhausen-Trilemma (und die Frage, wer Gott erschaffen habe oder wo sein Bewußtsein herkomme etc, ist nur ein unsinniges Feiern des infiniten Regresses, der keine Lösung ist). Der Uranfang des Universums kann nur von einem Seienden verursacht sein, welches selbst nicht wieder verursacht wurde, also ein unbedingtes Sein. Etwas, das nicht Bestandteil dieses Universums / Multiversums / Omniversums ist. Nicht der Kausalität und nicht der Entropie unterworfen. Seine Eigenschaft ist es also, daß die Frage "woher stammt dann dies" nicht greift.
An diesem Etwas kommt niemand vorbei, ohne im Münchhausentrilemma zu landen. Und genau das ist die (Minimal-)Definition von Gott. Man kann ja gerne Gott ablehnen und nach ner anderen unbedingten Existenz suchen. Aber Gott mit ner Regreß-Frage zu entkräften, das geht ja nu mal gar nicht. Wenn Gott als Anwärter auf diese unbedingte Existenz vorgebracht wird, greift die Regreßfrage nicht. Da haben Atheisten schlicht nicht das Konzept verstanden.
Und ich könnte hier in diesem Forum keinen Atheisten benennen, von dem ich weiß oder vermuten darf, daß ihm der Unsinn dieser Regreßfrage bezüglich Gott klargeworden wäre. Selbst diese meine neuerliche Erklärung wird womöglich bei keinem zu dieser Einsicht führen.