ATGC schrieb:Wobei man hier sagen muss, dass Atheismus kein Glaube ist, sondern schlicht die Abwesenheit des Glaubens an Gott.
Das wäre Agnostizismus. Atheismus ist mehr, nämlich ein Glaube, daß kein Gott sei. Das Nichtinbetrachtziehen Gottes, sobald man von dieser Vorstellung vernommen hat, ist eine Entscheidung. Eine, die Agnostiker gerade nicht treffen. Weswegen es auch nur sehr wenige Agnostiker gibt unter denen, die sich dafür halten. Ein Agnostiker zieht jede Option in Betracht, solange er sie nicht ausschließen kann mit seinem Kenntnisstand.
AtheistIII schrieb:Hab ich irgendwo was von "nicht möglich" geschrieben?
Und wenn Du nur ein "unwahrscheinlich" oder sonsterwas draus ableiten willst, so trägt das nicht. Nicht mal als Entgegnung auf benihispeds vermeintlich "logische" Folgerung. Denn selbst wenn Leben und speziell intelligentes Leben am Ende einer langen Reihe von Entwicklungen steht, ist dessenMöglichkeit in den Anfangsbedingungendes Universums bereits gegeben gewesen.
AtheistIII schrieb: aber ausgehend von den Fakten die wir beobachten können gibt es schlicht keine Grundlage das anzunehmen.
Da isse wieder, die vermeintliche Faktenbasiertheit. Dann zeig mir mal die Faktenlage, die die Entstehung eines Universums / Multiversums / Wasauchimmerversums soweit abdeckt, daß die Annahme eines Schöpfers außen vor bleibt, zumindest mehr als jede Alternative. Außer einem "Ich als AtheistIII halt das für plausibler", außer einem Glaubensbekenntnis also hast Du schlicht gar nichts. Höchstens noch ein "die Wissenschaft wirds in Zukunft schon belegen" odgl.
AtheistIII schrieb:Und wenn man darauf besteht hier einen Gott einzusetzen wäre der logische Schritt zu fragen woher dieser Gott kommt.
Das ist ein typischer atheistischer Irrtum. DIese Frage wäre nur angebracht, wenn Gott für ein Geschöpf gehalten würde. Also für eine bedingte Existenz. Sobald man abereine unbedingte Existenz akzeptiert, sollte einem klar sein, daß die, die von Gott reden, diesen genau für diese halten. Akzeptierst Du hingegen keine unbedingte Existenz, reitest Du Dich eh nur ins Münchhausentrilemma rein.
DyersEve schrieb:Ähm,
Thomas Evangelium Vers 18
Ja eben! Das Thomasevangelium ist keine biblische Schrift. WIe bittschön soll jemand, der ein klein wenig mehr Ahnung als Du hat, darauf kommen, daß Du hier Zirkelschlüsse des Argumentierens mit Bibelzitaten (pro Bibelinhalt) gemeint haben könntest?
Peisithanatos schrieb:Es mag sicher ein komfortabler Weg sein, den Gottesbegriff so abstrakt zu gestalten und ihn somit zu immunisieren.
Du gehst nicht auf mein Argument ein, Du stülpst ihm einfach mal ne Motivation über: "Immunisieren", sodaß Du Dich dem inhaltlich nicht mehr stellen mußt.
Peisithanatos schrieb:Aber warum das Fragezeichen das am Anfang von Allem steht dann überhaupt noch Gott nennen?
Mir egal, ob Du es anders oder gar nicht benennst. Als Glaubender habe ich die Möglichkeit und die Berechtigung, es zu tun. Du hingegen hast nicht mehr die Möglichkeit, dieses Fragezeichen nach innerkosmischen Gesetzmäßigkeiten zu beurteilen, kannst dasalso auch nicht mit "Gott" tun, wenn jemand das Fragezeichen so benennt. Die einzige Frage kann heißen, ob "Gott" wirklich das ist, wofür das Fragezeichen steht. Eine sehr berechtigte Frage. Aber stellt die wer? Nö, Hinzund Kunz kommen immer nur mit der falschen Frage daher, der Regreßfrage.
Peisithanatos schrieb:Je weiter du dich von den traditionellen Gottesvorstellungen entfernst, die von einem personalen, planenden Nous oder Logos ausgehen, um so weniger Sinn macht es dieses Prinzip überhaupt noch mit dem Begriff Gott zu umschreiben.
Viele Gläubige und Theologen haben das Dilemma erkannt, dass einem zu anthropomorphen Gottesbegriff entspringt und Gott quasi entkernt, um ihn in die Moderne zu retten. Man kann auch das Quantenvakuum Gott nennen, oder bis zum "Nichtsgott der Mystiker gehn.
Ja, den Schwachfug hattste schon mal geschrieben. Eine ähnliche Debatte gibt es, sehr am Rand der Theologie, unter einigen wenigen. Und eben auch nur "ähnlich". Denn Gott soll da weder eigenschaftslos noch gar unangreifbar gemacht werden. Vielmehr sind manche Eigenschaften philosophische Eigenschaften, nicht religiöse (Stichwort Gott der Philosophen). Und da gehört eben auch und gerade sowas wie "Allmacht" hinzu. Für solche Aspekte wird nachgedacht unter einigen, ob man sich nicht von diesen Kategorien trennen solle.
Aber Gottes Liebe z.B. ist eine Eigenschaft, die von Anfang an zum Christentum gehört hat und stets zu Gott im Christentum gehören wird, solange es besteht. Um solche Eigenschaften Gottes, die zum Kern der Botschaft gehören, nicht aus philosophischen Überlegungen heraus, um solche Eigenschaften Gottes wird nicht debattiert. Das hast Du ganz gehörig falsch verstanden. Nicht daß mich das wundert; ich bins ja gewöhnt, daß bestimmte Leute gern mal einer Aussage falsche Motivationen überstülpen. Aus ihrer Ahnungslosigkeit heraus oder aus ihrem eigenen Glauben heraus.
Also, komm hier nicht mit sonem Schei* daher, meine Argumentation als Immunisierungsversuch abzutun. Setz Dich inhaltlich mit Argumenten auseinander. Denn selbst ein echter Immunisierungsversuch könnte ein echtes, tragfähiges Argument sein, was Du nicht erkennen kannst, wenn Du nur auf dem Motiv rumreitest, weswegen jemand dieses Argument angebracht hat.