@perttivalkonen Dann eben "Gott erschafft aus nichts". Gott erschafft etwas, ohne dafür irgendein Ausgangsmaterial zu verwenden. Außer natürlich seine Vorstellung von dem zu Erschaffenden. Daß so etwas innerweltlich nicht möglich ist, ist für Gott kein Hinderungsgrund, da er ja außerhalb dieser Schöpfung existiert (er sollte schließlich schon vor der Schöpfung existiert haben, kann also nicht den Regeln dieser Schöpfung unterworfen sein).
Ich muß da immer an einen Romanautor denken. Der kreiert auch eine ganze Welt voller Himmelskörper, Bewohner, Naturgesetze usw. Vorher war da auch nix. Ist zwar ne andere "Realität" als unser 3D-Universum, aber den darin agierenden Figuren ist ihre Welt so real wie uns unsere. Die könnendie ebenso erforschen, Urknall und Evolution entdecken, Energieerhaltungssatz und "von nichts kommt nichts". Und dennoch ändert das nichts an deren "creatio ex nihilo", an deren reiner "Kopfgeburt" durch ihren Autor/Schöpfer.
Also ich möchte hier auch mal einen Anstoß dazugeben.
Um aus nichts "etwas" erschaffen zu können, geht dem "die Vorstellung von dem Erschaffenden" voran.
Um einen Gedanken fassen und begreifen zu können, muss man diesen aber auch definieren und verstehen können.
Wir definieren erstlich durch "das Wort".
Dieses "Wort" kommt in dem Fall von Innen (gedanklich/Vorstellung) nach Außen.
Der Autor kann nichts schöpfen, wenn er nichts benennen und begreifen kann, da ihm ja gerade dieses, einen Ausdruck seiner Vorstellung ermöglicht.
Um etwas erschaffen zu können, muss man auch Wissen, was erschaffen und schöpfen bedeutet.
Also um überhaupt einen Gedanken von erschaffen zu haben, muss dieses Wissen (was überhaupt erschaffen bedeutet) schon "vor-handen" sein.
Sonst würde sich niemand hinstellen und sagen: Ich erschaffe jetzt etwas.
Wieso sollte ein Gottesbeweisaufsteller die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß eine creatio ex nihilo nicht machbar wäre? Und wieso muß in solch einem Falle der Schöpfer dann selbst entstanden sein? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!
Mit jedem einzelnen Wort, definieren wir.
Wir definieren auch ein einzelnes Wort durch und mit einzelnen Wörtern.
Jedes einzelne Wort würde es nicht geben, wenn es "das Wort" an sich nicht geben würde.
Den jedes einzelne Wort ist ein "Bruchteil" von dem "das Wort":
Rechtschreibung
ℹ
Worttrennung: Bruch|teil
Bedeutungsübersicht
ℹ
verhältnismäßig kleiner Teil von etwas
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Also meine ich mal, dass man "bevor man etwas benennen/schöpfen/ausdrücken kann" , "das Wort" zum benennen schon vorhanden sein muss auch wenn man es nicht be-nützt.
Der Makel, den ich in dem kosmologischen Beweis sehe, ist der, daß er zwar eine "äußere Ursache" beweist, doch nichts darüber hergibt, wer oder was diese unverursachte Erstursache, der unbewegte Beweger, der unerschaffene Schöpfer ist. Ein Gott? Der Gott? Etwas anderes, Impersonales?
Wenn "das Wort" der Auslöser wäre, dann müsse es schon davor als ganzes unausgesprochenes vorhanden gewesen sein, noch vor der Schöpfung.
Wenn wir uns unterhalten, dann sprechen/kommunizieren wir mit lauter einzelnen Wörtern.
Was in dem Fall voraussetzt, dass dieses ganze Wort in Einzelteilen vorhanden ist und gerade nicht als Ganzes.
Jetzt sehen wir uns einmal Johannes an:
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Im Anfang (ἀρχή) war das Wort (λόγος)
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
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In dem Fall "war" das Wort bei Gott und "war" auch Gott.
Wieso "war"...
Ja weil es eben in dem Fall nun zerlegt ist.
Nun kommt aber meine Überlegung dazu, dass man nun viele einzelne Wörter hat, diese alle benützen kann, aber nicht jede Kombination der einzelnen Teile "das Ursprüngliche" ergibt.
In dem Fall also einer Lüge entspricht.
Hier bin ich dann auf Jesus Christus gestoßen der sagt:
Denn der Vater richtet niemand; sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben.
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Der Sohn kann "in meiner Sichtweise" Gericht halten, weil er die "wahre" Botschaft ist, er besteht aus allen einzelnen Wörtern und das so, wie sie auch wirklich/richtig aneinander gereiht ge-hören.
"Wie das Puzzle, dass seine Ursprüngliche Gestalt zeigt, wenn man es wieder richtig zusammenfügt."
Ohne den einzelnen Wörtern, konnte er ja nicht "Gott" oder "Vater" benennen und darauf rückschließen, was das Ganze eigentlich ist.
Das kann er eben nur machen, wenn er eine Botschaft aus einzelnen schafft.
Dann kommt man so langsam ins Bilde, es nimmt Form an:
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Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit gesehen,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.
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Ein "aus sich selbst erschaffen" hat mehrere Bedeutungsnuancen. So kneift z.B. im Gilgamesch-Epos eine Gottheit etwas von sich selbst ab und erschafft daraus den Enkidu.
Wie es auch beim Wort der Fall ist und mit seinen Bestandteilen oder "der Menge an Worten, die es in sich trägt" etwas neues schaffen kann. Wie viele neue Geschichten kann man wohl mit 100 Wörtern hervorbringen/schöpfen...
So gab es auch z.B. Mystiker, die diese Art des Aussichselbsterschaffens in etwas vergeistigter Weise bevorzugten, wonach Gott "sich in die Schöpfung hineinbegibt" und sie dadurch erschafft. Die Schöpfung ist ein Teil Gottes. Alles ist in Gott. Usw. Eine solche Art der Erschaffung wäre quasi das gnostische Ausfließen von Emanationen, diesmal aber bis hin zur Schöpfung selbst.
Was auch meiner Meinung nach, eine berechtigte Annahme wäre.
Also zumindest nichts, was völlig unlogisch wäre.
Wenn es also heißt:
Offenbarung 3,14
Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes
Offenbarung 21,6 Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende.
Kolosser 1,15.16
Er ist das Ebenbild Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
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Dann kann er auch nur "das Wort" sein.
"Ich und der Vater sind eins."
Im Anfang (ἀρχή) war das Wort (λόγος)
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
Zumindest ist es meine Sichtweise.