Klar ist was jeder glaubt seine Sache, den Gottesglauben an einen der zigtausenden sich gegenseitig ausschließender Götter
Erst mal, über die Hälfte der Menschheit glaubt an den Gott Abrahams. Das ist definitiv der selbe Gott. Dann glauben selbst mehrere polytheistischen Religionen an einen "Einen", der über und hinter den Göttern steht, Atman bei den Hinduisten etwa. Auch einige neopagane Religionsgemeinschaften hier in Europa verehren hinter ihren germanischen, keltischen, griechischen usw. Göttern einen einzigen. Für den Buddhismus existieren zwar zahlreiche Götter, doch sind diese nicht so wichtig. Was zählt, das ist das "Prinzip", welchem alle und alles unterworfen sind/ist. Reine Poytheisten sind doch argdieMinderheit, womöglich weniger als Atheisten
Und Atheismus gibts auch nicht nur einen, das nebenbei. Der historische Materialismus, der dialektische Materialismus, der existenzialistische, die sind sich alle nicht grün untereinander. Es gibt sogar atheistischen Kreationismus, und noch viele weitere Formen. Und Unterformen. Wenn ich da nur an die vielen verschiedenen Kommunismen denke, die sogar gegeneinander Kriege geführt haben.
Nee Du, das "sich gegenseitig ausschließen", das kannste nicht nur Religionen bzw. Göttern anpappen.
Balthasar70 schrieb: das aber mit den Methoden des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnes und dessen Methoden gleichsetzen zu wollen ist schon verwegen.
Wo tu ich'n sowas bittschön!!!
Nicht daß wissenschaftliche Schulen sichdurchaus so gebärden wie Weltanschauungen incl. Religionen, also Festhalten an Dogmen und Clinch mit anderen Schulen. Die wissenschaftlichen Schulen der Multiregionalentstehung des Homo sapiens und der Out-of-Africa-Hypothese etwa - die waren geradezu berühmtberüchtigt für ihr starres Verharren auf ihrer Grundthese und fürs Ignorieren von Fakten der Gegenseite, vor allem für ihre massiven Verbalattacken auf Tagungen, Konferenzen usw.
Wissenschaftliche Schulen gibt es zahlreiche. Und selbstverständlich sind die an ihre"Glaubenssätze" (Dogmen) gebunden. Einzelne Vertreter einer Schule können wechseln, wie auch Religionsanhänger ihre Religion wechseln können.
Hier aber machen sich Wissenschaftler und Wissenschaften selbst den Religionen gleich, nicht ich mache das.
Was hingegen mein
perttivalkonen schrieb:Andere dagegen werfen Urknall, Quantenfluktuation, CCC-Universum und hastdunichtgesehen ein und halten das für faktische Erklärung, ohne ein bescheidenes "wir wissen es nicht"
betrifft, so sprach ich da nicht von Wissenschaftlern, sondern von Wissenschaftsgläubigen (auch wenn manch Wissenschaftler ein Wissenschaftsgläubiger ist). Ich nenn sie Szientisten, den Glauben Szientismus. Das sind Leute, die glauben, daß Wissenschaft Beweise bringt, Tatsachen erzeugt, alles schon erklären kann, zumindest bald alles erklären wird. Und daß Wissenschaft zeigt, daß es keinen Gott gibt.
Ich sprach da vor allem von Leuten, die sich hier im Forum so äußerten. Zumeist keine Wissenschaftler. Wiewohl gelegentlich auch mal einer darunter ist. Vor ein paar Monaten nannte ein Biologe die Evolution des Lebens einen Fakt, eine Tatsache. Dabei besteht jede wissenschaftliche Theorie aus einem nichtempirischen, unbeweisbaren Erklärelement, mit dessen Hilfe tatsächliche, empirische Phänomene erklärt und sogar vorausgesagt werden können. Selbst Wissenschaftler schießen also mal übers Ziel hinaus. Laien stehenda noch häufiger in der Gefahr. Vor allem und erst recht, wenns um nichtempirische Phänomene oder sonstige Grenzfälle des Erkennens geht. Wie etwa den Urgrund allen (innerweltlichen) Seins. Oder Paralleluniversen. Oder die Begründung für die Wirksamkeit der künftigen TO
RRE, die "theory of
really, really everything".
Persönlich halte ich Sachen wie Urknall und Evolution für Tatsachen. Ist aber nur mein persönlicher Standpunkt (in diesem Sinne durchaus auch: Glaube). Wissenschaftlich gesehen sind es "nur Theorien" - aber viel mehr kann Wissenschaft schon gar nicht mehr aussagen. Wie Indiana Jones schon mal in etwa sagte "Wenn Sie an Wahrheit interessiert sind, die Philosophievorlesung findet am Ende des Flures statt".
Vor allem aber erklärt der Urknall wie gesagt nur das Wie, nicht das Daß oder gar das Warum der Entstehung. Und das wird nun mal leider von "Szientisten" verwechselt.