@Tommy57 Johannes-Evangelium eine Fälschung
Diese Behauptung müsste ein Herr Kubitza erst einmal beweisen, denn behaupten lässt sich viel.
Lieber Tommy57,
Du weißt, dass ich Dir (aus einer Intuition heraus) freundschaftlich zugetan bin. Wenn ich Dir zu erklären versuche, weshalb ich Dich von meinen Fakten überzeugen möchte, dann nur deshalb, weil es mich fast schmerzlich berührt, wenn Menschen, denen ich wohl gesonnen bin, sich den von mir ermittelten Erkenntnissen verschließen. Es ist dies im weitesten Sinne vergleichbar mit dem Gefühl, welches einen Vater bedrückt, wenn sein Sohn sich nicht davon überzeugen lässt, dass der Konsum von Drogen seiner Gesundheit nicht zuträglich ist.
Religion mit Drogen zu vergleichen, mag nicht ganz treffend sein, aber Du wirst nicht abstreiten können, dass der Glaubenswahn mit einer Sucht eben doch irgendwie vergleichbar ist. Wenn ein Mensch sich konsequent weigert, seine Sicht der Dinge zu ändern, obwohl man ihm jede Menge Fakten liefert, die seinen Irrtum belegen, dann ist dies doch irgendwie irritierend und nicht nachzuvollziehen.
Nehmen wir das Beispiel des Autors Kubitza. Er hat in Frankfurt, Tübingen, Bonn und Marburg evangelische Theologie studiert. Während seines Studiums hat er sich besonders intensiv mit dem historischen Jesus befasst und somit theologisch "hinter die Kulissen" geschaut. Dass er aufgrund seiner Tätigkeit im Bereich der neutestamentlichen Bibelforschung Erkenntnisse gewonnen hat, die ihn zu der Erkenntnis brachten, dass das Johannes-Evangelium eine Fälschung ist, kann man nur schwerlich in Zweifel ziehen. Dies auch deshalb, weil nicht nur er, sondern auch etliche katholische Theologen seine Sicht der Dinge teilen. In seinem Buch "Der Jesuswahn" hat er auch darüber berichtet, wie unterschiedlich einige Theologen mit den Forschungsergebnissen umgehen, obwohl sie sich darin einig sind, dass es sich bei Johannes-Evangelium eine dreiste Fälschung handelt.
Halten wir also fest: Dass das Johannes-Evangelium als dreiste Fälschung eingestuft wird, ist unter den christlichen Bibelforschern beider Konfessionen die einhellige Wertung. Du wirst auch keine anderslautende Bewertung von Seiten der evangelischen oder katholischen Kirche feststellen können. Nur im Umgang mit diesen Forschungsergebnissen sind Unterschiede festzustellen, nicht aber mit der Bewertung der Sachlage. So wird z.B. behauptet, dass es sich beim Johannes-Evangelium nicht um historische Tatsachen, sondern nur um Glaubensbekenntnisse handle. Mit anderen Worten: Die Geschichte beruht zwar nicht auf Wahrheit, aber sie soll trotzdem geglaubt werden! Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
Hier nochmals die Wertung von Prof. Dr. Gerd Lüdemann, einem kritischen Theologen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8887672.htmlMir liegt rein gar nichts daran, gläubige Menschen zu missionieren. Davon habe ich rein gar nichts. Ich kann es nur sehr schwer ertragen, wie die Religion dazu missbraucht wird, gutgläubige Menschen mit vollem Wissen zu belügen. Es erfordert allerdings schon große Anstrengungen, sich von Überzeugungen zu verabschieden, die sich als nicht zutreffend erwiesen haben, denn was den Menschen schon von Kindsbeinen an eingetrichtert wurde, lässt sich kaum noch verändern. Ich bin aber der Überzeugung, dass die Abkehr von überlieferten religiösen Mythen und Legenden sich befreiend auf die Menschen auswirkt. Wieder Herr seiner selbst zu sein und über sich selbst frei bestimmen zu können, ist zweifellos ein erstrebenswertes Ziel. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin diesen Weg vor etlichen Jahren gegangen.