Ist die Seele unsterblich?
22.07.2010 um 15:24
Die Unsterblichkeit der Seele
Eine der schlimmsten Irrlehren Babylons, bzw. der katholischen Kirche, ist die von der Unsterblichkeit der Seele. Sie öffnet die falschen Sichtweisen vom Leben nach dem Tode und durchdringt die religiöse Welt mit falschen Ansprüchen und Hoffnungen. Darüber hinaus bietet sie verschiedene Möglichkeiten an, sich die Errettung und Erlösung durch Werksgerechtigkeit selbst verdienen zu können. Der Spiritismus, die Reinkarnation und die Totenbeschwörung (die Verehrung und Befragung von verstorbenen) beruhen alle auf dieser Lehre. Gottes Wort ist in diesem Punkt sehr klar: Weil sie alle in einer falschen Sicht über den Tod gründen, sollte keine dieser Lehren und Praktiken im Volke Gottes geduldet werden.
Der Ursprung von Leben und Tod bleibt für die wissenschaftliche Welt ein Geheimnis, das bestenfalls spekulative Antworten geben kann. Auf der anderen Seite sind die Antworten der Bibel eindeutig, nicht nur in Bezug auf die Entstehung des Lebens, sondern auch auf den Ursprung und den Zustand des Todes. Siehe meinen Artikel: Leben nach dem Tod
In 1. Mose 2,7 ist es der Odem des Lebens (hebräisch: ruach) von Gott, der einen leblosen Gegenstand zum Leben erweckt und ihn in eine lebendige Seele verwandelt. Das hebräische Wort für Seele ist ?nefesch?. Die beiden Begriffe ?ruach? und ?nefesch? wurden oft fälschlicherweise dazu hergenommen, Lehren einfließen zu lassen, die nicht in der Bibel zu finden sind. So wird sowohl das Wort ?Seele? als auch das Wort ?Geist? dazu verwendet, Geistwesen zu bezeichnen, die unabhängig vom Körper existieren können. Tatsächlich lehren heute die meisten Religionen der Welt, dass der Tod der Übergang von einem Stadium des Bewusstseins in ein anderes ist. Sie meinen, dass der physische Mensch dem Tode unterworfen ist, die ?Seele? jedoch weiter lebe und tatsächlich unsterblich sei. Nach dieser Lehre ist die Seele ein eigenständiges Wesen, das im Körper des Lebenden wohnt. Um alles noch verwirrender zu machen, glauben die meisten christlichen Kirchen, dass Tiere keine Seele besitzen; im Gegensatz zur Bibel: ? ? einen Odem ? Und einen Vorzug des Menschen vor dem Vieh gibt es nicht ?? (Prediger 3,19).
In 1700 Texten der Bibel über die Seele und den Geist wird weder die Seele noch der Geist als unsterblich oder ewig bezeichnet. Tatsächlich ist allein Gott unsterblich (1.Tim. 1,17; 6,16). Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele weckt falsche Hoffnungen und vereint die Botschaft des Todes. Darüber hinaus bedarf es weder eines Erlösers, noch des Sühneopfers Jesu Christi, wenn der Mensch nach dem Tod noch weiter lebt, auch wenn dies in einer veränderten Form geschieht.
?Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.? (Prediger 12,7)
Da der ?Tod? das ?nicht leben? meint, heißt das auf den Punkt gebracht, Gott nimmt das Leben (?ruach?, Geist, Odem), das er unter Voraussetzung des Gehorsams gegeben hat, wieder zurück und der Mensch hört auf zu existieren. Es ist das ihm geschenkte Leben, das zu Gott zurückkehrt und nicht eine veränderte Version des Menschen in Form eines Geistwesens. Als Gott sagte, der Mensch müsse sterben (1. Mose 2,17), wenn er gegen seine Forderungen verstoße, meinte er damit, dass der Mensch zu leben aufhören und wieder zu Staub werden würde. Der Tod ist damit kein Bewusstseinszustand, sondern der endgültige Zustand des Nicht-Seins und wird auch in der Bibel als solcher beschrieben:
?Sein Geist geht aus, er (der Körper) kehrt wieder zu seiner Erde: am selben Tag gehen seine Pläne verloren.? (Psalm 146,4) Hervorhebungen zugefügt
?Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen.? (Prediger 9,5)
Die Toten haben kein Bewusstsein. Sie bekommen nicht mit, was auf der Erde geschieht ? sie wissen überhaupt nichts. Der nächste Vers sagt:
?Auch ihr Lieben, auch ihr Hassen, auch ihr Eifern ist längst verloren gegangen.? (Prediger 9,6)
Somit haben sie auch keine Gefühle.
?Die Toten werden dich, Herr, nicht loben, keiner, der hinunterfährt in die Stille.? (Psalm 115,17)
Dieser Zustand des Nicht-Wissens wird in der Bibel mit dem Schlaf verglichen. Hiob sagt dazu:
?? so legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf. Bis der Himmel nicht mehr ist, erwacht er nicht und wird nicht aufgeweckt aus seinem Schlaf.? (Hiob 14,12)
Der Mensch befindet sich bis zur Auferstehung am Ende der Zeit im Todesschlaf. Dann, und nur dann, wird er aufgeweckt und steht aus diesem Schlaf wieder auf. David sagt dazu ?zum Tod entschlafen? (Psalm 13,4).
Die Auferweckung des Lazarus:
Dies veranschaulicht auch die Geschichte von der Auferweckung des Lazarus. Während Jesus mit seinen Jüngern über Lazarus redete, sagte er:
?Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, damit ich ihn auferwecke. Da sprachen die Jünger zu ihm: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er geheilt werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen: sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus gerade heraus: Lazarus ist gestorben ?? (Johannes 11,11-14)
Sowohl das Alte als auch das Neue Testament machen darüber klare Aussagen. Am Ende der Tage wird den Toten bei der Auferstehung das Leben wieder gegeben werden (1.Korinther 15,51-55, Hiob 14,10-15; 19,25; Psalm 17,15; Daniel 12,13) Für die Gerechten und für die Gottlosen wird es jedoch eine getrennte Auferstehung geben:
?Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: Die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts.? (Johannes 5,28.29)
?Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes hervorkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen ?? (1. Thessalonicher 4,16)
?Die übrigen Toten werden nicht lebendig, bis die 1000 Jahre vollendet waren.? (Offb. 20,5)
Dieselbe Stimme, die Lazarus aus dem Grab rief, wird am Ende der Weltgeschichte erschallen, wenn sie die hervorrufen wird, die in der Erde geruht haben. Christus wird die gerechten Toten, also die ?Toten, die in Christus gestorben sind?, neu schaffen und ihnen Odem des ewigen Lebens einhauchen und dann werden sie in den Himmel eingehen. In Offb. 20,6 lesen wir:
?Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung!?
Die restlichen Toten, die nicht in Christus gestorben sind, bleiben Staub, um erst nach dem ?Millennium? in der Auferstehung des Gerichts (Johannes 5,29) auferweckt zu werden.
Es wird nichts darüber berichtet, was sich während der vier Tage ereignet, in denen Lazarus tot war. Weder Christus, noch Maria oder Lazarus sagten etwas darüber aus. Nachdem er gestorben war, gab es natürlich deswegen weder etwas über das Geschehen zu berichten, noch etwas über das Reich des Toten, weil er sich im Todesschlaf befand.
Der Spiritismus:
Wenn sich die Toten in einem Zustand der Bewusstlosigkeit oder des Schlafes befinden und auf die Auferstehung warten, wie erklärt sich dann die Kommunikation mit den Verstorbenen, die in vielen modernen religiösen Bewegungen der Vergangenheit und der Gegenwart üblich ist? In vielen Kulturen, vor allem den afrikanischen, wird die Totenverehrung praktiziert. Die New-Age-Bewegung behauptet, mit Geistwesen verbunden zu sein. Aus biblischer Zeit kennen wir die Geschichte von König Saul, der die Zauberin von Endor befragte und angeblich mit Samuel sprach, der schon einige Zeit vorher gestorben war. Diese Zusammenhänge müssen geklärt werden.
Als erstes: Können die Verstorbenen mit den Lebenden Verbindung aufnehmen oder in ihr Haus zurückkehren, um dort zu spuken? Im vorhergehenden Abschnitt haben wir bereits gesehen, dass sie Toten nichts wissen (Prediger 9,5) und dass im Tod ihre ?Pläne verloren gehen? (Psalm 146,4). Auch Hiob sagt dies eindeutig:
?Die Wolke schwindet und vergeht; so steigt, wer in den Scheol hinabfährt, nicht wieder herauf. Zu seinem Haus kehrt er nicht zurück, und seine Stätte weiß nichts mehr von ihm. (Hiob 7,9.10)
Er sagt unter anderem auch:
?Kommen seine Kinder zu Ehren, er weiß es nicht, und werden sie gering, er achtet nicht auf sie.? (Hiob 14,21)
Und schließlich schreibt Salomo über die Toten:
?Auch ihr Lieben, auch ihr Hassen, auch ihr Eifern ist längst verloren gegangen. Und sie haben ewig keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.? (Prediger 9,6)
Das Befragen eines Mediums oder das Reden mit Verstorbenen wurde von Gott verurteilt und unter die Todsstrafe gestellt (2. Mose 22,17; 3. Mose 19,31; 20,6.27; 5. Mose 18, 9-14; 2. Könige 21,6; 23,24; Jeremia 27,9). Gott hat die Kommunikationswege, durch die wir mit ihm Verbindung pflegen können, klar beschrieben. Er spricht zu uns durch sein Wort und seine Propheten.
?Hin zur Weisung und zur Offenbarung! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, dann gibt es für sie keine Morgenröte.? (Jesaja 8,20) Die Elberfelder Bibel von 1905 übersetzt sogar: ?Zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Worte sprechen, so gibt es für sie keine Morenröte.?
Die Weisung (das Gesetz) ist das inspirierte Wort Gottes (2. Petrus 1,20; 2. Timotheus 3,16; Johannes 10,35; Matthäus 24,35; Lukas 24,44; Psalm 119,89.100) und das Zeugnis ist der Geist der Weissagung (Offb. 19,10).
Wenn die Geister, die von einem Medium oder durch andere Kanäle gerufen werden, nicht die Geister der verstorbenen sind, dann müssen es die Geister von Dämonen sein, die den Menschen verführen und ihn der Erlösung berauben wollen. Gott warnt uns durch den Propheten Jesaja:
?Und wenn sie zu euch sagen: Befragt die Totengeister und die Wahrsagegeister, die da flüstern und murmeln, so antwortet: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Soll es etwa für die Lebenden die Toten befragen?? (Jesaja 8,19)
Sauls Begegnung mit Samuel:
Eine Textstelle, die oft dazu verwendet wird, die Kommunikation mit den Toten zu stützen, ist die in 1. Samuel 28,3-25. Saul sucht das Medium zu Endor auf, das angeblich Samuel ruft, damit dieser den König berate. Der König wurde selbst schon öfters von Geistern geplagt und hatte durch seine eigene Handlungeweise seine Verbindung zu Gott abgebrochen (Vers 15). Saul erinnerte sich jedoch daran, dass sich die Vorhersagen Samuels über sein Leben erfüllt hatten. In seiner Not bat er nun um dessen Rat. In Vers 14 fragt er das Medium, ?Wie sieht er aus?? Das beweist, dass er selbst Samuel nicht sah. Zudem verhöhnte der Geist Saul, als er ihm sagte, dass seine Krone an seine Gegner gehen würde. Die Botschaft dieses Geistes bedurfte keiner visionären Kraft. David war schon gesalbt worden und Israel hatte sich vor dem Herrn nicht gedemütigt. So war es mehr als wahrscheinlich, dass die Philister Israel besiegen würden. Da sich die Toten in einem Zustand der Bewusstlosigkeit befinden, ist es offensichtlich, dass Samuel nicht mit Saul redete. Nach der Bibel können auch Satan und seine Dämonen mit den Menschen reden und sich als Engel des Lichts verstellen (Matthäus 4,1-11; 2. Korinther 11,13).
Moderner Spiritismus:
Immer, wenn Gott sich mit aller Macht darum bemüht hat, sein Volk wieder zu sich zurückzurufen, hat Satan die Botschaft durch Wunder und Zeichen verfälscht.
?Der Geist sagt aber ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten.? (1. Timotheus 4,1)
Die moderne Erscheinungsform des Spiritismus nahm im Jahre 1848 ihren Anfang, nachdem im Haus des Landwirts Fox in Hydesville, New York, von seinen beiden Töchtern ein geheimnisvolles Klopfen vernommen wurde. Aus diesen unscheinbaren Anfängen hat sich der Spiritismus zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, deren moderne Ausprägung in der New-Age-Bewegung zu finden ist.
Die ersten spiritistischen Führer gaben sogar zu, dass sie mit Satan persönlich in Verbindung standen. In ?Spritten?, einer spiritistischen Zeitschrift aus Norwegen, ist folgendes zu lesen:
Zitat: ?Spiritismus ist die Schlange im Paradies, die dem Menschen anbietet, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu kosten.? (15. Dez. 1989 S. 2)
Moses Hull, ein leitender spiritistischer Redner jener Frühzeit sagte:
Zitat: ?Eine wahrhaftige Schlange ? In Antwort auf die Frage: <Wem sollen wir nun glauben ? Gott oder Satan?>, antworte ich: Die Fakten der Bibel geben uns die Berechtigung, Satan Glauben zu schenken. Er hat schon immer die Wahrheit gesagt; das ist mehr, als was man von dem anderen sagen kann ? Es war nicht der Teufel, sondern Gott, der den Fehler im Garten Eden beging ? Es war Gott und nicht der Teufel, der ein Mörder von Anfang an ist.? (Facts of Faith, SPA, S. 208)
Diese gotteslästerliche Aussage offenbart die wahre Natur des Spiritismus.
Die Lehre von der Hölle und dem Fegefeuer
Die Lehre von der Hölle und dem Fegefeuer ist heidnischen Ursprungs und wurde von den römisch ? katholischen Kirchenvätern in die christliche Kultur übernommen. Kardinal Gibbons schreibt folgendes über das Fegefeuer:
Zitat: ?Im nächsten Leben gibt es einen Zwischenzustand vorübergehender Bestrafung, der für alle bestimmt ist, die nicht der Gerechtigkeit Gottes für schon vergebene Sünden Genüge getan haben. Eine logische Schlussfolgerung der Existenz des Fegefeuers ist dann natürlich auch das entsprechende Dogma, das die Fürbitte für die Toten vorschreibt.? (Faith of Our Fathers, S. 247 ff)
Die Hölle wird grundsätzlich als Ort oder Zustand definiert, an dem bzw. in dem jene, die als Gottes Feinde gestorben sind, ewige Pein erleiden; wohingegen die Seelen der Gerechten nach dem Tod in den Himmel gehen.
Sowohl das hebräische Wort <scheol> als auch das griechische Wort <hardes> werden mit Hölle übersetzt und beziehen sich auf das Totenreich, während sich das griechische Wort <gehenna> die <Hölle> der Bestrafung mit Feuer bezeichnet. Die biblische Terminologie wird häufig sinnbildlich verwendet. So kann Verwirrung darüber entstehen, ob sich die Ausdrücke nun auf den Ort oder den Zustand der Verstorbenen beziehen.
Der griechische Ausdruck <gehenna> wird im N.T. zwölf Mal verwendet und stammt von dem hebräischen <ge hinnom> ab, das <Tal des Hinnom> heißt, wo heidnische Opferriten praktiziert und Kinder dem Moloch geopfert wurden. Jeremia nannte dieses Tal <Tal des Schlachtens> (Jeremia 7,32) Das Tal Hinnom oder die Gehenna wurde zu einem Ort, an dem man Abfälle verbrannte. Mit der Entwicklung der Lehre von der Feuerhölle, in der die Bösen bestraft werden, kam es dazu, dass dieses Tal als Typus für das Feuer am Ende der Welt verstanden wurde.
In der Bergpredigt verwendet Jesus drei Mal den Begriff <gehenna>. Er warnte die Pharisäer vor der Verdammnis der <gehenna>. Mit den Worten <unauslöschliches Feuer> (Markus 9,43-84) oder <ewiges> Feuer (Matthäus 25,41) beschreibt die Bibel die Art und die Auswirkungen des Feuers. Es wird nach der zweiten Auferstehung die Erde reinigen (Offb. 20,15; 2. Petrus 3,10-12; Lukas 3,17). Das Wort <ewig> wird verwendet, um sowohl das Los der Gerechten als auch der Bösen zu beschreiben. Wenn der Lohn der Sünde der Tod ist (Römer 6,23), dann ist die Strafe für die Ungerechten der ewige Tod. Die letztendliche Folge bzw. Auswirkung des Feuers ist ewig, nicht das Feuer an sich. Dieses Prinzip wird durch die Art und Weise verdeutlicht, wie der Begriff <ewig> in der Bibel verwendet wird. Jeremia sagt voraus, dass Gott ein Feuer in Jerusalem entzünden würde, das nicht <verlöscht> (Jeremia 17,27). Als Nebukadnezar Jerusalem zerstörte, wurde die Stadt bis auf die Grundmauern niedergebrannt und das Feuer konnte nicht gelöscht werden, bis die Zerstörung der Stadt abgeschlossen war. Heute brennt dieses Feuer jedoch nicht mehr. Ähnliches finden wir in Judas 7:
?? wie auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden.?
Diese Thematik wird auch in 2. Petrus 2,5-6 behandelt. Das Feuer brennt nicht mehr, aber die Folgen bzw. Auswirkungen dieses Feuers sind ewig. Die Lehre, dass die gottlosen Toten für immer gepeinigt werden, ist abstoßend und mit dem Charakter Gottes unvereinbar. Gott zeigte seine unendliche Liebe für die gefallene Menschheit darin, dass er seinen Sohn opferte. Durch heidnische Ansichten wurden die jüdischen Gelehrten in ihren Vorstellungen über das Leben nach dem Tod beeinflusst. Jesephus glaubte, dass die Toten entweder in den Himmel oder in die Hölle kämen, während sie gleichzeitig auf die Auferstehung warteten. Den Gerechten würde ein Platz in <Abrahams Schoß> zugewiesen, während die Gottlosen durch einen tiefen Abgrund von ihnen getrennt an einem Ort gebunden werden, wo sie das Höllenfeuer sehen und hören könnten. Aber diese Sichtweise stimmt nicht mit der eindeutigen Lehre der Bibel überein, die aussagt, dass die Toten nichts wissen (Prediger 9,5).
Auch in der heutigen Zeit halten christliche Gelehrte daran fest, dass es sofort nach dem Tod ein Leben im Himmel oder in der Hölle gäbe. Sie zitieren eine Anzahl biblischer Texte, vor allem die Verheißung Jesu an dem Verbrecher am Kreuz und das Gleichnis vom reichen Mann und den armen Lazarus, in dem der eine nach seinem Tod in <Abrahams Schoß>, der andere aber in die Hölle kam. Diese Texte müssen erklärt werden, wenn ihre Aussagen mit dem Gesamtzeugnis der Bibel in Einklang stehen sollen über den Zustand der Toten.
Die Bibel sagt an keiner Stelle etwas über ein sofortiges Leben nach dem Tod. Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckte, kam sicher nicht gleich in den Himmel oder in <Abrahams Schoß>, nachdem er gestorben war. Die Lehren des N.T. sind diesbezüglich eindeutig. Petrus sagte zu Pfingsten folgendes:
?Ihr Brüder, es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen Tag unter uns ist ? Denn nicht David ist in den Himmel aufgefahren ? (Apg. 2,29.34)
Der Verbrecher am Kreuz:
Kam der Verbrecher am Kreuz nicht in den Himmel, nachdem er gestorben war? Am Kreuz wandte er sich mit der Bitte an Jesus:
?Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!? (Lukas 23,42)
Er schaute auf ein zukünftiges Ereignis und bat Jesus am Tag der endgültigen Belohnung an ihn zu denken. Er schaute auf das zweite Kommen, auf dass sich sowohl die Worte in Matthäus 16,28 beziehen, dass Christus <in sein Reich> kommen werde, als auch die in Johannes 14,3, wo es heißt < so komme ich wieder >. Jesus antwortete dem Verbrecher:
?Wahrlich, ich sage Dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.? (Lukas 23,43)
War der Verbrecher mit Jesus <heute>, am Freitagnachmittag oder am Abend im Paradies? Die Antwort lautet: Nein, da Jesus Christus selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht in den Himmel aufgefahren war.
?Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.? (Johannes 20,7)
Wenn nun Jesus Christus zu dieser Zeit (am Sonntag ? Auferstehungsmorgen) noch nicht zum Himmel aufgefahren war, so auch nicht der Verbrecher.
Der Grund für diese Verwirrung muss darin gesucht werden, dass der Originaltext des Neuen Testaments in griechischem Unikal geschrieben wurde. Hier gehen Worte ineinander über ohne Leerstellen, Satzzeichen oder Verseinteilung, wie wir sie heute haben. Erst nach 1557 wurden die Verseinteilungen in den biblischen Schriften eingeführt. Die richtige Stellung des Doppelpunktes in Lukas 23,43 ist von großer Bedeutung, um diesen Text zu verstehen. Wenn man den Doppelpunkt nach dem Wort <heute> setzt, ließt sich der Text folgendermaßen:
?Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.?
Jetzt besteht Übereinstimmung zwischen diesem Text und der Aussage in Johannes 20,17, dass Jesus noch nicht zum Himmel aufgefahren war. Der Verbrecher empfing am Tag seiner Kreuzigung einfach nur die Verheißung, dass er im Himmel sein würde, wenn der Herr sein Reich aufrichten wird.
Einige Bibelübersetzungen setzen den Doppelpunkt (oder ein Komma) an diese Stelle, um diesem Vers den richtigen Sinn zu verleihen. Auch der methodistische Bibelkommentar von Adam Clarke setzt sich mit der falschen Komma- bzw. Doppelpunktsetzung auseinander.
Lazarus und die Hölle:
(Vom reichen Mann und vom armen Lazarus [Lukas 16,19-31])
Es wird oft behauptet, dass die Aussagen Jesu in diesem Abschnitt wörtlich genommen werden müssen. Jedoch sind Sprache und Rahmenhandlung sehr bildhaft, sodass die Geschichte als Gleichnis verstanden werden muss. Im Grunde genommen widerspricht jede Szene in dieser Geschichte den Lehren der Bibel. Mit diesem Gleichnis wurde beabsichtigt, den Führen Israels eine geistliche Wahrheit zu vermitteln. Die jüdische Nation war von Gott dazu ausersehen worden, Träger seiner Wahrheit zu sein. Sie sollte als Licht für die Nationen leuchten und die heidnischen Völker zur einzigen Quelle lebendigen Wassers führen. Aus diesem Grunde war sie zwischen den großen Nationen jener Zeit angesiedelt worden, wo sich die wichtigen Handelsstraßen kreuzten. Aber anstatt ihre Mission zu erfüllen, war sie stolz und fanatisch geworden und beanspruchte die Erlösung nur für sich selbst. Obwohl sie einerseits auf ihre Erwählung sehr stolz war, hatte sie doch heidnische Lehren über das Leben nach dem Tod angenommen, aber immer mit der Maßgabe, dass sie ? wegen ihrer Stellung ? den Himmel verdient hätten. Jesus verurteilt diese heuchlerische Sichtweise und zerstört in der Geschichte von reichen Mann und armen Lazarus dieses Weltbild.
Der reiche Mann stellt in diesem Gleichnis die jüdische Nation dar, die reich an geistlicher Wahrheit war, während der arme Mann ein Bild für die Heiden ist. Der reiche Mann war mit der Erkenntnis des Königs der Könige bekleidet [Purpur ist die königliche Farbe] (Lukas 16,19) und besaß die Mittel, Gerechtigkeit zu erlangen [weiße Leinen] (Offb. 19,8). Der Heide war mit Geschwüren bedeckt, einem Sinnbild für Sünde (Jesaja 1,6), aber sein Leiden wurde nicht geheilt. Sogar die Krumen vom <geistigen> Tisch des reichen Mannes wurden ihm verwehrt. Durch sein Verhalten gegenüber der kanaanäischen Frau (Matthäus 15,21-28), die ebenfalls nach den Krumen vom <Tisch des reichen Mannes> verlangte, zerstörte Jesus dieses jüdische Schablonendenken. In diesem Zusammenhang werden auch Hunde erwähnt, die ebenfalls als Typus für die Heiden und jene dienten, die von Gott nicht auserwählt waren. Sogar die Jünger forderten Jesus auf, diese Frau fortzuschicken. Das zeigt deutlich, wie stark ihr Urteilsvermögen von den Schriftgelehrten beeinflusst war.
Indem Jesus in diesem Gleichnis den Reichen in die ?Hölle? schickt und den armen Mann in ?Abrahams Schoß?, stellt er die Sicht der jüdischen Führer total auf den Kopf. Das ganze 23. Kapitel im Matthäusevangelium beklagt die bigotte Einstellung der Schriftgelehrten und Pharisäer und liefert die Antwort darauf, warum sich die Verhältnisse des armen und des reichen Mannes scheinbar umgekehrt haben. Darüber hinaus ist diese Lektion auch für die Jünger bestimmt. Sie soll ihnen verdeutlichen, dass weder Abstammung noch Stellung eine Garantie für die Erlösung sind. Für die Jünger ist damit der Weg geebnet, mit der Tradition zu brechen, um das Evangelium mit Vollmacht sowohl den Juden als auch den Heiden zu verkündigen. Selbstsucht hatte die Wurzel des jüdischen Glaubens erfasst, aber Gott fordert, das ICH aufzugeben und <den Nächsten wie sich selbst zu lieben> (Matthäus 19,19).
Der nächste Punkt, der in diesem Gleichnis angesprochen wird, ist das Vertrauen, das sie Juden in ihre Abstammung setzten. Sie behaupteten, Abraham sei ihr Vater (Johannes 8,39), doch in dem Gleichnis war es dem <Vater Abraham> nicht möglich, dem reichen Mann zu helfen. Das Neue Testament sagt, dass jene, die in Christus sind, Abrahams Nachkommen sind (Galater 3,29). Jesus Christus kam, um die zu heilen, die ein verwundetes und zerschlagenes Herz haben. Nur wer sich bewusst wird, dass er geistlich arm ist und die Hilfe Jesu Christi braucht, kann auch die Segnungen Christi empfangen. In den Seligpreisungen (Matthäus 5,1-12) sind es die geistlich Armen, jene, die weinen, die schwach sind und nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, die gesättigt werden können und Gnade erlangen. Mit anderen Worten: Man muss seine geistliche Armut erkennen, über seine Sünde Reue empfinden, seinen Charakter verändern lassen und nach der Gerechtigkeit Christi verlangen, um <gesättigt> zu werden.
Als nächstes prangert Jesus die Lehren an, die sich auf die Tradition gründen. In Matthäus 15,1-9 weist er die Schriftgelehrten und Pharisäer darauf hin, dass sie durch ihre Traditionen das Wort Gottes zunichte machen. In dem Gleichnis vom reichen Mann und vom Lazarus gibt es keine zweite Chance nach dem Tod. Zwischen dem Reichen und Lazarus gähnte ein tiefer Abgrund. Dem reichen Mann wird darüber hinaus die Bitte verweigert, seine Brüder zu warnen, weil sie Mose und die Propheten oder das Wort Gottes besitzen. Wenn wir die Lehren der Heiligen Schrift nicht annehmen, würde auch die Botschaft Verstorbener für die Erlösung nutzlos sein.
Jede Szene in diesem Gleichnis enthält eine geistliche Wahrheit, die dem Gedankengebäude der jüdischen Führer widersprach. Die heutige Tendenz, dieses Gleichnis wörtlich zu nehmen, um die Lehre von der Hölle zu untermauern, fügt dem, was diese Geschichte beabsichtigt, großen Schaden zu und macht ihre wundervolle Botschaft einfach zunichte.
So ist nach dem Kontext der Bibel der Tod ein Zustand der Bewusstlosigkeit, ein Zustand des Schlafes. Das heißt nicht, dass die <schlafenden Heiligen> im Himmel nicht verzeichnet wären. Unser Sein, unsere wahre Natur ist bei Gott in vollkommener Weise festgehalten. Wenn er die schlafenden Heiligen aus den Gräbern ruft, werden sie mit einem unvergänglichen Körper auferstehen und mit dem Charakter, der sich unter der Führung seiner heiligen Kraft geformt hat. Was die Bibel über den Tod aussagt, ist nicht beunruhigend, sondern tröstlich. Unsere Vorfahren sehen weder jeden Fehler, den wir machen, noch leiden sie unter unserer falschen Wahl. Weil sie bis zum Tag der Auferstehung schlafen, nehmen sie glücklicherweise all das, was sich hier auf Erden abspielt, nicht wahr. Wenn wir durch diese biblischen Wahrheiten gefestigt sind, dann kann uns die verführerische Macht falscher Wunder und Erscheinungen nichts anhaben und wir werden besser vorbereitet sein, in den letzten Tagen der Weltgeschichte standzuhalten.
(Quelle: Walter J. Veith Buch: Auf die Wahrheit kommt es an [Kapitel 10])