Interested schrieb:Wirklich?
Was denn sonst? Wenn du glaubst, dass du mit paar Kommentarspalten die ganze Wirklichkeit von einigen Millionen Menschen abbildest, irrst du.
Interested schrieb:Du bist doch derjenige hier, der sagt, man soll das Ostdeutschen dazu auch mal zu Wort kommen lassen. Ihnen Gehör schenken, sie einbeziehen.
Noch mal; es sind nicht die Ostdeutschen, es ist eine unbekannte Zahl an Ostdeutschen, die in einer Extremsituation leben. Das ist nicht repräsentativ. Es gibt grob überschlagen bundesweit etwa 15 Millionen Wähler, die dem Verein ihre Stimme gaben, im Osten sind es sicher auch einige Millionen, und du willst die alle anhand von paar Kommentarspalten beurteilen? Wird nicht funktionieren, fürchte ich.
Such doch einfach mal Spaß halber die Zahlen zu diesem Artikel raus, falls es sie überhaupt gibt, dann gucken wir mal, was da wirklich dran ist.
Wird vermutlich in größeren Dörfern hoch 3 Stellig bis niedrig 4 Stellig sein, wo sich solche Verdichtungen von Extremisten zusammen rotten, und das auch sicher regional eher begrenzt bleiben. Mehr auch nicht..
In solchen Fällen müsste man ein Bataillon Sozialarbeiter rein schicken, denen die Infrastruktur zur Verfügung stellen, damit sie wirken können, und das ganze verstärkt von der Staatsgewalt überwachen lassen, damit man die Kriminellen gleich aussondert. Dann lösen sich solche Verhältnisse irgendwann auf.
Aber aufgrund dieser Auswüchse Millionen von Konservativen mit neoliberalem Weltbild als Rechtsextremisten zu verschreien, die ihre Nachbarn terrorisieren, geht mir an der Stelle dann doch etwas zu weit. Das trifft die Realität meiner Ansicht nach auch nicht.
Ich hab doch weiter oben auch schon mal die Stahlhelm Fraktion der CDU erwähnt. Da ist das vermutlich nicht viel anders. Müsste man anhand von Zahlen und verlässlichen Berichten genauer Prüfen.
Interested schrieb:Ich weise dich auf den link von @eckhart hin und sage, du sollst mal die unzähligen Kommentare dazu lesen. Und nun befindest du die dort lebenden Ostdeutschen für nicht repräsentativ? Du redest von echter Demokratie und befindest die Menschen vor Ort für nicht repräsentativ?
Sind sie auch nicht.
Ich kann dir da ehrlich gesagt gerade echt nicht folgen, worauf du mit diesen Zeilen hinaus willst.
Nach meinem Verständnis ist Demokratie immer noch die Sozialtechnik, unter der wir traditionell eine Konsensfindungsdynamik innerhalb großer, komplexer und hochgradig diverser Gruppen von Menschen verstehen. Da geht es darum von Rechts nach Links, von Autoritär bis Laissez-faire, usw alle miteinander in einen produktiven Dialog zu bringen, damit sie einander gewisse Zugeständnisse machen können. Die findet für gewöhnlich ihren Ausdruck in einer sich untereinander mehr oder minder einig gewordener Mehrheit.
Fährt man diese gerade angewandte Blockadepolitik gegen die AfD, schließt sie in bestimmten Teilen des Konsenfindungsprozesses aus, wird im meinem Verständnis das Grundelement der Demokratie, also der Befriedungsmechnismus der dahinter in den soziophsychologischen Dynamiken der Massen stattfindet, missachtet, und die so ausgesparten Teile können sich nur weiter radikalisieren. So jedenfalls interpretiere ich das, was seit nunmehr 10 Jahren passiert, und so erkläre ich mir den Erfolg dieser Partei.
Sehe an der Stelle eben auch nicht, wie ein noch mehr vom Gleichen, irgendwas daran besser machen soll.
Was hat also vor diesem Hintergrund dein Einwand mit dem zu tun, was ich unter Demokratie verstanden wissen wollte? Das ergibt doch gar keinen Sinn, was du gerade zusammen tippst.
Interested schrieb:Du möchtest also die mahnenden Stimmen der Anwohner gar nicht hören, stattdessen soll man den AfD Wählern Gehör schenken? Echt jetzt? Und das argumentierst du noch mit demokratisch obwohl du nicht mal die Betroffenen selbst anerkennst und als übertrieben darstellst?
Was? Ich bin echt sprachlos, und staune.. Hast du auch nur eine einzige Zeile von dem, was ich dazu schrieb wirklich verstanden?
Man muss alle hören, auf sie eingehen, heraus finden, wo der Schuh drückt, ihnen bestimmte, für den Rest der Gesellschaft tragbare Zugeständnisse einräumen, wenn man sie demokratisch einhegen will. Alles andere ist eben ein Mangel an Demokratie.
Da gehören Extremisten genauso dazu, wie die Gemäßigten. Natürlich muss man auch Opfer bestimmter Verhältnisse anhören, und ihnen versuchen zu helfen. Aber das heißt nicht, dass man das gleich alles verallgemeinern sollte, und daraus ein Bild zurecht biegen, das der Realität nicht gerecht wird, um seine eigene anti Stimmung noch weiter hoch zu jubeln.
Wem bitte soll das was nützen; .. den Leuten die an diesen Extremisten leiden sicher nicht, denn wie? Diese werden davon nicht weniger extrem, und die AfD wird davon auch nicht schwächer, offenbar ganz im Gegenteil. Sie nutzt solche Vorwürfe gnadenlos aus, und stilisiert sich damit wie üblich selbst zum Opfer, was viele ihrer gemäßigten Wähler auch locker abkaufen. Das ist das Problem.
Interested schrieb:Sorry, ohne Worte!
Naja, dafür hätte ich noch einiges mehr an Worten, um das zu kommentieren, aber das soll erstmal reichen. Hoffentlich war es verständlich genug.
Ich weiß, da ist schon viel sehr Abstraktes und Kontraintuitives, aber so sehe ich das nun mal..