eckhart schrieb:Ich finde die schwache Argumentation Weidels wirklich bemerkenswert, um es höflich zu sagen.
Dieses "Hitler = Kommunist" ist in der Tat verstörend - vor allem wohl für Anhänger der AfD. Wohin soll das führen? Sollen alle AfD-Gläubige mit 88-Kennzeichen an das BSW verschoben werden? Wird es bald heißen, unter den Kommunisten hätten sich alte Frauen noch Nachts auf die Straße trauen können, während sie zeitgleich die Autobahnen gebaut haben?
Das Einzige, was Kommunisten und Nationalsozialisten eint, ist das revolutionäre Element. Beide glauben, dass nur ein radikaler Umbruch in der Gesellschaft dieselbe zu retten vermag. Die Radikalität dieses Umbruchs liegt in dem Glauben, dieser sei nur möglich, wenn diejenigen, die diesen Umbruch nicht für erstrebenswert halten, kompromislos physisch und/oder psychisch vernichtet werden.
Also diese beiden Fraktionen eint nur der Weg, die jeweiligen Interessen durchzusetzen, nicht die Interessen an sich. Da hat N. Blome den Unterschied tangiert (wenngleich Stalin natürlich nicht (nur) "Klassenfeinde" wegsperren, quälen und ermorden ließ, sondern so ziemlich jeden, der ihn persönlich in Wirklichkeit oder in Stalins Phantasie in Frage gestellt hat. Na gut, das konnte Hitler natürlich auch ganz gut).
Beide Bewegungen sind natürlich auch im Kern Anti-Intellektuell und gleichzeitig Elitär-Hierarchisch organisiert. Aber der stramme Nationalismus auf der einen Seite steht dem erklärten Internationalismus auf der anderen Seite so diametral entgegen, dass dieses Element jede Gemeinsamkeit in der Struktur egalisiert. Ein völkischer Kommunismus ist ein Widerspruch in sich, eine Absurdität.
Insofern finden sich deutlich schwerwiegendere Parallelen zwischen AfD und NSDAP als zwischen NSDAP und KPDSU.
Und genau deshalb wählen Nazis ja auch die AfD und nicht die Linke.