m.A.o schrieb:Wohl nicht nur durch die beiden Großmächte. Ich befürchte das die etablierten Parteien indirekt auch Pushen. Das was die so manchmal vom Stapel lassen, kann man in den parallel laufenden Diskussionen der jeweiligen Pateien nachlesen und den einen oder anderen in Richtung AfD nachdenken lassen.
Tatsächlich kann man je nach Standpunkt/Blickwinkel manchen Parteien und der Gesellschaft eine abstrakte Mitschuld am Zuwachs der AfD geben, auch wenn das hier und im Netz manche nicht hören wollen.
Selbst wenn man Dauer-Konträre und russische Einflussnahme abzieht ist es halt so, dass manche Dogmen sowie relative Inaktivität in Politik und Gesellschaft einen Zuwachs der AfD begünstigt haben, da gewisse Problemfelder, die sich gerade die AfD auf die Fahnen geschrieben hat, rückwirkend betrachtet ggf. etwas zu stiefmütterlich durch Zivilgesellschaft und andere Parteien behandelt wurden, was die AfD nun eher punkten lässt.
Sicherlich sind viele AfD-Narrative aufgeblasen aber auch nicht immer komplett aus der Luft gegriffen. Empfundener Kontrollverlust im Bereich Migration führt am Ende im Raum von Unsicherheiten halt zum Zustrom zu Populisten. Andere Parteien hätten hier früher etwas mehr tun und besser kommunizieren können, auch wenn wir von sehr komplexen Zuständigkeiten und Zusammenhängen im Bereich der Migration sprechen. Aber oft hatte ich auch damals das Gefühl, dass man sich in ideologischem Bullshit verliert, statt Sachpolitik. Auf allen Seiten aber halt auch bei der etablierten Politik.
Ich will es kurz ganz unterkomplex und strunzdoof ausdrücken: Wenn Gesellschaft und Politik teils irrigen Dogmen der Altzeit hinter rannten und aufsaßen muss man sich irgendwann nicht wundern, dass einen gewisse subjektive wie objektive Realitäten einen überholen.
Das stelle ich immer wieder im Bereich Sicherheitspolitik fest, wo ich Republik (Gesellschaft, Politik, Medien) persönlich ein verheerendes Zeugnis und eine gewisse Naivität unterstelle. Warum sollte es dann zwingend in anderen Themen anders sein?
Wie gesagt, ich bin kein Freund des Scharfmacher-Populismus aber Formen davon sind nun mal auch nicht ganz in luftleerem Raum entstanden sondern basieren zumindest partiell auf dem bisherigen Handeln von Gesellschaft und Politik, weil manches was offenkundig dauerhaft oder langfristig zum Missstand sich entwickelte, eher als Tabu wahrgenommen wurde oder kleingeredet wurde. Oder einfach nicht ausreichend oder nachhaltig und resolut genug behandelt wurde.
Ich finde, das gehört zu einer Wahrheit dazu wenn man einen Aufstieg populistischer Kräfte inkl. AfD erklären will.