AfD
30.10.2024 um 09:39mchomer schrieb am 17.10.2024:Denn die AfD ist ja schon länger nicht mehr nur beim Thema Migration. Nein, sie wirbt ganz offen damit, Menschen, die man als „integriert“ bezeichnen kann, zu vertreiben. Und das hat allein schon mit dem Ziel, das „millionenfach“ zu tun, Ausmaße angenommen, sodass zwangsläufig der falsche Vor- oder Nachname zum Problem werden könnte.Um das zu verdeutlichen, denn ich bin der gleichen Meinung, warne ich vor der harmlos klingenden multipolaren Weltordnung, die laut Lawrow angeblich unausweichlich sein soll.
Ich meine, wir machen uns über die Amerikaner lustig, weil sie solche Blitzbirnen wie Bush oder Trump gewählt haben, dabei wählen über 30 % (in diversen Bundesländern) Personen, die ebenso mit Verschwörungstheorien und Aussagen wie: „Ich kann auf 15–20 Millionen Menschen verzichten“ Wahlkampf machen.
Auch wenn Vergleiche immer schwierig sind und meine Großeltern leider schon zu lange tot sind, um da mal die Sichtweise von jemandem zu hören, der z. B. in Stalingrad gekämpft hat und so auch alt genug war, um die Entwicklung dahin zu beschreiben, habe ich manchmal das Gefühl, dass viele schon bei „Versuch macht klug“ angekommen sind.
Das ist letztendlich eine ideologische Trias, die sich in der Geschichte der AfD durchgesetzt hat. Eine Trias, die auch die Entgrenzung dieser Partei zeigt. Das ist einmal das Trugbild des monoethnischen Staates oder die völkische „Vertrauensgemeinschaft“, wie Björn Höcke sie nennt. Dann ist es die 180-Grad-Wende in der Erinnerungskultur, also die Frage: Wie gehen wir mit den Nazi-Verbrechen um? Das dritte ist die Hinwendung zu Russland und die Aufgabe der Westbindung mit dem Ziel der Platzierung Deutschlands an der Seite Russlands und Chinas in einer multipolaren Weltordnung.Quelle:
Worauf zielen die drei Punkte ab? Was steckt dahinter?
Diese drei ideologischen Entgrenzungen haben ein Ziel: die Menschen in diesem Land mit einer willkürlichen Definitionsmacht in Eigene und Fremde zu teilen und die, die als Fremde bezeichnet werden, zu vertreiben. Die multipolare Weltordnung habe die Folge, wie Maximilian Krah in seinem Buch schreibt, dass die universellen Menschenrechte nicht mehr gelten. Dann muss man sich nicht mehr nur über die Uiguren in China keine Gedanken machen – das ermöglicht dann auch, über Vertreibungen hierzulande nachzudenken. Und wenn man nicht mehr über die Verbrechen der Nazi-Zeit spricht, kann man erneut dem völkischen Trugbild folgen, das Menschen willkürlich in Fremde und Eigene trennt, unter anderem auch Staatsbürger, die dann als „nicht assimiliert“ bezeichnet werden, um sie rauszudrücken.
Sie sprechen von der „Remigration“, das Thema des Potsdamer Treffens von Extremist:innen und Ultrakonservativen, das Ihr Medienhaus Correctiv aufgedeckt hat.
https://www.fr.de/politik/ziele-der-afd-eine-trias-der-entgrenzung-93294661.html